Beerfelden. „Gib Frieden, Herr, gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf. Recht wird durch Macht entschieden, wer lügt, liegt obenauf.“ Jürgen Henkys übersetzt 1983 diese Zeilen aus einem Niederländischen Originallied aus dem Jahr 1963. Mehr denn je sind diese Zeilen heute, im Jahr 2022, aktuell.
Mit dem Angriffskrieg des russischen Präsidenten Vladimir Putin auf die Ukraine hat sich die Welt verändert. Kanzler Olaf Scholz spricht in einer historischen Rede von einer „Zeitenwende“, viele Menschen sind in Deutschland in Frieden aufgewachsen und kennen das Gefühl nicht, dass im Grunde vor der Haustür Krieg herrscht. Das macht Angst, das bereitet Sorge. Die Bilder aus der Ukraine machen betroffen und bewegen die ganze Welt.
In regelmäßigen ökumenischen Friedensgebeten dienstags um 18 Uhr geben wir dieser Angst und der Betroffenheit Ausdruck und bringen sie vor Gott. Wir suchen innere Zuflucht in der Kirche, geben unserer Hoffnung Raum und bitten Gott um Frieden, in der Welt und in jedem Einzelnen ganz persönlich. In ökumenischer Verbundenheit werden diese Friedensgebete von der evangelischen und der katholischen Kirche gemeinsam gestaltet.
Die Zusammenarbeit im ökumenischen Team ist hierfür besonders wichtig. „Ich freue mich, dass die nach dem Heiligen Martin benannte evangelische Kirche auch ein Stück weit als ökumenisches Zentrum der Oberzent dienen kann“, erläutert Pfarrer Roland Bahre. Denn immerhin wurden hier schon katholische Firmgottesdienste gefeiert.
Wir erleben so eine große Einigkeit untereinander und zugleich die Vielfalt in der unterschiedlichen Gestaltung dieser Friedensgebete, die bewusst keiner einheitlichen liturgischen Form unterliegen. So bringen wir jede Woche von Neuem unsere Bitte um Frieden vor Gott.
ev-kirchengemeinde-beerfelden.ekhn.de