3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 29. Sonntag im Jahreskreis

Neben mir... (c) Bild: Manuela Steffan In: Pfarrbriefservice.de
Neben mir...
Datum:
Mi. 16. Okt. 2024
Von:
Peter Heiligenthal

"Der Menschensohn ist gekommen, um sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele" - wie das?

Mk 10,35-45


35

In jener Zeit
   traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus,
   zu Jesus
und sagten:
   Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst.

36

Er antwortete: Was soll ich für euch tun?

37

Sie sagten zu ihm:
   Lass in deiner Herrlichkeit einen von uns rechts
   und den andern links neben dir sitzen!

38

Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, worum ihr bittet.
Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke,
oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?

39

Sie antworteten: Wir können es.
Da sagte Jesus zu ihnen:
   Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke,
   und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde.

40

Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken
   habe nicht ich zu vergeben;
dort werden die sitzen, für die es bestimmt ist.

41

Als die zehn anderen Jünger das hörten,
   wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes.

42

Da rief Jesus sie zu sich
und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten,
   ihre Völker unterdrücken
und ihre Großen ihre Macht gegen sie gebrauchen.

43

Bei euch aber soll es nicht so sein,
sondern wer bei euch groß sein will,
   der soll euer Diener sein,

44

und wer bei euch der Erste sein will,
   soll der Sklave aller sein.

45

Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen,
   um sich dienen zu lassen,
sondern um zu dienen
   und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.

Unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein! Erneut macht Jesus klar, worauf es eigentlich ankommt: Für andere da sein! Besonders Menschen, die leiten, führen, große Fähigkeiten oder auch Einsichten haben, müssen aus dem Bewusstsein heraus handeln, dass sie Diener/Dienerin aller sind!

Erst vor kurzem hatte die Frage `Wer der größte unter den Jüngern sei` schon einmal unter den Jüngern eine Rolle gespielt. Im heutigen Evangelium geht es nun sogar um den Ehrenplatz an der Seite Jesu im Reich Gottes.

Jesus erinnert sie an möglicherweise drohende Konsequenzen des Eintretens für Gottes Reich: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke (sicher eine Anspielung auf seinen gewaltsamen Tod am Kreuz). Jesus geht dabei seinen Jüngern voraus und lehrt sie, was es heißt, sein Jünger zu sein: Nicht selbst im Mittelpunkt stehen wollen, sondern - und das ist wirklich ein starker Vergleich - der „Sklave“ aller sein!

Allen miteinander erläutert er abschließend, dass es in Gottes Reich grundsätzlich anders zugeht als in einem irdischen, wo Herrscher ihre Völker oft unterdrücken und die Großen ihre Macht häufig missbrauchen: Bei Euch aber soll es nicht so sein (Vers 23)! Er selbst, der Menschensohn, der Herr und Meister, der Messias und Gottes Sohn gibt ein komplett anderes Beispiel, indem er sogar sein Leben, sich selbst, hingibt für viele.  

Wir müssen heute sicher nicht damit rechnen, dass wir ans Kreuz geschlagen werden. Aber auch uns gilt Jesu Aufforderung zur Nachfolge. Handeln wir - auch wenn es manchmal schwerfällt - aus einem dienenden Bewusstsein heraus.

Eine gesegnete Woche!

Peter Heiligenthal
Gemeindereferent