Gottesdienst am 1. Fastensonntag (Lesejahr B), 21. Februar 2021, im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim
Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.
Lied: GL 427 Herr, deine Güt ist unbegrenzt (Matthias Hampel)
Liturgische Eröffnung
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Jesus, unser Bruder und Herr, der sich für 40 Tage in die Wüste zurückgezogen hat, um Kraft zu sammeln für sein Wirken, er ist bei uns – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.
Begrüßung
Liebe Gemeinde!
Die Fastenzeit hat begonnen. Fastenopfer – die bringen wir jetzt doch bereits seit einem ganzen Jahr … Seit einem Jahr keine Gottesdienste mit frohem gemeinsamem Singen in der Kirche … Wenn in diesem Jahr wie auch in sonstigen Jahren in der Fastenzeit Halleluja und Gloria im Gottesdienst entfallen, so ist das nichts Besonderes in dieser Zeit, in der wir sowieso alle nicht mitsingen dürfen.
Insofern: Gleichgültig, ob wir irgendeinen besonderen Fastenvorsatz in dieser Zeit gefasst haben oder ob die Zeit so ist, wie sie nun schon seit Monaten ist: mit Einschränkungen verschiedenster Art … Die Liturgie kennt in diesen Wochen Texte, die uns einladen zur Umkehr.
In meiner Vorbereitung für diesen Gottesdienst habe ich in alten Unterlagen geblättert und bin darauf gestoßen, dass in Watzenborn einmal – vor 18 Jahren – damals Herr Pfarrer Schmid und Frau Stiewe-Berk in der Fastenzeit die Werktagskapelle durch einen Strand geschmückt hatten.
Saß man also am Sonntag im Gottesdienst, konnte man sich ganz bildlich umkehren, umdrehen und den Blick zu diesem Strand richten.
Der Strand sollte Symbol sein für die Fastenzeit: der Strand als Ort der Erholung, ein Ort zum Ausruhen, zum Wohlfühlen, ein Ort des Bewusstseinswandels. Er sollte Symbol sein für so manche Sehnsucht nach dem weiten Meer, nach der Einfachheit, nach so manchem Traum, den wir mitbringen.
Er stand da als Symbol für einen Ort, an dem ich mich neu nach dem ausstrecke, was mir wichtig ist.
Gerade in dieser aktuellen Krisenzeit, in der die meisten von uns nicht die Möglichkeit haben, an irgendeinen echten Strand zu fahren, hat mich dieses damalige Symbol angesprochen: Wo ist heute für uns der Ort, an dem wir ausruhen können, ein Ort, an dem wir uns so richtig wohlfühlen? Wo ist Platz, an dem ich meiner Sehnsucht Raum geben kann? Wo sind die Menschen, bei denen ich mich auch mal „fallen lassen“ kann? Wo finde ich Raum, offen zu sein für das, was Gott mir in diesen Tagen sagen möchte?
Auch wenn ich Sie heute nur gedanklich an einen solchen Strand führen kann, so möchte ich Sie doch einladen, sich die Zeit zu nehmen, Ihrer eigenen Sehnsucht nachzugehen.
Stille
Gerade in dieser Zeit, in der wir alleine oder in Mini-Gruppen feiern, ist es wichtig, uns auch immer mal wieder bewusst zu werden: Als Christen sind wir nicht alleine. Viele sind mit uns auf dem Weg, auf der Suche nach ihrem Strand, bzw. unterwegs, ihre eigene Sehnsucht zu entdecken und dem Ziel ihrer Sehnsucht zu folgen; viele sind auf der Suche nach Gott. Und Gott will uns nicht allein lassen. Er kommt uns entgegen. Wir können ihn rufen.
Rufen wir den Herrn an im Kyrie, der unseren Weg mit uns gehen möchte:
Kyrie:
Jesus, Du hast Dir Zeit genommen – nicht am Strand, sondern in der Wüste – um zu erkennen, wohin Dein Vater Dich führen will.
Herr, erbarme Dich.
Jesus Christus, Du rufst uns, umzukehren, uns umzuschauen, unsere eigene Sehnsucht neu zu ergründen.
Christus, erbarme Dich.
Jesus, Du bist gekommen, damit wir das Leben haben und es in Fülle haben. Du bist gekommen, um den Liebesbund Deines Vaters mit uns für immer zu bestätigen.
Herr, erbarme Dich.
Ja, Jesus Christus, Du, unser Kyrios, so erbarme Dich unser und führe uns in unserer Sehnsucht und leite uns hin zum Heil – zum echten Ziel unserer Sehnsucht. Führe uns so zum Leben, Du, Jesus Christus, unser Bruder und Herr. Amen.
Tagesgebet:
Herr, unser Gott, Du schenkst uns diese vierzig Tage der Fastenzeit als Vorbereitung auf den Tod und die Auferstehung Deines Sohnes. Du begleitest uns nun schon ein Jahr durch ein ganz besonderes Fasten, das wir durch eine Pandemie auferlegt bekommen haben. Steh uns bei in allem Fasten, in allem Verzicht, und lass in uns die Sehnsucht wachsen nach dem wahren Leben, der wahren Liebe, nach all dem, was Du uns in Deinem Sohn schenkst. Mach uns dabei offen für die täglichen kleinen Freuden, die uns auch in Notzeiten immer wieder Deine Liebe zeigen – im Großen wie im Kleinen. Darum bitten wir Dich durch Jesus, Deinen Sohn, der auch im Kreuz an Deiner Liebe festgehalten hat und uns so gezeigt hat, dass es sich lohnt, an Dir festzuhalten, was auch immer passiert – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Kindergottesdienst für die Jüngeren - ein Wort unseres Bischofs für alle anderen
Kindergottesdienst:
Hier ist zunächst der Kindergottesdienst:
Hirtenwort zur Österlichen Bußzeit 2021 von Bischof Peter Kohlgraf: "Über die Systemrelevanz Gottes"
Hier liest Bischof Kohlgraf das Hirtenwort für uns, und hier finden Sie weitere Materialien, u.a. auch ein Interview zu diesem Wort unseres Bischofs.
Erste Lesung: Genesis 9,8-15
Zweite Lesung: 1 Petrus 3,18-23
(Gelesen von Matthias Grützner)
Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):
Liebe Gemeinde,
nie wieder wird es eine Flut geben, die alles vernichtet. So ähnlich haben wir es in der bekannten Geschichte der Sintflut in der ersten Lesung gehört. Nie wieder. Nun ja: Vielleicht vernichten heutige Fluten nicht „alles“. Aber gerade erst vor gut zwei Wochen stand z.B. in Büdingen ziemlich viel unter Wasser, wurde ziemlich vieles vernichtet. Unwetter nehmen auch in unseren Breitengraden zu; immer wieder haben wir es mit ziemlichen Katastrophen zu tun – seien es Naturkastastrophen, seien es menschen-gemachte Kriege – oder ist es auch aktuell eben eine Pandemie, die Leben vernichtet.
Lesen wir also heute diesen Text der Urflut, so lässt sich fragen: Waren die Menschen damals wirklich so naiv, dass sie geglaubt haben, es werde wirklich keine solche Katastrophe mehr geben?
Nein, ganz sicher nicht. Denn die Bibel übermittelt uns keine Zeitungsberichte. Wie das damals mit Noah eigentlich war, ob es diesen Noah und seine Arche gegeben hat, darüber wurde in den letzten Jahren viel gerätselt. Die einen wollen Beweise dafür haben, dass es faktisch so passierte, wie es in der Bibel steht, die anderen sind sich sicher, dass es die Urflut niemals so gegeben haben kann, wie die Bibel sie uns überliefert. Ja, es gab vor einigen tausend Jahren eine riesige Flut in Mesopotamien; doch ob sich da die Dinge nur ansatzweise so abspielten, wie sie im Buch Genesis erzählt werden, wissen wir nicht. Tatsächlich ist dies eigentlich gleichgültig: Auch wenn es die Urflut gab, so ist doch die Erzählung davon erst viele, viele Jahre später in den Kanon der Bibel aufgenommen worden – als die Menschen schon längst vielerlei andere Katastrophen erlebt hatten. Sie hatten Naturereignisse erlebt, die ihre Welt ins Wanken brachte, aber sie hatten auch häufig erlebt, dass Menschen sich gegenseitig vernichteten. Ja, sie kannten das Gefühl von „Weltuntergangsstimmung“.
Kein Mensch wollte mit der Erzählung von der Urflut damals sozusagen einen Zeitungsbericht schreiben. Der wäre verspätet gekommen und nicht mehr relevant gewesen. Relevant war aber die Erfahrung, die die Menschen machten: Nein, es wird nach Katastrophen nicht einfach alles wieder gut. Immer wieder sterben Menschen; immer wieder werfen Katastrophen das bis dahin gelebte Leben über den Haufen. Aber keine der Katastrophen schaffte es, alles auszurotten. Das Leben geht weiter. Gerade in solchen Zeiten der Krise spürten die Menschen sich von Gott beschützt. So waren sie sich sicher: Gott ist trotz allem und gerade in aller Not ein Gott des Lebens, einer der treu zu seinem Bund steht. Der Bund, den Gott mit den Menschen und allen Lebewesen schloss, ist unverrüttelbar.
Genau in einer solchen Erfahrung stecken wir gerade: Corona vernichtet sehr viel Leben: Sehr, sehr viele Menschen sind bereits gestorben. Sehr vieles, was wir bislang kannten, gibt es so aktuell nicht, manches wird es möglicherweise nie wieder geben. Nein, es wird nicht einfach alles wieder gut. Die, die gestorben sind, sind tot. Die, die krank wurden und unter Folgeerscheinungen leiden, werden damit möglicherweise ihr Leben lang leben müssen. Wer finanziell am Boden ist, wird möglicherweise nie wieder sein altes Gewerbe ergreifen. Vieles wird sich verändern. Auch unter uns als christlicher Gemeinde werden möglicherweise oder wahrscheinlich so manche Veränderungen bleiben. Doch: Es wird nicht alles ausgerottet. Das Leben geht weiter. DAS war die Erfahrung, die die Menschen zu biblischen Zeiten gemacht haben, die Erfahrung, die sie dazu gebracht hat, diese Geschichte von Noah in den Kanon der Bibel aufzunehmen:
Nichts, gar nichts wird uns mehr aus diesem Bund, den Gott mit uns geschlossen hat, herausreißen. So schlimm es im Konkreten auch ist. Egal, ob es sich um solche großen globalen Situationen wie aktuell die Pandemie handelt oder um ganz persönliche physischen wie psychischen Krisen.
Gottes Zusage gilt!
Das Leben geht weiter. Und wir dürfen überzeugt sein, dass Gott die Kraft zum Weiterleben, zum Weitertun schenkt. Auch wenn manches dabei zurückbleibt, manches Leid bestehen bleibt, so schenkt Gott doch neue Optionen, neue Wege, neue Möglichkeiten.
Aus dieser Erfahrung heraus, dass Gott sie nie im Stich lässt, haben die Menschen in alttestamentlicher Zeit bekannt: Gott hat seinen Bund mit ihnen geschlossen. Er steht treu zu seinem Bund. Und er sorgt dafür, dass das Leben weitergeht.
Das ist die zentrale Botschaft der Bibel: Nichts anderes ist mit dem Wort „Testament“ im Alten und Neuen Testament gemeint: Gott schließt seinen rechtsverbindlichen Vertrag – mit den Menschen damals in Israel, erneuert durch Jesus und aktualisiert in der Taufe mit jedem und jeder von uns.
Dieser rechtsverbindliche Bund ist gleichzeitig eine Beziehung der Liebe. Gott sorgt für uns; er sorgt dafür, dass es mit uns gut weitergeht – was auch immer passiert. So haben es die Israeliten erfahren: Auf Gott ist Verlass. Der steht zu seinem Versprechen.
Und noch mehr: Wir lesen sehr deutlich in der Bibel, dass Gott seinen Bund immer wieder erneuert hat – gerade dann, wenn das Volk Israel selbst den Bund gebrochen hatte.
Der Bundesbogen, der Regenbogen steht. Und Gott kommt immer wieder darauf zurück. So erneuert er diesen Bund mit Mose in der Wüste Sinai. Und immer wieder. Ganz besonders durch Jesus: durch sein Leben, durch sein Leiden, sein Sterben, seinen Tod, seine Auferstehung. Jesus schenkt uns, so steht es im Neuen Testament, das Blut des Neuen Bundes.
Das zeigt, dass der Bund gerade ganz speziell in Krisenzeiten Bestand hat – auch und gerade, wenn es nicht danach aussieht. Denn dieser Bund geht über Jesu Tod hinaus – hin zur Auferstehung. Dieser Bund geht auch über unseren eigenen Tod hinaus. Und vorab auch über so manchen kleinen „Tod“, wie wir ihn hier alltäglich sterben – über Trennungen, über Schmerzen, über das Loslassen von Menschen oder Dingen, die uns lieb sind – bis eben über unseren menschlich gesehen endgültigen Tod hinweg zu unserer Auferstehung ins ewige Leben.
Deshalb ist Jesus für uns gestorben und auferstanden. Genau darauf bereiten wir uns Jahr für Jahr in der Fastenzeit vor. Jesus hat unter Menschen gelebt, aber er ist auch gestorben und auferstanden, damit wir das Leben haben und es in Fülle haben – hier auf Erden und darüber hinaus.
So geht es nun in den kommenden Wochen der Fastenzeit nicht darum zu fasten, um Trübsal zu blasen. Es geht nicht um den Verzicht um des Verzichts willen. Es geht darum aufmerksam zu werden, wie dieses Leben in Fülle denn wirklich ausschaut.
Gott hat seinen Bund mit uns geschlossen, weil wir ihm unendlich wichtig und wertvoll sind. Und deshalb hat er uns auch eine riesengroße, hier auf Erden gar nicht komplett stillbare Sehnsucht ins Herz gegeben.
Wir kennen unterschiedliche Formen, dieser Sehnsucht nachzugehen. Manchmal ist es der Strand. Hier komme ich auf dieses Bild vom Beginn des Gottesdienstes zurück: auf den Strand, den wir vor 18 Jahren in der Kirche in Watzenborn finden konnten und vielleicht manchmal sehnsüchtig in unserem Herzen mit uns tragen. Vielleicht sind es auch eher die Berge, nach denen wir uns sehnen.
Jedenfalls fahren viele von uns in normalen Jahren gerne in Urlaub an solche Sehnsuchtsorte.
Solch ein Urlaub hat etwas mit der Fastenzeit zu tun! Wenn ich nämlich in den Urlaub fahre, dann wähle ich gezielt aus, welches Gepäck ich mitnehme, wie viel ich transportieren kann. Der Verzicht tut gut. Im Urlaub benötige ich weniger als sonst. Ich beschränke mich. Wichtig ist doch, dass ich mal wieder Zeit für mich finde, Zeit vielleicht für meine Familie, wenn wir gemeinsam verreisen. Wichtig ist, dass ich offen sein kann für neue Begegnungen, Neues, was mir am Urlaubsort begegnet.
Vielleicht für eine neue Offenheit für das, was mein Leben wirklich ausmacht – jenseits von allem Konsum.
Jesus war in der Wüste – also sozusagen an einem riesengroßen Strand ohne Meer. 40 Tage war er dort. Das haben wir gerade gelesen. Da hatte er sicher kaum Gepäck dabei. Dort war er offen für das, was Gott mit ihm vorhatte.
Urlaubsreisen sind momentan gefühlt ziemlich fern. Wer weiß schon, ob sie in diesem Jahr möglich sein werden. Umso wichtiger ist es, andere Möglichkeiten zu finden, unserer Sehnsucht freien Lauf zu lassen. Vielleicht zu träumen, die Augen zu schließen und uns vorzustellen, wir seien am Meer, in den Bergen, in der Wüste – eben an unserem Lieblingsort.
Welches „Gepäck“ müssen wir dorthin mitnehmen, ist für uns wichtig – und worauf können wir hier gerne einmal einige Zeit verzichten?
Genau das meint Fasten: Frei Werden für unsere echte, tiefe Sehnsucht. Frei werden für das, was Gott von uns will.
Gott hat Jesus in dieser Wüstenzeit gestärkt für sein Wirken unter den Menschen – und er hat so erfüllt die frohe Botschaft verkündet: Kehrt um und glaubt an das Evangelium. – Glaubt an die Botschaft vom Leben – vom Leben, das viel wunderbarer ist, als wir das oft glauben.
Dafür wünsche ich uns allen in diesen Wochen vor Ostern Zeit und Raum. Und Kraft. Amen.
Credo:
Die Dormitiokirche auf dem Zionsberg in Jerusalem hat als Altarkreuz das sogenannte Regenbogenkreuz – gefunden im sogenannten Felsen der Inschriften am Sinai. Über diesem Gottesdienst steht das Bild der Originalversion vom Sinai und auch das des Altarkreuzes.
Dieses Regenbogenkreuz steht für den dreifachen Bund, den Gott durch Noah mit allen, wirklich allen Menschen geschlossen hat, später mit den zwölf Stämmen des Volkes Israel erneuert und schließlich in Jesus Christus am Kreuz besiegelt hat.
Zu diesem Kreuz habe ich im Jahr 1995 dort in der Abteikirche ein Lied kennengelernt, in dessen Text wir einstimmen können. (Verfasser des Liedes ist unbekannt. Gesungen wird es nach einer Melodie von Lars Ake Lundberg.)
Credolied: Lied zum Regenbogenkreuz (Stefan Worlitsch)Unsere Hoffnung gründet in der Liebe,
die Gott im Bund uns Menschen zugesagt.
Vor unsern Augen steht der Regenbogen,
Treue von Gott für Noach und für uns.
Herr, Deine Liebe ist uns Kraft zu leben,
sie schenkt uns Weite und gibt ein Zuhaus.
Unsere Sehnsucht gründet in der Treue,
die Gott im Bund uns Menschen zugesagt.
Zwölfzahl der Stämme, Enden eines Kreuzes,
Israels Bund, im Sinai verbürgt.
Herr, Deine Liebe ist uns Kraft zu leben,
sie schenkt uns Weite und gibt ein Zuhaus.
Herr, unser Friede gründet in der Botschaft,
die Gott im Bund uns Menschen zugesagt.
Balken des Kreuzes, Auferstehung Christi,
Zeichen der Liebe, die Versöhnung schenkt.
Herr, Deine Liebe ist uns Kraft zu leben,
sie schenkt uns Weite und gibt ein Zuhaus.
(Ein herzliches Dankeschön geht an die Mönche der Dormitioabtei, die der Veröffentlichung des Liedes auf unserer Homepage zugestimmt haben!)
Friedenszeichen:
Gott hat schon längst seinen Bund der Liebe mit uns Menschen geschlossen. Auch wir sind immer aufs Neue dazu eingeladen, uns auf diese Liebe einzulassen – zu ihm, aber auch zu anderen Menschen. So dürfen wir zu Boten seines Friedens werden, Schritte des Friedens gehen, Zeichen dieses Friedens setzen.
So dürfen wir auch in diesem Gottesdienst (in Gedanken) allen Menschen in unserer Nähe diesen Frieden Jesu wünschen und (innerlich) zusprechen:
Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!
Lied vor der Mahlfeier: GL 266 Bekehre uns, vergib die Sünde (Stefan Worlitsch)
Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:
Gott ist ein Gott der Liebe. Seinen Bund er geschlossen mit uns Menschen und Tieren, mit allen seinen Geschöpfen – ausnahmslos. In diesen Bund hat er uns auf besondere Weise hineingenommen in der Taufe. Diesen Gott, der uns unendlich liebt, loben und preisen wir:
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du Deine Schöpfung und uns Menschen liebst und uns alle erwählst und mit uns den Bund der Liebe schließt. Wir preisen Dich, der Du uns mit Namen rufst, uns ganz persönlich meinst, uns eine Sehnsucht ins Herz gibst, die uns zeigen kann, wohin Du uns führen willst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du da sein willst für alle Menschen dieser Welt, der Du unter uns bist – Tag für Tag. Wir preisen Dich, der Du uns begleitest durch dick und dünn, immer bei uns bist und uns niemals im Stich lässt.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Du Quelle und Ziel all unserer Sehnsucht. Wir preisen Dich, der Du uns Leben in Fülle verheißen hast und uns Heil und Heilung bringst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. In Jesus hast Du Dich fassbar gemacht, Du unfassbarer Gott. Diesen Leib Deines Sohnes, er-fassen, be-greifen, empfangen wir normalerweise in der Feier der Eucharistie. Doch wir vertrauen, dass Du Dich uns auch heute schenkst, wenn wir im Moment keine Eucharistie feiern können. Wir danken Dir deshalb, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – und dabei mit Dir und mit der ganzen Gemeinde verbinden sind.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.
Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Wir hoffen, dass wir bald wieder viele Gründe zum Feiern haben und auch feiern dürfen. Noch wissen wir nicht, wann das sein wird. Doch wann immer wir Mahl miteinander halten, ist dies ein winziger Vorgeschmack auf das große Festmahl in Deinem ewigen Reich, wenn wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Noch kurz vor seinem Tod hat er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.
Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.
Alle trinken vom Wein bzw. Saft.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Dir stillen willst. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht schon im Hier und Jetzt und erst recht am Ende unserer irdischen Zeit. Du schenkst uns die wahre Freude. Schon heute baust Du mit uns hier auf Erden Dein Reich und schenkst uns Heil und Heilung. Einmal werden wir die Vollendung finden bei Dir in Deinem Himmelreich. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir schon heute ein wenig von der Gemeinschaft erahnen können, in die Du uns alle einmal rufen willst. Wir sind miteinander verbunden auch in diesem Gottesdienst, auch dann, wenn wir uns gerade nicht persönlich begegnen können. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade heute. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens und bis in Ewigkeit. Amen.
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Lied nach der Mahlfeier: Regenbogen - buntes Licht (Thorsten Kenntemich, Digital-Piano; Sandra Lang, Gesang)
Fürbitten:
Herr, Du Gott bist treu. Dir dürfen wir immer vertrauen und mit unseren Bitten und Anliegen zu Dir kommen:
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Du, Gott, bist ein Gott des Lebens. Du willst uns immer nahe sein. Dich loben und preisen wir in Ewigkeit. Amen.
Gott hat seinen Bund mit uns geschlossen, weil er uns liebt. Er nennt uns nicht nur Vertragspartnerinnen und -partner, sondern Söhne und Töchter. Für ihn sind wir relevant. Er ist für uns relevant. Zu ihm beten wir:
Vater Unser
Ein Lied zum Dank: GL 423 Wer unterm Schutz des Höchsten steht (Stefan Worlitsch)
Dankgebet:
Herr, unser Gott, wir danken Dir für den Bund der Liebe, den Du mit uns geschlossen hast. Stärke uns darin, in unserem Alltag und auch in Krisenzeiten immer wieder so manchen Regenbogen und andere Zeichen Deines Bundes und Deiner Liebe zu sehen und zu erkennen. So lass uns in dieser Zeit an den Strand bzw. Sehnsuchtsort unseres Lebens gelangen und erkennen, wohin Du uns in unserem Leben führen willst. Stärke uns im Vertrauen, dass Du das Leben in Fülle für uns bereit hältst – in Teilen bereits hier auf Erden, aber vor allem in der Ewigkeit, wo wir einmal für immer mit Dir verbunden sein werden durch Deinen Sohn Jesus Christus im Heiligen Geist. Amen.
Segensgebet:
So segne uns der uns liebende Gott,
der Vater, uns erschaffen und seinen Bund mit uns allen geschlossen hat,
der Sohn, der Gottes Bund mit uns besiegelt hat,
und der Heilige Geist, der in uns ist und uns treibt, aus diesem Bund der Liebe heraus unser Leben zu führen.
So segne uns und alle, die uns wichtig sind, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Orgelnachspiel: J. Pachelbel, O Lamm Gottes unschuldig (Stefan Worlitsch)