Die St.-Thomas-Morus-Gemeinde in der Grünberger Straße 80 in Gießen feiert am kommenden Sonntag, den 6. Juni 2021, um 18:30 Uhr eine Wortgottesfeier.
Der Gottesdienst am Sonntagabend beschäftigt sich mit eine der ältesten biblischen Erzählungen vom sogenannten „Sündenfall“, also der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies. Den Gottesdienst leitet Gemeindereferent Patrick Wach. In seiner Predigt stellt sich der Wach der Frage, ob die Vertreibung aus dem Paradies wirklich die Rache eines strafenden Gottes für die Sündenhaftigkeit der Menschen ist oder ob sie nicht vorherbestimmt war um den Preis der Erkenntnis mit den entsprechenden Konsequenzen. So entsteht ein neues Bild von der Rolle der Frau, nicht als Ursprung aller Sünde, sondern Sinne als Ausgangspunkt, durch den wir uns frei entfalten, miteinander die Welt entdecken und über Grenzen hinaus leben können. Dann liegt in dem vermeintlichen „Sündenfall“ eine emanzipatorische Kraft.
Wortgottesfeiern sind anders als Gottesdienste, die man sonst aus der katholischen Kirche kennt. Hier steht kein Priester am Altar, sondern berufene Menschen aus der Gemeinde und verkünden das Wort Gottes. Dabei tun sie im wesentlichen dasselbe wie die Priester. Sie beten, singen, lesen und predigen über das, was in der Bibel geschrieben steht und legen sie aus.
Mit ihrem Schwerpunkt und der Auslegung auf das geschriebene Wort stehen sie damit ganz in guter jüdischer Tradition der Auseinandersetzung mit Glauben und Religion.
Die Wortgottesfeiern in der Kulturkirche St. Thomas Morus finden an jedem ersten Sonntag im Monat um 18:30 Uhr statt. Um vorherige Anmeldung wird gebeten.
Die musikalische Begleitung mit Gesang, Klavier, Akkordeon und Bass erfolgt durch das gemeinde-eigene Ensemble.