Am kommenden Sonntag, den 5. Juli 2020, findet um 18:30 Uhr in der St. Thomas-Morus-Kirche, Grünberger Straße 80, wieder eine Wortgottesfeier statt. Diese besondere Form der Gottesdienste, in denen das Wort Gottes - ganz in jüdischer Tradition - im Mittelpunkt der Feier steht, findet an jedem ersten Sonntag im Monat statt.
Sie sind anders als das, was man normalerweise unter Gottesdiensten in der Katholischen Kirche kennt. Hier steht kein Priester am Altar, sondern engagierte Menschen aus der Gemeinde - im Kirchenjargon sogenannte „Laien“ - Männer und Frauen, die der Gemeinde bei der Feier des Gottesdienstes vorstehen. Dabei tun sie im wesentlichen dasselbe wie die Priester. Sie beten, singen, lesen und predigen über das, was in der Bibel geschrieben steht und legen sie aus.
Seit zwei Jahren erfahren die Seminaristen, darunter Florian Keßler, der die Wortgottesfeier am Sonntag leiten wird, eine Ausbildung. Diese wird geleitet von Gemeindereferentin Uta Kuttner und Klinikseelsorger Pfr. Matthias Schmid. Am Ende der Ausbildung steht die Beauftragung zum Leiter für Wortgottesfeiern und damit die Befähigung solche Gottesdienste selbstständig halten zu können.
Das Thema des kommenden Sonntag bezieht sich auf das Evangelium nach Matthäus, Kapitel 11, Vers 25 bis 30. Jesus sprach: „Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast.“
Jesus lehrt Demut und meint damit nicht Unterwürfigkeit. Wirkliche Demut bedeutet nicht Schwachheit, sondern Freiheit. In der Demut entfallen die Zwänge danach, alles perfekt zu machen, in der Gesellschaft zu glänzen und sich zu behaupten. In der Demut werden wir selbst frei.
Wo durch Pandemie-Regeln die Freiheit immernoch strengen Regeln unterliegt, mag es wichtig sein, demütig an die Dinge des Alltags heranzugehen. Denn die Pandemie ist nachwievor nicht unter Kontrolle. Laut Experten ist ein Ausbruch jederzeit wieder möglich. Das zeigen die internationalen Infektionszahlen.
Demut selbst beinhaltet aber auch die Abkehr von allzu starren Weltbildern, Verschwörungstheorien und überholten Wahrheiten, die Überwindung des eigenen Egos und persönlichen Narzißmus’. Oder um es mit Sokrates zu formulieren: „Ich weiß, dass ich nichts weiß!“ Erst aus dieser offenen Geisteshaltung entsteht wahre Freiheit.
Aufgrund der Corona-Bestimmungen des Bistums Mainz für liturgische Feiern gelten folgende Regeln: Damit wir niemanden an der Kirchenpforte abweisen müssen, melden Sie sich bitte vorab bis spätestens Sonntag, den 5. Juli 12 Uhr, an. In der Kirche gibt nur ein begrenztes Platzangebot. Anmelden können Sie sich per e-Mail (gottesdienste@morusfreunde.de), sowie per „Doodle“-Umfrage auf der Homepage www.st-thomas-morus-giessen.de.
Am Abend der Wortgottesfeier liegt in der Kirche eine Anwesenheitsliste aus. Beim Betreten und Verlassen der Kirche wird ein Mund-Nasen-Schutz benötigt.