3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 10. Sonntag im Jahreskreis

Obdachlos (c) Peter Weidemann in: Pfarrbriefservice
Obdachlos
Datum:
Mo. 5. Juni 2023
Von:
Peter Heiligenthal

Folge mir nach‘, so spricht Jesus zu Matthäus, der gerade beim Zoll seine tägliche Arbeit verrichtet. Und was passiert? Matthäus verlässt schlicht und ergreifend seinen Arbeitsplatz und …. 

Evangelium (JMt 9,9-13)

Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder


9

In jener Zeit
   sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen
und sagte zu ihm: Folge mir nach!
Und Matthäus stand auf
   und folgte ihm nach.

10

Und als Jesus in seinem Haus bei Tisch war,
   siehe, viele Zöllner und Sünder kamen
und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern.

11

Als die Pharisäer das sahen,
   sagten sie zu seinen Jüngern:
   Wie kann euer Meister
   zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?

12

Er hörte es
und sagte: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes,
   sondern die Kranken.

13

Geht und lernt,
   was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer!
Denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen,
sondern Sünder.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

‚Folge mir nach‘, so spricht Jesus zu Matthäus, der gerade beim Zoll seine tägliche Arbeit verrichtet. Und was passiert? Matthäus verlässt schlicht und ergreifend seinen Arbeitsplatz und …. folgte ihm. Erstaunlich!

Ich stelle mir vor, was ich tun würde, wenn da plötzlich einer käme und mich dazu aufforderte, ihm zu folgen. Klar, Jesus war für Matthäus vermutlich kein gänzlich Unbekannter. Und trotzdem: Ich weiß nicht, wie ich handeln würde. Eher hätte ich/habe ich tausend Argumente, gute Gründe, warum das jetzt gerade nicht möglich ist: Ich kann doch nicht einfach hier weggehen! Wer bist du eigentlich? Zu viel Arbeit! Doch Matthäus tut es. Er spürt offenbar, dass Jesu Ruf jetzt wichtiger ist als alles andere.

Vielleicht sollte ich/sollten wir - wenn wir im Herzen spüren, dass Jesus uns ruft, uns braucht – auch einmal alles übrige, Alltägliche, stehen und liegen lassen und seinem Ruf folgen.

Mit Matthäus spricht Jesus einen Zöllner an und aß zusammen mit ihm und anderen Zöllnern, also mit Menschen, die in der damaligen jüdischen Gesellschaft als Sünder galten, als Kollaborateure, die die Besatzungsmacht, die Römer, unterstützten und sich dabei noch selbst auf Kosten der Bürger bereicherten. Dies wird ihm zum Vorwurf gemacht: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sünder essen?

Doch Jesus nimmt deutlich Stellung: ‚Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken‘ und ‚Denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder‘. Er ruft dazu auf Barmherzigkeit zu lernen, er will keine Opfer. Seine Aufforderung „Geht und lernt“ gilt auch mir/uns. Was das heute für mich/für uns bedeutet, muss wohl jede/r in seinem Alltag, an der Stelle wo er/sie sich jeweils selbst befindet, beantworten.

Eine gute Woche!

Peter Heiligenthal
Gemeindereferent