Mehrfach haben wir berichtet, dass die Ergebnisse der nun fast zweijährigen Arbeit verschiedener Themengruppen und Austauschrunden in einem pastoralen Konzept für das Dekanat Darmstadt zusammengefasst werden soll. Dieses wird Bischof Peter Kohlgraf im November überreicht.
Was ist das pastorale Konzept?
Durch das Bistum Mainz wurden Themen und Fragen vorgegeben, die als Hilfestellung für das Verfassen des pastoralen Konzeptes dienen sollen.
Wichtig sind folgende Fragen:
▪ Was hat sich bewährt? Was ist den Menschen in den Gemeinden wichtig?
Ausnahmslos alle Gemeinden benennen als erhaltenswert:
• die Gottesdienste inklusive der Liturgie und Musik,
• Seelsorge und Katechese vor Ort,
• die Vernetzung im Sozialraum (Sozialpastoral),
• die gute Gemeinschaft,
• die starke ehrenamtliche Beteiligung an der Gestaltung der Gemeinde,
• die Vielfalt der Angebote für alle Altersstufen und
• die gute Zusammenarbeit in der Ökumene.
Wo es katholische Kindertagesstätten und Religionsunterricht gibt, sind sie bewährte Erfahrens-Orte der Liebe Gottes.
Jede einzelne Gemeinde hat darüber hinaus noch ihre Schwerpunkte formuliert.
Für St. Marien in Griesheim sind dies: Intensive Öffentlichkeitsarbeit mit Youtube-Andachten, Lebenszeichen und Facebook-Auftritt. Gemeinschaftsfördernde Projekte wie Mittagstisch und St. Marien Treff sowie die intensive und erfolgreiche Jugendarbeit mit Kommunionkindern, Firmlingen, Messdienern im Familienzentrum bzw. Kita. Weitere Pluspunkte sind das Pfarrzentrum und das große Außengelände der Kirche, die Raum für die verschiedenste Aktivitäten bieten.
▪ Herausforderungen und Schwierigkeiten aus der Sicht der Gemeinden
Insbesondere wird hier die Frage genannt, wie ein positives Bild für die zukünftigen größeren zusammengeschlossenen Pfarreien und ihr Verhältnis zu ihren (Teil-)Gemeinden vermittelt werden kann. In der Gemeinde weiterhin Nähe und Heimat zu finden und zugleich die Weite der Pfarrei als hilfreich und bereichernd erfahren zu können, wird noch viel Zeit und Erklärungsarbeit erfordern.
Zentral erscheint es den meisten Gemeinden, die Zugangswege zu den Menschen zu überdenken. Es gilt neue Formen zu suchen, Menschen anzusprechen. Insbesondere wird hier eine „Geh-hin“-Seelsorge gefordert. Es gilt Orte und Wege zu finden, Menschen dort zu erreichen, wo sie leben. Es reicht heute nicht aus, die Menschen nur zu den „Highlights“ wie Erstkommunion, Firmung etc. anzusprechen. Zumal hier in naher Zukunft mit einer deutlich verminderten Zahl von Anmeldungen zu rechnen ist.
▪ Welche anderen, nicht gemeindlichen Orte (Kirchorte und Orte kirchlichen Engagements) und Einrichtungen haben für die Gestaltung unserer Pastoral eine Bedeutung?
In diesem Kapitel stellen sich die 18 kategorialen Dienste vor, z.B. Caritas, Telefonseelsorge, Betriebsseelsorge, Krankenhausseelsorge und Malteser Hospizzentrum.
Darüber hinaus gibt es noch viele Felder, die in den Blick genommen werden müssen.
Folgende wesentliche Handlungsfelder wurden identifiziert: Alleinstehende; Jugendliche und junge Erwachsene; Menschen anderer Orientierung; Menschen, die einer Betreuung im Alltag bedürfen und deren Angehörige; Menschen, die nicht in die Sakramentenfolge (Taufe, Firmung, Erstkommunion) eingebunden sind; Menschen in Einsamkeit; Menschen mit gebrochenen Biografien und soziale Randgruppen.
▪ Benennung zentraler pastoraler Aufgaben und besondere Schwerpunkte
Dieses ist wohl das entscheidende Kapitel, denn hier geht es nicht um Bestandsaufnahme, sondern die zukünftigen Aufgaben der Pfarreien.
Überschriften sind: den Glauben feiern; Glaubensweitergabe und -vertiefung; dahin gehen, wo die Menschen sind; Gruppen in den Gemeinden; Ökumene; Jugend; Frauenseelsorge; Sozialpastoral; kategoriale Dienste etc. An diesem Kapitel wird noch intensiv gearbeitet und es ist zu früh, darüber zu berichten.
Am 22. September wird sich der Pfarrgemeinderat mit dem Entwurf des Pastoralen Konzeptes beschäftigen und seinen Input geben. Über das Ergebnis werden wir zeitnah berichten.