Gottesdienst am 25. Oktober im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim
Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.
Eingangslied: Lied: GL 464 Gott liebt diese Welt (Stefan Worlitsch + Sängerinnen und Sänger der Chorgemeinschaft)
Liturgische Eröffnung:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Jesus, unser Bruder und Herr, der die Liebe Gottes in dieser Welt gelebt hat, ist bei uns – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Begrüßung
Liebe Gemeinde,
Gott liebt diese Welt – das ist eigentlich die Kernbotschaft unseres Glaubens: Gott liebt diese Welt – und er liebt jedes seiner Geschöpfe. Und auch wir dürfen lieben. Davon künden die Tageslesungen. Und davon spricht das Wort des Heiligen Augustinus, das ich immer wieder gerne zitiere: „Liebe – und dann tu, was du willst!“
Was wäre das für ein Paradies unter uns, wenn wir alle so leben könnten! Leider menschelt es unter uns – und wir erleben, dass wir von anderen Menschen nicht immer so geliebt werden, wie Gott uns liebt, dass wir aber auch selbst nicht alle so lieben können … Ja, und manchmal fällt es dann gar schwer zu glauben, dass Gott uns wirklich so unendlich liebt.
Jesus ist in unsere Welt gekommen, um diese Liebe seines Vaters zu leben. Ihn dürfen auch wir immer wieder anrufen – wenn wir uns seiner Liebe gewiss sind, und besonders auch, wenn wir an dieser Liebe gerade zweifeln und nicht aus dieser Liebe heraus leben können.
Kyrie:
Rufen wir ihn an mit den Versen des Kyrie und/oder im Kyrieliedruf:
Herr Jesus, Du bringst uns die Liebe Deines Vaters.
Herr, erbarme Dich.
Herr Jesus Christus, Du liebst uns und wir dürfen Dich und Deinen Vater lieben.
Christus, erbarme Dich.
Herr Jesus, Du rufst uns, aus dieser Liebe zu leben und sie an andere weiterzugeben.
Herr, erbarme Dich.
So dürfen wir Gott, unseren Herrn, loben mit dem Gesang des Gloria:
Loblied: GL 169 Gloria, Ehre sei Gott (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Tagesgebet:
Lasset uns beten:
Herr, unser Gott, Du hast Deinen Bund mit uns Menschen geschlossen – weil Du uns liebst. Die Gebote, die Du uns gibst, willst Du uns nicht als Pflichten auferlegen, sondern dürfen Bundeszeichen und Frucht Deiner Liebe sein. Das höchste Geschenk und das höchste Gebot ist die Liebe. Lass uns in dieser Feier und durch Dein Wort heute aufs Neue erfahren, dass Du unser aller Gott der Liebe bist, der für uns da ist, wie und wo auch immer wir unser Leben verbringen. Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn, der uns diese Deine Liebe auf die Erde gebracht hat und bis heute verkündet. Amen.
Auch heute lädt unser KiGo-Team aus Langgöns wieder ganz besonders herzlich ein zum Kindergottesdienst:
(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)(Gelesen von Marlen Reis)
Antwortgesang: GL 458 Selig seid ihr (Stefan Worlitsch + Sängerinnen und Sänger der Chorgemeinschaft)
Zweite Lesung: 1 Thessalonicher 1,5c-10
(Gelesen von Martin Menzel)
Halleluja (Stefan Worlitsch)
Evangelium: Matthäus 22,34-40
(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)
Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):
Liebe Gemeinde,
Du sollst nicht, Du darfst nicht, Du wirst nicht … Gebote, Vorschriften … So mag manch einer die heutigen Schrifttexte lesen. So hat manch einer in seiner Kindheit und Jugend Religion kennengelernt. Das Alte Testament ist voll von Geboten, allen voran die 10 Gebote. Von Jesus hören wir heute das sogenannte Doppelgebot der Liebe.
Gaanz schön anstrengend – unser Glaube.
Kann man so sehen.
Oder auch ganz anders: Fangen wir an am Ende – bei diesem Doppelgebot der Liebe. Liebe und Gebot – passt das zusammen?
Für Jesus ganz offensichtlich: An diesen beiden Geboten, so sagt er, hängen das Gesetz und die Propheten. Gemeint sind damit die Schriften des Alten Testaments, also alle anderen Gebote, die wir im Alten Testament so finden – auch die Gebote, von denen heute in der ersten Lesung die Rede war.
Die Liebe steht über allem. Und so ist das sogenannte Doppelgebot eigentlich ein Dreifachgebot: Du sollst Gott lieben. Und: Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Du sollst also Gott, Deinen Nächsten und Dich selbst lieben.
Aber noch mehr: Wie reagieren Sie, wenn man Ihnen sagt: Du sollst xy lieben? Wieder so eine Pflicht, die ich erfüllen muss … - Kann das wahre Liebe sein?
Nun, was meint hier eigentlich das Wort: ein Gebot?
Wenn ich in den griechischen Text des Matthäusevangeliums schaue oder auch den hebräischen Text des Dekalogs, der zehn Gebote betrachte, dann komme ich mit dem, was ich im Studium einmal an Sprachen gelernt habe, nie zur Übersetzung „du sollst“ oder „du musst“. Nein, zumindest nach meinem Sprachverständnis steht da (sowohl im Griechischen als auch im Hebräischen): „Du wirst Gott lieben. – Du wirst deinen Nächsten lieben.“
Und hier hilft dann vielleicht wirklich der Satz, den das Alte Testament diesen Sätzen vorschaltet: „Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat.“ Es könnte da auch stehen für uns: „Ich bin der Herr, dein Gott, der dich erschaffen hat … oder – und … der dich unendlich liebt.“ Gott liebt uns – und wenn wir so geliebt werden, dann können wir gar nicht mehr anders als selbst lieben: ihn – uns selbst – und die anderen, die er auch in Liebe geschaffen hat. Das ist dann kein Gebot oder Verbot in unserem Sinne, sondern das ist ganz schlicht logische Konsequenz. So zumindest sehen es die Autoren der Bibel.
Vielleicht brauchen wir heute diese Aufforderung, und vielleicht sind deshalb die Übersetzungen, wie wir sie haben, hilfreicher. Aber zumindest im Moment mag ich Sie einmal einladen, sich zu fragen, was das bedeutet, wenn es so wäre: Gott liebt Sie, liebt dich und mich – und deshalb werden wir ganz selbstverständlich
Ja, das wäre ein Traum. Und wenn wir lieben, dann mag gelten, was der Heilige Augustinus einst sagte, den ich zu Beginn des Gottesdienstes schon einmal zitiert habe: „Liebe und dann tu, was du willst.“ Wer liebt, der tut das Richtige!
Oder konkreter, wie es uns die Texte des heutigen Gottesdienstes ausführen: Dann werden wir keine Witwen, Waisen ausnutzen – so wie es in der ersten Lesung zu hören war. Dann werden wir uns nicht über andere Menschen stellen, nicht die Not eines anderen Menschen ausnutzen. Im Gegenteil, dann werden wir anderen helfen – ohne das in irgendeiner Weise für uns selbst auszunutzen. Nächstenliebe, ohne diese, wie es an einer anderen Stelle im Neuen Testament heißt, vor uns her zu posaunen, ohne uns dessen zu rühmen. Das brauchen wir auch nicht.
Denn auf der anderen Seite werden wir dann an diesen Taten erkannt: So schreibt es uns Paulus im Brief an die Thessalonicher, aus dem wir vorhin ebenfalls gehört haben: Wer so lebt, wer den Herrn und seinen Nächsten aufnimmt, der wird ein Vorbild für alle, die glauben, und auch für alle anderen. So schreibt er: „Überall ist euer Glaube an Gott bekannt geworden, so dass wir darüber nichts zu sagen brauchen.“ – Taten werden dann mehr erzählen als jedes Wort.
So weit also die Utopie. Noch sind wir Menschen, noch lieben wir nicht vollkommen. Doch Jesus lädt uns ein, immer mehr davon zu erfassen, wie sehr er uns liebt. Wie sehr er auch unseren Nachbarn und all die anderen Menschen in unserer Umgebung liebt. So von ihm selbst geliebt dürfen auch wir uns und einander und Gott lieben und entsprechend leben. Amen.
Credo:
An einen solchen Gott glaube ich gerne. Er ist unser Leben. Bekennen wir uns zu ihm – mit dem Lied:
GL 456 Herr, du bist mein Leben (Stefan Worlitsch + Sängerinnen und Sänger der Chorgemeinschaft)
Friedenszeichen:
Das höchste Gebot ist die Liebe. Wer liebt, braucht eigentlich keine Gebote mehr, sondern der setzt sich ein für Liebe, für Frieden. Doch wir wissen, dass wir als Menschen immer wieder statt Liebe und Frieden Unfrieden leben. Wir allein können den Frieden nicht schaffen. Doch Jesus spricht uns diesen Frieden, seine Liebe immer wieder aufs Neue zu. Und auch wir dürfen uns diese Worte zusprechen:
Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!
Lied vor der Mahlfeier: GL 552 Herr, mach uns stark (Stefan Worlitsch + Sängerinnen und Sänger der Chorgemeinschaft)
Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:
Das Mahl ist schon immer ein Zeichen von Liebe, von Frieden. Es ist gut, auch in dieser Zeit, in der viele nicht zur Eucharistie zusammen kommen können, immer wieder zu Hause beim Essen innezuhalten, daran zu denken, wie sehr uns das mit Gott und miteinander verbindet. Und es ist gut, dass viele von uns am Sonntag sehr bewusst auch zu Hause im Gedenken an Jesus und an die Menschen unserer Gemeinden Brot brechen und Wein oder Saft trinken. Denn auch in diesem Zeichen werden Liebe und Versöhnung sichtbar. Ihn, unseren Gott, der uns zuallererst geliebt und deshalb geschaffen hat, loben und preisen wir:
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns aus Liebe geschaffen hast und uns alle – Völker aller Welt – einlädst zu Deinem großen Fest.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Allmächtiger und Allliebender, der Du uns den Bund Deiner Liebe schenkst. Du bist es, der sich an uns bindet. Du bist es, der uns immer liebt und uns einlädst, auch Dich und einander zu lieben. Wir preisen Dich für Deine Gebote, die keine sinnlosen Befehle, sondern Liebesaufforderungen sind.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Liebe und Barmherzigkeit, die Jesus bis zu seinem Tod gelebt und uns verkündet hat. Wir preisen Dich für das Mahl, das er mit seinen Freunden und sogar mit seinem Verräter hielt – als Zeichen für die Gemeinschaft, die Du mit jedem einzelnen von uns möchtest.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns bei diesem Mahl gemacht hat, als er seinen Jüngern das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er mit diesen Worten auch uns eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.
Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Heute feiern wir kleine Feste, die Lebensfülle, wahre Liebe und so auch ewige Freude werden wir einmal erleben, wenn wir am Ziel unseres Leben bei Dir, der Liebe selbst, angekommen sind. Heute noch wechseln in unserem Leben Kreuz und Leid mit Freude und Glück. So kommen wir immer wieder zum Fest der Freude zusammen und teilen miteinander Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.
Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.
Alle trinken vom Wein bzw. Saft.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst. Du stehst treu zum Liebesbund, den Du mit uns geschlossen hast und wiederholst Deine Einladung, dass auch wir Dich und einander immer lieben und dies immer wieder feiern. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir immer wieder ein Stück Himmel erleben dürfen, auch wenn wir uns in der aktuellen Zeit oft nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem auch in dieser Zeit im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Lied nach der Mahlfeier: GL 362 Jesus Christ, you are my life (Stefan Worlitsch + 3 Sängerinnen)
Fürbitten:
Gott ist ein Gott der Liebe. Auch und gerade, wenn es in diesen Tagen voller Unsicherheiten manchen Menschen schwerfallen mag, das zu glauben, so dürfen wir doch vertrauen, dass wir mit all unseren Anliegen zu Gott kommen dürfen. So bitten wir ihn auch heute:
Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Du, Gott, bist ein Gott der Liebe. Darauf vertrauen wir und loben und preisen Dich in Ewigkeit. Amen.
In Deiner großen Liebe lädst Du uns ein, dass wir Dich unseren Vater nennen dürfen. Zu Dir dürfen wir beten:
Vater Unser
Ein Lied zum Dank: GL 400 Ich lobe meinen Gott (Stefan Worlitsch + Sänger/innen der Chorgemeinschaft)
Allmächtiger, guter Gott, wir danken Dir für Deinen Liebesbund. Und wir bitten Dich: Lass uns immer mehr in diese Liebe hineinwachsen, so dass wir immer mehr Dich, unseren Gott, aber auch uns selbst und einander achten und lieben und Deine Gebote nicht aus Pflicht, sondern aus Liebe erfüllen. Schenke uns dazu Deinen Geist der Liebe. Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, Deinen Bruder und Herrn, der aus Deiner Liebe zu uns in diese Welt kam und bei uns ist – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.
Segensgebet:
Es segne uns Gott,
der Vater, der einen Bund der Liebe mit uns Menschen geschlossen hat,
der Sohn, der als Zeichen der Liebe in diese Welt kam, lebte, starb und auferstand,
und der Heilige Geist, der die Liebe Gottes in uns selbst ist und uns hilft, unser Leben aus dieser Liebe heraus zu gestalten.
Es segne uns der uns liebende Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Schlusslied: GL 916 Groß sein lässt meine Seele den Herrn (Stefan Worlitsch + Sänger/innen der Chorgemeinschaft)
Und zum Abschluss, nachdem wir im Rosenkranzmonat gemeinsam mit Maria in ihren Gesang des Magnificats eingestimmt sind, hier noch ein Ave Maria in der Version von J.S. Bach(gesungen von Matthias Hampel):