Liebe Leser*innen,
Johannes der Täufer schickt seine Jünger zu Jesus und lässt ihn fragen: „Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten?“. Jesus sagt nicht „ja“ oder „nein“, sondern verweist sie auf das, was sie hören und sehen. Und dann sagt Jesus den Leuten, was er von Johannes hält.
In jener Zeit
hörte Johannes im Gefängnis von den Taten des Christus.
Da schickte er seine Jünger zu ihm
und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll,
oder sollen wir auf einen anderen warten?
Jesus antwortete ihnen:
Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht:
Blinde sehen wieder und Lahme gehen;
Aussätzige werden rein und Taube hören;
Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium verkündet.
Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt.
Als sie gegangen waren,
begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden:
Was habt ihr denn sehen wollen,
als ihr in die Wüste hinausgegangen seid?
Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt?
Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid?
Einen Mann in feiner Kleidung?
Siehe, die fein gekleidet sind,
findet man in den Palästen der Könige.
Oder wozu seid ihr hinausgegangen?
Um einen Propheten zu sehen?
Ja, ich sage euch:
sogar mehr als einen Propheten.
Dieser ist es, von dem geschrieben steht:
Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her,
der deinen Weg vor dir bahnen wird.
Amen, ich sage euch:
Unter den von einer Frau Geborenen ist kein Größerer aufgetreten
als Johannes der Täufer;
doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.
Durch das, was Jesus sagt und tut, sollen damals die Jünger des Johannes - und auch wir heute - erkennen, wer er ist. Jesus zeigt uns Gottes Liebe und Gottes Reich durch seine Worte und sein Handeln. Und darauf verweist er und sagt: Hört und seht!
So kann es geschehen, dass wir etwas von Gott erahnen und dass uns die Augen aufgehen. Dann ist es möglich, dass wir losgehen und unsere Aufgaben anpacken können. So kann es auch passieren, dass wir an Körper und Seele heil werden, weil wir ihm vertrauen. Sind wir aufmerksam darauf, welche frohe Botschaft Jesus für uns hat, dann können wir etwas davon begreifen, was er von uns will. Die Leute erleben, dass Tote aufstehen – mit Jesus kann Unmögliches geschehen. Die frohe Botschaft ist nicht den Reichen und Mächtigen vorbehalten, sondern Armen wird sie verkündet.
Das ist wirklich eine frohe Botschaft! Jesus ist der Retter, der Heiland, der da kommen soll. Hören und sehen wir also und erfahren wir jetzt schon ein Stück von Gottes Reich auf dieser Erde!
Jesus redet nicht davon, dass er der Sohn Gottes ist, vielmehr bestätigt er Johannes den Täufer als den im AT angekündigten Propheten, der ihm, Jesus, den Weg bereiten wird. Johannes ist nicht mächtig, nicht reich und nicht fein gekleidet, aber kein Größerer als dieser sei je aufgetreten.
Am Ende der Rede gibt Jesus uns einen Ausblick in das uns noch unvorstellbare, wunderbare Reich Gottes: Dort ist der/die Kleinste größer als Johannes, den er als den größten Propheten bezeichnet.
Eine frohe Adventswoche wünscht
Gabriele Maurer
Pastorale Mitarbeiterin