Der stärkste Gegner war der Wind am Sonntagnachmittag, der wiederholt die Noten auf dem Pult nicht liegen ließ. Ein motivierter Zuhörer in der erste Reihe sprang beherzt zu Hilfe beim Fixieren der flatternden Noten. Man nahm es sportlich und mit Humor.
Diese Szene beschrieb ausgezeichnet die gelassene und fröhliche Stimmung am Sonntagnachmittag auf dem Kirchplatz vor der St. Thomas Morus Kirche - trotz aller Corona-Maßnahmen wie Mundschutz-, Abstands- und Anmeldungspflicht.
Der Förderverein St. Thomas Morus e.V. hatte im Rahmen seiner Sommerkulturkirche zum zweiten Mal zu einem Konzert unter freien Himmel geladen und über 60 Besucher folgten der Einladung gerne. Aufgrund der Corona-Regeln war der Platz vor der Kirche begrenzt.
Bei "Familienkonzerten" könnte man meinen, es ginge in erster Linie darum, wer am lautesten ist, den Takt bestimmt, sich am Ende durchsetzt und das letzte Wort, bzw. den letzten Ton hat. Schließlich stammt das Wort "Konzert" vom lateinischen "concertare", was sich mit "gemeinsam streiten" übersetzen lässt. Entgegen mancher verbaler Streitereien verlief dieser "musikalische Streit" dafür umso harmonischer. Susanne (Flöte), Lorenz (Posaune), Franz (Bratsche) und Thorsten (Cello) Oehler verstanden sich: keine Anzeichen von Mißstimmung.
Das Programm bescherte einen beschwingten Nachmittag, angefangen bei Marc-Antoine Charpentiers Prélude aus dem Te Deum, über verschiedene Variationen von "Happy Birthday", die sich mit bekannten Strauß-Melodien mischten und Jazz-Standards wie Irving Berlins "Puttin' On The Ritz".
Etwas Gutes hatte das ganze auch noch. Für die Internationale Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" konnte ein stolzer Spendenbetrag in Höhe von 500 € gesammelt werde.