Gestellte Aufgaben souverän gemeistert

Brandschutz: Jahresabschlussübungen der zehn Erbacher Feuerwehren in der Kernstadt und in Haisterbach

Datum:
Mo. 8. Okt. 2007
ERBACH. Zeitgleich an zwei angenommenen Brandobjekten begann für die Einsatzkräfte von zehn Freiwilligen Feuerwehren aus dem Stadtbereich von Erbach am Freitag in den frühen Abendstunden deren Jahreshauptübung. In der Kreisstadt war das katholische Pfarrzentrum Übungsobjekt, in Haisterbach der Haisterbacher Hof.

In Erbach demonstrierten über 60 Aktive aus den Wehren von Dorf-Erbach, Bullau, Erbach, Ernsbach und Erbuch unter dem Kommando von Erbachs Wehrführer Erwin Gieß ihre Einsatzbereitschaft. Im Pfarrzentrum mussten gleich zwei Feuer gelöscht werden, die vermutlich durch Brandstiftung entstanden waren. Im Vordergrund stand dabei die Rettung von zwei vermissten Personen. Dabei wurden die Brandschützer von Helfern der DRK-Bereitschaft Erbach unterstützt.

Das zweite Manöverobjekt waren die Wirtschaftsgebäude der Familie Hallstein auf dem Haisterbacher Hof in Haisterbach. Dort galt es, die in Brand geratene Scheune zu löschen und gleichzeitig ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude zu verhindern.

An diesem Manöver waren 49 Brandschützer aus den südlichen Erbacher Stadtteilfeuerwehren Lauerbach, Haisterbach, Günterfürst, Schönnen und Ebersberg unter dem Kommando des Haisterbacher Wehrführers Andreas Löb im Einsatz.

Da das Feuer offensichtlich durch zündelnde Kinder entstanden war, mussten zunächst die beiden „Übeltäter“ unter Feuerschutz von Haisterbacher Brandschützern mit schwerem Atemschutz vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden. Hauptsächlich sollte jedoch auf dem Haisterbacher Hof wegen nicht vorhandener Hydranten die Löschwasserversorgung erprobt werden. Das funktionierte eigentlich durch eine dort oben vorhandene 35 Kubikmeter Löschwasser fassende Zisterne optimal, denn zwischen Alarmierung und dem Kommando „Wasser marsch“ benötigten die Haisterbacher für den Ersteinsatz nur acht Minuten.

Die Günterfürster schafften dies in zehn Minuten. Aus Sicherheitsgründen bauten die Brandschützer aus Lauerbach, Schönnen und Ebersberg von einem Hydranten im Dorf aus eine Löschwasserversorgung auf lange Wegstrecke auf. Hierfür wurden jedoch 20 Minuten benötigt. Zu diesem Manöver hatten sich viele Beobachter eingefunden, unter den Zuschauern waren alle Ortsvorsteher der beteiligten Feuerwehren, die örtlichen städtischen Mandatsträger und Kreisbrandmeister Rolf Scheuermann aus Beerfelden.

Die sich im Günterfürster Spritzenhaus anschließende Manöverkritik war zwar positiv, zeigte aber auch neue Erkenntnisse und Lücken im Brandschutz auf. Hierbei begrüßte Stadtbrandinspektor Jürgen Volk auch die Blauröcke aus der Erbacher Partnerstadt Königsee.

Im allgemeinen fiel die Kritik über die Leistungen lobend aus. Stadtrat Karlheinz Sattler sagte, wenn auch die Übung sichtlich gut vorbereitet gewesen und ohne Stress verlaufen sei, so müssten doch für Notfälle in den Stadtteilen wasserführende Einsatzfahrzeuge stationiert werden. Diese Feststellung traf auch Kreisbrandmeister Rolf Scheuermann als Vertreter des Kreisbrandinspektors Horst Friedrich.

Zur Stationierung wasserführender Einsatzfahrzeuge äußerte sich Erbachs Stadtbrandinspektor Jürgen Volk dahin gehend, dass nach seiner Überzeugung sich dieses Problem im Hinblick auf den Bedarfs- und Entwicklungsplan für den Brandschutz von selbst lösen werde.