Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 19. Februar 2023 (Fastnachtssonntag und 7. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A)

(c) Kerstin Rehberg-Schroth
Datum:
Sa. 18. Feb. 2023
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 19. Februar 2023 (Fastnachtssonntag und 7. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A)
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.
 

Eingangslied: GL 144,1+6 Nun jauchzt dem Herren, alle Welt (Stefan Worlitsch)

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der zu uns Menschen gekommen ist, damit wir Leben, Liebe und Freude in Fülle haben, ist bei uns – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

mit diesem Fastnachtssonntag unterbrechen wir einmal wieder den Alltag, den Jahreskreis. Für viele Wochen zum letzten Mal erklingt heute ein frohes Halleluja. Die Fastenzeit wird beginnen.

Viele werden sich sicherlich fragen: Fastnacht im Zeichen des Krieges? Es wäre nicht das erste Mal, dass viele Fastnachtsveranstaltungen ausfallen, weil irgendwo Menschen sich bekriegen. Ja, das ist verständlich. Und andererseits: Sind es nicht gerade Symbole wie weinende Clowns, die uns zeigen, wie eng das alles zusammengehört? Es geht nicht um dummes Ausgelassensein, sondern um den Blick in unser Inneres: Wie sind wir wirklich? Wo tragen wir schon längst Verkleidungen, sind nicht die, die wir gerne wären, sondern tragen Masken – Masken der Konventionen, Masken, um den Schein zu wahren, Masken, um einfach mitzugehen? Nein, nicht jedes Faschingskostüm zeigt die wahren Menschen. Im Gegenteil. Aber sie können Symbol dafür sein, dass unsere Welt nicht so eindeutig ist, wie wir sie gerne hätten. Verkleidungen, ja, auch einmal Ausgelassenheit und Fröhlichkeit sind, so finde ich, eine sehr gute Vorbereitung auf die Zeit, die vor uns liegt, auf die Zeit des Fastens und der Besinnung: Wer bin ich vor Gott? Als welchen einmaligen, wunderbaren Menschen hat Gott Sie geschaffen? Wie können wir diese so besondere Beziehung zu Gott, in die Gott selbst uns ruft, leben?

Da mag der Clown in uns auch manche Male weinen, erkennen, wie grausam unsere Welt manchmal ist, wie grausam Kriege, Katastrophen, aber auch persönliches Leid oder persönliche Schuld sind. Gottes Zusage gilt: Er beruft uns zur Vollkommenheit: wo möglich hier auf Erden, aber immer einmal in seiner Herrlichkeit. Dazu ruft er uns gerade nicht als irdisch Vollkommene, sondern ruft uns mitten in unsere Schwachheit. Und wir dürfen ihn rufen, dass er uns wirklich in diese Vollkommenheit führen möge. So rufen wir ihn, unseren Herrn an im Kyrie:

Kyrie (Liedrufe: Thomas Linn):

Jesus, Du bist auf diese Erde gekommen, damit wir Leben in Fülle haben – und als die Menschen leben dürfen, die zu sein Du uns berufst.

Jesu Christus, Du schenkst uns Freude ins Herz und lässt uns rufen: Helau – Halleluja.

Jesus, Du liebst uns: gleichgültig, ob mit, ob ohne Masken.

Auch auf das Gloria werden wir in der Fastenzeit verzichten. Umso fröhlicher dürfen wir heute noch einmal einstimmen – trotz allem:

Glorialied: GL 383 Ich lobe meinen Gott (Axel Zeiler-Held; Edith Höll; Heidi Schneider; Kerstin Rehberg-Schroth)

Tagesgebet:

Herr, unser Gott, Du schenkst uns Liebe, Lachen, Fröhlichkeit. An Bildern wie dem Bild des weinenden Clowns sehen wir aber auch gerade an Fastnacht, wie nah Lachen und Weinen oft beieinander liegen. Jahr für Jahr tragen viele Menschen an Fastnacht Masken, um zu zeigen, wer sie gerne wären oder wie sie sein möchten. Du kennst alle unsere Gefühle, alle unsere Sehnsüchte, stehst uns bei in aller Trauer und Sorge. Du kennst uns. Du liebst uns – ganz gleich, wie es in uns aussieht. An diesen Tagen, an denen zumindest viele Menschen gerne ausgelassen Fastnacht feiern würden, bevor das große Fasten beginnt, bitten wir Dich: Lass uns erkennen, dass Du uns liebst – ob wir mit, ob ohne Masken vor Dir stehen. Du liebst uns ungeschminkt – denn so hast Du uns geschaffen. Du bist und bleibst uns immer nahe. Dafür danken wir Dir von ganzem Herzen durch Christus, der für uns die göttliche Gestalt verlassen und Menschengestalt angenommen hat, weil Du, Gott, uns unendlich liebst. Amen.

Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir Euch ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Es gibt Fastnachtsgegenden, in denen die Hexe eine besondere Rolle spielt. Daher gibt es hier heute einen Vorschlag, wie Du Dir ein "Hexle" basteln kannst. Du kannst uns weiterhin gerne schreiben an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr über Deine Post! Und vielleicht dürfen wir ja auch ein Bild Deines "Hexles" sehen?

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen einer Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 

Erste Lesung: Levitikus 19,1-18

1 Der HERR sprach zu Mose: 2 Rede zur ganzen Gemeinde der Israeliten und sag zu ihnen: Seid heilig, denn ich, der HERR, euer Gott, bin heilig. 3 Jeder von euch soll Mutter und Vater fürchten und auf meine Sabbate achten; ich bin der HERR, euer Gott. 4 Ihr sollt euch nicht anderen Göttern zuwenden und euch nicht Götterbilder aus Metall gießen; ich bin der HERR, euer Gott. 5 Wenn ihr für den HERRN ein Heilsopfer schlachtet, opfert es so, dass ihr Wohlgefallen vor Gott findet. 6 An dem Tag, an dem ihr es schlachtet, und am folgenden Tag soll es gegessen werden; was davon am dritten Tag noch übrig ist, soll im Feuer verbrannt werden. 7 Isst man davon am dritten Tag, so ist es verfallen und findet kein Wohlgefallen mehr. 8 Wer davon isst, muss die Folgen seiner Schuld tragen; denn er hat die Heiligkeit des HERRN entweiht. Diese Person wird aus ihrer Geschlechterfolge ausgemerzt werden. 9 Wenn ihr die Ernte eures Landes einbringt, sollst du das Feld nicht bis zum äußersten Rand abernten. Du sollst keine Nachlese von deiner Ernte halten. 10 In deinem Weinberg sollst du keine Nachlese halten und die abgefallenen Beeren nicht einsammeln. Du sollst sie dem Armen und dem Fremden überlassen. Ich bin der HERR, euer Gott. 11 Ihr sollt nicht stehlen, nicht täuschen und einander nicht betrügen. 12 Ihr sollt nicht falsch bei meinem Namen schwören; du würdest sonst den Namen deines Gottes entweihen. Ich bin der HERR. 13 Du sollst deinen Nächsten nicht ausbeuten und ihn nicht um das Seine bringen. Der Lohn des Tagelöhners soll nicht über Nacht bis zum Morgen bei dir bleiben. 14 Du sollst einen Tauben nicht verfluchen und einem Blinden kein Hindernis in den Weg stellen; vielmehr sollst du deinen Gott fürchten. Ich bin der HERR. 15 Ihr sollt beim Rechtsentscheid kein Unrecht begehen. Du sollst weder für einen Geringen noch für einen Großen Partei nehmen; gerecht sollst du deinen Mitbürger richten. 16 Du sollst deinen Mitbürger nicht verleumden und dich nicht hinstellen und das Blut deines Nächsten fordern. Ich bin der HERR. 17 Du sollst in deinem Herzen keinen Hass gegen deinen Bruder tragen. Weise deinen Mitbürger zurecht, so wirst du seinetwegen keine Sünde auf dich laden. 18 An den Kindern deines Volkes sollst du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der HERR.!

Antwortpsalm: Psalm 103 (Thomas Linn)

Zweite Lesung:  1 Korinther 3,16-23

Schwestern und Brüder! 16 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 17 Wer den Tempel Gottes zerstört, den wird Gott zerstören. Denn Gottes Tempel ist heilig und der seid ihr.

18 Keiner täusche sich selbst. Wenn einer unter euch meint, er sei weise in dieser Welt, dann werde er töricht, um weise zu werden. 19 Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott. In der Schrift steht nämlich: Er fängt die Weisen in ihrer eigenen List. 20 Und an einer anderen Stelle: Der Herr kennt die Gedanken der Weisen; er weiß, sie sind nichtig. 21 Daher soll sich niemand eines Menschen rühmen. Denn alles gehört euch; 22 Paulus, Apollos, Kephas, Welt, Leben, Tod, Gegenwart und Zukunft: Alles gehört euch; 23 ihr aber gehört Christus und Christus gehört Gott.

 Halleluja (Thomas Linn)

Evangelium: Matthäus 5,38-48

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: 38 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. 39 Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin! 40 Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel! 41 Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm! 42 Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab! 43 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, 45 damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? 48 Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)

Liebe Männer und auch Frauen,
wir zum Evangelium schauen,
hören das, was Jesus sagt,
der auch heute Neues wagt.

Immer wieder spricht er aus,
bekommt selten nur von allen dafür Applaus.
Doch er sagt, was Sache ist,
so deutlich, dass es bis heute kein Mensch vergisst.

Was er damals hat erkannt,
ist noch heute relevant!
Denn, liebe Brüder, liebe Schwestern,
Jesu Wort ist nicht von gestern!

Sprach er’s auch vor 2000 Jahrn,
müssen wir nicht nach Israel fahrn,
um zu verstehen, was er meinte,
wenn er gar einmal über Jerusalem weinte.

Er wollte doch von Herzen gern,
dass alle liebten seinen Vater, unseren Herrn;
wollte, dass alle hörten das Wort,
das damals galt und gilt auch heute hier vor Ort.

Doch die Menschen verstanden damals nicht,
dass er war kein Bösewicht,
der einfach die Gesetze bricht,
wenn er auch manche Schranke durchbricht.

Gesetzesbrecher nannte man ihn,
weil das den Menschen so erschien,
wenn er durchbricht so manche Schranke,
heilt am Sabbat zum Beispiel Kranke.

Denn es war für alle klar:
Was immer war, das ist doch wahr!
Ja, alle müssen immer so handeln,
nichts auf Erden kann sich wandeln.

Das gilt für Juden, gilt für Christ:
Was immer war, das ewig ist!
Genauso scheint er selbst zu sagen:
Gesetze sind nicht zu hinterfragen:

Jedes Gesetz, das bleibt bestehen,
solange bis Himmel und Erde vergehen.
So konnten wir’s hören, letzte Woch,
ich denke, Ihr erinnert euch noch.

Ja, Gesetze haben Bestand,
solange sie richtig angewandt!
Im Sinne der Menschen, um Gott zu ehren,
nicht um den Menschen das Leben zu beschweren.

Allein für die Menschen sind sie da,
damit alle leben Jahr um Jahr,
um Leben zu fördern, nicht zu brechen,
im Sinai gab Gott einst dies Versprechen.

Wenn er Mose gab die Gebote,
als Liebesregeln, nicht starre Verbote,
als Zeichen eines Liebesbandes,
nicht eines einzigen Klerikerstandes.

Nein, allen gilt der Liebesbund,
egal, ob arm, reich, krank, gesund.
Manch Einzelregel wird sich wandeln,
wenn wir nur immer aus Liebe handeln.

In der Bibel stand geschrieben,
du sollst deinen Nächsten Lieben.
Doch es spricht sodann der Herr,
auch die Feinde, bitte sehr.

Es geht um die immer größere Liebe,
zu jedem Menschen, zum Freunde, zum Diebe.
Es geht um Euch, um Dich und mich,
denn Gott meint jeden von uns persönlich.

Drum wird Jesus hier gar streng,
interpretiert die Gesetze einmal eng:
enger gar als vorher war,
denn die Gesetze sind halt für die Menschen da!

Damit nicht nur manche können leben,
nicht einige nach Bessrem streben,
sondern alle werden
schon vollkommen hier auf Erden.

Das ist heftig, das ist krass?
Ja, manchen macht das gar kein‘ Spaß,
zu lieben die, die Dich nicht lieben,
so wie’s in der Bibel steht geschrieben.

Heißen alle Leut‘ willkommen,
ja, die Heiden und die Frommen,
Zöllner, Priester, Pharisäer,
Afrikaner, Europäer.

In allen wohnt der Heilge Geist;
doch Gott allein nur heilig heißt.
Und nicht manch hochgepriesne Gestalten,
die hier auf Erden die Güter verwalten.

Keiner darf sich wichtig preisen
oder andere nur unterweisen,
der vorne Brot und Wein will wandeln
und hinten dann Kinder tut misshandeln.

Manche Selbstgerechtigkeit
unsrer hohen Geistlichkeit
die prangerte schon Jesus an
mit seinen Worten dann und wann.

Keiner ist über den andern erhaben,
denn Gott schenkt allen seine Gaben,
für alle will er Recht und Freiheit,
Friede, Freude, echte Gleichheit.

Ganz besonders für die Schwachen
und für Unrecht immer Wachen,
will Gott schon im Hier und Eben,
neues, wirklich echtes Leben.

Gott selbst ist heilig und gerecht,
wer anders denkt, der kennt ihn schlecht.
So heiligt er uns, damit jeder dann,
sich selbst, seinen Nächsten und Gott lieben kann.

Gott schließt nicht aus, sie integriert,
wer so motiviert dann einmal probiert,
auch selbst Menschen zu lieben, die hassen,
den wird vielleicht diese Liebe erfassen.

Diese Liebe, die alle Grenzen übersteigt,
diese Liebe, die sich so weit in die Erde neigt,
dass sie meint wirklich gleichermaßen,
Menschen aller Geschlechter und „Rassen“.

Ja, nicht nur Menschen sind gemeint,
wenn Gott die ganze Schöpfung eint.
Auch Tiere, Blumen, Büsch und Baum,
gehörn zum Paradiesestraum.

So ist die Natur zu schonen
damit noch weitre Gen’rationen
hier können leben und Gott loben,
auf Erden hier und dann dort oben.

Dafür braucht’s, man glaubt es nicht,
auch mal den Narrn, der heute spricht.
Denn er dreht im Spiegel die Regeln der Welt,
so zählen nicht mehr Macht und Geld.

Die Weisheit der Welt, so Paulus spricht,
vor Gott nämlich zählet nicht.
Dort ist sie Torheit, nichtig und dumm,
denn dort läuft alles andersherum.

Heilig ist, wer die Schwachheit kennt,
wer Unrecht und Elend beim Namen nennt,
wer selbst kennt Armut, Not und Leid
und lebt in Bescheidenheit.

Wer sieht der Geschwister große Not
und sorgt für deren täglich Brot -
und schaut nicht auf andre von oben drauf,
sondern blickt mit Ehrfurcht zu ihnen hinauf.

Im Wissen, dass vor Gott wertvoll ist,
wer nie und nimmer jemals vergisst,
dass Gott heiligt und auch liebt,
wem immer er das Leben gibt.

So macht er seine Welt vollkommen,
will einen alle, auch die Frommen,
will einen heute Mann und Frau,
so sag ich Amen und Helau.

Credo:

Gott ist ein Gott der Freude und des Lebens. Selbst in Zeiten wie dieser Pandemie schenkt er uns immer wieder Gründe zur äußeren oder inneren Freude. An diesen Gott dürfen wir glauben. Ihm dürfen wir vertrauen – und diesen Glauben bekennen im Lied:

Credolied: Gott, du mein Vater (Heidi Schneider; Kerstin Rehberg-Schroth; Edith Höll; Axel Zeiler-Held)

Friedenszeichen:

Auch wenn wir Masken tragen – an Fastnacht oder gerade täglich in unserer Welt: Wir sehnen uns danach, geliebt zu sein – so wie wir sind. Ungeschminkt. Unversteckt. Von Gott sind wir so angenommen. In der Welt bleiben (noch) Vorbehalte, die wir Menschen gegeneinander haben. Auch dann, wenn wir keine Masken vorm Gesicht tragen, verstecken wir so manchmal, wie wir wirklich sind.

Denn noch herrschen Missgunst, Neid, Streit und auch Krieg.

Jesus ist gekommen – als Friedensbote, als Heilsbringer.

Er lädt uns ein, uns ebenso anzunehmen, den Nächsten zu nehmen – so wie er ist, so wie sie ist. Uns gegenseitig das Beste zu wünschen – und zu vertrauen, dass andere uns Gutes wünschen, es gut mit uns meinen.

So sind wir auch heute eingeladen, Zeichen zum Guten zu setzen. Ein Zeichen ist im Gottesdienst der Friedensgruß. So mag ich uns alle einmall wieder einladen, uns mit einem Menschen zu verbinden, bei dem es uns schwerfällt, ihm Gutes zu wünschen. Genau ihm sagt Gott Gutes zu. Genau durch ihn will Gott Gutes in die Welt bringen.

Und natürlich durch Sie, durch uns alle. So dürfen wir nun natürlich auch an all die Menschen denken, die uns wichtig sind oder die neben uns sitzen und auch Ihnen Gutes, den Frieden wünschen, ihnen die Worte Jesu (innerlich) zusprechen:

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

Lied vor der Mahlfeier: GL 389 Dass du mich einstimmen lässt (Stefan Worlitsch)

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Gott kennt uns. Er kennt uns mit unseren Balken und Splittern. Er kennt aber auch den Schatz in unserem Herzen. Er liebt uns. Gleichgültig, ob wir Masken tragen oder nicht. Er liebt uns ungeschminkt – ganz und gar. Diesen Gott, der auch für uns alle Masken abgelegt hat, Kind wurde, sich bloßgestellt, ausgeliefert hat – seinen Eltern, den Menschen seiner Zeit, denen, die ihn dann ans Kreuz auslieferten …, diesen Gott loben und preisen wir – mit Helau – Halleluja.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du Deine Schöpfung und uns Menschen liebst und uns alle erwählst und mit uns den Bund der Liebe schließt. Halleluja.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du jeden von uns mit Namen rufst, uns berufst, uns einen Auftrag gibst. Du willst da sein für alle Menschen dieser Welt und berufst uns, uns ebenfalls für Dich und füreinander einzusetzen. Halleluja.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Licht in unser Dunkel und in unsere Not bringen willst. Du schenkst Kraft, wo wir es nicht erwarten. Du bringst Heil und Heilung. Halleluja.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für die Ruhe, die Du uns schenkst: Du schenkst uns den Sonntag als Tag der Erholung und führst uns an Orte der Stärkung, schenkst uns immer wieder auch Freude, schenkst uns neue Kraft. Halleluja.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Alle Masken, alle Kleidung, alles – hat er abgelegt – sich uns Menschen ausgeliefert – ganz und gar – bis zum Tod am Kreuz. Diesen seinen Leib empfangen wir normalerweise in der Feier der Eucharistie. Doch wir vertrauen, dass Du Dich uns auch heute schenkst, wenn wir im Moment keine Eucharistie feiern können. Wir danken Dir deshalb, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – und dabei mit Dir und mit der ganzen Gemeinde verbunden sind.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Wir hoffen, dass wir bald wieder viele Gründe zum Feiern haben und auch feiern dürfen. Noch wissen wir nicht, wann das sein wird. Doch wann immer wir Mahl miteinander halten, ist dies ein winziger Vorgeschmack auf das große Festmahl in Deinem ewigen Reich, wenn wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Noch kurz vor seinem Tod hat er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, uns schon hier ein Stück vom Himmel geschenkt. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Dir stillen willst. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht schon im Hier und Jetzt und erst recht am Ende unserer irdischen Zeit. Du schenkst uns die wahre Freude. Schon heute baust Du mit uns hier auf Erden Dein Reich und schenkst uns Heil und Heilung. Einmal werden wir die Vollendung finden bei Dir in Deinem Himmelreich. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir schon heute ein wenig von der Gemeinschaft erahnen können, in die Du uns alle einmal rufen willst. Wir sind miteinander verbunden auch in diesem Gottesdienst, auch dann, wenn wir uns gerade nicht persönlich begegnen können. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade heute. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens und singen im Herzen: Halleluja – Amen.

Lied nach der Mahlfeier: Danke (Matthias Hampel + Kirchenchor)

Fürbitten:

Gott hört uns – gleichgültig, ob wir ihn ungeschminkt rufen oder uns versuchen, hinter Masken verständlich zu machen. Er sieht und hört unsere Not, und so kommen wir auch heute zu ihm und bitten:

  • An diesem Fastnachtstag beten wir für alle, die gerade so überhaupt keinen Grund zum Feiern haben. Für alle Menschen in Kriegsgebieten. Für alle Menschen, die von den Erdbeben in der Türkei und in Syrien betroffen sind. Für alle, die unter Katastrophen leiden.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Wir beten für alle, die sich in diesen Tagen in andere hineinversetzen, für alle, die eine Maskerade tragen oder bewusst eine andere Rolle einnehmen. Für alle, die lachen, und auch für alle, die nicht lachen können oder möchten. Für alle, die anderen einen Funken Freude weitergeben möchten.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Maske tragen und sich verkleiden heißt eine andere Perspektive einnehmen: Wir beten für alle, die nicht nur an sich selbst denken, sondern versuchen zu verstehen, wie es anderen Menschen geht. Wir beten auch für alle, die nur an sich selbst denken können und nicht bereit oder fähig sind, sich um Sorgen und Nöte anderer zu kümmern. Wir beten für alle, die sich danach sehnen, eine andere, neue Rolle in ihrem Leben einzunehmen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Jesus lädt uns ein, unsere Feinde zu lieben. Wir beten für alle, denen es heute besonders schwer fällt, die eigenen Feinde anzuschauen, erst recht, diese Feinde auch noch zu lieben. Wir beten aber auch für alle, die noch nicht einmal Freunde haben, die sie lieben könnten. Wir beten für alle, die sich mühen, Menschen zu einen, Feindschaften zu überwinden, neue Freundschaften zu schließen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, die uns nahestehen, und in unseren ganz persönlichen Anliegen. (Hier ist Zeit, eigene Bitten in Stille oder ausgesprochen vor Gott zu bringen.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Du, Gott, bist ein Gott des Lebens. Du hältst für uns das Leben in Fülle bereit. Dich loben und preisen wir heute und in Ewigkeit. Amen - Halleluja.

Wir sind zur Freude berufen. Miteinander als Brüder und Schwestern dürfen wir feiern und Gott unseren Vater nennen und zu ihm beten:

Vater Unser

Ein Lied zum Dank: GL 483,1+4 Halleluja – Ihr seid das Volk (Combo der Erstkommunion 2021)

Dankgebet:

Herr, unser Gott, Du kennst und liebst uns hinter all unseren Masken. Du willst das Heil aller Menschen. Lass uns in diesem Wissen immer wieder darauf vertrauen, dass Du auch für uns Heil und Heilung bereithältst – und einmal alle irdischen Feindschaften überwinden wirst. Stärke uns täglich im Vertrauen auf Dich, der Du selbst nicht nur eine Maske angelegt und Dich verkleidet hast, sondern Deine Natur ganz und gar gewandelt hast, so dass Du, großer Gott, für uns selbst zum Menschen wurdest – und Dich bis heute immer wieder aufs Neue uns schenkst in Brot und Wein. Du Gott, der Du in uns bist – und einmal voll und ganz mit uns verbunden sein willst – für immer und ewig. Amen.

Segensgebet:
So segne uns der uns liebende Gott,

der Vater, der uns als Menschen bunt und vielfältig erschaffen hat und uns zur Freude beruft,

der Sohn, der weiß, wie es sich anfühlt, Mensch zu sein, der selbst zum Narren für seine Umwelt wurde, sich ans Kreuz hat nageln lassen, und der auch uns auffordert, Menschen zu sein, die lieben,

und der Heilige Geist, der in uns ist und uns treibt, uns nach dem Guten zu sehnen, ja, der uns lieben lässt.
So segne uns und alle, die uns wichtig sind, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied: GL 392,1+4+5 Lobe den Herren (Stefan Worlitsch)