Gottesdienste an Ostern (Online-Anmeldung)
Den Auftakt zur sogenannten Karwoche bildet der Palmsonntag am 28. März, dem traditionellen Einzug Jesu in Jerusalem. Ohne Prozession aber mit Segnung der Palmzweige findet der Gottesdienst mit Dekan Pfr. Hans-Joachim Wahl als Orgelmesse statt. Die 1971 geweihte Orgel des Orgelbauers Matthias Kreienbrink feiert dieses Jahr ihren 50. Geburtstag. Kantor Michael H. Poths aus Bad Camberg spielt Passionsmusik von Johannes Brahms, Sigfrid Karg-Elert und Johann Sebastian Bach.
An Gründonnerstag, den 1. April, findet der Gottesdienst vom letzten Abendmahl um 18 Uhr statt. Traditionell verstummen ab dann Orgel und Glocken und erklingen erst wieder zum festlichen Gloria in der Osternacht. Im Anschluss an den Gottesdienst ist die Kirche bis 22 Uhr zu Stille und Anbetung geöffnet. Die sogenannte "Ölbergwache" erinnert an die Nacht vor der Verurteilung. Jesus verbringt diese im Garten Gethsemani und wird anschließend verraten. Der Weltmusiker Markus Wach begleitet diese Szene mit einfühlsamen, warmen Klängen.
Mit seiner Musik folgt Wach dabei den Pfaden, auf denen traditionelle Formen von musikalischer Improvisation seit Jahrhunderten wandern. Die besonderen Klänge der alten und exotischen Musikinstrumente entführen in spirituelle Sphären die gleichermaßen zur Meditation und zum gespannten Zuhören einladen.
Zur meditativen Betrachtung lädt außerdem das zeitgenössische Werk "Letztes Abendmahl" des polnischen Künstlers Janusz Marciniak (*1954) ein. Das vierteilige Werk ist Teil einer Ausstellung gewesen, die 1997 unter dem Titel "Religiöse Inspirationen" in der St.-Thomas-Morus-Kirche stattfand.
Am Karfreitag, den 2. April, findet um 15 Uhr die Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu mit einer literarischen Lesung des Gedichts "Der Tod Jesu" von Carl Wilhelm Ramler (1725-1798). In der Vertonung durch den Komponisten Carl Heinrich Graun (1704-1759) galt es bis ins 19. Jahrhundert hinein als populärste Vertonung der Passionsgeschichte, ehe es im Zuge der einsetzenden Bach-Renaissance durch die Matthäus-Passion bis heute verdrängt wurde.
Der Text gilt als ein Werk der Epoche der Empfindsamkeit in der Zeit der Aufklärung und wurde von Ramler im Auftrag der Prinzessin Anna Amalia von Preußen (1723–1787), der Schwester des Königs Friedrich II. (1712–1786), geschaffen. Er stellt keine vollständige Nacherzählung der Passion Christi dar und zitiert auch keine Bibeltexte. Die theologische Auslegung des Textes entspricht der neuen Theologie der Aufklärung (der sogenannten Neologie) des preußischen Hofpredigers August Friedrich Sack (1703–1786). Die Passionsgeschichte wird kommentierend interpretiert und es werden emotionale Höhepunkte und Aspekte der Passion präsentiert, so dass das Werk den Zeitgenossen als „empfindungsvolles lyrisches Oratorium“ galt.
Die Osterfeierlichkeiten setzen ein mit der Feier der Osternacht am Karsamstag, den 3. April, um 21 Uhr. Klinikseelsorger Pfr. Matthias Schmid feiert den Gottesdienst. Am Ostersonntag und Ostermontag finden die Gottesdienste jeweils um 18:30 Uhr statt. Eine vorherige Anmeldung zu allen Gottesdiensten ist vonnöten. Die Platzanzahl ist begrenzt.