Ihr alle werdet ebenso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt! Oh....
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Zu jener Zeit kamen einige Leute |
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Und er antwortete ihnen: |
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Nein, sage ich euch, |
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Oder jene achtzehn Menschen, |
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Nein, sage ich euch, |
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Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: |
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Da sagte er zu seinem Winzer: |
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Der Winzer erwiderte: |
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Vielleicht trägt er in Zukunft Früchte; |
In der Zeit Jesu gab es für die Juden einen Zusammenhang zwischen Unglück, Leid und Krankheit auf der einen Seite zum sündigen Verhalten, der Schuld eines Menschen auf der anderen. Wenn also jemand mit Krankheit und Unglück geschlagen wurde oder - so wie im heutigen Evangelium beschrieben - eines schmählichen Todes starb, dann glaubte man, dass dies Strafe für ein sündiges Leben war.
Mit diesem Glauben räumt Jesu auf: Alle sind zur Umkehr gerufen.
Von den Zuhörern Jesu hatte vielleicht auch der ein oder andere noch die Worte von Johannes dem Täufer im Ohr: Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen (Mt 3,10). Spätestens an dieser Stelle wird sich dem ein oder anderen Zuhörer die Frage nach dem eigenen Schicksal gestellt haben.
Im Gleichnis vom Feigenbaum bittet nun ein unerwarteter Fürsprecher, der Winzer, darum, dem „fruchtlosen“ Feigenbaum noch eine Chance zu geben. Er bietet an, sich persönlich in besonderer Weise um den Baum zu kümmern, damit dieser in Zukunft vielleicht noch Früchte trägt. Der Gedanke liegt nahe, Jesus an die Stelle des Winzers zu setzen. So spricht Jesus von sich selbst, der mit seinem Leben, seinen Worten und Taten den „Boden um den Baum herum düngt“, damit das Volk Israel/der einzelne Mensch zur Umkehr bereit ist und doch noch „gute Früchte zu erbringen“.
Das Evangelium lässt dabei offen, ob der Herr (Gott) der Bitte des Winzers entspricht. Aus nachösterlicher christlicher Sicht (das Lukas-Evangelium entstand ca. 80/90 n.C.) hat allerdings das alte Gottesvolk Israel die Umkehr nicht geschafft. Die Katastrophe tritt ein: Jerusalem, Staat und Volk Israel werden im Jahre 70 n. C. von den Römern zerstört.
Nutzen wir diese Fastenzeit als unsere Chance zur Umkehr.
Ihnen allen wünsche ich eine gesegnete vierte Fastenwoche.
Peter Heiligenthal
Gemeindereferent