Erbach. Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst. Hmm...
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In jener Zeit |
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Auch die Soldaten verspotteten ihn; |
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und sagten: |
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Über ihm war eine Aufschrift angebracht: |
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Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: |
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Der andere aber wies ihn zurecht |
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Uns geschieht recht, |
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Dann sagte er: Jesus, |
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Jesus antwortete ihm: |
Heute ist letzter Sonntag im alten Kirchenjahr bevor mit dem 1. Advent nächste Woche das neue beginnt: Wir feiern das Christkönigsfest.
Mit der Aufschrift „INRI – Das ist der König der Juden“ lies Pilatus den Grund für die Verurteilung Jesu für alle gut sichtbar, schriftlich am Kreuz fixieren und lieferte Jesus damit dem Spott vieler aus, denn unter einem König stellten sich die Menschen damals wie heute etwas völlig anderes vor.
Welche Vorstellungen verbinden wir mit dem Begriff König? Königen und Königinnen begegnet man nicht einfach so. In der Regel leben diese abgeschirmt vom „einfachen Volk“, sind reich und fein gekleidet, hatten/haben Macht über ihre Untertanen und persönliche Wächter oder sogar eine Armee zum Schutz. In vielen Märchen sitzen sie stolz mit einer Krone auf dem Thron und halten selbst Gericht. Die Boulevard-Presse ist voller Berichte über das Jet-Set-Leben mancher Könige und Königinnen. Auch wenn die meisten Könige und Königinnen unserer Zeit keine reale Macht mehr besitzen, haben sie dennoch Einfluss und stehen im Mittelpunkt ihrer Fan-Gemeinde.
Ganz anders im Evangelium: Jesus, gedemütigt, voller Schmerzen mit einer Dornenkrone. Statt auf einem Thron zu residieren, hängt er sterbend am Kreuz, „eingerahmt“ von ebenfalls zum Tode verurteilten Verbrechern: Ein ganz anderer König, der allerdings in seiner Botschaft, in seiner Verkündigung immer davon gesprochen hat, dass sein Königreich nicht von dieser Welt sei. Es aber überall dort mitten unter den Menschen gegenwärtig sei, nämlich dort wo Frieden, Liebe, Zuwendung, Teilen … erfahrbar ist. In Joh 18, 37 lesen wir: ... Du (Pilatus) sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.
Einer der Verbrecher verhöhnt ihn zusammen mit den Soldaten, der andere aber wendet sich glaubend an ihn und bittet Jesus, an ihn zu denken, wenn er in sein Reich kommt. Wir Christen glauben, dass das Königreich Gottes seinen Anfang nahm mit der Geburt eines kleinen Kindes im Stall von Bethlehem. Alle, die diesem besonderen König folgen, in ihm Richtung und Sinn für ihr Leben suchen, gilt die Zusage aus Offb 1,4-6: Ihm, der Herrscher über die Könige der Erde. Ihm, der uns liebt … der uns zu einem Königreich gemacht hat …. vor Gott, seinem Vater: ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit.
Folgen auch wir diesem König und bauen mit ihm an seinem Königreich. Dann dürfen wir vertrauend auf Jesu Zusage auch hoffen: Heute noch wirst Du mit mir im Paradies sein.
Ich wünsche Ihnen eine gute, gesegnete Woche!
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent