Liebe Leserin, lieber Leser,
Wie kann ein Reicher in den Himmel kommen? In diesem Gleichnis Jesu schildert der Evangelist Lukas diese Problemstellung. Wieder geht es um Besitz und soziale Gerechtigkeit.
In jener Zeit sprach Jesus zu den Pharisäern: |
Vor der Tür des Reichen aber |
Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, |
Es geschah aber: |
In der Unterwelt, |
Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir |
Abraham erwiderte: |
Außerdem ist zwischen uns und euch |
Da sagte der Reiche: |
Denn ich habe noch fünf Brüder. |
Abraham aber sagte: |
Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, |
Darauf sagte Abraham zu ihm: |
Auch heute finden wir ungleiche Verteilung, unterschiedlich gute Lebensbedingung-en und viel Ungerechtigkeit in unserer Umgebung und in der ganzen Welt vor.
Das Beispiel mahnt uns, unser Leben zu bedenken. Es ruft uns dazu auf, in jedem Fall nicht bis morgen zu warten, sondern heute bewusst zu leben. Die prophetische Drohung mit dem Untergang ruft nicht zum Aufgeben auf. Vielmehr soll ich heute die Schritte tun, die dazu führen, dass ich mein Leben nicht nur für mich lebe, sondern in Gemeinschaft mit dem Lazarus vor meiner Tür. So kann ich mich fragen:
Wer ist mein persönlicher Lazarus? Wo muss ich mich engagieren, um etwas mehr Gerechtigkeit herbeizuführen? Was kann ich, vielleicht mit anderen gemeinsam, tun?
Es müssen nicht die großen Dinge sein. Kleine Schritte helfen. Ein bekannter Kanon beschreibt dies mit folgenden Worten: „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.“
Der Himmel auf Erden geschieht, wenn wir aus der Kraft der Liebe und Versöhnung handeln. Diese Kraft ist unser Geschenk von Gott.
Wer meint, Gott in seinem Leben nicht zu brauchen, kann auch für andere da sein, helfen und für Gerechtigkeit einstehen. Wir Christen haben den Vorteil, dass wir nicht allein sind. In Verbindung mit Gott, die Beziehung zu Gott pflegend, finden wir Zufriedenheit, Kraft, Gelassenheit, Freude und auch Wege, aus dem Glauben - nämlich dem Vertrauen auf Gott - zu handeln. Versuchen wir es auch diese Woche wieder neu.
Eine gesegnete neue Woche wünscht
Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin