Gottesdienst am 1. Fastensonntag (Lesejahr C), 6. März 2022, im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim
Neben den Texten des Tages greifen wir hier heute auch Gedanken des diesjährigen Weltgebetstages der Frauen unter dem Motto „Zukunftsplan: Hoffnung“ auf.
Und natürlich: Wir beten um Frieden!
Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.
Eingangslied: Da wohnt ein Sehnen tief in uns (Stefan Worlitsch; Chorgemeinschaft Linden/Pohlheim)
Liturgische Eröffnung:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Jesus, unser Bruder und Herr, der als Friedensfürst in unsere Welt kam, ist bei uns – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.
Begrüßung
Liebe Gemeinde,
Frauen aus England, Wales und Nordirland haben in diesem Jahr den Gottesdienst zum Weltgebetstag vorbereitet, den Frauen in aller Welt am Freitag gefeiert haben. Auch z.B. in Leihgestern. In Pohlheim dagegen haben wir beschlossen, diesen Gottesdienst erst am 18. September zu feiern. Deshalb feiern wir in unseren Kirchen in Pohlheim und Langgöns an diesem Wochenende eine Wortgottesfeier mit Elementen des Weltgebetstages – verbunden mit den Schrifttexten des ersten Fastensonntags. Auch dieser gedruckte/digitale Gottesdienst verbindet diese beiden Elemente. Digital werden allerdings explizite Texte des Weltgebetstages ausgelassen, weil wir hier keine Urheberrechte verletzen möchten. Dennoch liegen uns die Anliegen dieses Weltgebetstages am Herzen. Nähere Informationen zum Weltgebetstag gibt es hier.
Der diesjährige Weltgebetstag steht unter dem Motto: Zukunftsplan: Hoffnung.
DAS ist es, was wir in diesen Tagen ganz besonders brauchen: Hoffnung und Mut, Gedanken des Friedens – Gebete um Frieden, um Hoffnung.
Von Frieden spricht das diesjährige Bild des Weltgebetstages (vgl. die oben verlinkte Seite), das die Künstlerin Angie Fox nach einem Vers des Propheten Jeremia genannt hat: „I know the plans I have for you“ – Ich weiß, was ich mit euch vorhabe. Auf dem Bild zu sehen sind Zeichen des Friedens: eine Friedenstaube - ganz in der Ferne (und doch zum Greifen nah), eine Lilie als Hoffnungsblüte, gesprengte Ketten als Zeichen der Gerechtigkeit, eine offene Tür - Zeichen der Hoffnung - und über allem: der Regenbogen: der nie endende Bund Gottes mit uns Menschen, das Zeichen, das gleichzeitig Zeichen der Hoffnung und der Vielfallt ist. Wer sich darauf einlässt, ja, wer sich so auf Gott einlässt, der hat gute Voraussetzungen, selbst zum Boten des Friedens werden zu können.
Beten wir Jesus im Kyrie an, dass er uns zu solchen Friedensboten werden lässt. Flehen wir ihn an um den Frieden, den nur Gott in unser Herz, in unsere Welt bringen kann:
Kyrie (dazwischen jeweils der Liedruf: GL 156)
Auf dem Bild des Weltgebetstags sehen wir eine offene Tür: Sie soll uns in die Freiheit führen. Jesus, Du unser Herr, der uns in die Freiheit führen will.
Liedruf
Wir sehen zerbrochene Ketten – als Zeichen für Gottes liebende und barmherzige Gerechtigkeit.
Jesus, Du unser Herr, der Du selbst gefesselt warst – und die Fesseln des Todes überwunden hast, damit auch wir leben.
Liedruf
Wir sehen eine Taube; wir sehen Lilien. Sie sind Zeichen für Frieden, Vergebung und Versöhnung – für den Frieden, den wir gerade so ersehnen.
Jesus, Du unser Herr, der Du selbst einen Frieden in die Welt gebracht hast, wie die Welt ihn nicht kannte.
Liedruf
Wir sehen über allem einen Regenbogen – als Zeichen des Bundes Gottes mit uns Menschen, als Zeichen, dass Gottes Liebe alles überragt.
Jesus, Du menschgewordene Liebe Gottes, der Du selbst Zeichen dieses Bundes bist.
Liedruf
Tagesgebet:
Herr, unser Gott, Du Gott der Liebe und des Friedens. Wir danken Dir, dass wir mit Dir verbunden sein dürfen. Immer. Du bist es, der uns Hoffnung schenken will - gerade in Zeiten voller Hoffnungszeit. Höre unser Klagen, unser Rufen, unser Flehen - auch und gerade wenn wir im Moment nur schweigend vor Dich treten können - voller Ratlosigkeit und voller Verzweiflung, voller Angst auch vor dem, was da kommen mag. Sei Du auch und gerade in dieser Zeit unsere Hoffnung - unser Friede. Heute, morgen bis in Ewigkeit. Amen.
Kindergottesdienst:
Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:
(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)
Passend zum Fasten, das am Mittwoch beginnt, gibt es hier ein etwas zum Malen und einige Gedanken zur Quarantäne und zum Fasten.
Wenn Du uns eine Nachricht oder Idee schicken magst, freuen wir uns über Post an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!
Erste Lesung: Deuteronomium 26,4-10
Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):
Liebe Gemeinde,
in der Vorbereitung auf diesen Gottesdienst habe ich mich mit den Texten des Weltgebetstags der Frauen beschäftigt. Ich habe mir dazu die Schrifttexte vom heutigen Tag angeschaut, die wir gerade gehört haben. Gleichzeitig haben mich natürlich wie wohl fast alle Menschen in diesen Tagen die Ereignisse in der Ukraine umgetrieben.
Zukunftsplan: Hoffnung – Nun mag sich das für das diesjährige Weltgebetstagsland nicht als besonders anhören: Mit England, Irland und Wales sind wir in diesem Jahr doch mitten in Europa. Und dennoch: In Irland ist der Krieg noch nicht allzu lang vorbei. Seit dem Ausstieg aus der EU ist es in England wirtschaftlich schwierig. Und Gewalt gegen Frauen ist nicht nur dort, sondern in vielen – auch sogenannten zivilisierten – Ländern groß. 44% aller Britinnen erleiden Gewalt, so heißt es in den Informationen zum Weltgebetstag. Unfassbar – und doch Realität. Allein im Jahr 2020 wurden in England und Wales 52.210 Vergewaltigungen gemeldet – die wenigsten davon führten zu einer Anklage. Nichtsdestotrotz ist es erschreckend, was da vor unserer Haustüre passiert. Vermutlich nicht nur dort, sondern auch anderswo.
Natürlich mag das banal klingen angesichts des furchtbaren Krieges, den wir gerade hier in Europa, in der Ukraine erleben.
Und immer wieder frage ich mich: Wie kann so etwas passieren? Wie können hier Menschen so verblendet sein, einem Machthaber zu folgen, der Wahrheiten verdreht? Ja, wie kann ein Mensch selbst die Wahrheiten so verdrehen? – Aber eben auch mit Blick auf das, was uns die Weltgebetstagsfrauen z.B. zur Gewalt an Frauen erzählen, oder auf das, was wir gerade überall von den schlimmen Missbrauchstaten in unserer Kirche hören: Wie können Menschen fähig sein, anderen Menschen – gleich, ob Frauen, Kindern oder auch anderen Männern – solche Gewalt anzutun?
Und hier sind wir wohl mitten im Evangelium, mitten in dem, was Jesus da in der Wüste erlebt hat – vielleicht stellvertretend für das, was wir Menschen immer wieder alle erleben:
Jesus ging in die Wüste. Er nahm sich Zeit – Zeit, in die Stille zu gehen, sich mit sich selbst, mit Gott zu beschäftigen. Wer sich schon einmal diesen Luxus leisten konnte, entweder Schweigeexerzitien zu machen oder sonst irgendwie einige Zeit in völliger Ruhe, möglichst Abgeschiedenheit im Schweigen zu verbringen, der kennt die Erfahrung, wie hier so unterschiedliche Gefühle aufkommen. Zuerst oft der Wunsch aufzuhören, sich irgendwie abzulenken, um nicht auf sich zurückgeworfen zu sein. Dann aber auch durchaus auch die Konfrontation mit eigenen Versuchungen.
Der Evangelist des Lukasevangeliums nennt dieses Gegenüber den Teufel. Vielleicht würden wir es heute innere Stimme nennen. Ja, was hätte Jesus alles machen können, um „mächtig“ zu sein, um auch weltlich Macht zu haben? Es ist wahrscheinlich die „Grundversuchung“ schlechthin: mächtig zu sein. Und diese Grundversuchung ist es gerade, die uns überall auf die Füße fällt. Sei es bei der Erkenntnis, weshalb es zu diesen vielen Missbrauchstaten innerhalb unserer Kirche kam: Hier wurde Macht schändlich ausgenutzt – Macht, die eigentlich gar nicht so verteilt sein sollte, dass es ein solches Machtgefälle gerade in unserer Kirche überhaupt geben dürfte. Jesus selbst zeigt uns durch sein ganzes Leben, dass eine solche Machtverteilung einem Christen nicht angemessen ist.
Doch leider gibt es ein solches Machtgefälle in vielen unserer Lebensbereiche: Wenn die Britinnen hier von einem solch großen Anteil von Frauen berichten, die Gewalt erleiden, dann sind es an dieser Stelle meist Männer, die eine – vermeintliche – Macht gegenüber Frauen ausnutzen. Ich schreibe/sage „vermeintliche“ Macht: Denn es ist ja nun nicht einfach so, dass der eine Macht hätte, die andere nicht. Jesus stellt dies in seinem so bekannten Wort an Pontius Pilatus klar: „Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre.“ Macht ist nicht einfach da oder nicht da: Es sind andere, die sie geben – bzw. es sind Menschen selbst, die eine Macht ergreifen – eine gute oder eine böse.
Eine Macht, ein Ermächtigtsein, um anderen Gutes zu tun. – Oder aber auch, um nur sich selbst Gutes zu tun. Egal, was es die Welt um sie herum kostet.
Und so ist da nun gerade ein solcher Vladimir Putin, der seine Macht ausnutzt, um selbst Herrschaft zu ergreifen. Über die ihm irgendwann mal anvertraute Herrschaft hinaus. Nicht zum Guten derjenigen, für die er einmal die Macht erhalten hat, sondern nur zur Befriedigung seiner eigenen Machtgier. Die Menschen um ihn herum sind ihm egal. Um selbst seine Macht zu erhalten und zu vergrößern, geht er im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. Um eigene Macht zu erlangen – Weltmacht – führt Vladimir Putin einen grausamen Krieg.
Jesus also zeigt uns heute, wie mit solchen Versuchungen umzugehen ist.
Zunächst ist es sicherlich die Ruhe – die einerseits empfänglich dafür macht, sich der eigenen Versuchungen erst mal bewusst zu werden. Im Gewühl des Alltags werden die verschiedenen Stimmen, die uns in unserem Handeln leiten, vielleicht gar nicht so deutlich – wie nun eben Jesus in der Wüste sie hören kann, wir vielleicht bei Exerzitien, aber auch an anderen ruhigen Orten, vielleicht während eines Gottesdienstes oder während wir schöner Musik lauschen oder auch bei einem Spaziergang durch Wald oder Feld.
Das Nächste: Das, was nach Lukas der Teufel hier Jesus sagt, ist allesamt nichts Abwegiges. Der Teufel ist sehr geschickt. Er nimmt nichts, bei dem man sofort sagen würde: Hey, höre doch auf. Das ist schlecht, das ist dumm, so etwas zu tun! Es sind biblisch begründete Aussagen, die dieser Teufel macht: Befiehl diesem Stein zu Brot zu werden. Nun, wer den Fortgang des Evangeliums kennt, der weiß, dass Jesus aus nichts Brot werden lassen kann. Aus wenigen Broten wird er eine riesige Menge sättigen. – Doch da macht er es für andere; hier ginge es um ihn. Bei der Speisung der 5000, der Brotvermehrung lässt Jesus aus dem wenigen Fülle, ja, Überfülle entstehen – nicht, um selbst im Mittelpunkt zu stehen, sondern um die hungrige Menge zu sättigen. Er jedoch ist in die Wüste gegangen, um ganz bewusst in der Einsamkeit auch mit seinem Hunger, mit seinem Durst zu leben – und sich auf Wesentlicheres zu konzentrieren. Denn, so sagt er: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
Die zweite Versuchung zeigt dann schon deutlicher, wohin der Teufel ihn führen möchte: Er zeigt ihm die Welt. Ja, wir verehren Jesus als unseren König, als König über alle Welt. Ein Blick auf das schöne große Kreuz in unserer Lindener Kirche macht das deutlich: Jesus mit der Krone – als unser aller König. – Doch der „Fehler“ wird schon in den Formulierungen deutlich: Es ist hier der Teufel, der sich anmaßt, Jesus diese Reiche zu geben. Wem also gehört die Erde? Wer darf einem anderen Macht geben? – Und von wem lasse ich mich ermächtigen? – Jesus wird sehr deutlich: Niemand anderem als Gott gebührt die Ehre – nur ihm gehört die Erde. Nur vor ihm sollst du dich niederwerfen; nur ihm allein dienen! Eine Macht, vom Teufel gegeben, eine Macht anders als in Gottes Sinn übergeben, ist keine wirkliche Macht.
Außerdem: Ja, wir verehren Jesus als unseren Gott und König. Doch er bleibt eben auch Mensch, will nicht auf Erden die reine göttliche Macht ergreifen, sondern sich gerade in die Ohnmacht des menschlichen Daseins begeben, ganz Mensch sein – im Wissen, dass über ihm als Mensch immer Gott, der Herr steht.
Eine Macht in einem anderen als Gottes Sinn ergriffen, kann keine Macht sein, die von Gott gegeben wurde. DAS erleben wir gerade schmerzlichst, wenn wir sehen, wie manche Priester ihre Autorität, die ihnen durch die Weihe gegeben ist, ausgenutzt haben, wenn sie Kinder missbraucht haben: Der Mensch sah die gottgeweihte Person. Doch diese gottgeweihte Person tat Menschliches, Schreckliches, ging ganz anderem nach als dem, was Gott ihr aufgetragen hatte.
Genau so hätte Jesus sicher all dem folgen können, wozu der Teufel ihn hier herausgefordert hatte: Er hätte ganz bestimmt einen Stein zu Brot werden lassen können. Er hätte die Macht über ein weltliches Reich ergreifen können. Immer wieder hören wir in den Evangelien, wie auch viele Menschen das von ihm erwartet hatten. Sie wären ihm gefolgt, hätten ihn darin unterstützt, die Weltherrschaft zu ergreifen.
Ja, er hätte sicher sich von Gottes Engeln auffangen lassen können – die dritte der Versuchungen. Eine Versuchung wie sie ihn bis ans Kreuz verfolgt: Auch da wird er ja aufgefordert, doch herabzusteigen und so allen die Herrlichkeit Gottes zu zeigen. Menschlich gesehen ist das sinnvoll. Es wäre doch ein solcher Triumph gewesen. Aber DAS ist nicht Gottes Weg. Und damit nicht Jesu Weg. Er lebte sein Menschsein – bis zum Schluss.
Seine Macht bestand und besteht gerade in seiner Ohnmacht, in die er sich uns Menschen zuliebe hineinbegeben hat.
Wir Menschen jedoch streben nicht nach Ohnmacht, sondern immer wieder nach Macht, nach Einfluss, nach weltlicher Herrschaft. Wie fatal das werden kann, zeigt uns gerade das Geschehen in der Ukraine. Hier können wir nur selbst machtlos da stehen und beten und flehen und schauen, wie wir die Menschen in der Ukraine irgendwie unterstützen können. Doch hier vor Ort und bei uns selbst können diese kommenden Wochen der Fastenzeit eine Zeit werden, uns selbst zu überprüfen, wo wir uns in unserem eigenen Handeln von Machtstreben leiten lassen – und wo wir Jesus wirklich nicht nur mit Worten, sondern auch in unserem Tun folgen – und Gott den Herrn nicht auf die Probe stellen, ja, ihn allein anbeten, ihm allein dienen – und durch unser Tun nicht unsere eigene Macht vergrößern, sondern ihn verherrlichen, damit unser Zukunftsplan wirklich Hoffnung wird. Amen.
Credo:
Wir vertrauen Gott, dass er derjenige ist, der uns Licht und Frieden bringen kann. Er ist unser Leben.
Glaubenslied: GL 456 Herr, du bist mein Leben (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Friedenszeichen:
Frieden wird dort, wo Menschen nicht eigene Macht wünschen, sondern Gott allein die Ehre geben, anderen die ihnen je eigene Macht als Gottes Kinder zuerkennen. Andere größer sehen als sich selbst.
Jesus ist gekommen, hat alle göttliche Macht abgegeben – und so den Frieden gelebt. Er ist unser Friedensbote, unser Heilsbringer.
Lassen wir uns von ihm diesen Frieden zusprechen: heute, morgen nd jeden Tag:
Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!
Lied nach dem Friedensgruß: GL 885 Herr, gib uns deinen Frieden
Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort aus Gottes Mund. Gott meint es gut mit uns – egal, ob wir ein Mahl feiern oder seinem Wort lauschen. Er ist bei uns. Immer. Ihn, unseren Gott, loben wir an diesem Sonntag:
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du Deine Schöpfung und uns Menschen liebst und uns alle erwählst und mit uns den Bund der Liebe schließt.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, dem allein alle Macht und Herrlichkeit gegeben sind. Du bist Herrscher über die ganze Erde, die Du uns Menschen anvertraut hast – damit wir sie beschützen.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Hoffnung bist. Du bringst Licht in unser Dunkel und in unsere Not. Du schenkst Kraft, wo wir es nicht erwarten. Du bringst Heil und Heilung. Dich loben und preisen wir.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für die Ruhe, die Du uns schenkst: Du schenkst uns den Sonntag als Tag der Erholung und führst uns an Orte der Stärkung und Besinnung. Wir preisen Dich für alle Kraft, die Du uns schenkst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du in Jesus Menschengestalt annahmst, weil Du in ihm ganz Mensch sein wolltest. Wir preisen Dich, der Du uns Menschen so sehr liebst, dass Du Dich mitten unter uns begibst – einst mit Jesus und immer aufs Neu.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht und dabei ganz besondere Worte gesprochen hast: Nehmt und esst. Das ist mein Leib.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du in Jesus Dich all Deiner Macht entmachtet hast, ohnmächtig wurdest – für uns. Mit Deinem Sohn hast Du Dich selbst uns Menschen ausgeliefert – ganz und gar – bis zum Tod am Kreuz. Dich loben wir.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für dieses Mahl der Eucharistie, in dem Du Dich uns auf wunderbare Weise schenkst. Doch wir vertrauen, dass Du Dich uns auch heute schenkst, wenn wir keine Eucharistie feiern (können). Wir danken Dir deshalb, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – und dabei mit Dir und mit der ganzen Gemeinde verbunden sind.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.
Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Wir hoffen, dass wir bald wieder viele Gründe zum Feiern haben und auch feiern dürfen. Noch wissen wir nicht, wann das sein wird. Doch wann immer wir Mahl miteinander halten, ist dies ein winziger Vorgeschmack auf das große Festmahl in Deinem ewigen Reich, wenn wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Noch kurz vor seinem Tod hat er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, uns schon hier ein Stück vom Himmel geschenkt. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.
Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.
Alle trinken vom Wein bzw. Saft.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Frieden, nach Dir stillen willst. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht schon im Hier und Jetzt und erst recht am Ende unserer irdischen Zeit. Du schenkst uns die wahre Freude. Schon heute baust Du mit uns hier auf Erden Dein Reich und schenkst uns Heil und Heilung. Einmal werden wir die Vollendung finden bei Dir in Deinem Himmelreich. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir schon heute ein wenig von der Gemeinschaft erahnen können, in die Du uns alle einmal rufen willst. Wir sind miteinander verbunden auch in diesem Gottesdienst, auch dann, wenn wir uns gerade nicht persönlich begegnen können. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade heute. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Lied nach der Mahlfeier: GL 886 Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehn (Matthias Hampel)
Mit großer Sorge stehen wir vor Gott und beten:
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Dich, Du Gott des Frieden, loben und preisen wir in Ewigkeit. Amen.
Als Kinder des einen Gottes, der unseren Frieden will, beten wir:
Vater Unser
Ein Lied zum Dank: GL 468 Gott gab uns Atem (Stefan Worlitsch + Sänger/innen
Dankgebet:
Herr, unser Gott, Du gabst uns Atem, damit wir Leben. Wir danken Dir, dass Du uns dieses Leben schenkst - und bitten Dich: Gib uns heute in dieser Krisenzeit die Kraft, dieses Leben zu schützen und zu bewahren. Hilf uns, dass wir dazu beitragen, dass diese Welt, die Du uns anvertraut hast, auch für unsere Kinder und Enkel lebenswert bleibt. Steh uns bei mit Deiner Liebe und mit Deinem Segen. Sei Du unsere Hoffnung - heute, morgen und immer. Amen.
Segensgebet:
So segne uns der uns liebende Gott,
der Vater, der unsere Schöpfung und uns Menschen zum großen Shalom - zum Frieden - beruft,
der Sohn, der selbst diesen Frieden hier auf Erden gelebt hat,
und der Heilige Geist, der in uns diese Kraft ist, die uns friedlich miteinander leben lässt.
So segne uns und alle, die uns wichtig sind, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Lied: Shalom chaverim (Heidi Schneider; Axel Zeiler-Held; Edith Höll; Kerstin Rehberg-Schroth)