Gott suchen und finden

Aus unserer Firmvorbereitung

Firmkurs 2021 (c) Gemeinde St. Sophia
Firmkurs 2021
Datum:
So. 7. Nov. 2021
Von:
Gabriele Maurer | Pfarrbriefredaktion

Wenn du im Wald Wild sehen willst, darfst du nicht mit einem Moped kommen und kreuz und quer durch den Wald fahren; sonst wirst du gewiss keines zu Gesicht bekommen. Wenn man im Wald Wild sehen will, muss man vor allem still sein, leise gehen und ganz wach sein für alles, was auf das Wild hinweisen könnte. Man muss lauschen.

Farbensprache bleibt nicht symbolisch

Firmkurs 2021 (c) Gemeinde St. Sophia, St. Leonhard, St. Luzia
Firmkurs 2021

Gut ist ferner wenn einem der Förster die Stelle sagt, eine Waldschneise vielleicht, wo sie oft heraustreten. Dann muss man dort hingehen und geduldig und mit wacher Aufmerksamkeit warten. Trotz alledem kann man die Tiere nicht herbeibefehlen, aber vielleicht wird es einem geschenkt, dass man sie sieht. Eines ist jedenfalls klar: Wer erfahren will, dass wirklich Wild im Wald ist, muss sich ihm anpassen, muss sich auf das Wild einstellen.

Ähnliches gilt für den Menschen, der danach fragt, ob Gott existiert. Wer fordernd ruft: „Wo soll denn Gott sein? Beweise mir, dass es Gott gibt!“, der wird Gott nicht finden

Firmkurs 2021 (c) Gemeinde St. Sophia
Firmkurs 2021

Wer Gott finden will, muss ihn suchen. Dazu gehört zuerst, dass man auf ihn aufmerksam ist. Das kann man aber nicht sein, wenn man nur äußerlich und oberflächlich lebt und laut ist. Dafür muss man still werden und wach für ihn sein. Man muss lauschen, ob er vielleicht ein Zeichen gibt. Und man muss Geduld haben. Man muss sich also Gott anpassen, wenn man ihn finden will. Auch kann man ihn nicht herbeizwingen. Es ist ein Geschenk, wenn wir ihn finden. Aber es gibt Stellen, wo sich Gott leichter finden lässt als sonst. Die sollte man kennen. Noch ein weiteres lehrt der Vergleich: Wer Finden will, muss von dem Gesuchten eine Vorstellung haben. Wer Hirsche sehen will, muss von ihrer Gestalt und ihrem Verhalten etwas wissen. Stellt er sich unter ihnen Insekten vor, so geht er in die Irre. Und umgekehrt: Wer Ameisen sucht und sich dabei Tiere wie Hasen oder Rehe vorstellt, wird wohl keine finden. So muss auch der Mensch, wenn er nach Gott sucht, etwas davon wissen, wie die Wirklichkeit ist, der man begegnen könnte und wie und wann das vielleicht geschieht.

Klemens Tilmann, röm.-kath. Theologe (1904-1984)

Eine andere Sichtweise der „Gottessuche

Firmkurs 2021 (c) Gemeinde St. Sophia
Firmkurs 2021

Denn so spricht Gott, der Herr: Jetzt will ich meine Schafe selber suchen und mich selber um sie kümmern. 

Wie ein Hirt sich um die Tiere seiner Herde kümmert an dem Tag, an dem er mitten unter den Schafen ist, die sich verirrt haben, so kümmere ich mich um meine Schafe und hole sie zurück von all den Orten, wohin sie sich am dunklen, düsteren Tag zerstreut haben.

Firmkurs 2021 (c) Gemeinde St. Sophia
Firmkurs 2021 (c) Gemeinde St. Sophia
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