Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 2. Sonntag im Jahreskreis, 17. Januar 2021

Weg der Sonne entgegen (c) Silvia Sommer
Weg der Sonne entgegen
Datum:
Sa. 16. Jan. 2021
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 2. Sonntag im Jahreskreis, 17. Januar 2021 im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

 

Lied: Kathi Stimmer-Salzeder, Ich rufe Dich bei Deinem Namen (Stefan Worlitsch)

 

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der seinen Jüngern zeigt, wo er wohnt und unseren Namen kennt, ist bei uns – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

 

Begrüßung

Liebe Gemeinde!

Die Weihnachtszeit ist vorbei. Letzte Woche haben wir das Fest Taufe des Herrn gefeiert. Heute wird in der ersten Lesung der Samuel mit Namen gerufen. – Gott ruft den Samuel – und er rief in der Taufe jeden von uns beim Namen; er ruft auch heute jeden von uns mit Namen. Dem Samuel fällt es zunächst schwer zuzuordnen, woher dieser Ruf kommt. Es ist einfach oft nicht eindeutig, zu erkennen, dass es Gott ist, der uns ruft.

War es nicht nur irgendein Mensch? War es ein Traum?

Wo konnten Sie zuletzt hören, dass Gott Sie beim Namen gerufen hat? Dass Gott Ihnen einen Auftrag gegeben hat?

In der zweiten Lesung werden wir von Paulus hören: Ihr seid ein Tempel Gottes. Gott will in uns wohnen, uns von innen heraus mit Namen ansprechen. Er meint uns, meint Sie und mich.

Wir dürfen darauf vertrauen, dass er uns immer wieder anspricht.

Ich lade Sie ein, dass wir uns einen Moment Zeit nehmen, um an einen Moment zu denken, an dem Sie sich ganz besonders von Gott angesprochen gefühlt haben bzw. an denen Sie Gott besonders nah gespürt haben. - Vielleicht mögen Sie nach einer Zeit der Stille auch noch einmal das Eingangslied anhören: Gott ruft uns beim Namen! Jeden von uns!

Stille

Wie Samuel fällt es uns manchmal schwer, in den vielen Stimmen, die wir hören, Gottes Stimme als Gottes Stimme zu erkennen. So dürfen wir ihn immer wieder anrufen, dass er uns hilft, seinen Ruf in unserem Leben zu hören und zu verstehen.

So rufen wir auch heute Jesus im Kyrie in unsere Mitte:

 

Kyrie:

Jesus, Du selbst hast von Deinen Eltern den Namen bekommen, den Gott für Dich bestimmt hat: Jesus.

Herr, erbarme Dich.

Jesus Christus, Du hast die Menschen Deiner Zeit mit Namen angesprochen.

Christus, erbarme Dich.

Jesus, Du kennst auch meinen Namen und rufst mich bei diesem Namen.

Herr, erbarme Dich.

 

Wir loben Gott und singen:

Glorialied: GL 400 Ich lobe meinen Gott (Stefan Worlitsch und Sänger/innen)

 

Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, bei unserer Taufe hast Du uns berufen, willst, dass wir Dein Tempel sind. Du willst bei uns, in uns sein, meinst jeden von uns persönlich. So rufst Du jeden von uns beim Namen. Lass uns immer aufmerksamer werden, Dich und Deinen Anruf hören – auch heute und jetzt in diesem Gottesdienst. Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit seiner Stimme einst in Israel viele Menschen persönlich beim Namen genannt hat, so wie Du auch uns berufst, der Du uns liebst – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.


 

Kindergottesdienst:

Auch heute gibt es wieder einen Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)
 
Hier findet Ihr noch ein kurzes Gebet zu diesem Gottesdienst. Vielleicht mögt Ihr das ja in dieser Woche einmal täglich beten?
 
Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen der Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.

 

 

Erste Lesung: 1 Sam 3,3b-10.19

(Gelesen von Maike Bartel)
 
 
Antwortpsalm: Psalm 40 (Stefan Worlitsch)

 

Zweite Lesung: 1 Kor 6,13c-15a.17-20

(Gelesen von Leah Grützner)

 

Halleluja (Stefan Worlitsch)

 

Evangelium: Johannes 1,35-42

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)

 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):

Liebe Gemeinde,

„Meister, wo wohnst du?“ – Ich finde, diese Frage, die die Jünger des Johannes dem Jesus stellen, hat in diesen Tagen eine ganz neue Bedeutung gewonnen: Gerade im beruflichen Kontext „treffen“ viele von uns sich nicht bei Sitzungen in irgendeinem Büro, sondern digital am Bildschirm. Jeder sitzt in seinem Zuhause. Und: Mal Hand aufs Herz, wer findet es nicht irgendwie ein bisschen spannend zu sehen, welche Hintergründe sich da bei anderen so auftun? Was geben die anderen hier von ihren Wohnungen, Lebensbereichen, Arbeitszimmern preis? Wo und wie wohnt mein Chef?

Außerdem gewinnt natürlich gerade bei uns allen die je eigene Wohnung ganz neu an Bedeutung, wenn wir möglichst doch wieder in unseren eigenen vier Wänden bleiben sollten. Was ist mir hier zu Hause wichtig? Wie wohne ich, lebe ich? Was sagt das über meine Person, über meine Familie, über meine Werte?

Im „normalen“ Alltag hat das ja oft an Bedeutung verloren: Da verbringen wir einen Großteil unseres Lebens außerhalb – an unserem Arbeitsplatz. Wen wir in unsere Wohnung hineinlassen, wählen wir aus; Fremden ist der Zutritt zu unserer Wohnung verwehrt.

Die Frage der Jünger erstaunt daher: Sie folgen diesem Jesus, der fragt sie, was sie denn suchen. Und nein, sie fragen nicht nach seiner Botschaft, nicht, was er macht, nicht wofür er hier ist – oder was wir ansonsten vielleicht für Phantasien hätten, was man Jesus bei einer ersten Begegnung wohl fragen könnte. Nein, sie fragen: Meister, wo wohnst du?

Schon irgendwie eigenartig … Für Jesus scheint diese Frage aber nicht verwunderlich zu sein. Allerdings erklärt er ihnen nicht: Ich wohne in Nazareth in der Schreinerei. Oder ihr müsst von hier aus dreimal um die Ecke gehen … Oder wie auch immer wir uns damals eine Wegbeschreibung vorstellen könnten. Nein, er sagt ganz selbstverständlich: Kommt und seht.

Für uns dagegen bleibt die Neugierde: Ich wüsste zu gerne, wie er wohl damals gelebt hat. Wir können nicht mit den Jüngern kommen und einfach nachschauen.

Sie blieben bei ihm, lebten einen Tag lang mit ihm. Und waren anschließend ganz offensichtlich überzeugt, dass seine Worte keine leeren Worte waren, dass sein Leben so authentisch war und zu seinen Reden passte, dass sie ihm nachfolgen wollten.

Ich finde das spannend, wenn wir heute die Worte Jesu in der Heiligen Schrift lesen: Wir hören, wir entscheiden nach den Worten. Etwas anderes haben wir nicht. Die Jünger haben sich Jesus angeschlossen – aufgrund seines Lebens. Aufgrund ihres Erlebens.

So etwas gibt es auch heute: Da gibt es Kloster auf Zeit, Mitleben in einer christlichen Gemeinschaft, erleben, wie Glaube gehen kann. Es gibt christliche Wohngemeinschaften verschiedenster Couleur.

Doch gerade in dieser Zeit, in der viele von uns eben nicht irgendwo hingehen, um Glauben zu leben, also nicht in Kirchen zum Gottesdienstfeiern, erst recht nicht auf Wallfahrten oder ähnliches, spielt sich unser Glaube eben verstärkt in Ihrer, in meiner, in unser aller Wohnungen ab.

Da werden die beiden Aspekte relevant, die wir uns schon am Beginn dieses Gottesdienstes vor Augen geführt haben: Paulus sagt, dass unser Leib Tempel des Heiligen Geistes ist. Nicht nur in unserer Wohnung will Gott sein, nein, in uns will er sogar sein. Durch uns will er wirken. Gott ruft uns beim Namen – dort, wo wir gerade sind: ob in irgendeiner Kirche, einem Wallfahrtsort, an unserer Arbeitsstelle oder eben gerade zu Hause. Er ist da, wo Sie sind, wo wir sind.

Ein bisschen neugierig bin ich ja ehrlich gesagt schon; sehr gerne hätte ich mit den beiden Jüngern Jesu Haus damals gesehen; zumindest wünschte ich mir hier eine Beschreibung, was die Jünger bei Jesus gesehen haben, was sie denn so fasziniert hat, dass sie anschließend sagen konnten: Wir haben den Messias gesehen! – Doch die wird uns nicht gegeben. Jesus wohnte damals dort, wohin er die Jünger führte. Wie genau dieses Haus aussah, war ganz offensichtlich letztlich nicht wichtig.

Heute wohnt er … - bei Ihnen, bei mir. Wie genau Ihr Haus, Ihre Wohnung aussieht, ist nicht wichtig. Bei Ihnen, bei mir, bei jedem von uns will er sein. Und genau so, wie es bei Ihnen aussieht, so ist es gut. Es gibt keinen Standard, wie eine christliche Wohnung aussehen sollte. Sie sollte authentisch die Ihre sein. Denn da will er sein.

Ich darf mich also hier – in meinem Haus, meiner Wohnung, meiner näheren Umgebung – umschauen und sagen: Meister, hier also wohnst Du? Hier willst Du wirklich wohnen?!?

Ja, hier darf ich den Messias entdecken! Bei Ihnen zu Hause, aber auch bei den Menschen, die Ihnen heute begegnen, dürfen Sie den Messias entdecken!

Und noch mehr: Als Tempel des Heiligen Geistes darf ich, dürfen Sie in den Spiegel schauen – und noch einmal feststellen: Meister, hier willst Du wirklich wohnen? – Ja, Gott will!

Und vielleicht, ja, ganz vielleicht, hören Sie, hören wir dann auch den Auftrag, den Gott für Sie, für uns hat. Den Simon berief er dazu, Petrus, der Fels, zu werden, um mit ihm die Kirche zu gründen. – Ich bin sicher, er hat auch mit Ihnen heute Großes vor. Bitte nicht gleich eine neue Kirchengründung; die gibt es ja schon. Aber Aufträge, Aufgaben gibt es viele. Ganz bestimmt etwas, was genau zu Ihnen passt, Ihnen Freude bringt. Jedem von uns Freude bringt. So ruft er Sie, so ruft er uns beim Namen. Immer wieder aufs Neue. Amen.

 

Ein Glaubensbekenntnis der anderen Art:

Nehmen Sie sich Zeit: Wenn Sie gemeinsam feiern, schauen Sie einander an, schauen Sie sich in die Augen: In Ihrem Gegenüber will Jesus wohnen. In Ihrem Gegenüber will er Ihnen heute begegnen.

Wenn Sie alleine feiern, nehmen Sie sich ein Foto von Menschen, an die Sie gerade denken: Jesus will in diesem Menschen wohnen, will Ihnen durch diesen Menschen begegnen.

Und schließlich: Nehmen Sie sich einen Spiegel zur Hand bzw. gehen Sie dorthin, wo Sie einen Spiegel hängen haben: Schauen Sie hinein. Entdecken Sie Jesus?

 

Er ruft uns beim Namen und so dürfen wir einstimmen in einen Text oder ein Lied zur Tauferinnerung, z.B.:

Lied: GL 456,1+3+4 Herr, du bist mein Leben (Chiara Dyllus, Digital-Piano; Olivia Klatzka, Alt-Saxophon)

 

Friedenszeichen:

Im Vertrauen, dass jeder Mensch ein Tempel Gottes ist, gibt es eigentlich keinen Grund für Krieg, Streit und Zwietracht. Wenn Gott auch meinen Nächsten beim Namen ruft, dann ist Zeit für Versöhnung.

Insofern lade ich Sie ein: Nehmen Sie sich einen Moment: Denken Sie an einen Menschen, mit dem Sie im Streit gibt – sofern es einen solchen gibt. Bzw. denken Sie an den Menschen, bei dem es Ihnen am schwierigsten fällt, ihm den Frieden zu wünschen. Und versuchen Sie es: Denken Sie daran: Auch er oder sie ist Tempel Gottes, wünschen Sie ihm oder ihr den Frieden, den Gott für uns alle wünscht.

Und anschließend sind die dran, die wir mögen, die neben uns sitzen oder neben denen wir gerne sitzen. Auch ihnen dürfen wir diesen Frieden gedanklich zusprechen:

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

 

Lied vor der Mahlfeier: GL 445 Ubi caritas (Olivia Klatzka: beide Altsaxophon-Stimmen)

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Gott will bei uns, in uns wohnen. Jesus zeigt den Jüngern sein Zuhause; heute dürfen wir dieses, sein Zuhause sein. Unser Haus ist Gottes Haus. Das ist wunderbar und Grund, Gott zu loben und zu preisen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du Deine Schöpfung und uns Menschen liebst und deshalb Deinen Sohn in diese Welt geschickt hast – als einen von uns.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Dein Ja gesagt hast zu dieser Schöpfung, zu allen Menschen, zu mir, so dass wir selbst Dein Tempel, Deine Wohnung sein dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du jeden von uns mit Namen rufst. Du willst da sein für alle Menschen dieser Welt und berufst uns, uns ebenfalls für Dich und füreinander einzusetzen. Dich preisen wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Licht in all unser Dunkel und in unsere Not bringen willst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns den Bund Deiner Liebe schenkst, durch den wir mit Dir und auch miteinander verbunden sind. Du bist so fern und kommst uns so unfassbar nah, bist fassbar geworden in Jesus Christus.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Das Wort wurde Fleisch – ganz und gar – bis zum Tod am Kreuz. Diesen seinen Leib empfangen wir normalerweise in der Feier der Eucharistie. Doch wir vertrauen, dass Du Dich uns auch heute schenkst, wenn wir im Moment keine Eucharistie feiern können. Wir danken Dir deshalb, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – und dabei mit Dir und mit der ganzen Gemeinde verbinden sind.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

 

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Wir hoffen, dass wir bald wieder viele Gründe zum Feiern haben und auch feiern dürfen. Noch wissen wir nicht, wann das sein wird. Doch wann immer wir Mahl miteinander halten, ist dies ein winziger Vorgeschmack auf das große Festmahl in Deiner Herrlichkeit, wenn wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Noch kurz vor seinem Tod hat er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, uns schon hier ein Stück vom Himmel geschenkt. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

 

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Dir stillen willst. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht schon im Hier und Jetzt und erst recht am Ende unserer irdischen Zeit. Schon heute rufst Du jeden von uns beim Namen; keinen vergisst Du in Deinem Himmelreich. Jeden von uns meinst Du ganz persönlich, ganz individuell. So unterschiedlich wir sind, so sehr liebst Du jeden von uns. Wir preisen Dich für Deine Nähe, für den Liebesbund, den Du mit uns geschlossen hast und zu dem Du immer stehst. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und mit der verbunden wir heute Gottesdienst feiern, auch wenn wir uns nicht persönlich begegnen können. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade heute. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

  

Lied nach der Mahlfeier: GL 362 Jesus Christ, you are my life (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

 

Fürbitten:

Gott ruft uns beim Namen. Er ruft jeden von uns beim Namen, weil wir in seinen Augen wertvoll und wichtig sind. Und so dürfen wir bei ihm füreinander eintreten, füreinander bitten:

  • Für alle, die wie Samuel Deine Stimme hören und nicht erkennen, von wem sie stammt, und die nach Dir suchen. Und für alle, die Deine Stimme nicht erkennen können oder erkennen wollen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die hören, dass Du sie, dass Du uns alle beim Namen rufst. Und besonders für all diejenigen, die momentan daran zweifeln, dass sie für jemanden wichtig sind, die daran zweifeln, dass sie persönlich beim Namen gerufen werden.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, denen wie Eli junge Menschen anvertraut sind und mit ihnen nach deren Ruf und Berufung suchen. Und für alle, die wegen ganz existentiellen Sorgen gar kein Ohr mehr frei haben, um daran denken zu können, dass Du sie persönlich rufen könntest.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, denen in dieser Zeit quasi die Decke auf den Kopf fällt, weil sie so viel allein zu Hause sind. Und für alle, die gar kein Zuhause haben und sich nach Wohnung und Geborgenheit sehnen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Schülerinnen und Schüler, für alle Studierenden und für alle, die im Homeoffice arbeiten, die sich nach dem Lernen, Studieren und Arbeiten in Gemeinschaft sehnen. Und für alle Lehrerinnen und Lehrer und alle, die in diesen Tagen vor ganz neuen Herausforderungen der digitalen Welt stehen und kreative Wege suchen, in Bildung und Kontakte zu ermöglichen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die sich in diesen Tagen der Pandemie um andere Menschen sorgen und kümmern, ob beruflich oder privat. Und für alle, die in dieser Zeit die Sorge anderer besonders nötig haben.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • In allen unseren ganz persönlichen Anliegen und für alle Menschen, die uns nahestehen, bitten wir Dich, der Du ganz persönlich jeden von uns ansprichst und jedem von uns nahe bist.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Gott, Du rufst uns beim Namen, kennst uns – so wie Vater und Mutter ihre Kinder kennen. Du bist unser Vater. Und darum beten wir zu Dir:

Vater Unser


Ein Lied zum Dank: GL 876 Wo Menschen sich vergessen (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

 

Dankgebet:

Herr, unser Gott, Du bist bei uns, bist in uns. Du rufst uns bei unserem Namen und Du hast Geduld mit uns, wenn wir Dich nicht hören bzw. Deine Stimme nicht erkennen. Dafür danken wir Dir und bitten Dich: Lass uns Tag für Tag aufs Neue erfahren, wie sehr Du uns liebst, wie gut Du es mit uns meinst. Hilf uns einander zu helfen, Deinen Ruf zu hören und darauf zu vertrauen, dass Du jeden von uns ganz persönlich meinst und uns so liebst, wie wir sind. Darum bitten wir Dich durch Jesus, Deinen Sohn, uns vorgelebt hat, wie nah Du uns Menschen sein willst, weil Du uns liebst – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

 

Segensgebet:
So segne uns der dreifaltige Gott,
der Vater, der uns von Ewigkeit her beim Namen ruft,
der Sohn, der selbst von seinen Eltern beim Namen genannt wurde und die Menschen seiner Zeit namentlich in seine Nachfolge gerufen hat,
und der Heilige Geist, der in uns wohnen will und uns hilft, den Ruf des Vaters zu hören und ihm zu folgen.


So segne uns und alle, die uns wichtig sind, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

 

Lied: Herr, wir bitten, komm und segne uns (Olivia Klatzka, beide Saxophon-Stimmen)

 

 

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