3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden zum 22. Sonntag im Jahreskreis

Barmherzigkeit (c) Bild: www.amoris-laetitia.de In: Pfarrbriefservice.de
Barmherzigkeit
Datum:
Mo. 26. Aug. 2024
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leserin, lieber Leser,

wieder stellen die Schriftgelehrten Jesus eine Frage. Mit dieser heftigen Reaktion Jesu haben sie vermutlich nicht gerechnet.

Evangelium (Mk7,1-8.14-15.21-23)

In jener Zeit
   versammelten sich die Pharisäer
   und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren,
   bei Jesus.

Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot
   mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen.

Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur,
   wenn sie vorher mit einer Handvoll Wasser
   die Hände gewaschen haben;
so halten sie an der Überlieferung der Alten fest.

Auch wenn sie vom Markt kommen,
   essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen.
Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein,
   wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln.

Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also:
   Warum halten sich deine Jünger
   nicht an die Überlieferung der Alten,
sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen?

Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesája hatte Recht
   mit dem, was er über euch Heuchler sagte,
wie geschrieben steht:

   Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen,
sein Herz aber ist weit weg von mir.

Vergeblich verehren sie mich;
was sie lehren, sind Satzungen von Menschen.

Ihr gebt Gottes Gebot preis
   und haltet euch an die Überlieferung der Menschen.

Dann rief Jesus die Leute wieder zu sich
und sagte: Hört mir alle zu
und begreift, was ich sage!

Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt,
   kann ihn unrein machen,
sondern was aus dem Menschen herauskommt,
   das macht ihn unrein.

Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen,
   kommen die bösen Gedanken,
Unzucht, Diebstahl, Mord,

Ehebruch, Habgier, Bosheit,
Hinterlist, Ausschweifung,
Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft.

All dieses Böse kommt von innen
   und macht den Menschen unrein.

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Heute wissen wir, wie sinnvoll das Händewaschen und andere hygienische Maßnahmen sind, damit Menschen gesund bleiben können. Damals, noch nicht wissenschaftlich belegt, waren die Regelungen der Juden deshalb durchaus eine großartige Errungenschaft.

Die Schriftgelehrten im Text halten ihre Regeln peinlich genau ein. Doch darüber vergessen sie, was das Wichtigste ist. Sie beobachten die Jünger Jesus und halten Jesus vor, dass sich diese eben nicht an die Überlieferung der Gebote der Alten hielten.

Wahrscheinlich haben sie nicht mit der heftigen Reaktion Jesu gerechnet. Jesus bezeichnet sie als Heuchler und zeigt ihnen mit welcher Haltung sie Gott gegenüberstehen. Er wirft ihnen vor, Gottes Gebot überhaupt nicht mehr zu sehen und es zu verraten. Er beschreibt, wie dadurch das Böse an Macht gewinnt und die Gedanken, Worte und das Handeln der Menschen nicht mehr zu Gottes Gebot der Liebe passen. Und er betont, dass „rein sein“ nichts mit waschen zu tun hat, sondern aus dem Innersten des Menschen /dem Herzen kommt.

Heute würde Jesus uns vielleicht sagen: Was habt ihr denn für eine innere Haltung Gott gegenüber und wie zeigt sie sich in eurer äußeren Haltung/ in eurem Handeln?

Für wen oder was haltet ihr euch selbst und wie ist euer Bild von Gott?

Erkennt ihr an, dass Gott größer ist als euer Verstand?

Erkennt ihr an, dass er ewig ist – ohne Anfang und Ende – so wie ihr es euch nicht einmal vorstellen könnt?

Erkennt ihr an, dass Gott die Liebe ist?

Seid ihr noch mit dem Herzen dabei?

Christliche Haltung zeigen, das fällt nicht immer leicht. In unserer Lebenswelt spielt der Glaube/ spielt Gott scheinbar kaum eine Rolle mehr: Viele Paare wählen zusätzlich zur standesamtlichen Trauung eine „freie Trauung“, statt auf den Segen Gottes zu bauen. Stellen wir Fragen und kommen miteinander ins Gespräch?

Demokratische Haltung und demokratisches Handeln stehen in Frage. Widersetzen wir uns dem?

Fake News verbreiten sich rasant. Wie können wir mit Herz und Verstand entgegentreten?

Vielleicht würde Jesus uns heute auffordern:

Gebt Gott Raum in eurem Herzen, dann kann die Liebe wachsen und sich mit Mut und Entschiedenheit in euren Worten und Taten zeigen!

Dass wir mit Gott in eine gute neue Woche gehen, wünscht

Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin