3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 17. Sonntag im Jahreskreis

Brot und Fische (c) Bild: Pfarrer Martin Seidel In: Pfarrbriefservice.de
Brot und Fische
Datum:
Mi. 24. Juli 2024
Von:
Peter Heiligenthal

Jesus teilte an die Leute aus, so viel sie wollten....

Joh 6,1-15

In jener Zeit
ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa,
der auch See von Tibérias heißt.

Eine große Menschenmenge folgte ihm,
weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.

Jesus stieg auf den Berg
und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder.

Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe.

Als Jesus aufblickte
und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen,
fragte er Philíppus: Wo sollen wir Brot kaufen,
damit diese Leute zu essen haben?

Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen;
denn er selbst wusste, was er tun wollte.

Philíppus antwortete ihm:
Brot für zweihundert Denáre reicht nicht aus,
wenn jeder von ihnen
auch nur ein kleines Stück bekommen soll.

Einer seiner Jünger,
Andreas, der Bruder des Simon Petrus,
sagte zu ihm:

Hier ist ein kleiner Junge,
der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische;
doch was ist das für so viele?

Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen!
Es gab dort nämlich viel Gras.
Da setzten sie sich;
es waren etwa fünftausend Männer.

Dann nahm Jesus die Brote,
sprach das Dankgebet
und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten;
ebenso machte er es mit den Fischen.

Als die Menge satt geworden war,
sagte er zu seinen Jüngern:
Sammelt die übrig gebliebenen Brocken,
damit nichts verdirbt!

Sie sammelten
und füllten zwölf Körbe mit den Brocken,
die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren.

Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte,
sagten sie: Das ist wirklich der Prophet,
der in die Welt kommen soll.

Da erkannte Jesus,
dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen
und zum König zu machen.
Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück,
er allein.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Die wundersame Brotvermehrung! Sechsmal wird im Neuen Testament von einer solchen erzählt! Es ist eine der berühmtesten und bekanntesten neutestamentlichen Wundererzählungen Jesu und auch eine der „umstritteneren“. Hat er tatsächlich mit fünf Broten und zwei Fischen eine große Menschenmenge, von fünftausend Männern (von Frauen und Kindern ist nicht einmal die Rede) lesen wir, satt gemacht? Aus unserer heutigen naturwissenschaftlich geprägten Sicht unmöglich. Doch darum geht es dem Verfasser eigentlich überhaupt nicht.

Johannes, der Evangelist, ist Kind seiner Zeit und seines Volkes. Die Sprache im vorderen Orient ist - auch heute noch - geprägt von vielen blumigen, ausschmückenden Elementen. Um eine Aussage zu unterstreichen und hervorzuheben, werden übliche „Hilfsmittel“ und Stilmittel verwendet, die die herausragende Stellung einer Person und ihre Bedeutung unterstreichen. Zweimal, zu Beginn und ganz am Ende verwendet Johannes den Begriff „Zeichen“. So ist es auch hier: Jesus ist der erwartete Messias! Er hat Vollmacht, er ist der Sohn Gottes. Auch die Evangelien der vorangegangenen Sonntage unterstreichen dies z. B. mit der Erzählung von der Sturmstillung.

Jesus sagt weiter: `Lasst die Leute sich setzen`, teilt nach dem Dankgebet Brot und Fisch aus und alle werden satt. Es bleibt sogar noch viel übrig: Gott sorgt für alle! Bei Jesus ist Fülle, er macht satt, er schenkt Gemeinschaft und Leben! Wenn wir Eucharistie feiern, brechen wir auch heute - wie Jesus - das Brot und haben Gemeinschaft mit ihm und untereinander. Es muss nicht gespart werden. Bei Jesus, bei Gott, erhält jede/r, was sie/er braucht.

Wir alle sind zum Teilen aufgefordert! Und wenn es auch eine geringe Gabe ist, die wir für die Not in der Welt aufbringen können, es ist ein Beitrag, ein Zeichen der Solidarität und hilft dabei, den Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen. Ein Anfang! Ein Hoffnungszeichen!

Eine gesegnete Woche!

Peter Heiligenthal
Gemeindereferent