Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst 21. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B), 22. August 2021

(c) Silvia Sommer
Datum:
Sa. 21. Aug. 2021
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst 21. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B), 22. August 2021,
im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

 

Lied: GL 144 Nun jauchzt dem Herren alle Welt (Stefan Worlitsch)

 


Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, den Simon Petrus als der Heilige Gottes bekennt, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

in der vergangenen Woche haben wir das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel gefeiert und damit die reguläre Leseordnung unterbrochen. Da hätten wir im Evangelium die Worte Jesu gehört: „Ich bin das lebendige Brot. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben.“ – Darauf wird sich das heutige Evangelium beziehen, das ein wenig unvermittelt einsteigt: Die Jünger sagen nämlich: „Diese Rede ist hart.“ Es wird nicht mehr gesagt werden, was gemeint ist. Ja, es ist unvorstellbar, wie Jesus das meint: Er ist das lebendige Brot. Diese Rede ist so hart, dass es bis heute unter Christen immer wieder Unverständnis gibt, wie Jesus das gemeint hat: Schenkt er sich uns nur im Abend- oder Herrenmahl bzw. der Eucharistie? Wie meint er sein Brotsein? Wie können wir also dieses Brot essen, um in Ewigkeit zu leben? Auch bei denen, denen es klar und eindeutig erschien, kamen die Fragen im letzten Jahr vielleicht neu auf den Tisch: Was bedeutete es, als wir auf einmal nicht mehr regelmäßig Eucharistie feiern konnten? Konnten wir da diese Speise nicht mehr empfangen? Die Frage mag sich uns auch stellen in der Sorge um die Zukunft: Wenn es kaum mehr Priester geben wird, sich die Zulassungsbedingungen fürs Priesteramt bzw. dafür, einer Eucharistiefeier vorzustehen, nicht ändern, wird es dann diese Speise für uns nicht mehr oder kaum noch geben?

Oder wie sonst hat Jesus das gemeint? Wie ist er heute für Sie, für mich, für uns alle Brot? Ist er nicht größer als alles, was wir uns menschlich ausdenken und zu Riten zurechtlegen können?

Im heutigen Evangelium bezieht Jesus Stellung: Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Es kann eben niemals nur um die reine Form gehen, wenn es dabei eng wird, wir andere, die ihren Glauben in einer anderen Form ausdrücken, ausschließen. Das Fleisch ist wichtig. Deshalb wurde Gott Mensch; deshalb gibt Jesus uns seinen Leib zur Speise. Doch ist dies nicht in eine einzige Form gepresst.

Denn der Geist Gottes ist viel größer als alles, was wir uns menschlich vorstellen können.

Ich bin überzeugt, er wird es auch dann schaffen, uns diese lebendige Speise, sich selbst zu schenken, selbst dann, wenn es keine Priester mehr geben sollte, wenn wir keine Eucharistie miteinander feiern können – so wie er auch bei all denen sein möchte, die aus den verschiedensten Gründen nicht zu einer Eucharistiefeier kommen (können).

Wir dürfen Jesus immer wieder aufs Neue bitten, uns Wege zu zeigen, wie wir seiner Botschaft neu gerecht werden können.

So dürfen wir ihn in unsere Mitte rufen:

Kyrie:

Herr Jesus, Du bist das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist und uns in Ewigkeit leben lässt.
Herr, erbarme Dich.

Jesus Christus, der Du uns im Geist lebendig sein lässt.
Christus, erbarme Dich.

Jesus, der Du uns in Deinen Worten immer neu Geist und Leben schenkst.
Herr, erbarme Dich.

Loben und preisen wir diesen Herrn, der uns Leben schenkt:

Loblied: GL 170 Allein Gott in der Höh sei Ehr (Stefan Worlitsch)

 

Gebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, Du lässt uns auch heute auf Deine Worte hören, die für uns Geist und Leben sein wollen. Manchmal sind sie einfach zu verstehen; manchmal sind sie hart und schwer, so dass auch die Jünger, die doch Jesus direkt befragen konnten, schon daran zu kauen hatten. Wir bitten Dich immer wieder aufs Neue: Lass uns auf Dein Wort hören und verstehen, was Du uns in unser Leben und in unsere Zeit zu sagen hast, so dass wir Dich immer aufs Neue empfangen können, Du Brot, das uns ewiges Leben schenken will. Amen.



Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Hier gibt es noch Mal- und Spielideen zum Thema. Viel Spaß damit wünschen wir Dir! Wenn Du noch weitere Ideen für uns hast, freuen wir uns sehr über Deine Nachricht an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen der Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.

Erste Lesung: Jos 24,1-2a.15-17.18b

(Gelesen von Martin Menzel)
 
Antwortgesang: Schau auf die Welt (Chiara Dyllus)

 

Zweite Lesung: Epheserbrief 5,21-32

(Gelesen von Matthias Grützner)

Halleluja (Chiara Dyllus; Olivia Klatzka)

 

Evangelium: Johannesevangelium 6,60-69

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)

 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):

Liebe Gemeinde,

wie einfach wäre es, etwas zum Evangelium zu sagen oder auch zur ersten Lesung. Doch die zweite Lesung kann einfach nicht unkommentiert im Raum stehen bleiben. Am liebsten hätte ich sie ehrlich gesagt komplett weggelassen. Dieser Text macht keine Freude, klingt so gar nicht nach dem Wort Gottes, das uns Frauen guttut, nicht nach einem Wort, das, wie es im Evangelium heute heißt, Geist und Leben ist. Doch Weglassen wäre unredlich: Sowohl in den digitalen Gottesdiensten als auch in den Wortgottesfeiern hören wir regelmäßig beide Lesungen, und so soll es also auch heute sein.

Damit ist das Predigtthema für heute vorgegeben. Es geht also schon wieder mal um die Beziehung zwischen Männern und Frauen. Dieser Abschnitt des Epheserbriefes ist einer der Texte, die biblisch herhalten müssen für die Begründung einer Unterordnung der Frau: hier die Unterordnung nicht im Rahmen der Gemeinde, sondern in der Ehe. Doch hat der Text auch Auswirkung gehabt auf die Begründung der Stellung der Frau in unserer Kirche.

Es ist also wichtig, sich diesen Text genau anzuschauen. Wenn es also um Unterordnung geht: Wer soll sich nun wem unterordnen? Denn zunächst einmal und allem voran steht hier sehr deutlich: „Einer ordne sich dem andern unter in der gemeinsamen Furcht Christi!“ Das also hat der Verfasser des Epheserbriefes seiner Beschreibung der Beziehung von Mann und Frau vorangesetzt. Wenn sich sein weiteres Schreiben wie eine einseitige Unterordnung der Frauen unter die Männer anhört, dann sollte man immer wieder darauf zurückkommen – und muss man zumindest versuchen, den Widerspruch zu begründen.

Im übrigen haben wir es hier nicht mit einem Brief zu tun, der vom Apostel Paulus selbst geschrieben wurde. Das haben die Bibelwissenschaftler im letzten Jahrhundert festgestellt, dass es sich beim Schreiber des Epheserbriefes um einen Nachfolger des Apostels Paulus handelt. Nichtsdestotrotz ist dieser Text in der Bibel und somit hat er für uns eine Bedeutung.

Doch wir können davon ausgehen, dass der Verfasser des Briefes so schon einige Zeit nach Jesus gelebt hat und nicht mehr Jesu unmittel­bare Botschaft aufgreifen konnte, sondern er in seinem Schreiben auch geprägt war von den Traditionen der frühchristlichen Gemeinden.

Und hier ist einfach festzustellen: Auch die frühen Christen waren Kinder ihrer Zeit. Es herrschte ein bestimmtes Sozialgefüge – und zu dem gehörte es, dass Frauen nun einmal in Unterordnung lebten.
Der Verfasser des Epheserbriefes schreibt hier zunächst und offensichtlich einmal nicht sozialkritisch – wie es noch Paulus selbst in direkter Nachfolge Jesu getan hatte: So wie Jesus einen sehr besonderen Umgang zu Frauen pflegte, hat Paulus nämlich betont, dass es in Christus eben nicht mehr Freie und Sklaven gibt und auch nicht mehr den Unterschied zwischen Mann und Frau: In Christus wurden Sklaven frei, Unfreie befreit und ermächtigt. Und auch die Unterordnung von Frauen war eigentlich passé. Vor Jesus waren alle gleich.

Doch war die frühe Christengemeinde noch klein – und hatte überhaupt nicht die Macht, hier umstürzlerisch vorzugehen. Der Epheserbrief wurde verfasst in einer Zeit, in der Christen verfolgt wurden. Da war es nicht „dran“, große umstürzlerische Gedanken vorzubringen und weiterzutragen.

Trotzdem wurde hier alles neu: Denn „einer ordne sich dem andern unter.“ Das steht über allem. Hier leuchtet auf, dass es mit Christus nicht mehr allein um die Unterordnung eines Teils der Bevölkerung geht. Der Verfasser des Epheserbriefs kann sich hier auf ein Wort beziehen, das Paulus (und das war wirklich Paulus!) an die Gemeinde in Philippi geschrieben hat: In Demut schätze einer den anderen höher ein als sich selbst. Also so schätze die Frau den Mann höher ein als sich selbst und der Mann die Frau, der Sklave den Herrn und der Herr den Sklaven und immer so weiter. Das war damals alles andere als selbstverständlich. Was im nächsten Satz steht, das war das Normale: Ihr Frauen ordnet euch euren Männern unter. Die Begründung, die dafür dann geliefert wird, erscheint in unserer heute aufgeklärten Gesellschaft dann allerdings ziemlich fatal: Da wird ein Vergleich angestellt: So wie Christus das Haupt seiner Kirche ist, sei der Mann das Haupt der Frau. Die Frau also möge sich danach dem Mann unterordnen wie die Kirche sich Christus unterordnen sollte. Es scheint, als habe der Verfasser hier ein Motiv, das ihm vorlag, einfach mit eingebracht, aber durch seine weiteren Ausführungen dann gleichsam wieder relativiert:

Zunächst heißt es dann zwar „nur“, dass der Mann seine Frau lieben soll. Auch wenn es oben hieß, dass alle sich einander unterordnen sollen, steht hier nun also erst mal explizit nichts mehr von einer Unterordnung. So ausdrücklich, wie hier allerdings betont wird, dass Männer ihre Frauen lieben sollen, so deutlich wird klar, dass es sich hier um ein Novum handelt, eines, was die einseitige unterordnende Rolle der Frau gerade auf den Kopf stellt. Denn: Nein, der Mann soll die Frau nicht ein bisschen liebhaben oder ein bisschen liebevoll mit ihr umgehen. Nein, er soll sie lieben. Ganz und gar. Richtig. So, wie sich das Liebesgebot im Judentum und noch mal verstärkt durch Christus entfaltet hat. Lieben ist da nichts Romantisches, erst recht nichts rein Erotisches, sondern lieben heißt nun eben voll und ganz für den anderen da sein, den anderen – oder in diesem Fall – die andere achten, ehren, wertschätzen, ja, lieben heißt seit Jesus: mein Leben einsetzen für den Menschen, den ich liebe.

Das heißt also: Ich ordne meine eigenen Bedürfnisse gewissermaßen denen meines Partners unter. Und so sind wir letztlich also doch wieder bei einem gegenseitigen Unterordnen, bei einem gegenseitigen Hochschätzen.

Bei der Frau war das damals selbstverständlich. Das musste nicht eigens ausgeführt werden. So lebten Frauen damals.

Dem Mann wurde es genau erläutert: Sie sollten ihre Frauen lieben, damit sie sich voll und ganz entfalten konnten. Ein kleines Wortspiel mag uns das aufzeigen: Der Verfasser des Briefes vergleicht hier ja die Liebe des Mannes zu seiner Frau mit der Jesu zur Kirche: Jesus will die Kirche herrlich vor sich hinstellen – ohne Falten. Nein, es geht hier nicht um eine äußerliche Schönheit; es geht ums Ent“falten“. Jesus will weder die Kirche noch Frauen oder Männer als makellose, schweigsame Schaufensterpüppchen haben, sondern er möchte, dass sich jeder Mensch, also jeder Mann und jede Frau, entfalten kann, seine und ihre Persönlichkeit entwickeln kann, lebendig sein und die Größe, Liebe und Güte Gottes so leben und weitergeben kann. Um dies zu leben, muss ich bereit und fähig sein, meine eigenen Bedürfnisse hintenanzustellen.

Es wird nun also mit unterschiedlichen Worten ausgedrückt: bei der Frau traditionell, beim Mann mit dem Wort „lieben“. Und doch verändert sich hier etwas gegenüber dem, was damals üblich war: Es ist kein einseitiges Unterordnen mehr. Nein: Einer ordne sich dem anderen unter in der gemeinsamen Furcht Christi – bzw. schätze den je anderen höher ein als sich selbst! Denn die zwei werden ein Fleisch sein – und sowohl Frau als auch Mann werden in diesem Miteinander dann ihre je eigenen Gaben immer mehr entdecken und in die gemeinsame Beziehung einbringen können. Oder anders gesagt: Einer liebe und achte und ehre den anderen. In jeder Beziehung. In der zwischen Mann und Frau. In der zwischen zwei Männern. In der zwischen zwei Frauen. Wie auch in freundschaftlichen Beziehungen, wie wir sie in unserem Alltag – und auch in unseren Kirchengemeinden pflegen. Sehen wir die je eigenen Gaben, den je eigenen Wert des je anderen Menschen – und tragen wir so dazu bei, dass sich Menschen in unsrem Umfeld entfalten können und Kirche lebendig bleibt. Amen.

 

Credo:

In der ersten Lesung haben wir ein altes Glaubensbekenntnis gehört: Das Volk Israel glaubte an den Herrn, denn, so sagen sie, er war es, der sie und ihre Väter aus dem Sklavenhaus Ägypten herausgeführt hat. Er hat, so haben sie es erlebt, vor ihren Augen große Wunder getan, hat sie beschützt auf dem ganzen Weg, den sie gegangen sind.

Auch Simon Petrus beschreibt im Evangelium diese Erfahrung: Durch die Begegnung mit Jesus haben die Jünger erkannt, dass er Worte des ewigen Lebens hat, der Heilige Gottes ist – und so sind sie zum Glauben gekommen.

Die gemeinsamen Erfahrungen haben die Menschen zum Glauben geführt. Auch wir brauchen mit unserem Glaubensbekenntnis nicht einfach Formeln zu beten: Auch uns will sich Gott zeigen. Ich lade Sie ein, Ihren Glauben heute anders zu bekennen: Nehmen Sie sich Zeit, Ihre eigene Erfahrungs-Glaubens-Lebenslinie anzuschauen: Wo haben Sie Gott in Ihrem Leben erlebt? Konnten Sie spüren, wann und wo er Sie beschützt und geführt hat?

Glaubensbekenntnis in Stille


Friedenszeichen:

Gegenseitiges Lieben und Achten führt zur Versöhnung, führt zum Frieden: in Ehe und Partnerschaft, im Kleinen in unseren Familien und Gemeinschaften oder auch Kirchengemeinden – aber auch im Großen. Dazu lädt Jesus uns ein, immer wieder aufs Neue die je anderen höher einzuschätzen als uns selbst – aber auch unseren eigenen Wert zu erkennen, zu sehen, wie er uns erhebt und befreit.

In diesem Sinne dürfen wir friedlich miteinander leben, Zeichen des Friedens setzen. Auch in diesem Gottesdienst hören wir deshalb die Worte Jesu und dürfen sie einander zusagen:

Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!

 

Lied vor der Mahlfeier: GL 752 Du bist das Brot, das den Hunger stillt



Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Die Menschen in Israel lobten und loben Gott bis heute, der sie aus dem Sklavenhaus Ägypten befreit hat. Gotteslob geht vielfältig: Wenn wir einander lieben und wertschätzen, dann loben wir Gott, der uns Menschen erschaffen hat. Gotteslob ist es, unsere Glaubenserfahrungen auszusprechen, wie Simon Petrus zu bekennen, dass Jesus der Heilige Gottes ist. Gotteslob geht im Gesang und im Lobpreis. Und so stimmen wir an jedem Sonntag ein in dieses Lob:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du einst Dein Volk aus Ägypten geführt und befreit hast und vor dessen Augen Du große Wunder vollbracht hast. Du sorgst und kümmerst Dich bis heute um dieses, Dein Volk und um alle Menschen, die Du erschaffen hast.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du und als Mann und Frau erschaffen hast und uns Menschen zu Beziehungen berufst, der Du selbst ein Gott der Beziehungen bist. Mit Dir dürfen wir einander und auch Dich lieben und ehren. Du erwählst uns zu riesengroßer Würde, die auch wir aneinander sehen und an der wir uns gegenseitig immer wieder neu erfreuen dürfen. Du, Gott, der Du nicht nur selbst liebst, sondern selbst die Liebe bist. Dich loben und preisen wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du durch Jesus Deinen Bund der Liebe mit uns Menschen erneuert hast und auch uns in unserer Taufe in diesen Liebesbund hineingeführt hast. Dich preisen wir, der Du unser Leben und unsere Entfaltung willst. Wir preisen Dich, der Du uns lebendig machst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Jesus in unsere Welt geschickt hast, der für uns lebendiges Brot ist, ein Brot, das uns nie mehr hungern lässt, ein Brot, das uns ewiges Leben schenkt. Wir preisen Dich, Du Speise und Kraft und Quelle unseres Lebens.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns auch heute im Zeichen nahe bist. Wir preisen Dich für Deine Liebe und Deine unfassbare Nähe, die Jesus uns auf wunderbare Weise gezeigt hat, als er noch am Abend vor seinem Tod seinen Jüngern das Brot gereicht hat mit den Worten: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen. Wir preisen Dich für diese unendlich große Liebe.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Wir danken Dir für das Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst, immer wieder neue Kraft verleihst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns den Geist der Einheit und der Liebe. Lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen der Lebensfülle, die Du jedem von uns bereitet hast. Wir preisen Dich, weil Du uns Menschen Leben schenkst, gar Leben in Fülle, Leben in Freude. Egal, wie es uns geht, bist Du uns näher, als jeder Mensch uns jemals kommen kann. Dich preisen wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. In schwerster Stunde waren wir ihm so wichtig, dass er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, der Du uns als Menschen und menschliche Gemeinschaft heiligst, so dass wir so leben können, dass andere durch uns zum Glauben an Dich kommen können, dass andere durch uns eine Ahnung von Deiner Schönheit und Größe bekommen dürfen. Denn Du wolltest durch Jesus und willst heute mit uns die Erde verändern und erneuern. Du bist bei uns – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: There is none like you (Sandra Lang; Thorsten Kenntemich)

 
Fürbitten:

Jesus hört, wie seine Jünger murren. Ihm ist wichtig, was sie bewegt. Auch wir dürfen ihm sagen, was uns bewegt: Unser Murren und Jammern, unsere Freude, unseren Dank. Wir dürfen auch mit allen unseren Anliegen zu ihm kommen:

  • Für alle Paare und Ehepaare, die sich schwer tun miteinander. Für alle Beziehungen, in denen ein einseitiges Machtverhältnis bezieht, der eine vom anderen erwartet, dass er sich ausschließlich unterordnet. Für alle, die miteinander um ihre gegenseitige Liebe und Achtung ringen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die die Worte Jesu hören: alle christlichen Kirchen und Gemeinschaften. Für alle, die sich schwer tun mit Jesu Botschaft oder damit, wie wir als Kirchen diese Botschaft heute lehren und leben.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die in Jesus ihre lebendige Speise sehen. Für alle, die mit diesen Worten ringen. Für alle, die in unseren Kirchen Eucharistie und Abendmahl feiern. Besonders für alle Kinder und Jugendlichen, die in diesem Jahr bei ihrer Erstkommunion oder Konfirmation zum ersten Mal an diesem Mahl teilgenommen haben oder teilnehmen werden.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, die von den vielfältigen Flut- und Brandkatastrophen in diesem Sommer betroffen wurden. Für alle, die um Menschen trauern, die ihr Leben dabei verloren haben. Für alle, die nun ohne Haus oder Wohnung und ohne ihren Besitz dastehen. Und für alle, die sich weiterhin versuchen, für die Opfer dieser Katastrophen einzusetzen bzw. auch weiteren Katastrophen vorzubeugen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für die Menschen in Afghanistan.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für uns selbst und alle Menschen, die uns nahestehen. Für alle, die uns wichtig sind oder einmal wichtig waren. Und in allen unseren persönlichen Anliegen. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Ja, Du, Herr, bist der Heilige Gottes. Dich loben und preisen wir in alle Ewigkeit. Amen.

Mit Jesus dürfen wir Gott unseren Vater nennen und beten:

Vater Unser


Danklied: Here I am, Lord (Chiara Dyllus)


 

Dankgebet:

Herr, unser Gott, wir danken Dir, dass Du uns auch in dieser Feier Deine Worte hast hören lassen – Worte, die uns Geist und Leben sein wollen. Wir danken Dir, dass wir auch heute Brot miteinander teilen durfen: Brot des Lebens, so wie Du uns Brot des Lebens, ja, lebendiges Brot bist. Du selbst schenkst uns alles Leben, alle Freude, alle Liebe. Schenke uns immer aufs Neue den Mut, Dir, der Liebe selbst, zu vertrauen und unsere Wege mit Dir zu gehen. Darum bitten wir Dich heute und alle Tage unseres Lebens, bis wir einmal in Ewigkeit mit Dir leben und feiern dürfen. Amen.

Segensgebet:

So segne nun uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, der das Volk Israel und uns alle erschaffen und erwählt hat,
der Sohn, der als der Heilige Gottes in dieser Welt lebte und auch heute bei uns ist,
und der Heilige Geist, der uns glauben, lieben und hoffen lässt.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Schlusslied: GL 452 Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen (Combo der Erstkommunion im April 2021)

 
 
 
 
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