3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden zum 9. Sonntag im Jahreskreis

Die Würde des Menschen ist unantastbar (c) Bild: Peter Weidemann in: Pfarrbriefservice.de
Die Würde des Menschen ist unantastbar
Datum:
Di. 28. Mai 2024
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie sollen wir handeln? Was ist richtig, was falsch? Es ist gut, wenn wir uns in unserem Denken, Reden und Tun immer wieder neu ausrichten und uns korrigieren. Im heutigen Evangelium zeigt uns Markus an zwei Beispielen wie die Pharisäer, die sich besonders gut mit den geltenden Gesetzen auskannten und auf deren Einhaltung bedacht waren, vom Verhalten Jesu und dessen Jüngern herausgefordert fühlten.

Evangelium (Mk 2,23-3,6)

An einem Sabbat ging Jesus durch die Kornfelder
und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab.

Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun!
Das ist doch am Sabbat nicht erlaubt.

Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat,
   als er und seine Begleiter hungrig waren
   und nichts zu essen hatten,

wie er zur Zeit des Hohepriesters Ábjatar
   in das Haus Gottes ging und die Schaubrote aß,
   die außer den Priestern niemand essen darf,
und auch seinen Begleitern davon gab?

Und Jesus sagte zu ihnen:
   Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht,
   nicht der Mensch für den Sabbat.

Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.

Als er wieder in die Synagoge ging,
   war dort ein Mann mit einer verdorrten Hand.

Und sie gaben Acht, ob Jesus ihn am Sabbat heilen werde;
sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn.

Da sagte er zu dem Mann mit der verdorrten Hand:
   Steh auf und stell dich in die Mitte!

Und zu den anderen sagte er:
   Was ist am Sabbat erlaubt -
Gutes zu tun oder Böses,
ein Leben zu retten oder es zu vernichten?
Sie aber schwiegen.

Und er sah sie der Reihe nach an,
voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz,
und sagte zu dem Mann:
   Streck deine Hand aus!
Er streckte sie aus
   und seine Hand wurde wiederhergestellt.

Da gingen die Pharisäer hinaus
und fassten zusammen mit den Anhängern des Herodes
   den Beschluss, Jesus umzubringen.

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Regeln und Gesetze sind normalerweise eine Hilfe zu einem guten (Zusammen-) Leben. Am freien Tag der Woche sollen die Juden ausruhen und Zeit haben für Gott, für sich selbst und die Familie. Deshalb ist arbeiten verboten.

Das ist eigentlich ein gutes Gesetz. Wenn wir uns alle an dieses Gesetz halten würden, dann würden wir womöglich gesünder, weniger gestresst und ausgeglichener leben und mehr reflektieren, ob wir persönlich noch auf dem Weg sind, den wir gehen möchten.

Was passiert im Evangelium? Die Jünger werden am Sabbat beobachtet, wie sie am Feldrand Ähren abreißen. Streng genommen ist das Arbeit.

Jesus selbst heilt den Mann, der seine Hand nicht gebrauchen konnte. An einem Sabbat ist auch dies verboten.

Die Pharisäer achten darauf, dass Jesus und die Jünger die Gesetze beachten, doch außerdem beobachten sie genau, wie Jesus sich verhält, weil sie einen Grund suchen, ihn anzuklagen.

Jesus ist nicht gegen die Gesetze. Aber er erklärt den Pharisäern, die den Jüngern und ihm vorwerfen, diese zu brechen, dass das Wohl der Menschen wichtiger ist als die Buchstaben, wichtiger als die Worte des Gesetzes.

Für die Pharisäer mag es provozierend klingen, als Jesus sagt: „Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat. Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.“ Mit „Menschensohn“ meint er sich selbst. Das können nun die Pharisäer nicht akzeptieren. Sie haben ihren Grund zur Anklage Jesu gefunden.

Für uns ist es eine frohe Nachricht, dass Jesus, unser Herr, Herr über den Sabbat ist.

Wir Menschen stehen für Jesus im Mittelpunkt. Er ist auf unser Wohl bedacht. Es tut gut, zu erfahren, dass für uns gesorgt wird.

Logische Folge für uns ist, auf das Wohl der anderen bedacht zu sein und nicht Vorschriften oder Regeln in den Vordergrund zu stellen. Doch wie sollen wir handeln? Was ist richtig, was falsch?

Wenn wir nicht wissen, wie wir heute handeln sollen, sollten wir uns fragen, was Jesus getan hätte. Manchmal gibt es auch eine konkrete Antwort auf unser Gebet.

Eine gesegnete neue Woche wünscht
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin