Liebe Leser*innen,
das bekannte Zitat aus dem „Kleinen Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ passt meines Erachtens heute gut zum (extrem langen) Evangelium. Ein von Geburt an Blinder wird sehend: Zunächst mit den Augen und dann auch mit dem Herzen. Doch viele Sehende darum herum erkennen die Wahrheit nicht.
In jener Zeit |
Da fragten ihn seine Jünger: |
Jesus antwortete: |
Wir müssen, solange es Tag ist, |
Solange ich in der Welt bin, |
Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde; |
und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schilóach! |
Die Nachbarn |
Einige sagten: Er ist es. |
Da fragten sie ihn: |
Er antwortete: Der Mann, der Jesus heißt, machte einen Teig, |
Sie fragten ihn: Wo ist er? |
Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, |
Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht |
Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. |
Einige der Pharisäer sagten: |
Da fragten sie den Blinden noch einmal: |
Die Juden aber wollten nicht glauben, |
und fragten sie: Ist das euer Sohn, |
Seine Eltern antworteten: |
Wie es kommt, dass er jetzt sieht, |
Das sagten seine Eltern, |
Deswegen sagten seine Eltern: Er ist alt genug, |
Da riefen die Pharisäer den Mann, der blind gewesen war, |
Er antwortete: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. |
Sie fragten ihn: Was hat er mit dir gemacht? |
Er antwortete ihnen: Ich habe es euch bereits gesagt, |
Da beschimpften sie ihn: |
Wir wissen, dass zu Mose Gott gesprochen hat; |
Der Mensch antwortete ihnen: |
Wir wissen, dass Gott Sünder nicht erhört; |
Noch nie hat man gehört, |
Wenn dieser nicht von Gott wäre, |
Sie entgegneten ihm: |
Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten, |
Da antwortete jener und sagte: Wer ist das, Herr, |
Jesus sagte zu ihm: Du hast ihn bereits gesehen; |
Er aber sagte: Ich glaube, Herr! |
Da sprach Jesus: |
Einige Pharisäer, die bei ihm waren, hörten dies. |
Jesus sagte zu ihnen: |
Was ist geschehen?
Jesus heilt. Ein Mann, der noch niemals sehen konnte, sieht.
Eigentlich würde man jetzt erwarten, dass die Familie, die Nachbarn und auch Fremde sich jetzt mit ihm darüber freuen, dass er jetzt sehen kann.
Was hindert sie daran?
Die Nachbarn stellen in Frage, ob er wirklich der vormals Blinde ist – man kann ja nicht jedem dahergelaufenen Wunderheiler vertrauen.
Die Schriftgelehrten kreiden Jesus an, dass er durch das Heilen Arbeit am Sabbat verrichtet, an dem jedem gläubigen Juden jegliche Arbeit verboten ist. Sie geraten darüber in Streit, ob ein Mensch solche Taten vollbringen könne und glauben nicht, dass der Sehende einst blind war.
Die Eltern distanzieren sich von ihrem Sohn. Sie waren Eltern eines blinden Kindes gewesen und nach damaligen Verständnis verantwortlich für dessen Beeinträchtigung, denn jede Krankheit wurde damals als Strafe für begangene Sünden verstanden. Sie beteuern zwar, dass er ihr Sohn sei, aber er sei alt genug, selbst zu sprechen. Sie wollen sich nicht der Verurteilung der Pharisäer aussetzen.
Der Sehende erkennt: „Wer Gott fürchtet und seinen Willen tut, den erhört er“ und „Wenn dieser nicht von Gott wäre, dann hätte er gewiss nichts ausrichten können“. Er vertraut Jesus und glaubt.
Jesus will auch uns heilen. Er kann uns die Augen unseres Herzens öffnen. Können wir ihm vertrauen?
Eine gute neue Fastenwoche wünscht
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin