Liebe Leserin, lieber Leser,
wieder stellen die Schriftgelehrten Jesus eine Frage. Mit dieser heftigen Reaktion Jesu haben sie vermutlich nicht gerechnet.
In jener Zeit |
Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot |
Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, |
Auch wenn sie vom Markt kommen, |
Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: |
Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesája hatte Recht |
Vergeblich verehren sie mich; |
Ihr gebt Gottes Gebot preis |
Dann rief Jesus die Leute wieder zu sich |
Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, |
Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, |
Ehebruch, Habgier, Bosheit, |
All dieses Böse kommt von innen |
Heute wissen wir, wie sinnvoll das Händewaschen und andere hygienische Maßnahmen sind, damit Menschen gesund bleiben können. Damals, noch nicht wissenschaftlich belegt, waren die Regelungen der Juden deshalb durchaus eine großartige Errungenschaft.
Die Schriftgelehrten im Text halten ihre Regeln peinlich genau ein. Doch darüber vergessen sie, was das Wichtigste ist. Sie beobachten die Jünger Jesus und halten Jesus vor, dass sich diese eben nicht an die Überlieferung der Gebote der Alten hielten.
Wahrscheinlich haben sie nicht mit der heftigen Reaktion Jesu gerechnet. Jesus bezeichnet sie als Heuchler und zeigt ihnen mit welcher Haltung sie Gott gegenüberstehen. Er wirft ihnen vor, Gottes Gebot überhaupt nicht mehr zu sehen und es zu verraten. Er beschreibt, wie dadurch das Böse an Macht gewinnt und die Gedanken, Worte und das Handeln der Menschen nicht mehr zu Gottes Gebot der Liebe passen. Und er betont, dass „rein sein“ nichts mit waschen zu tun hat, sondern aus dem Innersten des Menschen /dem Herzen kommt.
Heute würde Jesus uns vielleicht sagen: Was habt ihr denn für eine innere Haltung Gott gegenüber und wie zeigt sie sich in eurer äußeren Haltung/ in eurem Handeln?
Für wen oder was haltet ihr euch selbst und wie ist euer Bild von Gott?
Erkennt ihr an, dass Gott größer ist als euer Verstand?
Erkennt ihr an, dass er ewig ist – ohne Anfang und Ende – so wie ihr es euch nicht einmal vorstellen könnt?
Erkennt ihr an, dass Gott die Liebe ist?
Seid ihr noch mit dem Herzen dabei?
Christliche Haltung zeigen, das fällt nicht immer leicht. In unserer Lebenswelt spielt der Glaube/ spielt Gott scheinbar kaum eine Rolle mehr: Viele Paare wählen zusätzlich zur standesamtlichen Trauung eine „freie Trauung“, statt auf den Segen Gottes zu bauen. Stellen wir Fragen und kommen miteinander ins Gespräch?
Demokratische Haltung und demokratisches Handeln stehen in Frage. Widersetzen wir uns dem?
Fake News verbreiten sich rasant. Wie können wir mit Herz und Verstand entgegentreten?
Vielleicht würde Jesus uns heute auffordern:
Gebt Gott Raum in eurem Herzen, dann kann die Liebe wachsen und sich mit Mut und Entschiedenheit in euren Worten und Taten zeigen!
Dass wir mit Gott in eine gute neue Woche gehen, wünscht
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin