Schmuckband Kreuzgang

33. Sonntag im Jahreskreis

Sonnenuntergang (c) Silvia Sommer
Sonnenuntergang
Datum:
Sa. 14. Nov. 2020
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 15. November im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Da die Bereitstellung der mp3-Dateien künftig nicht mehr durch die Vereinbarungen der Kirchen mit der Gema für Musik im Gottesdienst abgedeckt ist, müssen wir zumindest vorerst auch die Musik unserer Organisten über einen Youtube-Kanal hochladen und können hier die Musik jeweils nur verlinken. Aus (datenschutz-)rechtlichen Gründen weisen wir darauf hin, dass wir für alle weiteren (Werbe-)Inhalte, die Ihnen vor, während und nach dem Hören der Musik angezeigt werden, nicht verantwortlich sind. Wir hoffen jedoch, dass Sie weiterhin die Musik unserer Organisten genießen können! Die heutige Musik hat Matthias Hampel für Sie eingespielt und gesungen.

 

Orgelvorspiel (Matthias Hampel)

Eingangslied: GL 928,1+2 Der Herr bricht ein um Mitternacht (Matthias Hampel)

 

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der uns alle mit Talenten beschenkt, die wir für unser Leben brauchen, ist bei uns – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

gerade haben wir das „Einbrecherlied“ gesungen, wie wir dieses Lied als Kinder gerne genannt haben. Der November, das Ende unseres Kirchenjahres führt uns Jahr für Jahr vor Augen, wie unplanbar unser Lebensende ist, wie plötzlich und unerwartet Tod und Vollendung kommen können. Nichtsdestotrotz lassen sich in „normalen“ Jahren diese Texte der Bibel, diese Realität weit verdrängen, sofern man nicht selbst von Krankheit und Sterben eines lieben Menschen betroffen ist. Dieses Jahr hat uns allen – nicht erst im November – auf ganz neue Weise vor Augen geführt, wie unplanbar unser Leben ist, wie plötzlich alle Pläne nichtig sein können. Selbst wer selbst nicht krank ist, kann ganz plötzlich in Quarantäne sein – und zumindest für ca. zwei Wochen ist das normale Leben unterbrochen. Das ist keine Endzeitstimmung; diese Unterbrechung sorgt jedoch ganz neu dafür, dass wir uns fragen können: Was ist uns wirklich wichtig? Was hat Bestand – auch dann, wenn wir auf uns zurückgeworfen werden? Und letztlich: Womit wollen wir einmal vor Gott treten?

„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, soll Martin Luther gesagt haben. Und Sie, was würden Sie tun? Was ist Ihnen, was ist uns wichtig?

Stille

Wenn es der Herr ist, der zu uns kommt, uns ruft, uns abholt, uns unsere Zeit schenkt, so dürfen wir ihn auch anrufen und bitten um die Weisheit, das Rechte zu tun.

Kyrie:

Herr Jesus, Du bist die Weisheit und lässt uns teilhaben an Deiner Weisheit.

Herr, erbarme Dich.

Herr Jesus Christus, Du schenkst uns die Talente, die wir zum Leben benötigen.

Christus, erbarme Dich.

Herr Jesus, Du schenkst uns die Freiheit, unsere Talente in Weisheit zu nutzen.

Herr, erbarme Dich.

 

Ihn, unseren Herrn, loben und preisen wir im Gesang des Gloria:

Gloria: GL 724 (Matthias Hampel)

Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott,

in diesen Tagen des Novembers erinnerst Du uns mit dem Sterben der Natur an unser eigenes Ende. Hier auf Erden schenkst Du uns Gaben, mit denen wir hier auf Erden unseren Weg gehen und die wir einbringen dürfen zum Aufbau Deines Reiches. Lass uns hier unsere Gaben entdecken und einsetzen, so dass wir einmal, wenn unser eigener Weg zu Ende geht, mit Freude und Dankbarkeit auf unser gelebtes Leben zurückschauen und dem Leben in Deinem himmlischen Reich entgegenblicken dürfen. Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn, der diesen Weg durch Leiden, Tod und Auferstehung für uns vorausgegangen ist, damit auch wir einmal bei Dir leben. Amen.


Kindergottesdienst:

Auch heute lädt unser KiGo-Team aus Langgöns wieder herzlich ein zum Kindergottesdienst.

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)
 
Hier gibt noch einen besonderen Bastelvorschlag, bei dem Ihr Euer Bastel-Talent nutzen und dabei noch mindestens ein "Talent" gewinnen könnt!
Text und Bastelidee entstammen der Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 
Erste Lesung: Sprüche 31,10-31

(Gelesen von Simon Kostka)

 

Antwortpsalm: Psalm 71 (Matthias Hampel)

  

Zweite Lesung: 1 Thessalonicher 5,1-6

(Gelesen von Kathrin Hirz)

 

Halleluja (Matthias Hampel)

 

Evangelium: Matthäus 25,14-30

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)

 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):

Liebe Gemeinde,

die einen haben viel, die anderen haben wenig. Wie ungerecht ist das! Da bekommt der erste solch eine Unmenge an Talenten, der andere nur eines. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich dabei nun um Geld handelt, wie im Gleichnis, oder um Begabungen, wie wir in Anlehnung an dieses Gleichnis Jesu das Wort Talent in unserer Sprache heute verstehen. Es ist doch ungerecht, dass der eine viel hat, der andere wenig. Ja, letztlich kann ich den dritten, der das einzige Talent, das er bekommen hat, vergraben hat, um es nicht auch noch zu verlieren, irgendwie verstehen: Ich habe wenig. Also schütze ich es, behalte es für mich, damit ich es nicht verliere. Wer dagegen viel hat, kann doch risikofreudig damit umgehen. Wenn er einen Teil verlieren sollte, hat er ja immer noch genug übrig. Und der wird gelobt. Der erhält auch noch das Talent dessen, der es dort horten und schützen wollte.

Das klingt doch zutiefst ungerecht!

Allerdings liegt hier wohl eher nicht der Fokus. Das Talent steht schon für eine sehr, sehr große Geldmenge. Wenn wir in unserem Wortsinn heute von einem Talent sprechen, was nun wirklich nicht viel wäre, ist das wohl nicht vergleichbar. Im Gleichnis erhielten alle drei eine sehr, sehr große Geldsumme. Und ganz ehrlich, wenn man so viel Geld hat, dass man es sowieso niemals ausgeben kann, dann ist es letztlich auch egal, ob es nun ein bisschen mehr oder weniger ist. So steht da: Jeder erhielt nach seinen Fähigkeiten. Anders gesprochen: Jeder erhielt.

Im Gleichnis Jesu Geld. Im übertragenen Sinn, für den dieses Gleichnis ja steht, genau wie in unserem heutigen Sprachgebrauch: Begabungen, Fähigkeiten, Möglichkeiten.

Jedem sind mehr als genug Talente geschenkt. Sehr unterschiedliche. Aber jeder hat Begabungen. Und mit denen dürfen wir wuchern. Ja, die dürfen wir nicht nur, die sollen wir sogar einsetzen. Das ist unsere Berufung als Christen. Wir glauben, dass unsere Fähigkeiten und Begabungen genau das sind, was in dem zweiten Wort steckt: Gaben, und zwar Gaben Gottes. Diese Gaben sind uns nicht geschenkt, sie zu vergraben, sondern sie zu vermehren.

Deshalb schicken wir Kinder zur Schule. Deshalb lernen begabte Kinder Instrumente, trainieren im Sport. Und auch als Erwachsene brauchen, ja, sollen wir unsere Talente nicht einfach ruhen lassen. Wir dürfen, ja wir sollen sie einsetzen – zum Wohl anderer – und so auch vermehren.

Es kommt nicht darauf an, ob wir sie verdoppeln oder verdreifachen. Nur verstecken sollen wir sie nicht.

Wir dürfen sie selbst nicht verstecken, aber auch andere nicht dazu bringen, ihre Talente einzugraben. Das gibt es ja auch. Da wird jemandem vermittelt, dass er oder sie das oder etwas nicht kann. Und er oder sie traut es sich nicht mehr zu, glaubt nicht mehr an die eigene Gabe. Oder einem Kind, das eine besondere Begabung für eine Sportart hat, verbieten die Eltern, diese auch auszuüben. Manchmal hängt das an ganz pragmatischen Dingen: Die Sportart ist zu teuer, es gibt keinen Verein in der Nähe. Dann ist das sicherlich kein Verweigern. Aber manchmal ist es schlicht Unlust. Und hier würde ich Jesu Aufforderung, unsere Talente zu vermehren als einen doppelten Auftrag ansehen:

Ich bin aufgefordert, meine eigenen Talente zu suchen – und einzusetzen und so zu vermehren. Ich bin aber auch aufgefordert, zu vertrauen, dass Menschen, die mir auf irgendeine Weise anvertraut sind, ebenfalls von Gott vielfältige Gaben erhalten haben. Und die gilt es, gerade mit Kindern zu suchen und zu fördern.

 

Hier kommen wir zur ersten Lesung des heutigen Tages. Es ist eine Lesung, die ich eigentlich – ehrlich gesagt – nicht mag: Die Kurzversion, die die Leseordnung eigentlich vorsieht, kürzt diesen Text nämlich mittendrin an zwei Stellen um wesentliche Verse. Stehen bleibt: die tüchtige Frau, die ihrem Mann und im Haus Gutes tut. Schön muss sie nicht sein, ihr Wert liegt darin, dass sie den Herrn – und mit ihm ihren Mann – fürchtet und für ihn da ist.

Ja, diese Verse stehen da. Doch der Gesamttext, der hier abgedruckt ist und der in dieser Gesamtheit Woche für Woche im frommen jüdischen Haushalt gelesen wird, zeigt uns mehr: Gerühmt wird letztlich im Text die Weisheit und mit einer Frau verglichen, die aber viel mehr macht, als bloß im Haus zu bleiben: Ja, sie kümmert sich in ihrem Haus um alle, sie speist die Armen. Aber sie kauft auch einen Acker, ist also Wirtschafterin im Haus und draußen. Sie webt Tücher und treibt mit ihnen Handel.

Leider wurden und werden hier teilweise auch Männer oder Frauen auf einseitiges Tun reduziert. Man traut den einen nicht zu, das zu tun, was man den anderen zuschreibt. Das Buch der Sprüche wusste es besser: Weisheit ist es, hier die Fähigkeiten jedes einzelnen Menschen in der kompletten Fülle zu sehen und zu fördern.

Denn – auch hier wieder – Gott verteilt seine Talente und Gaben, wie es ihm gefällt. Und nicht so, wie wir das vielleicht erwarten. Oder gerne hätten.

So sind wir immer wieder neu aufgefordert, aufmerksam darauf zu achten, welche Fähigkeiten vielleicht noch in uns selbst schlummern.

Gerade die letzten Monate stellten für viele Menschen eine außergewöhnliche Zeit dar – und auch eine Zeit, ganz Neues in sich zu entdecken. Ja, viele haben angefangen, sich neu an digitale Medien zu gewöhnen, mit ihrer Hilfe zu kommunizieren. Es gab aber auch Menschen, die in diesen Monaten durch unfreiwillig erhaltene zusätzliche Zeit neu angefangen haben, ein Instrument zu lernen oder in einem neuen Bereich zu arbeiten. Es kam zu neuen Rollenaufteilungen in manchen Familien. Da hat der, dessen Arbeit im Moment ruhte oder der sich das Homeoffice eher erlauben konnte, angefangen, sich verstärkt um Kinder oder Haushalt zu kümmern. Viele haben sich besonders am Anfang der Pandemie ganz neu für ihre Mitmenschen eingesetzt – durch Einkaufsdienste u.a.

Ja, manchmal braucht es eine Unterbrechung vom normalen Geschehen, um auch selbst neu aufzuspüren, was wir eigentlich möchten – wozu wir eigentlich berufen sind.

Hier auf Erden haben wir Zeit, die uns anvertrauten Talente auszuprobieren. Auf vielfältige Weise. Gott wird nicht fragen, ob wir jedes einzelne Talent entdeckt und vermehrt haben. Es wird auch definitiv nicht darum gehen, ob wir im Klavierspielen oder Rechnen besser waren als unsere Nachbarin; es wird nicht darum geben, wer von uns am Ende am meisten hat. Das Leben ist kein Wettstreit mit anderen. Auch nimmt uns niemand anderes was weg. Um im Bild des Gleichnisses zu bleiben: Wenn wir unsere eigenen Talente vergraben, sind wir dann nicht selbst nicht nur diejenigen, die es vergraben, sondern gleichzeitig auch der Herr, der uns dieses Talent wegnimmt? Denn vergraben steht es uns ja nicht mehr zur Verfügung.

Einmal werden wir vorm Herrn stehen. Davon sprechen heute die zweite Lesung und das Evangelium. Davor brauchen wir keine Angst zu haben. Wenn wir unser Leben gelebt haben – nach unseren eigenen Fähigkeiten, nicht nach denen unseres Nachbarn und nicht nach dem, was andere von uns erwarten, dann sind wir vorbereitet auf diese Begegnung mit Jesus. Dann wird er uns zurufen: Komm, nimm teil am Freudenmahl meines Herren! Bis dahin jedoch dürfen wir uns weiterhin freuen an den vielfältigen Talenten, die Gott uns und anderen Menschen schenkt. Amen.

 

Credo:

Gott beschenkt uns mit Talenten in Überfülle. An diesen Gott dürfen wir glauben und uns zu ihm bekennen mit den Worten des Glaubensbekenntnisses oder einem Glaubenslied, z.B.:

Glaubenslied: GL 836 Ich glaube an den Vater (Matthias Hampel)

Friedenszeichen:

Niemand muss mit dem anderen um anvertraute Talente – weder um Geld und Reichtum, noch um Fähigkeiten oder anderes – konkurrieren, schon gar nicht darum streiten. Gott beschenkt jeden von uns. So die Theorie. Dennoch erleben wir in unserer Welt vielfältige Ungerechtigkeiten, so dass Menschen nicht die Möglichkeiten haben, ihre Gaben zu leben. Wir erleben Ungerechtigkeit und Krieg – im Großen, aber auch Missgunst und Reibereien im kleinen, privaten, alltäglichen Bereich. Unser Einsatz im Kleinen kann auch dazu beitragen, uns letztlich im Großen für Frieden einzusetzen.

In diesem Sinne sprechen wir auch heute – ausgesprochen oder im Geiste – den Menschen in unserer Umgebung diesen Frieden Jesu Christi zu:

 

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

Lied vor der Mahlfeier: GL 481,1+2+6 Sonne der Gerechtigkeit (Matthias Hampel)

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein

Frauen und Männer kümmern sich hier auf Erden um den gedeckten Tisch. Im Himmel einmal hat Gott den Tisch für uns bereitet. Wir werden sicherlich einmal alle miteinander ein großes Festmahl feiern - das Freudenfest, zu dem der Herr im Gleichnis heute seine Diener einlädt, zu dem Jesus jeden von uns einlädt. Doch schon heute dürfen wir in größeren und auch ganz kleinen Mahlfeiern mit Gott unserem Herrn und miteinander verbunden sein – auch dann, wenn wir ganz alleine in unserer Wohnung Brot essen und Wein oder Saft trinken.

Ihn, unseren Gott, loben und preisen wir:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, großer und heiliger Gott, der Du uns aus Liebe geschaffen hast, uns Weisheit und viele andere Gaben schenkst und uns die Fähigkeit gibst, unsere Talente zu vergrößern und auch die Talente anderer Menschen zu fördern.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Heiligster, liebender Gott, der Du uns den Bund Deiner Liebe schenkst. Du bist es, der alles kann – und für uns alles sein willst – unser Trost, unsere Hoffnung, unsere Liebe, unsere Wahrheit, unser Licht.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Liebe und Barmherzigkeit, die Jesus bis zu seinem Tod gelebt und uns verkündet hat. Wir danken Dir, dass er uns von Dir erzählt und uns Beispiele gegeben hat, die uns nach Deinem Reich streben lassen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das Mahl, das Jesus mit seinen Freunden und sogar mit seinem Verräter hielt – als Zeichen, dass Du uns alle – ganz unabhängig von unseren Taten – einladen wirst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns bei diesem Mahl gemacht hat, als er seinen Jüngern das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er mit diesen Worten auch uns eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde, mit allen Heiligen, allen Christen, die uns vorausgegangen sind, und vor allem mit Dir brechen dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

 

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Heute feiern wir kleine Feste. Einmal willst Du uns alle zum großen himmlischen Freudenfest einladen. Einmal dürfen wir alle unsere eigenen Talente und die der anderen genießen, uns aneinander und an Dir erfreuen. Dann dürfen wir bei Dir, der Liebe selbst, sein und alle Freude erleben – auch die, die uns noch heute verwehrt ist. In Vorfreude auf dieses große Fest teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, bereits ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

 

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst, dafür, dass Du uns durch Deine Liebe und Nähe heiligst. Du stehst treu zum Liebesbund, den Du mit uns geschlossen hast und lädst uns immer wieder ein zu Deinem Fest. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir immer wieder ein Stück Himmel erleben dürfen, auch wenn wir uns in der aktuellen Zeit oft nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem auch in dieser Zeit im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

Lied nach der Mahlfeier: GL 543,1+4 Wohl denen, die da wandeln (Matthias Hampel)

 

Fürbitten:

Wir sind Kinder des Lichtes, Kinder des Tages, so schreibt Paulus der Gemeinde in Thessalonich. Wir sind Kinder Gottes. Als solche kommen wir zu ihm, unserem Vater, und bitten ihn:

  • Du bist die Weisheit und die Liebe. Schenke von Deiner Weisheit allen, die sie besonders benötigen: den Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Kirche. Schenke Deine Weisheit allen Menschen, weil wir alle Verantwortung füreinander tragen.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Du verschenkst Deine Talente. Stärke uns darin, unsere Talente zu entdecken und nach unserer Berufung zu leben und unsere Talente zum Guten einzusetzen. Und hilf uns, in unserem Nächsten Großes zu entdecken und andere zu unterstützen, ihre eigenen Talente zu erkennen und zu vermehren.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Du schenkst jedem Menschen Talente: Stärke besonders all die Menschen, die unter Bedingungen leben, unter denen sie ihre Talente nicht oder kaum entfalten können, weil sie keinen Zugang zur Schulbildung haben oder ihnen das Nötigste zum Leben fehlt. Gib ihnen all die Unterstützung, die sie benötigen, um auch ihr Leben vor Dir entfalten zu können.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Einmal werden wir vor Dir stehen. Hilf uns, heute unser Leben so zu leben, dass wir dann dankbar auf die Jahre zurückschauen dürfen, die Du uns hier auf Erden schenkst, und mit Zuversicht Dir entgegengehen.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Du bist ein Gott der Lebenden. So willst Du unser Leben. Schenke den Sterbenden das Vertrauen, dass Du uns alle einlädst zu Deinem großen Freudenfest. Tröste die Trauernden und schenke ihnen die Hoffnung, dass sie einmal wieder mit all denen, die sie lieben, verbunden sein werden.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für uns selbst und für alle, an die wir jetzt besonders denken. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Du, Gott, bist die Weisheit, Du bist unsere Hoffnung, Du bist der, der alles kann. Dich loben und preisen wir in Ewigkeit. Amen.

Diesen unendlich großen Gott dürfen wir unseren Vater nennen. Zu ihm beten wir:

Vater Unser


Ein Lied zum Dank: GL 487,1+2 Nun singe Lob, du Christenheit (Matthias Hampel)


Dankgebet:

Allmächtiger, uns liebender Gott, Du verschenkst Talente, damit wir sie nutzen und vermehren – damit hier auf Erden Dein Reich sichtbar werde. Wir danken Dir, dass Du uns immer wieder einlädst, Dein Wort zu hören, Dich zu feiern. Wir danken Dir für all die Gaben, die Du uns schenkst und bitten Dich: Schenke uns immer größere Freude an unseren eigenen Talenten und Fähigkeiten und an denen anderer Menschen. Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, der uns von Deinem Reich erzählte und uns einlädt zu Deinem Freudenfest – in alle Ewigkeit. Amen.

 

Segensgebet:

Es segne uns Gott,
der Vater, der uns mit einer Fülle von Talenten beschenkt hat,
der Sohn, der uns vorgelebt hat, wie wir unsere Talente zum Nutzen anderer Menschen einsetzen können,
und der Heilige Geist, dessen Gaben uns stärken, unsere Talente zu entdecken und immer mehr zu vermehren.

Es segne uns der uns liebende Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.