In diesen Tagen feiert der Förderverein Kulturkirche St. Thomas Morus Gießen e.V. sein zehnjähriges Bestehen. Dabei ist damit eigentlich die Eintragung ins Vereinsregister als gemeinnütziger eingetragener Verein gemeint, die sich zum zehnten Mal jährt, wie der ehemalige Vorsitzende Thomas Münchberg in seiner Rede anlässlich vereinsinterner Feierlichkeiten zum Jubiläum, präzisierte. Der Vorgängerverein existierte als klassischer Kirchbauverein bereits seit 40 Jahren. Darunter befanden sich u.a. bekannte Gießener Persönlichkeiten wie Alfons Urban und Adolf Roth.
Dem Neubeginn folgte ein Generationenwechsel. Diesen begleiteten ein grundsätzlicher Wandel und neue Herausforderungen für das kirchliche Engagement in den letzten zehn Jahren. Der erste gewählte Vorsitzende, Thomas Münchberg, nannte die Gründung einst in prophetischer anmutender Weissagung „einen historischen Augenblick.“ In der Einladung zur damaligen konstituierenden Sitzung am 15.11.2013 formulierte es Pfarrer Matthias Schmid so: „(…) Dabei würde die Rechtsform des eingetragenen Vereins helfen, da ihr im Bewusstsein der Menschen großes Vertrauen entgegengebracht wird.“ In Zeiten, in denen nur mehr 9% der Menschen überhaupt noch Vertrauen in die Institutionen der Kirche zu haben scheinen, hat der Förderverein durch sein kontinuierliches, glaubhaftes und transparentes Handeln Vertrauen gestärkt.
Antrieb für die Neugründung des Vereins war damals die dringend notwendige Renovierung der Kirchenorgel, wie Münchberg in seiner Rede fortführte. Seitdem habe sich der Tätigkeitsschwerpunkt des Fördervereins aber stark gewandelt. Statt den klassischen Maßnahmen eines Fördervereins, wie der baulichen Unterhaltung der Pfarrkirche, entwickelte sich aus den Aktivitäten ein eigenes, pastorales Programm. Dies manifestierte sich mit der Satzungsänderung im Jahr 2021. Die neuformulierten Ziele beinhalten, ein christliches Miteinander zu fördern, eine aufgeklärte Kirche darzustellen und interkulturelle Kontakte zu ermöglichen, sprich „Kirche modern zu denken“, wie es die frisch gewählte Vorsitzende Isabell Starch-Sommer in ihrer Begrüßung zusammenfasste.
Mit diesem Programm ist es dem Förderverein erfolgreich gelungen, in den letzten zehn Jahren eine andauernde positive Außenwirkung zu erzielen und Kirche ein neues Gesicht zu geben. So hat sich die Kulturkirche St. Thomas Morus als fester, kultureller Partner in Stadt und Region etabliert. „Dabei ist es uns besonders wichtig, den Zugang zu Kunst und Kultur für jeden unabhängig vom Geldbeutel zu ermöglichen“, ergänzt der Künstlerische Leiter Jakob Handrack.
Zwölf Gründungsmitglieder weist die vor zehn Jahren beschlossene und unterschriebene Satzung aus. Seitdem hat sich die Anzahl der Mitglieder langsam aber stetig auf über 50 Mitglieder erhöht. Doch um ein so umfangreiches und vielfältiges, kulturelles Angebot das ganze Jahr über aufrechtzuerhalten, braucht es weiterer Unterstützer. Die Realisierung dieses Programms liegt dabei ausschließlich in den Händen ehrenamtlich aktiver Personen und ist abhängig von Spenden und Fördermitteln.
Wer den Förderverein und die Kulturkirche St. Thomas Morus unterstützen möchte, findet auf der Homepage www.kulturkirche-giessen.de ein entsprechendes Formular. Ein Mindestbeitrag in Höhe von 30€ jährlich kann helfen, die kulturelle Vielfalt in der Stadt zu erhalten - nachhaltig und effizient.
Auf den Seiten der Kulturkirche heißt es abschließend: „Werden Sie Mitglied einer Gemeinschaft von kreativen, engagierten, leidenschaftlichen, inspirierenden, ja im besten Sinne positiv bekloppten Menschen, die für die gemeinsame Sache brennen und sich gegenseitig auf Augenhöhe mit Wertschätzung und Respekt begegnen!“