Gottesdienst 28. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B) , 10. Oktober 2021,
im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim
Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.
Lied: GL 144 Nun jauchzt dem Herren (Stefan Worlitsch)
Liturgische Eröffnung:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Jesus, unser Bruder und Herr, der uns verkündet, dass bei Gott, seinem Vater, nichts unmöglich ist, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Begrüßung:
Liebe Gemeinde,
was würden Sie sich wünschen, wenn Sie genau einen einzigen Wunsch frei hätten?
Stille
Vielleicht ist Ihnen bei dieser Frage eines der bekannten Märchen in den Sinn gekommen, in denen es um ein bis drei Wünsche geht, die da ein Mensch frei hat. Und es gibt die klugen und die eher dummen Wünsche, die jemand da äußern kann. In den Märchen gehen sie gewöhnlich eher ungünstig für die Wünschenden aus. Wir können hier lernen, dass es offenbar nichts bringt, einen solchen freien Wunsch vor Augen zu haben, weil wir Menschen damit gar nicht richtig umgehen können.
Doch auch die Bibel stellt uns einen solchen Menschen vor Augen, dem ein freier Wunsch gewährt wird: Salomo. Es ist keine Fee, die hier als Wunscherfüllerin zu ihm kommt. Es ist Gott selbst, so heißt es in der Bibel, der ihm im Traum erscheint und ihn fragt, was er sich wünscht. Und Salomo wünscht sich ein hörendes Herz, um das Gute vom Bösen zu unterscheiden. Daraufhin gewährt Gott ihm ein weises und verständiges Herz, wie es keiner vor ihm und keiner nach ihm jemals hätte. So können wir es im ersten Buch der Könige lesen.
Auf diesen weisen und klugen Salomo führt die Bibel die Weisheitsschrift, das Buch der Weisheit, zurück, aus dem wir heute in der ersten Lesung einen Abschnitt hören werden: Der Verfasser dankt Gott für Klugheit und Weisheit, die Gott ihm auf sein Beten hin geschenkt habe – und die größer sei als alle anderen Gaben auf dieser Welt.
Was also ist es, was wir heute zum Leben benötigen? Worum wollen wir Gott bitten, wenn er zu uns kommt und uns wie den Salomo auffordert: „Sprich eine Bitte aus, die ich dir gewähren soll!“?
Rufen wir zu Jesus im Kyrie – mit dieser unserer Bitte und mit allem anderen, was uns heute beschäftigt:
Kyrie:
Herr Jesus, Du selbst bist die menschgewordene Weisheit des Vaters.
Herr, erbarme Dich.
Jesus Christus, Deine Weisheit forderte die Menschen heraus.
Christus, erbarme Dich.
Herr Jesus, durch Dein Leben, Deinen Tod und Dein Auferstehen zeigst Du uns, dass Gottes Weisheit größer ist als alles, was wir Menschen uns vorstellen können.
Herr, erbarme Dich.
Loblied: GL 400 Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Gebet:
Lasset uns beten:
Herr, unser Gott, wir danken Dir, dass Du in Weisheit unsere Welt erschaffen und auch uns Menschen die Möglichkeit geschenkt hast, denkend und dankend in dieser Welt zu leben. Wir danken Dir, dass Du uns die Freiheit schenkst, unsere eigenen Wege zu gehen und dabei Dir zu folgen. Wir bitten Dich: Schenke auch uns heute Anteil an Deiner Weisheit, um immer wieder zu erkennen, was wir Gutes tun können, um schon hier auf Erden an Deinem Reich mitzubauen, so dass wir einmal alle bei Dir sein können – in alle Ewigkeit. Amen.
Kindergottesdienst:
Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:
(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)
Hier gibt es noch einige Gedanken zum Thema und hier ein Ausmalbild. Viel Spaß damit wünschen wir Dir! Wenn Du noch weitere Ideen für uns hast, freuen wir uns sehr über Deine Nachricht an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!
Zweite Lesung: Hebräerbrief 4,12-13
Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):
Liebe Gemeinde,
die Textstelle, die wir gerade gehört haben, gehört zu denen, mit denen ich immer wieder am meisten ringe: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
Puh, das ist hart. Denn ganz ehrlich: Sind nicht die allermeisten von uns hier in Deutschland im Blick auf die Menschen der ganzen Welt doch irgendwie reich? Oder wen sollte Jesus hier meinen? Nur einige wenige Hunderte, die übertrieben viel haben, so dass ich mich entspannt zurücklegen könnte und sagen: Mich meint Jesus hier doch nicht?
Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Auch wenn wir hier nicht alle Millionäre sind, so haben wir doch viel. Und sicher so viel wie dieser Mann, der im Evangelium auf Jesus zukommt.
Wie gut kann ich mich hier in ihm wiederfinden, wenn er fragt: „Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?“ – Vielleicht würde die Frage bei uns lauten: „Was muss ich tun, um dir zu gefallen?“ Oder auch: „Was kann ich tun, um gut als Christin zu leben?“
Wie auch immer wir diese Frage formulieren würden, so mag da die erste Antwort Jesu passen, wenn er dem Mann die zehn Gebote vor Augen führt. Und vielleicht würde auch ich da weiter fragen: Ja, ja, die zehn Gebote kenne ich und halte ich. Meistens zumindest. Aber ich will doch gerne noch mehr tun …
Was würde Jesus uns – mir – da heute wohl antworten?
Zuerst mal fällt auf, dass Jesus hier nicht gleich etwas sagt: Nein, er umarmt diesen Mann. Toll! Hier wird eine Nähe spürbar, die Jesus sonst z.B. den Kindern zukommen lässt, wenn er sie segnet, die aber nicht jedem gilt.
Er zeigt diesem Mann, dass er seine Sehnsucht wahrnimmt, dass er ihm nah sein möchte. Also – in beide Richtungen: Der Mann möchte Jesus nah sein. Und Jesus möchte ihm nah sein.
Ich hoffe bzw. mehr noch: Ich gehe fest davon aus, dass Jesus auch jeden von uns an dieser Stelle umarmen würde bzw. umarmt. Dass er uns sagt: Ja, genau, so wie Du mir nahe sein willst, so will auch ich Dir nahe sein, ja, so bin ich Dir nah. Und mehr noch, diese Geste bedeutet viel: Ja, ich mag Dich. Es ist gut, dass Du da bist.
Doch dann kommen diese Worte: „Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib es den Armen und du wirst einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!“
Puh! Echt jetzt, Jesus? Ich kann nur zu gut verstehen, wie dieser Mann reagiert: Er ging traurig weg, denn er hatte ein großes Vermögen. So steht es bei Markus.
Wie ginge es mir? Wie ginge es uns?
Kann es das sein? Alles verkaufen? Geht nur so Nachfolge?
Ja, in Klöstern wird das gelebt. Ansatzweise: Menschen, die einem Orden beitreten, verkaufen oft alles, was sie haben, geben alles ab, was sie besitzen, lassen alles zurück, was in ihrem bisherigen Leben wichtig war – um Jesus nachzufolgen. Ist das also der einzige richtige Weg der Jesusnachfolge?
Nun, irgendwie ganz sicher nicht: Immerhin stellen wir dann wieder fest, dass in unserer Gesellschaft dann ja selbst die Klöster eben auch wieder Besitz haben. Es ist dann zwar kein Privatbesitz der einzelnen Mitglieder mehr, aber doch Gemeinschaftsbesitz eines Konvents oder eines Ordens. Zum Leben auf dieser Erde gehört es, einen gewissen Besitz zu haben und zu verwalten. An anderen Stellen agiert Jesus hier auch nicht so rigoros wie an dieser Stelle. Er erscheint vielmehr realistisch, sorgt dafür, dass Menschen bekommen, was sie brauchen: Nicht umsonst ist uns die Geschichte überliefert, in der er den Menschen am See zu essen gibt. Von 5 Broten und 2 Fischen wurden alle satt. Jesus möchte nicht, dass seine Jünger gar nichts haben; er möchte vor allem nicht, dass auch nur einer von ihnen Hunger leidet.
Dabei betont er jedoch immer wieder, dass es nicht wir Menschen sind, die uns diese Schätze anhäufen können. Das geht nicht gut. Was wir Menschen anbauen und horten, das kann vergehen. Das wird vergehen – wird keine bleibende Bedeutung im Himmel haben. Das alte Sprichwort „Das letzte Hemd hat keine Taschen“ ist in dieser Hinsicht einfach nur wahr.
Deshalb fordert Jesus uns auf, hier auf Erden gerade andere Schätze zu sammeln, nämlich solche, die im Himmel Bestand haben: Darum fordert er den reichen Mann auf, seinen Besitz zu verkaufen – nicht, um selbst nichts zu haben, gar nicht, um selbst arm zu werden, sondern um es den Armen zu geben.
Denn Jesus möchte nicht, dass nur einige haben. Er möchte, dass alle satt werden, dass alle genug zu essen haben. Davon spricht er in seiner Botschaft immer wieder: Wir dürfen vertrauen, dass Gott für uns sorgt – so wie er für die Tiere des Feldes sorgt, die nicht arbeiten, nicht in großem Maße ernten, aber doch genug finden. So ganz stimmt das nicht: Es gibt genügend kluge Tiere, die sich eine Vorratshaltung anlegen, damit sie den Winter überleben. Sie handeln strategisch, um ihre Jungen und sich selbst zu versorgen.
Doch uns Menschen ist die Gabe geschenkt, vorausschauend zu handeln – und so nicht nur für uns selbst zu horten, sondern dabei auch an andere zu denken, mit dafür zu sorgen, dass auch sie zu essen haben. Ihnen entweder selbst zu geben, oder durch unser Leben dazu beizutragen, dass genug für alle bleibt. Viele Wissenschaftler*innen sagen uns immer wieder, dass unsere Lebensweise, die wir hier in Deutschland und in anderen Industrienationen führen, nicht funktionieren würde, würden alle Menschen dieser Erde so viel verbrauchen. Wir verbrauchen zu viel, als dass es für alle ausreichen würde. Ja, ich glaube, in der Hinsicht sagt Jesus auch uns heute sehr deutlich: Gebt das, was ihr habt – damit auch die heute noch Armen leben können.
Solange wir hier nur an uns denken, nur daran, unseren Luxus in unserem Land zu bewahren, solange kann das Himmelreich unter uns noch nicht Wirklichkeit werden. Denn wirklich Himmel wird erst dann sein, wenn wirklich alle in der von Jesus verheißenen Fülle leben können.
Dazu dürfen, dazu sollen wir beitragen.
Dazu tragen ganz viele bei: Da sind die Eltern, die alles geben, damit es ihren Kindern einmal richtig gut geht. Da sind diejenigen in unseren Gemeinden, die unermüdlich Gaben sammeln – für Menschen in anderen Ländern, in Notlagen. Da sind diejenigen, die etwas für Menschen in unseren Gemeinden tun, die selbst keine Angehörigen mehr haben. Es braucht nicht immer gleich alles zu sein, was wir aufgeben, wenn denn das hörende Herz da ist, von dem wir in der ersten Lesung gewissermaßen gehört haben: Wenn die Weisheit und Klugheit da ist, nicht zuerst an uns selbst zu denken, sondern zu sehen, was wir jeweils tun können, um die Nöte anderer Menschen zu lindern, um zu sehen, wo wir selbst gerade gebraucht werden.
Und dennoch stellt sich mir die Frage immer wieder: Werde auch ich letztlich wie dieser Mann im Evangelium traurig weggehen, mich abwenden, wenn Jesus mich auffordert, ihm zuliebe – bzw. anderen Menschen zuliebe – auf noch mehr Annehmlichkeiten, die ich hier in meinem Leben genieße, zu verzichten? Weil ich feststelle, dass ich ja immer noch mehr geben könnte, als ich gebe?
Und da wäre es wieder, dieses ungute Gefühl: Ja, wir sind reich. Und nein, ein Kamel geht nicht durch ein Nadelöhr. Wenn es also leichter wäre für dieses Kamel dadurch zu gehen, dann habe ich wohl keine Chance, ins Himmelreich zu gelangen?
Doch Jesus bleibt nicht bei diesem Satz stehen: Ja, es wird so manchem Reichen unmöglich sein, sich selbst zu überwinden, selbst diese Schritte zu gehen, auf eigenen Luxus zu verzichten, selbst einen Schritt ins Himmelreich zu wagen. Und ja, vielleicht muss ich mir eingestehen, dass auch ich zu diesen Reichen gehöre, die nicht ins Himmelreich gehen können. Selbst nicht.
Denn das Himmelreich können wir uns alle gar nicht selbst erschaffen. Wir brauchen hier gar nicht auf unser eigenes Tun zu setzen. Denn der wesentliche Satz Jesu folgt hier erst noch: Für Menschen – also auch für mich – ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich!
Läge es an uns, den Himmel auf Erden zu erschaffen, dann würde uns das misslingen. Doch wir dürfen darauf vertrauen: Gott findet einen Weg – auch uns alle zum Himmel zu bringen. Denn wie gesagt: Jesus möchte, dass alle genug haben. Er ist gekommen, damit alle das Leben haben und es in Fülle haben. Nicht nur einige wenige. Himmel wird erst vollendet sein, wenn alle dorthin gefunden haben. Denn Jesu Umarmung gilt uns allen. Hier auf Erden sind wir aufgefordert, daraus zu machen, was uns möglich ist, zu geben, was wir können. Gott selbst wird das Seine dazu tun – damit auch das dickste Kamel letztlich durch das Nadelöhr passt. Amen.
Credo:
Wir glauben an einen Gott, dem alles möglich ist. Zu ihm dürfen wir uns bekennen mit den Worten des Apostolischen Glaubensbekenntnisses.
Friedenszeichen:
Der Verfasser der Weisheitsschrift bittet um ein hörendes Herz. Wenn wir hinhören auf die Bedürfnisse anderer Menschen, dann werden wir zu friedfertigen Menschen, die das Beste für andere wünschen und anderen Gutes tun. So können wir kleine Schritte des Friedens gehen – des Friedens, zu dem Jesus uns alle berufen will. Hören wir so Jesu Worte und sagen wir sie weiter bzw. wünschen wir sie in unserem Herzen den Menschen, mit denen wir uns schwer tun, sowie denen, die uns wichtig sind:
Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!
Lied nach dem Friedensgruß: GL 424 Wer nur den lieben Gott lässt walten (Matthias Hampel)
Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:
Jesus möchte nicht, dass Menschen hungern. Wir dürfen darauf vertrauen, dass einmal im Himmel der Tisch für alle bereitet ist. Und heute schon dürfen wir alles tun, dass auch hier auf Erden denen, die heute noch hungern, der Tisch bereitet werden kann. Doch auch wir dürfen feiern, dürfen uns im Mahl verbunden wissen mit Jesus, der uns einlädt, und mit Gott, seinem Vater, dem jeder und jede von uns wichtig ist. So dürfen wir Brot und Wein oder Saft essen und trinken und möglicherweise bereits heute miteinander teilen. Dabei dürfen wir wie Jesus seinen Vater loben und preisen:
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns aus Liebe geschaffen hast und in dieser Liebe auch heute auf uns und jedes einzelne Deiner Geschöpfe blickst. Wir preisen Dich, der Du auch uns die Fähigkeit zu lieben geschenkt hast.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du den Salomo gefragt hast, was er sich wünscht – und auch uns versprichst, dass Du unsere Bitten und Anliegen und Sehnsüchte hörst. Wir preisen Dich, der Du uns schon heute so vielfältige wunderbare Gaben und Fähigkeiten geschenkt hast, der Du selbst am besten weißt, was gut für uns ist.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Allmächtiger und Allliebender, der Du selbst Deinen Bund mit uns Menschen schließt und uns rufst, schon hier auf Erden selbst in diesem Liebesbund mit Dir und eben auch mit anderen Menschen zu leben. Dafür hast Du dem Mose im Sinai Deine Gebote gegeben, die für uns bis heute Liebes- und Lebensregeln sind und davon sprechen, wie sehr Du uns liebst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, dem nichts auf dieser Erde und im Himmel unmöglich ist und der Du auch uns einmal rufst in Dein Reich – auch wenn es für uns heute noch schwerer erscheint, als es dem Kamel ist, durch ein Nadelohr zu gehen. Wir preisen Dich, Du wunderbarer Gott.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für alle Deine Weisheit, die so ganz anders, viel größer ist als unsere menschlichen Vorstellungen. Wir preisen Dich für Jesus, der uns hier auf Erden von Deiner Weisheit erzählt hat, der selbst diese Weisheit, Deine Liebe und Barmherzigkeit bis zu seinem Tod gelebt und uns verkündet hat. Wir rühmen Dich für das Mahl, das er mit seinen Freunden hielt und bei dem sogar sein Verräter teilnehmen durfte – als Zeichen, dass Du Versöhnung willst. Immer.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Geschenk, das Jesus uns bei diesem Mahl gemacht hat, als er seinen Jüngern das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er mit diesen Worten auch uns eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wenn wir jetzt Mahl miteinander halten, ist dies ein Vorgeschmack auf die Speise, die alle Menschen wirklich sättigt, auf Dich, der Du uns allen das Leben schenkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.
Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Heute feiern wir kleine Feste, die Lebensfülle und ewige Freude werden wir einmal erleben, wenn wir mit Dir vereint im Himmelreich sind. Heute noch wechseln in unserem Leben Kreuz und Leid mit Freude und Glück. So kommen wir immer wieder zum Fest der Freude zusammen und teilen miteinander Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.
Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.
Alle trinken vom Wein bzw. Saft.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst. Du stehst treu zu dem Bund, den Du mit uns geschlossen hast. Du nimmst uns alle an, egal, wann wir zu Dir kommen; Du willst nur das Beste für uns. Wir danken Dir, dass wir nicht allein sind: Du bist mit uns auf dem Weg und Du rufst uns in die Gemeinde. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir immer wieder ein Stück Himmel erleben dürfen, auch wenn wir uns in der aktuellen Zeit oft nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem auch in dieser Zeit im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Lied nach der Mahlfeier: GL 427 Herr, deine Güt ist unbegrenzt (Matthias Hampel)
Gott sagte dem Salomo, dass er eine Bitte äußern durfte. Salomo nannte Gott seinen Wunsch und Gott erhörte ihn. Gott hört auch unser Rufen und Flehen. So kommen wir zu ihm und beten:
Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Gott, uns Menschen ist so vieles unmöglich. Doch Dir ist nichts unmöglich. Darauf vertrauen wir – heute und in Ewigkeit. Amen.
Jesus umarmt den Mann, der zu ihm kommt. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott jeden von uns als sein geliebtes Kind umarmen will. Denn er ist unser Vater, zu dem wir beten:
Vater Unser
Danklied: GL 385 Nun saget Dank und lobt den Herren (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Meditation: Das Kamel und das Nadelöhr
Die Armen – die Reichen
Die Sache mit dem Kamel und dem Nadelöhr …
Reich auf Erden = arm im Himmel?
Arm auf Erden = reich im Himmel?
Menschlich gesehen …
passt die Gleichung
Ein Kamel geht nicht durch ein Nadelöhr …
Der Reiche also nicht in den Himmel …?
Doch wer ist reich?
Der mit den Millionen?
Der andere? Die andere?
Oder die mit den Zehntausenden?
Der andere? Die andere?
Oder die, die täglich was zum Essen und Trinken haben?
Wir fast alle …?
Und die Armen …
Wer ist arm?
Definitionen gibt es hier viele …
Nur die, die gar nichts zu essen und zu trinken haben?
Oder der, der sich nur ein Haus leisten kann, das neben der Nachbarvilla mickrig aussieht?
Oder die, die erheblich weniger hat als der Durchschnittsverdiener ihrer Gesellschaft?
Es braucht keine Definitionen
Nicht für Armut
Nicht für Reichtum
Arm sind sehr viele.
Reich sind sehr viele.
In eigenen Augen.
In Augen anderer.
Für manche Menschen ist es möglich,
sich einen gewissen Reichtum zu erarbeiten,
für andere nicht.
Für uns Menschen ist es immer unmöglich
uns das Himmelreich zu erarbeiten,
erst recht zu verdienen.
Für Gott jedoch ist nichts unmöglich!
Versuchen wir daher nicht, selbst ins Himmelreich zu gehen,
sondern lassen wir uns von ihm führen schon hier auf Erden
und abholen hinein ins Himmelreich …
Vertrauen wir auf ihn,
dann passt auch das Kamel durchs Nadelöhr.
Dankgebet:
Allmächtiger, guter Gott, wir danken Dir, dass Du uns niemals aufgibst, auch dann, wenn wir es ganz menschlich gesehen nicht schaffen, uns voll und ganz Dir anzuvertrauen, uns voll und ganz in Deine Nachfolge zu begeben. Du kennst uns und weißt, wie oft wir an weltlichen Dingen hängen, es in unserem Leben viel mehr Raum einnehmen lassen, als wir Dir zur Verfügung stellen. Doch Du bist ein Gott, dem nichts unmöglich ist und der uns unendlich liebt und immer wieder aufs Neue ruft, damit auch wir einmal bei Dir sein werden – spätestens am Ende unserer Tage auf dieser Erde und dann bis in alle Ewigkeit. Amen.
Segensgebet:
So segne nun uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, der mit dem Salomo auch uns fragt, was wir uns von ihm erbitten,
der Sohn, der uns die Allmacht und Weisheit Gottes verkündet,
und der Heilige Geist, der uns Menschen schon hier auf Erden mit Gott verbindet.
So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Schlusslied: GL 534 Maria, breit den Mantel aus (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)