Jährlich »wandern« seit 2002 neun Kerzen vom 1. September, dem Beginn des zweiten Weltkriegs, bis zum Buß- und Bettag durch die Rhein-Main-Region und leuchten in etwa 70 bis 80 Gemeinden als »Licht des Friedens« bei ökumenischen Friedensgebeten und Gottesdiensten. Sie brennen im Gedenken an die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt. Eine dieser Kerzen wird in diesem Jahr wieder von zwei Frauen aus der Luthergemeinde kreativ gestaltet.
Das Thema der diesjährigen Aktion ist: „Gestohlene Kindheit – Sackgasse Flüchtlingslager“. Kinder fliehen vor Krieg und Gewalt, politischer Verfolgung, der Rekrutierung als Soldat, vor einer Zwangsheirat oder Zwangsprostitution. Sie fliehen mit ihrer Familie oder allein. 40% der fast 80 Millionen Menschen auf der Flucht sind jünger als 18 Jahre – Kinder!
Minderjährige auf der Flucht brauchen den Schutz vor Gewalt. Im menschenunwürdigen Flüchtlingslager Moria auf Lesbos versuchen Kinder, sich das Leben zu nehmen, weil die Schmerzen in Körper und Seele zu groß sind. Das ist eine Schande für Europa. Die Sackgasse Flüchtlingslager hat System und will Menschen abschrecken, nach Europa zu fliehen. Jesus aber sagt: „Wer ein Kind aufnimmt in meinem Namen, nimmt mich auf!“ (Mt. 18,5).
Unter dem Eindruck der Anschläge vom 11. September 2001 in New York gründeten verschiedene christliche Gruppen, Gemeinden und Kirchen das Ökumenische Friedenskonveniat Rhein-Main, um über Konfessionsgrenzen hinweg gemeinsam zu beten und Friedensarbeit zu gestalten. Daraus ist 2002 die Aktion Wanderfriedenskerze entstanden: Besonders gestaltete Kerzen »wandern« seitdem in jedem Herbst durch die Rhein-Main-Region und brennen als »Licht des Friedens« bei ökumenischen und konfessionsübergreifenden Friedensgebeten, Gottesdiensten und vielen anderen Veranstaltungen.
Immer am 1. September – dem Beginn des Zweiten Weltkrieges – startet die Aktion Wanderfriedenskerze mit einem gemeinsamen Gottesdienst zur Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Von dort aus gehen die Friedenskerzen auf ihre Reise durch etwa 70 bis 80 Gemeinden, Schulen und christliche Einrichtungen in der Rhein-Main-Region.
Um Buß- und Bettag, dem letzten Tag der Ökumenischen FriedensDekade, endet die Aktion mit einem gemeinsamen Abschlussgottesdienst oder dezentralen Abschlüssen. Im Anschluss werden die Friedenskerzen als verbindende Symbole für Frieden und Versöhnung an Partnerkirchen und -organisationen insbesondere in Krisen- und Konfliktgebieten in aller Welt weitergereicht.
Im Ökumenischen Friedensgottesdienst am 19.9.2021 um 18:30 Uhr in der Kulturkirche St. Thomas Morus, Grünberger Straße 80, beten wir für Kinder auf der Flucht, beklagen eine unrechte und unwürdige europäische „Lagerpolitik“ und wollen Menschenrechte statt Moria.
Der Gottesdienst wird vorbereitet von Mitgliedern der Wichern-, Luther- und Thomas-Morus-Gemeinde.
Der Gottesdienst wird musikalisch gestaltet von der Band „Pai Nosso“. Eine vorherige Anmeldung unter www.kulturkirche-giessen.de ist erforderlich. Ein Impf-, Test- oder Genesenennachweis ist nicht erforderlich.