Gottesdienst am 2. Adventssonntag (Lesejahr C) , 5. Dezember 2021,
im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim
Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.
Wenn Sie mögen, halten Sie gerne auch eine Schale mit Wasser bereit – so dass wir am heutigen Tag, wenn wir von der Taufe des Johannes hören, uns auch unserer eigenen Taufe auch zeichenhaft bewusst werden können.
Lied: GL 228 Tochter Zion (Christian Kunz; Michael Rehberg)
Liturgische Eröffnung:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Jesus, unser Bruder und Herr, Christus, auf den wir warten und nach dem wir uns sehnen – heute und alle Tage unseres Lebens, bis wir einmal auf ewig mit ihm vereint sein werden, ist bei uns – schon im Hier und Jetzt und allezeit. Amen.
Begrüßung
Liebe Gemeinde,
die Lesungen des heutigen Tages setzen uns drei Akzente: Zunächst hören wir die Worte des Propheten Baruch: Jerusalem, leg ab das Kleid deiner Trauer! Dann werden wir den Apostel Paulus hören, der der Gemeinde in Philippi schreibt, dass er Gott dankt für die Gemeinschaft mit ihnen. Und schließlich hören wir von Johannes, der die Menschen im Jordan tauft.
Vielleicht beginnt so – nach den noch sehr endzeitlichen Texten des letzten Wochenendes – hier und heute langsam so ein Neuaufbruch, wie wir ihn uns doch im Advent erhoffen: Ja, wir dürfen die Kleider der Trauer ablegen. Zumindest braucht Trauer nicht das einzige in unserem Leben zu sein, muss die Trauer nicht das letzte Wort behalten. Denn wir sind nicht allein! Wir stehen in einer Gemeinschaft: zuallererst in der Gemeinschaft mit Gott – und ja, ich mag mich hier dem Paulus anschließen: Es ist gut zu wissen, dass wir als Gemeinden hier am Limes wirklich verbunden sind. Ja, ich danke Gott für diese Gemeinschaft, die wir hier miteinander haben, wie wir miteinander nun bereits manche auch schwere Zeit erlebt haben, wie ich aber doch immer wieder spüre, dass doch die Verbundenheit bleibt, Gottes Band und Bund, den er uns schenkt, doch stärker ist als alles, was uns auseinanderbringen mag. In dieser Dankbarkeit mag die Taufe des Johannes auch Anlass bieten, uns heute unserer eigenen Taufe bewusst zu werden: Wozu bin ich getauft – und berufen? Wo ist mein ganz konkreter Platz – in dieser Gemeinschaft mit Gott und mit den Menschen unserer Gemeinden?
Ich lade Sie ein zu einem Moment der Stille und Besinnung auf diese Ihre/unsere je persönliche und doch gemeinschaftsstiftende Taufe.
Stille
Wenn Sie mögen, nehmen Sie sich Wasser und bezeichnen Sie sich mit dem Zeichen des Kreuzes. Durch das Wasser der Taufe wurden wir neu geboren. Dieses Wasser möge uns auch heute all die Kraft geben, die wir auf unserem Weg in dieser Adventszeit benötigen.
Lied: GL 888,2 Fest soll der Bund mit Gott bestehen (Stefan Worlitsch; Sänger*innen)
Heute leuchtet uns die zweite Kerze des Adventskranzes. Das Licht scheint in der Nacht. Es möge unser Dunkel erhellen!
Tagesgebet:
Lasset uns beten:
Herr, unser Gott, das Licht des Advents will uns Zuversicht schenken, dass Du auch in unserem Dunkel bei uns bist, wir nicht für immer in unserer Trauer bleiben müssen, sondern Du uns einmal Freude schenken willst. Auch wenn wir nicht wissen, wann das ist, so danken wir Dir doch für Deine Verheißung. Wir danken Dir, dass Du schon heute uns Kraft schenkst durch die Gemeinschaft mit Dir und miteinander. So bitten wir Dich: Hilf uns, immer mehr zu wachsen in der Hoffnung auf Dich, der Du bei uns ganz konkret Mensch werden und uns immer wieder Lebenskraft schenken willst. Lass uns so, von Dir gestärkt, die Not unserer Welt erkennen und selbst für andere Boten Deiner Liebe sein. Zeige Dich uns im Dunkel unserer Zeit in dieser Adventszeit ganz neu. So rufen wir Dich: Komm, Herr Jesus, komm – Komm in unserer Zeit und lass uns Dich schauen – heute und in Ewigkeit. Amen.
Kindergottesdienst:
Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:
(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)
Hier gibt es noch eine Idee, wie Du jemandem eine tolle Nikolausüberraschung bereiten kannst. Und hier findest Du noch Informationen, wer dieser besondere Heilige, den wir morgen feiern, überhaupt ist. Wir wünschen Dir einen schönen Sonntag und einen richtig tollen Nikolaustag! Der Heilige Nikolaus darf übrigens zu Euch kommen - egal, welche Corona-Beschränkungen gerade gelten. Der findet ganz bestimmt auch einen Weg, Euch eine Freude zu bereiten, selbst wenn Ihr gerade in Quarantäne sein solltet! Ein echt toller Heiiger!
Wenn Du oder Deine Eltern uns ein Foto von Deiner Nikolausüberraschung zuschicken möchten, freuen wir uns sehr! Und wir freuen uns natürlich auch über andere Nachrichten und Ideen, die Du an diese Adresse schickst: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!
Erste Lesung: Baruch 5,1-9
Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):
Liebe Gemeinde,
im 15. Jahr der Regierung des Tiberius, also ungefähr im Jahr 28-33 nach Christus, passierte all das, wovon wir gerade gehört haben. Und irgendwo in der Wüste. Also: Lang, lang ist’s her, weit, weit ist’s weg. In eine bestimmte Zeit hinein gesagt, an einem bestimmten Ort gesprochen. Ganz bewusst lokalisiert der Evangelist das Ereignis und verortet es. Es geht um ein wirklich geschehenes historisches Ereignis. Damit stellt sich aber für mich, einen Menschen des 21. Jahrhunderts, der hier in Deutschland lebt, wo weit und breit keine Wüste ist, sehr konkret die Frage: Kann diese Botschaft noch etwas mit uns Menschen heute zu tun haben?
Und dennoch, obwohl wir der Wüste so fern sind, so stelle ich doch mit Erstaunen fest, mit welcher Selbstverständlichkeit wir hier auch immer wieder den Begriff der Wüste als Ausdruck für alles Mögliche haben: Da sprechen wir von Betonwüsten, davon, dass es in einem Zimmer oder Auto ziemlich wüst aussieht, oder auch von einer Wüste in einem menschlichen Herzen oder Leben, wo wir uns leer und einsam fühlen und nicht wissen, wie es weitergeht.
Hier ist Wüste sehr negativ besetzt. Ja, Wüste ist hart, macht das Leben schwer oder löscht es durch den großen Wassermangel oft aus.
Auf der anderen Seite stelle ich aber auch die Attraktion der Wüste fest: Wenn nicht gerade Corona ist, hat die Wüste so ihren eigenen Reiz: Da finden sich in Reiseprospekten Abenteuerreisen: Kameltour durch die Wüste oder ähnliches. Wüstenzeiten in Klöstern werden auch gerne angenommen.
Ja, die Wüste ist faszinierend. Wer einmal dort war – und dies gut geplant, mit genügend Wasser im Gepäck und weiterer entsprechender Ausstattung, der erlebt die Wüste als einen faszinierenden Ort – von Stille, von ganz eigenem Leben.
Noch 26 Jahre später denke ich gerne an elf wunderbare Tage, die ich während meiner Studienzeit im Heiligen Land mit der gesamten Studiengruppe durch den Sinai gelaufen bin.
Ich denke daran, dass diese Wüste die faszinierendste, ja, und trotz der recht wenigen Pflanzen, doch die vielseitigste und wunderbarste Landschaft war, die ich je gesehen habe. Ich denke daran, wie ich dort ins Träumen gekommen bin: bei hohen Bergen, unterschiedlichen Steinformationen und Farben. Immer wieder gab es was anderes. Ich denke an die interessanten Pflanzen, die es dort gab. Ich denke daran, wie wir Wasser aus tiefen Quellen geholt haben und wie gut dieses frische Quellwasser geschmeckt hat. Mir fällt ein, wie gut das immer gleiche Essen während dieser Tage geschmeckt hat, wie sehr es Kraft gegeben hat.
Gleichzeitig war die Tour nämlich extrem anstrengend. Ja, es war die sicher anstrengendste Zeit meines ganzen Studienaufenthaltes im Heiligen Land: In diesen Extremtemperaturen (60 °C im Schatten, den es nicht gab), durch die Berge und Hügel, da wurde ich schon arg an den Rand meiner Kräfte geführt. Da waren die Gefahren von Schlangen und Krebsen. Die Strecken waren mir oft eigentlich zu steil und das Gepäck zu schwer. Denn neben dem, was wir für die 11 Tage brauchten, mussten wir ja auch noch das Wasser in Kanistern mit uns schleppen: Denn 10-12 Liter braucht der Körper, um nicht auszutrocknen. Da gab es schon so einige Momente, in denen ich einfach nicht mehr konnte, am liebsten zurückgeblieben wäre.
Ich schreibe das so ausführlich, denn ich glaube: Wir erleben tatsächlich alle immer mal wieder eine solche Wüste. Momente, die eigentlich unsere Kraft übersteigen. Momente, in denen wir nicht mehr weiterkönnen oder auch einfach nicht mehr weiterwollen. Es macht schon Sinn, dass wir dieses Wort in so vielen Zusammenhängen gebrauchen, dass wir davon sprechen, dass wir Wüstensituationen in unserem Leben durchgemacht haben. Situationen, an denen wir an unsere Grenzen kommen. Nicht nur jetzt in dieser Extremsituation der Pandemie.
Grenzen gibt es ja immer wieder. Ob im Sport, im Beruf, in einer Beziehung, in Krankheit und in verschiedensten Belastungen … Immer wieder gibt es Situationen, in denen wir spüren, dass wir keine Kraft mehr haben, alleine weiterzugehen. Es gibt solche Situationen, in denen wir uns einfach nur noch ausgedorrt, vertrocknet fühlen. – Solche Wüstenerfahrungen sind echte Wüstenerfahrungen.
Und wenn ich solche Erfahrungen mache, da habe ich für gewöhnlich „Durst“ – nämlich Durst als die Sehnsucht: es doch noch zu schaffen, einen Menschen in meiner Nähe zu haben, der mich versteht. Da ist dieser Durst, dass es jemanden gibt, der für mich da ist und für den ich da sein kann. – Ganz vielfältig kann dieser Durst, diese Sehnsucht dann aussehen.
Aber manchmal gibt es auch eine ganz andere Erfahrung: Da spüre ich gerade in solchen Wüstenerfahrungen vor lauter Hoffnungslosigkeit vielleicht gar keine Sehnsucht, keinen Durst mehr. Ich brauche nichts mehr, weil ich glaube, es macht keinen Sinn mehr…
Auch das hat sehr viel mit einer sehr typischen Wüstenerfahrung zu tun, wie ich sie damals im Sinai erleben konnte: Viele aus unserer Gruppe hatten kein Durstgefühl mehr: Wir wussten zwar alle, dass unser Körper dringendst das Wasser brauchte, um nicht auszutrocknen, aber das Gefühl des Durstes war in der so großen trockenen Hitze nicht mehr vorhanden. Wenn da nicht jemand kommt und sagt: Du musst aber trinken, dann ist der Mensch verloren.
Und gerade in eine solche Wüste schickt Gott seinen Boten. In diese Wüste hinein verkündet Johannes uns: Alle Menschen sollen das Heil sehen, das von Gott kommt.
In einer solchen Wüste kann man so manche erstaunliche Erfahrung machen:
Im Sinai durfte ich erleben, dass meine Kraft letztlich doch viel größer war, als ich je geahnt hätte. Und ich durfte erleben, wie diese Gruppe, mit der ich nun seit einigen Wochen zusammenlebte und nun gemeinsam unterwegs war, aufeinander aufmerksam wurde und füreinander da war. Da musste ich noch nicht einmal etwas sagen, als ich selbst nicht mehr weiter konnte: Schon längst hatte jemand, der stärker war als ich und geübter im Bergsteigen, meinen schweren Rucksack genommen, so dass ich nur noch eine kleine leichte Tasche zu tragen hatte.
Als mir dann durch heiße Suppe mein Bein verbrannte, bekam ich zum Schutz der Verletzung sofort und ungefragt die lange Hose eines Kommilitonen, obwohl der ja nun selbst auch nur eine lange und eine kurze Hose bei sich hatte – wie alle Männer, wir Frauen hatten damals je eine kurze Hose und einen Rock im Gepäck.
Sehr vielfältig waren diese Erfahrungen. Auf vielerlei Weisen konnten meine Kommilitonen zu solchen Boten Gottes für mich werden.
Auf vielfältige Weise können in solchen Wüstenerfahrungen unseres Lebens Menschen zu Boten Gottes für uns werden. Wenn uns jemand ein gutes Wort sagt. Wenn da jemand plötzlich in einer Stunde, in der wir uns allein fühlen, bei uns anruft. Oder, oder. Wenn jemand uns Mut macht, weiterzugehen, neu Mut zu schöpfen. Wenn wir jetzt in dieser Zeit die schönen Adventskalenderbeiträge in den Händen halten und heute vielleicht genau die passenden Worte lesen konnten. … Ja, die Boten Gottes wirken sehr unterschiedlich.
Auf ganz vielfältige Weise können wir auch selbst so für andere Menschen zu Boten Gottes werden.
Und noch mehr als das: Nicht nur seine Boten schickt Gott in unsere Wüste. Er selbst wird in dieser Wüste geboren. Wer das heutige Städtchen Bethlehem kennt, der weiß: Dieses Städtchen Bethlehem wie auch Jerusalem, diese Orte liegen direkt am Rande der Wüste. Nicht in irgendeinem prächtigen Palast wird uns das Heil verkündet, wird das Heil für uns Wirklichkeit, nicht dort, wo wir selbst in unserer eigenen Größe strahlen, uns in unserem eigenen Erfolg sonnen können, will er uns als erstes begegnen, nein, sondern gerade in der Wüste unseres Lebens. Damit ist er, die Quelle des Lebens selbst, mitten in dieser Wüste. Von dieser Quelle können wir trinken, wenn wir unseren Durst, unsere Sehnsucht wahrnehmen. So kann diese Wüste wunderbar werden.
Und damit ist das Evangelium für uns sehr aktuell: Es lässt sich nämlich gleichzeitig sagen: Zum Abschluss des 16. Regierungsjahres von Bundeskanzlerin Angela Merkel bzw. (aller Wahrscheinlichkeit nach) zu Beginn des ersten Regierungsjahres von Bundeskanzler Olaf Scholz, als Frank-Walter Steinmeier Bundespräsident von Deutschland und Volker Bouffier Ministerpräsident von Hessen war, da schickte Gott seine Boten auch zu sehr vielen Menschen der Gemeinden in Langgöns, Linden und Pohlheim. Denn sein Sohn ist selbst in der Wüste Mensch geworden, damit alle Menschen das Heil sehen werden, das von ihm kommt. Amen.
Credo:
Auch wenn wir uns momentan nicht umarmen, nicht berühren dürfen, wie wir das gerne möchten, so dürfen wir uns von Gott doch immer wieder aufs Neue umarmen, berühren lassen. Er ist bei uns, in uns. Immer. An diesen Gott glauben wir. Zu ihm bekennen wir uns mit den Worten des Apostolischen Glaubensbekenntnisses.
Friedenszeichen:
„Bereitet den Weg des Herrn“ – ein Wort aus dem Buch des Propheten Jesaja, von Johannes in der Wüste wiederholt, ist immer wieder aktuell: Es ist nicht selbstverständlich, dass unser Friedensfürst in dieser Welt ankommt. Und doch sehnen wir uns nach ihm. Nur mit ihm und gleichzeitig unserem Bemühen kann dieser Friede in der Welt sichtbar werden. Ein kleines Zeichen setzen wir in jedem Gottesdienst im Friedensgruß. Ein kleines Zeichen setzen wir vor allem in unseren Herzen, indem wir an die Menschen denken, die wir am wenigsten mögen, und genau diesen den Frieden Gottes zusprechen. Und natürlich auch all denen, die uns wichtig sind, und allen, die diesen Frieden ganz besonders brauchen. So sagen wir es einander:
Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!
Lied vor der Mahlfeier: GL 763,1+4 Tauet, Himmel, den Gerechten (Matthias Hampel)
Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:
Gott kommt in unsere Welt. Oft so anders, als wir dies erwarten. Doch in allem Leid schenkt er seinen Trost. Er geht unsere Wege mit. Er geht durch alle Wüsten unserer Zeit. Er wird Mensch, wird Kind, wird fassbar, kommt uns Menschen nah. Das ist ein unfassbar großes, riesengroßes Geheimnis. Die Menschen damals und auch uns heute lädt Jesus ein zum Mahl bzw. lässt er sich von den Menschen damals zum Mahl einladen. Er kommt gerne. Genau so dürfen auch wir ihn zu jedem unserer Mahlzeiten einladen und darauf vertrauen, dass er auch zu uns kommt. Zeichenhaft dürfen wir auch in diesem Gottesdienst Brot brechen und essen, Wein oder Saft trinken und ihn in unsere Mitte rufen.
Wir dürfen vertrauen: Gott ist bei uns – schon jetzt in dieser Zeit, in der wir uns auf seine Menschwerdung an Weihnachten vorbereiten.
Ihn, unseren Gott, der so dicht bei uns und in uns ist, loben und preisen wir:
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns aus Liebe geschaffen hast, all unsere Wege mitgehst und uns Trost und Zuversicht schenken willst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns eine solche Würde geschenkt hast, dass Du selbst einer von uns werden und immer bei uns und in uns sein willst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns den Bund Deiner Liebe schenkst. Du wirst kommen in die Wüste unseres Lebens, in all unsere Dunkelheit und Not und diese einmal für immer besiegen. Du bist es, der uns Wasser zum Leben schenkt. Du bist es, der schon längst bei uns ist, wenn wir durch Dunkelheiten gehen müssen. Wir preisen Dich, Du Licht unserer Nacht.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du so fern bist und uns doch so nahekommst, unfassbar und doch fassbar geworden in Deinem Sohn Jesus Christus. Wir preisen Dich für dieses so unbegreifbare Geheimnis, dass Du Dich in ihm greifbar, ja, angreifbar gemacht, Dich uns Menschen ausgeliefert hast.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Liebe und Barmherzigkeit, die Jesus bis zu seinem Tod gelebt und uns verkündet hat. Wir danken Dir, dass er uns von Dir erzählt und uns Beispiele gegeben hat, die uns nach Deinem Reich streben lassen.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deinen Sohn Jesus Christus, der sich als Mensch von Menschen hat einladen lassen und sie zum Mahl besucht hat. So will er auch bei uns sein, wenn wir ihn einladen.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns so auch heute immer wieder Festmahl halten lässt. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und auch mit allen, die uns vorausgegangen sind und bereits den ewigen Advent, Deine ewige Ankunft erleben.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.
Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Auf Dein Kommen in Herrlichkeit warten wir – in diesem Advent und im Advent unseres Lebens. Heute feiern wir kleine Feste. Einmal dürfen wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, bereits ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.
Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.
Alle trinken vom Wein bzw. Saft.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du im ewigen Advent unseren Durst stillen wirst – nicht nur den nach Wasser und Wein, sondern auch unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Dir. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht. Wir preisen Dich für Deine Nähe, für den Liebesbund, den Du mit uns geschlossen hast und zu dem Du immer stehst. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir uns immer wieder gemeinsam auf Deine Ankunft vorbereiten und freuen dürfen, auch wenn wir uns in der aktuellen Zeit oft nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem auch in dieser Zeit im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Lied nach der Mahlfeier: GL 222 Herr, send herab uns deinen Sohn (Stefan Worlitsch)
Noch ist unser Leben Warten, ist Sehnsucht. Doch Jesus will kommen in die Wüsten unseres Lebens. Er schenkt uns Wasser, ist Quelle unseres Lebens, wo wir ihn ersehnen. So kommen wir auch heute zu ihm und rufen ihn sehnsuchtsvoll an: Maranatha: Herr, komm in unsere Welt!
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Du, Gott, wirst kommen. Du bist unser Tröster, unser Licht, unser Heiland. Dich loben und preisen wir bis in alle Ewigkeit. Amen.
Gott schickt seinen Sohn als Kind in unsere Welt. Er wird unser Bruder – Gott selbst unser Vater. Zu ihm beten wir:
Vater Unser
Ein Lied zum Dank: GL 758 Maranatha (Stefan Worlitsch)
Dankgebet:
Herr, unser Gott, wir warten auf Dich! Wir danken Dir dafür, dass Du uns versprichst, auch heute bei uns zu sein. Wir danken Dir für alle Menschen, die wie der Heilige Nikolaus, den wir morgen feiern, Deine Liebe in dieser Welt aufscheinen lassen. Schenke uns in dieser Zeit Geduld und Vertrauen, dass Du auch unser Leid und unsere Not einmal wenden wirst.
Ja, wir sehnen uns nach Dir, der Du als Retter und Heiland in unserer Welt geboren werden willst. Schenke uns die Zuversicht, die wir in dieser Zeit benötigen. Darum bitten wir Dich durch Jesus, Deinen Sohn, der auch in diesem Jahr unter uns Mensch werden will. Amen.
Segensgebet:
Es segne uns Gott,
der Vater, der unsere Not sieht und uns den Retter schickt,
der Sohn, der als Mensch und unser aller Retter und Heiland in dieser Welt lebte,
und der Heilige Geist, unser aller Tröster.
Es segne uns Gott – Ziel unserer Sehnsucht –,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Schlusslied: GL 227 Komm, du Heiland aller Welt (Stefan Worlitsch)
Orgelnachspiel: W.F. Bach, Nun komm der Heiden Heiland (Stefan Worlitsch)