Gottesdienst am 1. Adventssonntag (Lesejahr C) , 28. November 2021,
im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim
Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.
Lied: GL 554 Wachet auf (Matthias Hampel)
Liturgische Eröffnung:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Jesus, unser Bruder und Herr, Christus, auf den wir warten und nach dem wir uns sehnen – heute und alle Tage unseres Lebens, bis wir einmal auf ewig mit ihm vereint sein werden, ist bei uns – schon im Hier und Jetzt und allezeit. Amen.
Begrüßung
Liebe Gemeinde,
ein neues Kirchenjahr hat begonnen! Veränderung steht bei uns im Raum. Zu Beginn dieses Kirchenjahres wird am heutigen Samstag Pfr. Sahm in Linden offiziell in seine Aufgabe als Pfarradministrator unserer Gemeinden eingeführt. Ein Anfang ist immer auch damit verbunden, dass man noch nicht so recht weiß, wie es wird. – Advent heißt nicht: Wir wissen ja, dass Weihnachten wird und wie die Plätzchen schmecken und wie Christmette und anschließendes Familienzusammensein ablaufen werden. Advent heißt nicht Erwartung des Immer-Gleichens.
Nein, Advent heißt Warten, heißt Sehnen, heißt Hoffnung. Ja, als Christen glauben wir, dass Gott auch in diesem Jahr bei uns geboren werden will, wir auf Gutes, auf Bestes hoffen dürfen. Aber wir wisse noch nicht, wie dieser Advent, wie dieses Weihnachtsfest sein werden. Wir wissen nicht, wie es genau in unseren Pfarreien weitergehen wird. Acuh mit der Einführung unseres neuen Pfarrers hat niemand von uns ein Patentrezept, wie dieses Spagat der immer größer werdenden Pfarrei laufen wird. Aber ganz adventlich dürfen wir voll Zuversicht dem Kommen Gottes in unserer Welt entgegengehen – bzw. Gott auch darum anflehen, dass er doch kommen möge, uns zeigen möge, wie das alles gehen kann in unserem persönlichen Leben, aber auch mit uns als Kirchengemeinde. Im Lesejahr C hören wir besonders das Lukasevangelium. Oft bekommen wir da sehr erzählerisch ausgeschmückt, wie das damals bei Jesus war. Möge Gott uns auch mit diesen Texten zeigen, wie das aussehen kann, wenn er heute bei uns Wohnung nehmen möchte! Heute werden wir ermahnt: Wacht und betet allezeit! – Nun, wir dürfen wachen und beten – weil auch Gott uns allezeit erhört.
Und so flehen wir ihn heute an mit dem adventlichen Ruf:
Maranatha – Herr, komm doch wieder.
Maranatha – statt Kyrie:
Herr Jesus, komm ins Dunkle unserer Zeit; wir warten auf Dich.
Maranatha – Herr, komm doch wieder.
Herr Jesus Christus, brich Neues, Gutes an in unserer Welt und bring uns Dein Licht.
Maranatha – Herr, komm doch wieder.
Herr Jesus, wir erhoffen, ja, wir ersehnen Dich.
Maranatha – Herr, komm doch wieder.
In diesem Sinne laden wir Sie ein, nun die erste Kerze Ihres Adventskranzes zu entzünden – sofern sie nicht schon längst leuchtet: Der Herr kommt ins Dunkel unserer Nacht. Doch er kommt in kleinen, fast unscheinbaren Schritten. Es ist eine einzelne Kerze, die durch ihr Licht den Raum erhellt und erwärmt.
Tagesgebet:
Lasset uns beten:
Herr, unser Gott, in diesem Advent stehen wir in der Dunkelheit unserer Zeit. Nicht Advents- und vorgezogene Weihnachtsmärkte können uns aus diesem dunklen Winter herausziehen. Viele ansonsten übliche Freuden bleiben uns verwehrt. Doch wir vertrauen, dass Du ein Gott bist, der gerade ins Dunkel der Zeit hineinkommen will. So bitten wir Dich: Schenke uns heute im Hören auf Dein Wort neu das Vertrauen, dass Du unser Retter bist, der nicht nur vor 2000 Jahren in unsere Welt kam, sondern auch in diesem so besonderen Jahr 2020. Sei bei uns und erneuere in uns die Hoffnung und Zuversicht auf Dich, unseren Erlöser und Heiland. Komm, Herr Jesus, komm. So rufen wir Dir zu – alle Tage dieses Advents, ja, alle Tage unseres Lebens, bis wir Dich einmal sehen, wenn wir bei Dir sind im Himmelreich. Amen.
Kindergottesdienst:
Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:
(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)
Hier gibt es noch eine Idee für einen ganz besonderen Adventskalender. Wir wünschen Dir eine richtig tolle Adventszeit, in der die Vorfreude auf Weihnachten immer größer werden kann! Wenn Du noch weitere Ideen für uns hast, was wir hier im Gottesdienst mal machen könnten oder wenn Du uns etwas zeigen willst, freuen wir uns sehr über Deine Nachricht an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!
Erste Lesung: Jeremia 33,14-16
Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):
Liebe Gemeinde,
wer hätte vor einem Jahr oder noch im Sommer gedacht, dass uns auch in dieser Adventszeit die Corona-Pandemie so stark beschäftigen, ja, einschränken würde. So stark, dass heute noch nicht mal klar ist, wie wir Weihnachten werden feiern können. Wie schön wäre es doch, wenn wir nun endlich die trübe Novemberstimmung hinter uns lassen könnten; wenn wir all die Sorgen der beiden vergangenen Jahre hinter uns lassen und einfach neu beginnen könnten.
Aber so einfach ist es nicht. Die Texte, die wir gerade gehört haben, sprechen auch nicht einfach von Neuaufbruch, Neubeginn. Wie wir das vielleicht zu Beginn eines neuen Kirchenjahres, zu Beginn dieser schönen, besinnlichen Zeit des Advents erwarten würden.
Die Texte, die wir zu Beginn des Advents hören, sprechen aber noch nicht von der Geburt eines kleinen Kindes in Bethlehem. In ihnen geht es Jahr für Jahr um die Wiederkunft Jesu Christi – am Ende der Welt. Wir werden also weiterhin – wie schon am Ende des Kirchenjahres – konfrontiert mit sogenannten apokalyptischen Texten der Bibel.
„Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden“, so haben wir Jesus gerade im Evangelium sagen hören. Ja, vielleicht entspricht das unserer Stimmung: Angst und Sorge um das, was kommt. Die Inzidenzen sind so hoch wie noch nie bei uns in Deutschland in dieser Pandemie. Die ersten Intensivstationen sind überfüllt. Dahinein klingen Jesu Worte „Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt!“ vielleicht ganz neu. Wir sind in ganz anderem Maße kollektiv mit Leid und Sterben konfrontiert, als das in anderen Jahren der Fall war. Der Blick darauf, dem Herrn wirklich persönlich gegenüber zu treten, wird vielleicht für manch einen anders relevant. Auch für diejenigen, die im vergangenen Jahr eine Corona-Infektion überstanden haben, erleben mussten, wie sehr diese Krankheit einen Menschen schwächen kann. Für diejenigen, die dieses Leid in nächster Nähe erleben mussten oder müssen.
Daneben erleben wir weiterhin, dass Menschen in unserem Land, ja, vielleicht gar unserem Umfeld, diese Krankheit leugnen, die Maßnahmen, die bestehen, für überflüssig befinden. Mehr Angst haben vor der Impfung als vor der Krankheit. Den Worten der Politikerinnen und Wissenschaftler misstrauen. Mich persönlich schmerzt diese Spaltung, die so mitten durch unsere Gesellschaft hindurchgeht.
Aber vielleicht sind wir an dieser Stelle auch genau wieder sehr nah dieser Zeit rund um Jesu Leben: Auch damals waren die Menschen zerstritten, war die Gesellschaft gespalten: in diejenigen, die sich eine Erlösung von der römischen Besatzungsmacht erhofften, und denen, die den Besatzern folgten. So mussten sich dann auch die ersten Christen erleben – in einem Umfeld, das das, was sie erlebt hatten und glaubten und hofften, zu großen Teilen ablehnten.
Ja, da gab es Endzeitstimmung. Die ersten Christen glaubten ganz fest, dass Jesu Wiederkunft sehr nahe bevorstünde. Sie glaubten das Ende der Welt nahe. Was uns im Evangelium aus Jesu Mund entgegenkommt, war der Glaube der ersten Christen: Sie erwarteten den Menschensohn in einer Wolke mit großer Macht und Herrlichkeit.
2000 Jahre sind seither vergangen. An manchen Stellen hat Gott seine Herrlichkeit gezeigt. Aber nicht in einer Wolke. Nicht so, wie es uns das Evangelium glauben lässt.
Noch immer oder auch wieder neu scheinen wir eher festzustecken in einer solchen Endzeitstimmung. Die bedrohlich ist, Angst bereitet – und erst mal keine Hoffnungsperspektive aufkommen lässt: Haben wir letztes Jahr noch geglaubt, wir würden in einer „großen gemeinsamen Kraftanstrengung“, wie sie Angela Merkel immer wieder benannt hat, gemeinsam in einigen Monaten den Virus besiegen, könnten bald schon wieder fröhlich gemeinsam feiern, auf die Phase der Pandemie zurückblicken.
Stattdessen feiern wir in diesem Jahr nicht so, wie wir das wollten. Ja, es scheint so, als hingen wir in dieser Endzeitstimmung fest. 2000 Jahre und noch immer hat sich nichts getan. Oder vielleicht doch? Vielleicht wurde es ja schlimmer?
Nun: Ich glaube, diese Texte, die von der Wiederkunft Jesu sprechen, haben bleibende Bedeutung. Nicht grundlos wurden sie in den Kanon der Bibel aufgenommen. Nicht grundlos beten wir auch im Glaubensbekenntnis, dass Jesus wiederkommen wird zu richten die Lebenden und die Toten. Wenn es in der Bibel schon im Alten Testament im 90. Psalm heißt, dass vor Gott 1000 Jahre wie der Tag sind, der gestern vergangen ist, dann wird deutlich, dass die zeitliche Nähe nicht von Relevanz ist. Es macht keinen Unterschied, ob wir diese Worte damals gehört hätten, heute hören oder sie in wiederum weiteren 1000 Jahren hören werden.
Sowohl die Zeichen der Bedrohung bleiben. Okay, sie sind ein bisschen anders. Aber es wird sie immer geben. Das Ende hier auf Erden steht uns allen vor Augen – ganz egal, wie viele Tage oder Jahre oder Jahrzehnte wir ganz individuell noch vor uns haben. Keiner von uns kennt den Tag, an dem wir einmal für immer dem Herrn begegnen werden.
Wie gut ist es hier, nicht mitten in den Worten des Evangeliums stehenzubleiben, sondern Jesu Worte zu Ende zu hören: Wir brauchen nicht stehen bleiben bei der Angst – bei der Angst, die vielleicht viele von uns auch belastet. Bei der Angst, die in allen Krisensituationen völlig verständlich ist – ob das Corona ist oder eine ganz persönliche Krankheit oder etwas ganz anderes.
Genau in diese Angst hinein spricht Gott: Heute in allen drei biblischen Lesungen: Die erste Lesung stammt aus der Zeit, als im 6. Jahrhundert vor Christus das Reich Juda und vor allem die Hauptstadt Jerusalem zerstört wurde. Dahinein verspricht Gott durch seinen Propheten, dass er das Heilswort, das er einst Israel gegeben hat, erfüllen wird. Nein, Gott hat kein Drohwort gegeben, sondern ein Heilswort! Gott verspricht Recht und Gerechtigkeit; er verspricht Rettung.
Als Christen glauben wir, dass diese Zusage des Sprosses aus dem Haus David in Jesus erfüllt wurde. Er also ist der Menschensohn, der nicht nur vor vielen Jahren im Land Israel gelebt hat, sondern der auch als der Menschensohn im Himmel für uns alle einmal da sein wird, der auch unsere Gerechtigkeit sein wird. Folgerichtig wird aus dem anfänglichen Angstzustand im Evangelium die deutliche Aufforderung: „Richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.“ Es ist das Trostwort, das letztlich Kraft gibt. Dass uns durchhalten lässt – auch durch lange Trockenheitsphasen hindurch – durch eine solche Pandemie, wie wir sie gerade erleben. Durch persönliche Schicksalsschläge, die einzelne betreffen.
In der letzten Woche hatte ich in der Predigt bereits von diesem Gespräch damals in meinen Jahren als Klinikseelsorgerin gesprochen: Mit dem Verstand lässt sich menschlich gesehen da oft keine Antwort mehr geben, warum ein Mensch, der Fürchterliches ertragen muss, da noch Kraft haben sollte, aushalten sollte. Mir persönlich fiel es in dieser Zeit in der Klinik zunächst schwer, die tröstlichen, adventlichen Worte auszusprechen: Wie bitte sollten die typischen Worte des Advents – z.B. ein „Freut euch“ – denn jemandem Kraft und Mut zusprechen, gerade wenn ich, eine damals sehr junge, gesunde Frau, sie aussprach? Aber genau diese Trostworte des Advents sind mir dort begegnet, kamen gewissermaßen auf mich zu: Ich habe Menschen angetroffen – damals in der Klinik und heute auch immer wieder hier in unseren Gemeinden –, denen es ganz äußerlich gesehen, schlecht ging.
Aber genau in ihrem Leiden durfte ich erleben, welche innere Kraft, innere Stärke Menschen da mit sich brachten. Ihnen geschenkt wurde. Kraft, von der sie selbst vorher nicht gedacht hätten, dass sie sie jemals aufbringen würden. Sie durchleiden Unermessliches – und werden genau in diesem Leiden stark und stärker. Dabei durfte ich erleben, wie Menschen genau aus dieser adventlichen Hoffnung Kraft schöpfen, gewissermaßen schon erleben, dass es weitergehen wird, das der Herr auf sie zukommt, sie von innen heraus strahlen lässt.
Das Heilsversprechen, das uns der Advent liefert, ist keines auf äußere Unversehrtheit, sondern eines, das tiefer geht. Menschen, die so von Gott erfasst werden, gaben und geben mir Kraft, selbst zu glauben, dass Gott auch mir einmal diese Kraft schenken wird – auszuhalten, auch zu weinen, auch zu klagen, aber in all dem zu spüren, dass ich nicht allein bin. Nie allein sein werde. Weil Gott bei uns ist.
Weil Gott uns auch zueinander schickt. Und ja, da trifft dann zu, was Paulus uns im Brief an die Thessalonicher geschrieben hat: „Der Herr lasse euch wachsen und reich werden in der Liebe zueinander und zu allen.“ In vielfältigen Begegnungen durfte ich immer wieder spüren: Gott lässt Menschen wachsen und reich werden in dieser Liebe. Gott hält sein Versprechen. Gott lädt uns wirklich ein in sein Reich; er schenkt uns allen Heil. Amen.
Credo:
Gott verspricht uns das Heil, die Rettung. Er ist bei uns, in uns. Immer. An diesen Gott glauben wir. Zu ihm bekennen wir uns mit den Worten des Apostolischen Glaubensbekenntnisses.
Friedenszeichen:
Wie das Volk Israel ersehnen auch wir uns heute den Friedensfürsten, der doch unsere Welt verändern möge. Wir ersehnen unseren Erlöser, der uns Frieden und Heil bringt. So dürfen wir hier auf Erden uns selbst und unsere Umgebung auf seine Antwort vorbereiten und selbst diesen Frieden leben und einander den Frieden Jesu Christi – im Herzen – zusprechen:
Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!
Lied vor der Mahlfeier: GL 221 Kündet allen in der Not (Stefan Worlitsch)
Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:
Gott kommt in unsere Welt. Er, der Größte und Fernste, macht sich klein, wird Mensch, wird Kind, wird fassbar. Das ist ein unfassbar großes, riesengroßes Geheimnis. Er, unser Gott, wird Mensch, kommt den Menschen nah. Jesus hat Mahl gehalten mit Männern und Frauen – ganz konkret in unserer Welt. Auch mit uns will Gott Mahl halten. Auf besonders deutliche Weise in der Feier unserer Eucharistie, aber auch immer dann, wenn diese nicht möglich ist, immer: Wann immer wir miteinander Mahl halten, will Gott bei uns sein. Auch in diesem Gottesdienst dürfen wir uns dies ins Bewusstsein rufen, wenn wir nun das Brot brechen und essen und Wein oder Saft trinken. Gott ist bei uns – schon jetzt in dieser Zeit, in der wir uns auf seine Menschwerdung an Weihnachten vorbereiten.
Ihn, unseren Gott, der so dicht bei uns und in uns ist, loben und preisen wir:
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, großer und heiliger König, der Du uns aus Liebe geschaffen und eine solche Würde geschenkt hast, dass Du selbst einer von uns werden und immer bei uns und in uns sein willst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Heiligster, liebender Gott und König, der Du uns den Bund Deiner Liebe schenkst. Du wirst kommen in unsere Dunkelheit und Not und diese einmal für immer besiegen. Du bist es, der schon längst bei uns bist, wenn wir durch Dunkelheiten gehen müssen. Wir preisen Dich, Du Licht unserer Nacht.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du so fern bist und uns doch so nahe kommst, unfassbar und doch fassbar geworden in Deinem Sohn Jesus Christus. Wir preisen Dich für dieses so unbegreifbare Geheimnis, dass Du Dich in ihm greifbar, ja, angreifbar gemacht, Dich uns Menschen ausgeliefert hast.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Liebe und Barmherzigkeit, die Jesus bis zu seinem Tod gelebt und uns verkündet hat. Wir danken Dir, dass er uns von Dir erzählt und uns Beispiele gegeben hat, die uns nach Deinem Reich streben lassen.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er uns mit diesen Worten eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und auch mit allen, die uns vorausgegangen sind und bereits den ewigen Advent, Deine ewige Ankunft erleben.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.
Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Auf Dein Kommen in Herrlichkeit warten wir – in diesem Advent und im Advent unseres Lebens. Heute feiern wir kleine Feste. Einmal dürfen wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, bereits ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.
Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.
Alle trinken vom Wein bzw. Saft.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du im ewigen Advent unseren Durst stillen wirst – nicht nur den nach Wasser und Wein, sondern auch unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Dir. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht. Wir preisen Dich für Deine Nähe, für den Liebesbund, den Du mit uns geschlossen hast und zu dem Du immer stehst. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir uns immer wieder gemeinsam auf Deine Ankunft vorbereiten und freuen dürfen, auch wenn wir uns in der aktuellen Zeit oft nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem auch in dieser Zeit im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Lied nach der Mahlfeier: GL 231 O Heiland, reiß die Himmel auf (Stefan Worlitsch)
Gott schickt seinen Sohn in die Dunkelheit der Zeit. Auch heute rufen wir ihn sehnsuchtsvoll an: Maranatha: Herr, komm in unsere Welt!
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Du, Gott, wirst kommen in die Dunkelheit unserer Welt als unser großes Licht, als unser Heil und Heiland. Dich loben und preisen wir bis in alle Ewigkeit. Amen.
Du schickst Deinen Sohn in unsere Welt. Er wird unser Bruder – und Du unser Vater. Zu Dir beten wir:
Vater Unser
Ein Lied zum Dank: GL 233 O Herr, wenn du kommst (Barbara Westermann)
Dankgebet:
Allmächtiger, uns liebender Gott, auf Dein Kommen warten wir. Auf Deine Ankunft bereiten wir uns vor. Wir bitten Dich: Lass uns in dieser so besonderen Zeit ganz besonders wach sein für Deine Spuren, die wir um uns herum entdecken dürfen. Lass uns erkennen, wo und wie Du Dich uns heute neu zeigen willst. Schenke uns so auch in diesem Jahr von Tag zu Tag und Woche zu Woche ein bisschen mehr Licht und Hoffnung – Vorfreude auf Weihnachten. Darum bitten wir Dich durch Jesus, Deinen Sohn, der auch in diesem Jahr unter uns Mensch werden will. Amen.
Segensgebet:
Es segne uns Gott,
der Vater, der uns Menschen so liebt, dass er seinen Sohn in unsere Welt schicken will,
der Sohn, der Mensch werden will – auch im Dunkel unserer Zeit,
und der Heilige Geist, durch den wir aufs Neue Gott in uns und um uns entdecken und seine Botschaft weitertragen dürfen.
Es segne uns der uns liebende Gott,der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Schlusslied: GL 758 Du bist vor allen Zeiten - Maranatha (Stefan Worlitsch)
Orgelnachspiel (Stefan Worlitsch)