Mit dem Firmkurs auf dem Franziskusweg

Praxisbericht: Wie gestaltet sich ein Meditationsweg mit Jugendlichen?

Hier - heute -jetzt (c) pb826 / cc0 – gemeinfrei / Quelle: pixabay.com
Hier - heute -jetzt
Datum:
Sa. 31. Juli 2021
Von:
Gabriele Maurer| Pfarrbriefredaktion

Was passiert eigentlich bei einem Firmkurs? DIese Frage werden wohl nur die richtig beantworten, die dabei waren oder gerade sind. Wir haben deshalb ein Mosaiksteinchen daraus mit einem Praxisbericht beschrieben.

Sonne (c) Gemeinde St. Sophia, St. Leonhard, St. Luzia
Sonne

Wir trafen uns auf dem Parkplatz der Einhardsbasilika in MIchelstadt Steinbach. Während Pfarrer Eltermann mit Firmbegleitern und mir Fahrzeuge zum Ziel "Friedhof Rehbach" brachten, erzählte Gruppenleiter Manuel Schülein den Firmkandidat*innen vom Leben des Hl. Franziskus und schlug auch ein Brücke zum heutigen Papst, der die Bewahrung der Schöpfung immer wieder anmahnt.

Pfr. Eltermann verteilte für alle Proviant. Dann machten wir uns gemeinsam auf den Weg mit dem Ziel, die Stationen des Franziskuswegs abzugehen und uns unterwegs ein bisschen besser kennen zu lernen. Dabei konnten sich einige Jugendliche auf den Vorschlag einlassen, nicht immer nur mit den Leuten zu gehen, die sie schon kannten, sondern abzuwechseln und sich auch einmal mit anderen zu unterhalten.

An jeder Station hielten wir an, lasen die Tafel, hörten einen Text oder ein Gebet- von einer/ einem der Firmbegleiter vorgetragen- und sangen eine passende Strophe des Liedes Laudato si. Wir probierten aber auch die Möglichkeit aus, in der Natur beim Gehen nachzudenken, zu uns selbst zu kommen und zu beten und dabei die Stille miteinander zu genießen, ohne uns zu unterhalten. Dazu gab es zuvor einen kleinen Impuls. Weil das Stillsein vielen schwerer fällt, sind wir aber nur zwei Wegabschnitte in dieser Weise gegangen.

In der darauf folgenden Woche wurden die Erfahrungen in Kleingruppen-Zoomtreffen reflektiert. Es kamen viele positive Rückmeldungen. Gefallen hat den Jugendlichen der abwechslungsreiche Weg, die Impulstexte, das gemeinsame Singen, das Erleben von Gemeinschaft und die Rast an der Quelle. Einige könnten sich vorstellen , nochmals einen Meditationsweg in der Vorbereitungszeit zu gehen. Wir überlegen nun, ob der Vaterunser-Weg in Höchst oder auch der ganz anders konzipierte Trauerweg in Brensbach noch eine Station des Firmkurses werden könnte.

Vielen Dank den Firmbegleitern Benedikt, Fatima, Helena, Sabina und Valentina. Ihr habt zu einem lebendigen Austausch beigetragen und Gemeindevielfalt gezeigt!

Das Gedicht über die Zeit (ausgewählt für die Station 3) hat die Jugendlichen besonders angesprochen

Um den Wert eines Jahres zu erfahren, frage einen Studenten,
der im Schlussexamen durchgefallen ist. 
Um den Wert eines Monats zu erfahren, frage eine Mutter,
die ein Kind zu früh zur Welt gebracht hat. 
Um den Wert einer Woche zu erfahren,
frage den Herausgeber einer Wochenzeitung. 
Um den Wert einer Stunde zu erfahren,
frage die Liebenden, die darauf warten, sich zu sehen. 
Um den Wert einer Minute zu erfahren,
frage jemanden, der seinen Zug, seinen Bus oder seinen Flug verpasst hat.
Um den Wert einer Sekunde zu erfahren, frage jemanden, der einen Unfall überlebt hat. 
Um den Wert einer Millisekunde zu erfahren, frage jemanden, 
der bei den Olympischen Spielen eine Silbermedaille gewonnen hat. 
Die Zeit wartet auf niemanden. 
Sammle jeden Moment der Dir bleibt, denn er ist wertvoll.
Teile ihn mit einem besonderen Menschen und er wird noch wertvoller.

(Verfasser unbekannt)

Wie tröstlich ist es zu wissen, dass Gott unsere Zeit in seinen Händen hält