"In der folgenden Nacht, als Martin in tiefem Schlafe lag, sah er Christus mit seinem halben Soldatenmantel bekleidet, den er dem Armen gegeben hatte. Ihm wurde befohlen, er solle sehr aufmerksam den Herrn und das Kleidungsstück, das er verschenkt habe, ansehen. Dann hörte Martin Jesus mit lauter Stimme zu der umstehenden Engelschar sprechen: „Martin, der noch Katechumene (= Taufbewerber) ist, hat mich mit diesem Mantel bekleidet". Jesus Christus dachte dabei tatsächlich an seine eigenen Worte, die er einst gesprochen hatte: „Was immer ihr einem Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan" (Mt 25, 40). So bekannte Jesus Christus, dass er in dem Armen von Martin bekleidet worden ist. Um den Wert eines so guten Werkes zu bestätigen, zeigte er sich in eben diesem Mantel. Dieses Traumgesicht verführte Martin aber keineswegs zu menschlicher Ruhmsucht. Er erkannte in seiner Tat vielmehr die Güte Gottes. Und als er 18 Jahre alt war, ließ er sich taufen."
Quelle
Am 11.11. feiert die Diözese Mainz den Heiligen Martin von Tours, Schutzpatron unseres Bistums. Näheres dazu hier und hier und da.
Am 11.11. feiern wir einen Familiengottesdienst in Wenings (18.00 Uhr) und ein Hochamt in Schotten (10.00 Uhr).
"Der Soldat Martin gibt keine Spende aus seinem eigenen Wohlstand oder gar Überfluss. Er gibt dem Bettler die Hälfte seines ureigenen Kleides. Deswegen steht auch die spontane, im Augenblick dringliche Hilfe im Vordergrund. Es ist ein schlagendes Zeichen für spontane Solidarität. Und diese Geste ist und bleibt auch der Keim und die Urzelle jeder institutionellen Hilfe, wie sie Wohlfahrtsorganisationen eindrucksvoll leisten. Am Anfang steht das Erbarmen mit dem konkret Notleidenden. Dies ist die Wurzel aller Nächstenliebe und Solidarität."
(Kardinal Lehmann, 2007)
Gottes Segen Ihnen für die kommende Woche!
Pfarrer und Pfarrei
Bild: Heilige Messe im Mainzer Dom / 2019