Schmuckband Kreuzgang

Gedanken zum Fest Christi Himmelfahrt (Pfr. Jolie)

offene Tür (c) www.pixabay.com
Datum:
Do. 26. Mai 2022
Von:
Pfr. Jolie

Du allein wirst Sterne haben, die lachen können…

Mit dem christlichen Fest „Christi Himmelfahrt“ verbinden sich für den modernen Zeitgenossen zum Teil merkwürdige Vorstellungen. Das Fest scheint zudem den wissenschaftlichen Erkenntnissen von Himmel und Erde, von oben und unten zu widersprechen.

Sicher ist das ein Grund, warum „Himmelfahrt“ zum „Vatertag“ oder schlicht zum verlängerten Wochenende mutiert ist. Welchen Zugang hat der moderne Mensch zu diesem Fest? Gibt es einen?

Kinder sprechen unbefangen vom Himmel. Beim Tod eines lieben Menschen versuchen Eltern oft, mit dem Wort vom „Himmel“ darauf hinzuweisen: Der Verstorbene ist jetzt in einer anderen Welt. Nicht oben oder unten, sondern in der Gegenwart Gottes.

Himmel – das steht dann für eine Welt, die ganz real ist, auch wenn wir sie nicht sehen. Himmel – das ist bei Gott und doch auch ganz nah beim Menschen, denn Gott ist dem Menschen nicht fern.

„Wenn du nachts den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können!“, sagt der kleine Prinz kurz vor seinem Tod zu seinem Freund in der bekannten Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry. 

 
Der Himmel – ist ein Ort der Verwandlung. Wer „im Himmel“ ist, ist seinen Lieben auf Erden nahe – wenn auch in einer neuen Weise. Und der Himmel – kann auch das Leben auf der Erde verzaubern.

Grundlage dieser Überzeugung ist der Glaube an die Himmelfahrt Christi. Denn: Wenn Gott selbst in seinem Sohn „im Himmel“ ist, dann ist alles verwandelt – nicht nur die Sterne bei Nacht.

Vielleicht lohnt es sich doch, einmal über dieses alte Fest nachzudenken?