Jeden ersten Freitag im März

Älteste ökumenische Bewegung der Welt

Weltgebetstag: solidarisch • weltweit • für Frauen

Do. 22. Apr. 2021

Isabell Starch-Sommer

Vor über 130 Jahren taten sich christliche Frauen in den USA und Kanada im Sinne internationaler Frauensolidarität zusammen. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs fand die Bewegung auch in Deutschland Verbreitung. Der Weltgebetstag ist eine der ältesten und größten ökumenischen Basisbewegungen der Welt. Seit über zehn Jahren feiern Frauen in Gießen den Weltgebetstag. Isabell Starch-Sommer berichtet.

Offizielle Seite zum Weltgebetstag

Was machen Sie am ersten Freitag im März?

Ich feiere den Weltgebetstag.

Wussten Sie, dass in Gießen seit vielen Jahren ein Gottesdienst zum Weltgebetstag stattfindet?

Vorbereitet von einem Team aus evangelischen und katholischen Frauen, die sich jedes Jahr ab Januar treffen, um den Gottesdienst nach der Gottesdienstordnung des jeweiligen Gastlandes zu gestalten.

Was uns dabei wichtig ist:

Wir wollen das jeweilige Gastland und die dort lebenden Menschen vorstellen.
Ihre Lebensumstände, Sorgen und Nöte zeigen, vor allem die der dort lebenden Frauen und Mädchen.
Für sie in einer weltweiten Gemeinschaft beten und Solidarität zeigen
Durch unsere Kollekte dazu beitragen, dass für sie Projekte ermöglicht werden, die ihre Lebenssituation verbessern.

„Informiert beten, betend handeln“

Der Weltgebetstag ist für unser Team immer etwas besonders: Wir freuen uns auf die Vorbereitungszeit, auf die neuen Eindrücke und Informationen aus einem uns mitunter fremden Land. Auf den Weltgebetstags-Gottesdienst und dessen Gestaltung.

„Informiert beten, betend handeln“: Das internationale Motto des Weltgebetstages ist unser Leitgedanke.

Eine aufregende Zeit für uns alle, in der wir recherchieren, diskutieren, formulieren, immer erwartungsvoll und voller Vorfreude auf diesen besonderen Gottesdienst.

Wir haben das Glück, dass wir seit Jahren musikalisch durch „unsere Weltgebetstags-Frauenband“ unterstützt werden, die sich eigens zu diesem Ereignis trifft und die landestypischen Lieder im Gottesdienst spielt.

Nach dem Gottesdienst gibt es traditionell ein gemeinsames Abendessen mit ausschließlich landestypischen Spezialitäten, sowie einen Stand des Weltladens, der Produkte aus dem Gastgeberland verkauft.

Weltgebetstag 2021 stand vor neuen Herausforderungen

Segensbändchen zum Mitnehmen: Stationsgottesdienst

Das Land, aus dem die Gottesdienstordnung in diesem Jahr kam, ist Vanuatu, ein Inselstaat im Südpazifik. 83 Inseln verteilt auf einer Fläche von Sylt bis Berchtesgaden.

Weitgehend unbekannt, für uns interessant: Wie leben die Menschen auf Vanuatu? Welche Sorgen und Nöte haben die Frauen und Mädchen in einem Land, das 15000 Kilometer von uns entfernt liegt und eine traumhafte Landschaft hat?

Wir wollten den Weltgebetstag nicht ausfallen lassen und suchten nach einer Corona-gerechten Form.

Kreativität war gefragt, wir mussten neue Wege gehen.

Unsere Vorbereitungstreffen fanden zu ersten Mal online statt. Ein Gottesdienst in der ursprünglichen Form war für uns aufgrund der hygienischen Auflagen nicht möglich. So entschieden wir uns für eine „Offene Kirche“ mit einem Zeitfenster von vier Stunden.

Durch verschiedene Stationen haben wir die Inhalte der Gottesdienstordnung dargestellt, ergänzt um Lesungen, geistliche Impulse und Gebete.

Unsere Stationen beinhalteten Landesinformationen inkl. Bilderpräsentation, das Thema Frauenrechte auf Vanuatu, das Titelbild, Bibeltexte, die Kollektensammlung und den Segensspruch mit Segensbändchen zum Mitnehmen.

„Unsere Weltgebetstags-Frauen-Band“ sorgte für die musikalische Untermalung.

Es war neu, es war anders. Wir waren da und es war gut.

Doku: "Inselträume - Vanuatu", Arte