Schmuckband Kreuzgang

22. Sonntag im Jahreskreis

Kreuz mit Lichtschein (c) Kerstin Rehberg-Schroth
Kreuz mit Lichtschein
Datum:
Sa. 29. Aug. 2020
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 30. August 2020 im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Die Musik in diesem Gottesdienst stammt dieses Mal nur zum Teil direkt aus der Pfarrgruppe. Bei zwei anderen Liedern verlinken wir heute auf www.katholisch.de. Aus datenschutzrechtlichen Gründen müssen wir darauf hinweisen, dass wir für den Inhalt der externen Seiten nicht verantwortlich sind.

 

Orgelvorspiel: Die Melodie unseres diesjährigen Erstkommunionliedes zur Einstimmung auf die Erstkommunionfeiern, die in der kommenden Woche stattfinden werden
(Das Lied wird gesungen nach der Melodie von "Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer" von Lars Ake Lundberg)

Hier der dazugehörige Liedtext:

Im Regenbogen schenkt uns Gott ein Zeichen,
dass er verbunden mit uns Menschen bleibt.
Nach jedem Regen stellt uns Gott vor Augen,
wie bunt die Farben seiner Liebe sind.

Herr, deine Liebe zeigst du uns im Bogen, den du vom Himmel bis zur Erde malst.

Rot für die Liebe strahlt am Himmel droben:
Gott schenkt uns heute seinen Liebesbund.
Drunter Orange – es strahlt uns wie die Sonne,
schenkt uns vom Himmel Lebensenergie.

Herr, deine Liebe zeigst du uns im Bogen, den du vom Himmel bis zur Erde malst.

Gelb bringt uns noch mehr Licht in unser Leben,
Gott selbst erleuchtet unsre Lebenswelt.
Grün lässt uns wachsen und es schenkt uns Hoffnung,
Farbe des Lebens und der Fröhlichkeit.

Herr, deine Liebe zeigst du uns im Bogen, den du vom Himmel bis zur Erde malst.

Blau wie der Himmel und auch wie das Wasser,
Farbe der Weite und der Ewigkeit.
Färbt sich ins Dunkle, zeigt uns stets aufs Neue:
Gott bleibt uns treu; er steht zu seinem Bund.

Herr, deine Liebe zeigst du uns im Bogen, den du vom Himmel bis zur Erde malst.

Schließlich folgt lila oder violett:
Farbe der Stille: Gott ist immer da.
Bunt ist der Bogen stets vor unsern Augen:
Gott liebt die Vielfalt, er liebt dich und mich!

Herr, deine Liebe zeigst du uns im Bogen, den du vom Himmel bis zur Erde malst.

(Liedtext: Kerstin Rehberg-Schroth)

 

Eingangslied: GL 461 "Mir nach", spricht Christus

 

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der uns Menschen in seine Nachfolge ruft, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

schon in der letzten Woche hat Jesus den Petrus und damit auch uns dazu aufgerufen, seine Kirche, seine Gemeinschaft aufzubauen. Auch heute ruft er uns in seine Nachfolge, macht deutlich, dass dazu eben auch Kreuz und Leid gehören. So haben wir es auch gerade gesungen. Aber gerade in Kreuz und Leid, in allen Sorgen ist wichtig, dass wir mit ihm niemals allein sind. Er will bei uns sein. Ihn dürfen wir in unsere Mitte rufen.

Rufen wir ihn, Jesus Christus, deshalb im Kyrie in unsere Mitte, ganz besonders in die Sorgen und Probleme unseres Alltags.

 

Kyrie: GL 163,1

 

Ja, Jesus fordert uns. Doch er lässt uns niemals im Stich. Er ist uns den Weg vorausgegangen: durch Kreuz und Leid, aber vor allem hin zur Auferstehung, die auch uns ewiges Leben, ewige Freude verheißt. Wir haben allen Grund, ihn zu loben und zu preisen:

Loblied: GL 172

 

Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, Du rufst uns Menschen, Dir zu folgen – auch durch Kreuz und Leid – hin zu unserer eigenen Auferstehung. Denn Du weißt, dass zu unserem Leben auch das Leid dazu gehört, das wir mit Dir aber nicht mehr alleine durchstehen müssen. Gib uns die Kraft, Dir zu folgen und Dir zu vertrauen, und lass uns so auch zueinander stehen, anderen beistehen in deren Krisen, so wie Du immer für uns da bist. Schenke uns die Zuversicht gerade auch jetzt in dieser Zeit, die noch immer geprägt ist durch diesen Virus, der schon so viel Unheil angerichtet hat. Schenke uns die Zuversicht, dass Deine Liebe stärker ist als alles Kreuz und Leid und Du auch uns einmal zur Auferstehung führen willst, Du, Jesus Christus, der Du uns im Kreuz vorausgegangen bist und mit uns gehst – hin zum Leben in alle Ewigkeit. Amen.


Die Zuversicht drückt sich aus im Regenbogen - dem Symbol, das unsere Kommunionkinder als Symbol über ihrer Erstkommunion stehen haben. An sie denken wir in dieser Woche ganz besonders: Am nächsten Wochenende möchten viele von ihnen in vielen Gottesdiensten in unseren Kirchen ihre Erstkommunion nach langer Warte- und Hoffnungszeit endlich miteinander feiern.

Die Kommunionkinder und alle anderen Kinder sind in diesem Gottesdienst heute wieder selbst herzlichst eingeladen, den Kindergottesdienst zu feiern, den unser KiGo-Team aus Langgöns für uns vorbereitet hat:

 

Kindergottesdienst: (Martina Exler)

Und hier gibt es noch ein Gebet zur Botschaft des heutigen Kindergottesdienstes.
 
Text und Gebet entstammen der Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 
 
 
Erste Lesung: Jeremia 20,7-9

(Gelesen von Matthias Grützner)

 

Antwortpsalm: GL 420 + Psalm 63

 

Zweite Lesung: Römer 12,1-2

(Gelesen von Florian Fitzek)

 

Halleluja

 

Evangelium: Matthäus 16,21-27

(Gelesen von Reingard Forkert)

 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):

Liebe Gemeinde,

die Schrifttexte heute, insbesondere die erste Lesung und das Evangelium haben mich an eine Eheschließung denken lassen – insbesondere an die Worte: „in guten wie in schlechten Tagen“. Wer denkt an einem solchen Tag der HOCH-Zeit denn schon an die schlechten Tage? Da ist man doch gewöhnlich mittendrin in der Fülle des Lebens – und ja, eigentlich will man sich ein solches Fest, diese Liebe zueinander doch nicht verderben lassen dadurch, dass man bereits schlechte Tage in den Blick nimmt. Anders gesagt: Der Mensch, den man liebt, soll niemals leiden, niemals sterben. So ein Hochgefühl beschreibt Jeremia: Gott hat ihn betört und er hat sich auf Gott eingelassen, ihn geliebt, hat für ihn sozusagen gebrannt. – Genau so im Evangelium Petrus: Letzte Woche haben wir es gehört, wie Petrus sich zu Jesus bekannt hat: Jesus ist für ihn DER Messias, für den er alles einsetzen will. Mit Feuereifer ist er dabei.

Und nun geht die Textstelle der letzten Woche heute weiter. Unmittelbar im Anschluss nämlich erzählt Jesus ihm und den anderen Jüngern, dass er leiden wird. Realistisch, wie es im Hochzeitsgottesdienst dazu gehört. Doch wie der liebende Partner will auch Petrus nicht, dass sein Jesus, für den er einstehen will, leiden soll. Nein, der Mensch, den ich liebe, soll nicht leiden, nicht sterben.

Ein sehr, sehr, sehr menschliches Gefühl.

Und doch: Jeder, der liebt, kennt auch den Schmerz. Weil es dem anderen schlecht geht. Weil wir uns umeinander sorgen. Weil es in der Beziehung aber auch manchmal nicht ganz so gut läuft, wie wir uns das im Vorfeld ausgemalt hatten.

Jeremia muss erleben, dass sein Einsatz für Gott eben doch nicht nur von Erfolg gekrönt ist. Er wird verhöhnt für seinen Einsatz. Wie viele erleben auch heute, dass sie sich für Gott, fürs Evangelium einsetzen, weil sie überzeugt sind vom Glauben – und dann werden sie vor den Kopf gestoßen. Gar nicht nur von Ungläubigen, wie das bei Jeremia aufscheint. Oft werden engagierte Christen heute frustriert gar von denen, die selbst glauben, die selbst Verantwortung tragen. Ganz innerkirchliche Regeln demotivieren teilweise diejenigen, die sich einsetzen wollen innerhalb der Kirche und durch Verbote daran gehindert werden, weil sie z.B. Frau sind, weil sie geschieden und wiederverheiratet sind und weil kirchliche Vorgaben klare Regeln setzen, wer etwas darf. Oder auch, weil wir als Hauptamtliche eben auch nur Menschen sind, Fehler machen und andere so verärgern.

Jeremia ringt mit sich, versucht, nicht mehr an Gott zu denken – ja, heute würden wir im selben Fall von einem Christen vielleicht sagen, dass er überlegt, aus der Kirche auszutreten. Aber er spürt, dass er diesen Gott – diese Kirche – viel zu sehr liebt, um aufzugeben.

Gehen wir zurück zum Versprechen bei der Hochzeit: In guten wie in schlechten Tagen. Nun, wenn man sich das mal vorm Eheversprechen genau auf der Zunge zergehen ließe, was das alles heißen kann: in schlechten Tagen – wie viele würden sich gar nicht wagen, diesen Schritt zu gehen, trotzdem zu heiraten. Da ist es sicherlich gut, nicht schon vorher alles zu wissen, was so kommen mag. Niemand kann es sich vorab ausmalen – niemand weiß aber auch, wie viel Kraft so manch einem geschenkt wird, durch eigene Kreuze zu gehen.

Ich kann daher den Petrus sehr gut verstehen, der sich vehement gegen die Ankündigung Jesu stellt: „Nein, Herr, das lass ich nicht zu, dass Du leiden und sterben musst!“ – Würden wir nicht bei denen, die wir lieben, ja, bei all denen, die uns wichtig sind, genauso reagieren? Der Mensch, den ich liebe, soll nicht leiden. Und ganz ehrlich: Das ist ja nicht nur altruistisch: Es geht ja darum, dass ich auch Angst davor habe, selbst auszuhalten, wie der andere leidet. So mag sicherlich die Reaktion des Petrus durchaus auch egoistisch zu verstehen sein: „Jesus, Du kannst mir doch nicht durch Dein Leiden meinen eigenen Lebensinhalt nehmen. Dann muss ich das alles ja auch aushalten. Ja, dann muss ich ja befürchten, dass es mir geht wie Dir.“ Auch diese Gefühle sind menschlich und verständlich.

Sehr barsch klingt da die Reaktion Jesu! Ja, Satan nennt er den Petrus – den, dem er gerade noch seine Kirche anvertraut hat. Tritt hinter mich – so sagt er. Da der Text so erst aus der Sicht der jungen Christengemeinde geschrieben wurde, mag dies auch eine deutliche Interpretation sein: Kein Nachfolger Jesu ist mächtiger als Jesus selbst. Und doch steht Jesus zu Petrus. Und Petrus steht zu Jesus. Es gilt, was Jesus sagt; es gilt Gottes Wille. Auch wenn wir ihn nicht verstehen.

Aber mehr noch und ganz konkret: Jesus ist hier Realist: Es hätte zwar nicht so früh sein müssen, aber ohne Leid läuft das Leben nicht ab. Gott ist in ihm, in Jesus, Mensch geworden. Und jedes menschliche Leben endet mit dem Tod. Krisen gehören zu unserem Leben. Nicht nur solche universalen wie Corona, sondern besonders die ganz individuellen, die wir oft nur mit unseren engsten Vertrauten teilen. Zur Liebe gehört es dazu, auch zueinander zu stehen, wenn es schwierig wird.

So ist es für mich immer wieder ein großartiges Zeugnis von Liebe, wenn ich in unseren Gemeinden Ehepaare erlebe, die diesen Teil des Eheversprechens leben: die in Krankheit und Leid treu zu dem Menschen stehen, den sie lieben. Die in ihren eigenen Kräften über sich hinauswachsen, um füreinander und miteinander da zu sein. Die zeigen, welche Kraft Gott für die bereit hält, die wirklich lieben.

Und so bleibt auch Jesaja dabei. Ja, so erlebe ich in der letzten Zeit immer wieder Menschen, die mit Kirche hadern, die unterschiedliche, oft sehr berechtigte Kritiken vorbringen mögen, wie wir z.B. als Hauptamtliche in Kirche auftreten, Kritik wegen Missbrauchsfällen, wegen anderen Machtmissbrauchs und vieler, vieler Dinge, die es einfach schwer machen, noch Ja zu sagen zu dieser Kirche. Zu manchem lässt sich einfach nicht Ja sagen. Jeremia schreit seinen Frust heraus! Menschen trauen sich Gott sei Dank in unserer Zeit, ihre Kritik laut zu äußern. Nicht weil sie etwa gegen die Kirche wären, sondern weil sie Gott, Jesus und den Heiligen Geist lieben, weil sie Gemeinschaft suchen und weil die Kirche ihnen deshalb gerade nicht gleichgültig, sondern sehr wichtig ist, weil sie auf Veränderung hoffen.

Manche Male führen solche Krisen zur Trennung: Paare spüren, dass sie den Weg nicht zu zweit schaffen. Menschen treten aus der Kirche aus. Andere Lebenswege erhalten einen Knick. Ich bin sicher, dass Jesus gerade diese Menschen auch auf ihren ganz persönlichen Kreuz-Wegen begleitet, dass jeder einzelne Lebensweg seinen Sinn findet. Gleichzeitig bin ich unendlich dankbar für all diejenigen, die mir wie Jeremia vorleben, dass sie trotz oder gerade im Ringen um die Liebe dabei bleiben, für alle Paare, die ihr 50-jähriges, 60-jähriges Ehejubiläum feiern, für all die, die zeigen, dass die Liebe größer ist als aller Streit, als alle Krankheit, alles Leid. Ich bin dankbar für alle, die gerade in dieser Zeit weiter nach Wegen suchen, in unseren Kirchen den Glauben zu leben und Gemeinschaft zu erfahren. Das macht Mut, unser Leben zu leben – im Vertrauen, dass Jesus zu uns steht – in Kreuz und Leid – und dass er auch uns einmal zur Auferstehung führen wird. 

 

Credo:

Der Blick auf Kreuz und Leid mag Angst machen. Zuversicht jedoch gibt das Wissen, dass Jesus alle unsere Wege mit uns geht, dass der Heilige Geist uns Kraft schenkt, unser Leben mit all seinen Facetten zu leben. Diesen Glauben dürfen wir genau wie Petrus immer wieder bekennen - auch dann, wenn wir wissen, dass uns doch immer wieder Zweifel kommen - getreu der Worte aus dem Markusevangelium: Ich glaube, hilf meinem Unglauben!


Glaubenslied: GL 836 Ich glaube an den Vater


Friedenszeichen:

Jesus ruft uns in seine Nachfolge. Er hat Kreuz und Leid auf sich genommen, um uns den Frieden zu bringen. Zur Nachfolge gehört es also auch, immer wieder Schritte des Friedens zu gehen, uns für Frieden und Versöhnung einzusetzen, Zeichen des Friedens zu setzen. Denken wir an all die, denen wir in unserer Nähe den Frieden wünschen, denken wir aber auch an die, die wir gar nicht kennen und die im Unfrieden leben müssen. Ihnen allen dürfen wir im Herzen zusprechen, was Jesus seinen Jüngern und uns immer wieder zuspricht:,

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!


Frieden und Versöhnung entstehen im gemeinsamen Mahl. Davon singt das folgende Lied:

Gesang vor der Mahlfeier: GL 146 Du rufst uns, Herr, an deinen Tisch

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Jesus geht uns voran in Kreuz und Leid. Er ruft uns in seine Nachfolge, schenkt uns dazu aber auch all die Kraft, die wir brauchen. Kraft schenkt er uns in der gemeinsamen Feier und im Gebet. Auch im heutigen Gottesdienst lädt er uns ein, miteinander das Brot zu teilen, Wein oder Saft zu trinken. Er will bei uns sein, uns stärken und Freude schenken, die Mut macht, auch schwierige Wege zu gehen.

Mit ihm und mit den ersten Christen halten wir Mahl, sprechen davor unser Lobgebet und preisen Gott:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns aus Liebe geschaffen hast und in dieser Liebe auch heute auf uns und jedes einzelne Deiner Geschöpfe blickst. Wir preisen Dich, weil Du uns durch Kreuz und Leid hindurchführen willst und einlädst in Dein Himmelreich, ins Reich Deiner Liebe und des Lebens.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Allmächtiger und Allliebender, der Du immer zu uns stehst, was auch immer in unserer Welt passiert, und zu dem wir immer kommen können, was auch immer uns widerfährt. Wir danken Dir, dass es nichts gibt, das uns trennen kann von Deiner Liebe und von der Deines Sohnes.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du aus Liebe zu uns Deinen Sohn in unsere Welt gesandt hast, der für uns das Kreuz getragen hat, damit wir niemals allein sind mit den Kreuzen unseres Lebens.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Liebe, die Jesus uns vorgelebt und bewiesen hat, als er beim letzten Mahl mit seinen Freunden, am Abend vor seinem Tod diesen seinen Jüngern das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er mit diesen Worten auch uns eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für alle alltäglichen Kreuze und Sorgen, weil Du uns zusagst, dass Du bei uns gehst und alle unsere Worte mit uns gehst. Wenn wir jetzt Mahl miteinander halten, ist dies ein Vorgeschmack auf die Speise, die uns wirklich sättigt, auf Dich, der Du uns Leben schenkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

 

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Die Lebensfülle werden wir einmal erleben, wenn wir mit Dir vereint im Himmelreich sind. Heute noch wechseln in unserem Leben Kreuz und Leid mit Freude und Glück. Doch Du gehst alle Wege mit uns und willst uns Kraft schenken für das Kreuz, das wir tragen müssen, durch die Momente der Freude, die Du für uns bereithältst. So kommen wir immer wieder zum Fest der Freude zusammen und teilen miteinander Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt – eine Liebe, die auch durchs Kreuz nicht zerbricht.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

 

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst. Du stehst treu zu dem Bund, den Du mit uns geschlossen hast. Deine Liebe gilt immer, wie sehr wir auch mit Dir manchmal ringen mögen. Du warst dem Jeremia treu; Du warst dem Petrus treu; Du stehst in Treue zu uns. Wir dürfen klagen, fragen, suchen. Du hörst uns. Wir danken Dir, dass wir nicht allein sind: Du bist mit uns auf dem Weg und Du rufst uns in die Gemeinde. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir immer wieder ein Stück Himmel erleben dürfen, auch wenn wir uns in der aktuellen Zeit oft nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem auch in dieser Zeit im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

Lied nach der Mahlfeier: GL 456,1+2 Herr, Du bist mein Leben 

 

Fürbitten:

Jesus nimmt sein Kreuz auf sich, damit auch wir unser Kreuz tragen können. Doch das müssen wir niemals allein. Immer dürfen wir ihn in allen Lagen unseres Lebens um Hilfe bitten. So kommen wir auch heute zu ihm mit unseren Bitten:

  • Für alle, die heute ihre Kreuze tragen müssen, für alle, die vertrauensvoll dieses Kreuz auf sich nehmen, und alle, die darunter zu zerbrechen drohen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die sich lieben und miteinander ihr Leben gestalten wollen, und alle, die sich einmal geliebt haben und nun um ihre Liebe ringen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die an Wegkreuzungen ihres Lebens stehen, für die, die sich auf einen neuen Weg freuen, für die, die sorgenvoll einen neuen Weg einschlagen, und die, die gar nicht mehr wissen, welchen Weg sie nun einschlagen sollen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die Dir nachfolgen, die Begeisterten und die, die gerade mit Dir oder der Kirche hadern.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für unsere Kommunionkinder, ihre Eltern und Katecheten, die sich nun auf die kleinen Erstkommunionfeiern in der nächsten Woche freuen, und auch die, die noch damit hadern, dass diese Feier so ganz anders sein wird, als sie sie sich im vergangenen Jahr erhofft haben, oder die sogar Sorge haben, dass die Feier in der nächsten Woche gar nicht wird stattfinden können, weil die Corona-Fälle auch bei uns wieder zunehmen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Verstorbenen, die in ihrem Leben viele Kreuze getragen haben, für alle, die auf Dich gehofft haben, für alle, denen Du nach Kreuz und Leid das ewige Leben verheißen hast.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für uns selbst und für alle, an die wir jetzt besonders denken. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Dich Jesus, der Du uns in Kreuz und Leid, aber auch zur Auferstehung zum Leben vorausgegangen bist, loben und preisen wir alle Tage unseres Lebens. Amen.

Mit Jesus kommen wir zum Vater. Mit ihm dürfen wir ihn Vater nennen und beten:


Vater Unser

Ein Lied zum Dank: GL 456,3+4 Du bist meine Freiheit

 

Dankgebet:

Allmächtiger, guter Gott, wir danken Dir dafür, dass Du uns nie allein lässt, dafür, dass Du uns auch in dieser Feier durch Dein Wort, in allem Gebet und im Teilen des Brotes und des Weines oder Saftes wieder Kraft schenken wolltest für alles Leid, alles Kreuz, für alle Krisen unseres Lebens. Wir danken Dir für die Lebensfreude und die Liebe, die Du uns vor allem schenkst, der Du treu zu uns stehst, weil Du uns liebst alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

 

Segensgebet:

Es segne uns der uns liebende Gott,
der Vater, der uns erschaffen hat, uns liebt und einlädt in sein Reich,
der Sohn, der in die Welt kam und uns in Kreuz und Leid vorausging und immer begleitet,
und der Heilige Geist, der in uns lebt und uns Kraft schenkt für unser ganzes Leben.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Schlusslied: GL 382,1+2+4 Ein Danklied sei dem Herrn