Schmuckband Kreuzgang

3. Sonntag der Osterzeit

Brot und Saft (c) Kerstin Rehberg-Schroth
Brot und Saft
Datum:
Sa. 25. Apr. 2020
Von:
Dr. Viviana Menzel

Gottesdienst am 26. April 2020 im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Wir laden Sie ein, wenn möglich wieder Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wie die Jünger von Emmaus mit Jesus in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Einleitendes Gebet von Pfr. Stabel:

Herr Jesus, wir feiern Gottesdienst und wir hören von Dir, und manche  Gemeindemitglieder aus unserer Pfarrgruppe „Am Limes“ brechen auch das Brot in ihren Familien. Heute hören wir von dir, wie Du den wie von Blindheit geschlagenen Freunden und Jüngern als Begleiter bzw. Weggefährte erschienen bist. Deine Freunde und Jünger waren mut- und perspektivlos, sie wussten nicht mehr ein noch aus, ja wie es in ihrem Leben ohne dich weitergehen soll. Auch wir befinden uns in einer so ähnlichen besonderen, ja außergewöhnlichen Situation durch die Corona – Krise.

Hilf auch uns, unsere Augen, Ohren und Sinne zu öffnen, damit wir vernehmen und erkennen, wie wir dein Evangelium konkret leben können und anderen Menschen helfen, besonders denjenigen, die unsere Hilfe am meisten bedürfen. Amen.

Lied: GL 322, Strophen 1,6,11+12

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser auferstandener Herr, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

sehr herzlich begrüßen wir Sie zu unserem heutigen Gottesdienst. Es ist schon der dritte Sonntag der Osterzeit. Noch einmal lässt uns die Liturgie wie am Ostermontag hören und lesen, wie Jesus mit den Jüngern nach Emmaus geht. Sie erkannten ihn zunächst nicht. Ja, auch manchen von uns mag es in diesen Tagen schwerfallen zu erkennen, dass Jesus unsere Wege mit geht, dass er auferstanden ist, um auch uns Leben zu schenken.

Wie die Jünger auf dem Weg nach Emmaus mögen wir vielleicht momentan eher noch all das vor Augen haben, was uns gerade das Leben nimmt.

Doch wir dürfen hoffen, ihn wie die Jünger zu erkennen: jetzt in dieser Feier, wenn wir sein Wort hören und wenn wir nachher das Brot miteinander teilen, und auch nach dieser Feier: an diesem Sonntag, in dieser Woche.

Dafür dürfen wir ihn wie die Jünger in Emmaus einladen: Herr, bleibe bei uns! Oder auch: Herr, komm zu uns! Kyrie eleison!

Kyriegebet:

Jesus, du bist vom Tod erstanden.

Kyrie eleison.

Jesus Christus, du begleitest die Jünger auf dem Weg nach Emmaus und gehst auch unsere Wege mit.

Christe eleison.

Jesus, du zeigst dich uns Menschen, wenn Du das Brot mit uns brichst.

Kyrie eleison.

Gloria: GL 173

Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Allmächtiger, uns liebender Gott, auf dem Weg nach Emmaus erklärt Dein Sohn Jesus den Jüngern die Schrift und erklärt, dass er selbst so viel leiden muss, um auferstehen zu können. Auch uns fällt es teilweise schwer zu begreifen, dass auf einmal alles anders ist als zuvor, und wir können nur noch das Leid und kein neues Leben entdecken. Lass uns heute und in der nächsten Zeit ganz neu erfahren, wie Du uns durch die Erfahrungen der Krise zu neuem Leben führen willst. Lass uns sehen, dass die Botschaft von Ostern uns in diesem Jahr ganz besonders gilt. Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit den Jüngern und auch mit uns auf dem Weg ist, weil er uns liebt bis in alle Ewigkeit. Amen.

Erste Lesung: Apg 2,14.22b-33

Einführung zu den Psalmen (Pfr. Stabel):

Liebe Gemeindemitglieder,

die Psalmen, sind Texte, ja Gebete, die zirka 3000 Jahre alt sind und deren Inhalt und Aussagen sind heute noch so aktuell, wie vor 3000 Jahren. Denn sie drücken bzw. sagen das aus, was wir Menschen gegenüber Gott empfinden. Und Sie, als praktizierende Christen, wissen aus eigenen Erfahrungen, wie unterschiedlich das Empfinden, ja unser Gebetsleben, unsere Lebenssituation, die Einstellung, unsere persönliche Spiritualität (Frömmigkeit?) und unser Vertrauen und Zuversicht gegenüber Gott sich verändert.

So kennen wir Lob- und Dankpsalmen (z. B. Ps. 19 Lob auf die Schöpfung, Gl. Nr. 35), Vertrauenspsalmen (z. B. Ps. 23 Der Herr ist mein Hirte, Gl. Nr. 37, oder Ps. 27. Die Gemeinschaft mit Gott, Gl. Nr. 38) Klagepsalmen (z. B. Ps. 142 Hilferuf in schwerer Bedrängnis, Gl. Nr. 75) und Psalmen der Gottverlassenheit (z. B. Ps. 22 Gottverlassenheit und Heilsgewissheit, Gl. Nr. 36).

Daher lade ich Sie ein, bzw. möchte Sie inspirieren, diese emotionalen und von menschlichen Erfahrungen geprägten Gebete zu Hause im stillen Kämmerlein zu beten. Ganz konkret möchte ich Ihnen in diesem Gottesdienst den Psalm 117 (Aufruf an alle Völker zum Lob Gottes Gl. Nr. 65) ans Herz legen, ich denke dieser Psalm ist für unsere momentane schwierige Situation sehr treffend, ja passend:

Seine Gnade währet durch alle Zeit.

Lobet den Herrn, alle Völker,
preist ihn, alle Nationen!

Denn mächtig waltet über uns seine Huld,
die Treue des Herrn währt in Ewigkeit.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn
Und dem Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen.

Antwortpsalm vom Tag: Psalm 16

Zweite Lesung:  1 Petrus 1,17-21

Halleluja

Evangelium: Lk 24,13-3

Predigt (Pfr. Markus Stabel):

Gedanken, Impuls, bzw. meditative Anregungen zum Sonntagsevangelium 3. Sonntag in der Osterzeit,

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder und Jugendliche und besonders gehen meine Gedanken und Grüße an diejenigen, die unsere sonntäglichen Gottesdienste am meisten vermissen,

das Evangelium vom Emmausgang ist auch schon am Ostermontag in der Leseordnung vorgesehen, aber dennoch haben wir die Möglichkeit am 3. Sonntag in der Osterzeit im Lesejahr A dieses Evangelium zu hören.

Ja mit zwei ganz wichtigen menschlichen, ja alltäglichen Empfindungen, werden wir beim Hören dieses Evangeliums konfrontiert. Zum einen mit der Aporie, (der Ausweglosigkeit), des Zweifels, des Scheiterns, der eigenen Blindheit, ja dem Gefühl der Einsamkeit,  der Verlassenheit, der Gottverlassenheit und zum anderen der Erfahrung (was auch gewisser Weise ein Gefühl ist) der Begegnung, der Weggemeinschaft bzw. Weggefährte/-in und der Communio der Gemeinschaft.

Diese eben genannten Erfahrungen und Empfindungen durchleben in der momentanen Corona – Krise nicht wenige Menschen. Sicherlich auch bei uns in der Pfarrgruppe „Am Limes“. So ist doch jetzt die Frage berechtigt, was kann uns oder auch mir persönlich das Evangelium vom Emmausgang in mein Leben, in meine konkrete Lebenssituation hinein sagen?

Doch lenken wir unseren Blick und unsere Gedanken erstmal wieder auf Ostern, auf den auferstandenen Herrn Jesus Christus und natürlich auf den zerbrechlichen (denken Sie an den Apostel Thomas, den Ungläubigen) Auferstehungsglauben. Alle Ostergeschichten spiegeln den Weg der Jünger zum Glauben an den Auferstandenen. Mit dieser Geschichte vom Emmausgang spiegelt sich nicht nur der Weg dieser beiden jungen Männer zum Glauben, sondern auch unser Weg, unser jeweiliger persönlicher Weg zum Glauben an die Auferstehung Jesu.

In das Leben dieser beiden jungen Männer war eine Hoffnung gefallen (Auch wir setzten bzw. hegen, besonders bei Veränderungen, Neuanfängen und auch besonders bei Begegnungen sehnsuchtsvolle Hoffnungen und Erwartungen) wie ein wunderbarer Traum. Dieser Jesus hatte sie begeistert (Diese neue Situation, diese erste Begegnung hat uns so zuversichtlich gemacht) hatte ihnen (hat uns) eine gute, harmonische, fruchtbringende, ja glückliche Zukunft gezeigt, für die man leben kann. Es hatte ihnen imponiert (uns imponiert), was dieser Jesus gesagt, ja verkündet hatte: helfen, heilen, vergeben, Gott lieben und den Nächsten wie sich selbst und dadurch eine Welt, eine neue Welt zu bauen, (neue pastorale Situationen und Begebenheiten in die pastoralen Einheiten zu integrieren, in dem man Vieles zulässt, viele Charismen und Engagements motiviert und nicht blockiert) in der jede und jeder leben kann. Er, Jesus, hatte von einem neuen Reich gesprochen, in dem die Armen selig sind und die Gütigen und die Friedfertigen und die Barmherzigen. Sie, die Freunde, Weggefährten/-innen Jesu hatten so gehofft! (Wir hatten so gehofft und hoffen noch immer.)

Und nun hat sich gerade an diesem Jesus erwiesen, dass die Hoffnung ein Irrtum und der Traum eine Illusion war. Der Gerechte wurde zum Tod verurteilt, der Friedfertige wurde ans Kreuz genagelt. (Verurteilen wir vielleicht auch andere zu Unrecht? Nageln wir andere mit unseren Urteilen und Behauptungen auch ans Kreuz?)  Als sie ihn von weitem sahen, wie er das Kreuz nach Golgota schleppte, da wussten sie: Die Welt bleibt, wie sie ist, grausam und lieblos. Das Leben geht weiter ohne Hoffnung auf einen Sinn. Der Stern, der ihnen aufgegangen war, war ein Irrlicht. So verlassen sie Jerusalem, die goldene Stadt einer neuen Vision, und kehren zurück in das Emmaus ihres grauen Alltags. – Wir hatten so gehofft! – Aber wie soll man da leben können? (Ziehen wir uns, wenn wir missverstanden  und verletzt werden, auch zurück ins Privatleben, halten wir uns aus Vielem heraus?)

Antoine de Saint-Exupéry schrieb einmal: Man kann auf die Dauer nicht leben von Bilanzen, Kühlschränken und Kreuzworträtseln. Es gibt nur ein Problem auf der ganzen Welt: den Menschen eine Sinndeutung ihres Daseins, ihrer Hoffnung und ihrer Sehnsucht zu geben.

Der unbekannte Begleiter Jesus führt die beiden (blinden) Jünger deren Hoffnung und Sehnsucht zerbrochen war, auf eine ganz neue Spur: Muss Leiden und Sterben (die Corona – Krise) unbedingt ohne Sinn sein? Muss dieser Tod Jesu (unsere persönlichen Lebenseinschränkungen und verantwortungsbewusstes Handeln und Umgangsweise), der (die) aus Liebe geboren wurde, unbedingt das Werk eines sinnlosen Schicksals sein? Könnte sich darin nicht göttliche Logik verbergen, eine sinnstiftende Paradoxie? Könnt ihr (Können wir, die wir alle von der Corona – Krise mehr oder wenige betroffen sind) dem Gott, der sich schon bei den Propheten als der Mächtige erwiesen hat, nicht zutrauen, dass er die Sackgassen aufbrechen, Straßen durch eure Wüsten und auf krummen Linien gerade schreiben kann? Kann es nicht auch einen Sinn haben, bis in den Tod zu lieben? So wie es Jesus getan hat.

Die beiden Jünger, Weggefährten Jesu, beginnen zu verstehen und zu begreifen. Ihr Herz beginnt zu brennen. Die beiden Jünger haben den, der ihnen neuen Mut schenkte, eingeladen zu bleiben, mit ihnen weiter ihren Lebensweg zu gehen. Und als er mit ihnen aß, gingen ihnen die Augen auf. Und sie erkannten ihn. Sie gingen nach Jerusalem zurück (Können wir hier in der Pfarrgruppe „Am Limes“  die Charismen, das Engagement und die Begabungen, die sich in der Corona – Krise, besonders bei den digitalen Gottesdienstvorbereitungen gezeigt haben, nach der Corona Krise, in den pastoralen Alltag unserer Pfarrgruppe „Am Limes“ integrieren?), um die Osterbotschaft weiterzusagen. Sie, die Jünger, waren am Kern angelangt. (Vielleicht sind auch wir am Kern angelangt.)

Alles Verstehen und jegliches Engagement müssen zur Einheit in der Vielfältigkeit in der Gemeinschaft führen. Glaube wird nur durch konkurrenzloses Engagement, ohne Missgunst und Neid in der Kirche fruchtbar, weil es in der Kirche genug Platz gibt, in der viele Charismen nebeneinander und miteinander leben und wirken können.

Sehr bewusst, wohlüberlegt und auch mit Absicht habe ich diesen Impuls, zum Emmaus-Evangelium mit Anmerkungen und Fragen, die ich in Klammer gesetzt und klein gedruckt habe, versehen. Denn die Zukunft der Kirche kann meiner Meinung nach nicht darin bestehen, dass wir als Kirche den suchenden und fragenden Menschen fertige, meist vorformulierte Antworten geben, sondern uns nach ihren Fragen und Sehnsüchten orientieren.

Und außerdem ist es nicht die Aufgabe, und es ist auch nicht das Ziel eines Theologiestudiums, dass eine Theologin oder ein Theologe auf jede Frage und jede Lebenssituation eine Antwort parat haben muss, sondern am Wichtigsten ist es da zu sein und zuzuhören.

 

Friedenszeichen:

Besonders nach seiner Auferstehung begrüßt Jesus seine Jünger immer wieder mit den Worten: Der Friede sei mit euch. Diesen Frieden spricht er auch uns zu.

Den üblichen Friedensgruß werden wir uns in unseren Kirchen auf unbestimmte Zeit nicht geben können – obwohl sich sehr viele von uns nach Nähe, nach Umarmung, nach Berührung und selbstverständlich nach Frieden – im Großen, nämlich in der Welt und auch im Kleinen, im privaten Umfeld – sehnen.

Diesen Frieden dürfen wir einander wünschen. Halten Sie deshalb einen Moment inne und denken Sie an die Menschen, die im Gottesdienst oft neben Ihnen sitzen... Und an Ihre Verwandten, Arbeitskollegen, an Menschen, die Sie nun schon eine Weile nicht mehr gesehen haben. Umarmen Sie sie im Geiste oder reichen Sie Ihnen im Geiste die Hand.

Hören Sie, wie Jesus uns heute ganz persönlich diese Worte mitspricht: Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

Dort, wo Sie mit anderen diesen Gottesdienst feiern dürfen, sprechen Sie sich diese Worte zu Hause zu: Der Friede sei mit dir. Und sagen Sie sie im Geiste all denen, an die Sie gerade gedacht haben/denken.

Lied: GL 325

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Mit Jesus, den Jüngern in Emmaus und der ersten christlichen Gemeinde sind wir in unseren Häusern und Wohnungen versammelt, um das Brot zu brechen und zu teilen. Wie sie loben wir Gott und beten:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns Deinen ewigen Bund: Wir sind mit Dir und miteinander verbunden, wo auch immer wir gerade sind. Du selbst begleitest uns auf allen unseren Wegen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns auf unseren Wegen wie den Jüngern von Emmaus aufzeigst, dass nach allem Leid Deine Herrlichkeit aufscheinen wird, weil Du ein Gott des Lebens bist.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Deinen Sohn in diese Welt geschickt hast, der uns im Zeichen von Brot und Wein ein Zeichen geschenkt hat, dass Dein Bund mit uns Menschen niemals endet und uns auch heute gilt. Jesus, dein Sohn, hat seinen Jüngern und damit auch uns am Abend vor seinem Tod das Brot gereicht mit den Worten: Nehmt und esst. Das ist mein Leib.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für dieses große Geschenk unseres Glaubens. Wir danken, dass Deine Liebe uns immer und auch heute gilt.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns auch heute das Brot als Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Dich den Jüngern in Emmaus im Brechen des Brotes gezeigt hast. Auch wir bitten Dich heute: Herr, bleibe bei uns – ob es Tag ist oder Abend. Wir ersehnen Dich.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du die Menschen froh machst und uns allen Leben schenkst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, der Du den Jüngern im Brechen des Brotes die Augen geöffnet hast. Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du auch uns die Augen öffnen willst, Dich und Deine übergroße Liebe aufs Neue zu erkennen. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Fürbitten:

Im Brechen des Brotes gingen den Jüngern in Emmaus die Augen auf und sie erkannten Jesus in ihrer Mitte. Auch unter uns will Jesus sich zeigen. Er geht unsere Wege mit – und hört all unser Gebet, auch unsere Bitten:

  • Für alle Menschen, die im Moment ihren Blick nur auf alles Leid richten können und so hoffnungslos ihre Wege gehen. Zeige ihnen, zeige uns allen auf, dass Du für uns Menschen Auferstehung und Leben bereit hältst.

Jesus, Du Gottes Sohn in unserer Mitte: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, die an Covid19 oder anderen schweren Krankheiten erkrankt sind. Lass sie erkennen, dass Du mit ihnen unterwegs bist, und erweise Du Dich als ihr Heiland.

Jesus, Du Heiland aller Welt. Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Kinder, die darunter leiden, im Moment nicht mit anderen Kindern spielen zu können. Schenke ihnen und ihren Familien kreative Möglichkeiten, die sie in ihrem Miteinander stärken, und schenke den Kindern die Freude, die sie so nötig haben.

Jesus, Du Freude der Menschen. Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die sich in dieser Zeit um ihre Existenz sorgen. Gib Du allen das nötige „Brot“ – alles, was sie zum Leben benötigen - und auch „Wein“, der für die Lebensfreude steht. Schenke allen Kraft, Mut und neue Hoffnung.

Jesus, Du Brot und Nahrung für uns alle. Wir bitten dich, erhöre uns.

  • Für alle Politiker und alle, die im Moment viele schwierige Entscheidungen zu treffen haben: Schicke ihnen Deinen Geist der Weisheit und der Erkenntnis, damit sie das Rechte beschließen mögen, um unser Land und unsere Welt durch diese schwere Krise zu bringen.

Jesus, Du unsere Weisheit. Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die in diesen Tagen sterben: Führe sie zu Dir, zum Leben in Deiner Herrlichkeit.

Jesus, der Du selbst die Auferstehung und das Leben bist. Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • In allen unseren eigenen Anliegen bitten wir Dich. (Hier ist Zeit, entweder in Stille die eigenen Bitten vor Gott zu bringen oder diese in der Hausgemeinschaft auch auszusprechen und so miteinander zu beten.)

Jesus, der Du auch heute mitten unter uns bist. Wir bitten Dich, erhöre uns.

Alles, was wir auf dem Herzen haben, fassen wir auch heute zusammen in dem Gebet, das Jesus uns zu beten gelehrt hat:

Vater Unser

Dankgebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, wir danken Dir für diese Feier. Wir danken Dir, dass Du unter uns bist – wenn wir Dein Wort hören, wenn wir das Brot miteinander teilen und miteinander Wein (Saft) trinken. Wir danken Dir, dass Du uns als Christen hier in Langgöns, Linden und Pohlheim miteinander verbindest – auch und gerade, wenn wir im Moment in unseren eigenen Wohnungen Gottesdienst feiern. Wir danken Dir, dass Du größer bist als alle Mauern, die uns trennen. Wir danken Dir, dass Du jede geschlossene Tür und jedes verschlossene Herz überwindest und bei uns allen bist. Darum bitten wir durch Jesus Christus, Deinen Sohn, der als Auferstandener durch verschlossene Türen in jede Wohnung kommt und sich immer wieder im Brechen des Brotes zeigt und so bei uns ist bis in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet:

Es segne uns der uns liebende Gott,
der Vater, der uns erschaffen hat und Leben schenkt,
der Sohn, der uns auf allen unseren Wegen wie die Emmaus-Jünger begleitet und das Brot mit uns bricht,
der Heilige Geist, der in uns lebt und uns lieben lässt.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Schlusssegen

Schlusslied: GL 525

Orgelnachspiel: Edward Elgar (1857-1934), Aus der Orgelsonate Nr. 1 G-Dur op. 28, 1. Allegro maestoso, Orgel: Sebastian Seibert, Neumünster, Zürich 2018