3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 26. Sonntag im Jahreskreis

Schritt für Schritt (c) Bild: Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
Schritt für Schritt
Datum:
Do. 25. Sept. 2025
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wie kann ein Reicher in den Himmel kommen? In diesem Gleichnis Jesu schildert der Evangelist Lukas diese Problemstellung. Wieder geht es um Besitz und soziale Gerechtigkeit.

Evangelium (Lk 16,19-31)

In jener Zeit sprach Jesus zu den Pharisäern:
Es war einmal ein reicher Mann,
   der sich in Purpur und feines Leinen kleidete
   und Tag für Tag glanzvolle Feste feierte.

Vor der Tür des Reichen aber
   lag ein armer Mann namens Lázarus,
   dessen Leib voller Geschwüre war.

Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt,
   was vom Tisch des Reichen herunterfiel.
Stattdessen kamen die Hunde
   und leckten an seinen Geschwüren.

Es geschah aber:
Der Arme starb
   und wurde von den Engeln in Abrahams Schoß getragen.
Auch der Reiche starb und wurde begraben.

In der Unterwelt,
   wo er qualvolle Schmerzen litt,
   blickte er auf und sah von Weitem Abraham
   und Lázarus in seinem Schoß.

Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir
und schick Lázarus;
er soll die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen
   und mir die Zunge kühlen,
denn ich leide große Qual in diesem Feuer.

Abraham erwiderte:
   Mein Kind, erinnere dich daran,
   dass du schon zu Lebzeiten
   deine Wohltaten erhalten hast,
Lázarus dagegen nur Schlechtes.
Jetzt wird er hier getröstet,
   du aber leidest große Qual.

Außerdem ist zwischen uns und euch
   ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund,
sodass niemand von hier zu euch
   oder von dort zu uns kommen kann,
selbst wenn er wollte.

Da sagte der Reiche:
   Dann bitte ich dich, Vater,
   schick ihn in das Haus meines Vaters!

Denn ich habe noch fünf Brüder.
Er soll sie warnen,
damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen.

Abraham aber sagte:
   Sie haben Mose und die Propheten,
auf die sollen sie hören.

Er erwiderte: Nein, Vater Abraham,
aber wenn einer von den Toten zu ihnen kommt,
   werden sie umkehren.

Darauf sagte Abraham zu ihm:
   Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören,
   werden sie sich auch nicht überzeugen lassen,
   wenn einer von den Toten aufersteht.

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Auch heute finden wir ungleiche Verteilung, unterschiedlich gute Lebensbedingung-en und viel Ungerechtigkeit in unserer Umgebung und in der ganzen Welt vor.

Das Beispiel mahnt uns, unser Leben zu bedenken.  Es ruft uns dazu auf, in jedem Fall nicht bis morgen zu warten, sondern heute bewusst zu leben. Die prophetische Drohung mit dem Untergang ruft nicht zum Aufgeben auf. Vielmehr soll ich heute die Schritte tun, die dazu führen, dass ich mein Leben nicht nur für mich lebe, sondern in Gemeinschaft mit dem Lazarus vor meiner Tür. So kann ich mich fragen:

Wer ist mein persönlicher Lazarus? Wo muss ich mich engagieren, um etwas mehr Gerechtigkeit herbeizuführen? Was kann ich, vielleicht mit anderen gemeinsam, tun?

Es müssen nicht die großen Dinge sein. Kleine Schritte helfen. Ein bekannter Kanon beschreibt dies mit folgenden Worten: „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.“

Der Himmel auf Erden geschieht, wenn wir aus der Kraft der Liebe und Versöhnung handeln. Diese Kraft ist unser Geschenk von Gott.

Wer meint, Gott in seinem Leben nicht zu brauchen, kann auch für andere da sein, helfen und für Gerechtigkeit einstehen. Wir Christen haben den Vorteil, dass wir nicht allein sind. In Verbindung mit Gott, die Beziehung zu Gott pflegend, finden wir Zufriedenheit, Kraft, Gelassenheit, Freude und auch Wege, aus dem Glauben - nämlich dem Vertrauen auf Gott - zu handeln. Versuchen wir es auch diese Woche wieder neu.

Eine gesegnete neue Woche wünscht
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin