Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 23. April 2023 (3. Sonntag der Osterzeit - Lesejahr A)

(c) Doris Hopf - in: pfarrbriefservice.de
Datum:
Sa. 22. Apr. 2023
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 23. April 2023 (3. Sonntag der Osterzeit - Lesejahr A)
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Wir laden Sie ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst so wie die Menschen in der Apostelgeschichte in den eigenen Häusern und Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Lied zu Beginn: GL 329 Das ist der Tag, den Gott gemacht (Matthias Hampel)

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser auferstandener Herr, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

sehr herzlich begrüßen wir Sie zu unserem heutigen Gottesdienst. Es ist schon der dritte Sonntag der Osterzeit. Noch einmal lässt uns die Liturgie wie am Ostermontag hören und lesen, wie Jesus mit den Jüngern nach Emmaus geht. Sie erkannten ihn zunächst nicht. Ja, auch manchen von uns mag es immer wieder schwerfallen zu erkennen, dass Jesus unsere Wege mit geht, dass er auferstanden ist, um auch uns Leben zu schenken.

Wie die Jünger auf dem Weg nach Emmaus mögen wir vielleicht momentan eher noch all das vor Augen haben, was uns gerade das Leben nimmt. Krieg, Energiekrise, Zukunftsängste, existentielle Nöte, …

Doch wir dürfen hoffen, ihn wie die Jünger zu erkennen: jetzt in dieser Feier, wenn wir sein Wort hören und wenn wir nachher das Brot miteinander teilen, und auch nach dieser Feier: an diesem Sonntag, in dieser Woche.

Dafür dürfen wir ihn wie die Jünger in Emmaus einladen: Herr, bleibe bei uns! Oder auch: Herr, komm zu uns! Kyrie eleison!

Kyriegebet:

Jesus, du bist vom Tod erstanden. Kyrie eleison.

Jesus Christus, du begleitest die Jünger auf dem Weg nach Emmaus und gehst auch unsere Wege mit. Christe eleison.

Jesus, du zeigst dich uns Menschen, wenn Du das Brot mit uns brichst. Kyrie eleison.

Gloria: GL 173 (Stefan Worlitsch)

 
Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Allmächtiger, uns liebender Gott, auf dem Weg nach Emmaus erklärt Dein Sohn Jesus den Jüngern die Schrift und erklärt, dass er selbst so viel leiden muss, um auferstehen zu können. Auch wir sehen manchmal nur Leid und Tod und haben keine Augen für das Leben um uns herum. Lass uns heute und in der nächsten Zeit ganz neu erfahren, wie Du uns durch die Erfahrungen selbst der größten Krisen hin zu neuem Leben führen willst. Lass uns sehen, dass die Botschaft von Ostern uns immer wieder aufs Neue gilt. Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit den Jüngern und auch mit uns auf dem Weg ist, weil er uns liebt bis in alle Ewigkeit. Amen.

Erste Lesung: Apg 2,14.22b-33

14 Am Pfingsttag trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden: Ihr Juden und alle Bewohner von Jerusalem! Dies sollt ihr wissen, achtet auf meine Worte! Jesus, den Nazoräer, einen Mann, den Gott vor euch beglaubigt hat durch Machttaten, Wunder und Zeichen, die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst - 23 ihn, der nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht. 24 Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde. 25 David nämlich sagt über ihn: Ich hatte den Herrn beständig vor Augen. Denn er steht mir zur Rechten, dass ich nicht wanke. 26 Darum freute sich mein Herz und frohlockte meine Zunge und auch mein Leib wird in Hoffnung wohnen; 27 denn du gibst meine Seele nicht der Unterwelt preis, noch lässt du deinen Frommen die Verwesung schauen. 28 Du hast mir die Wege zum Leben gezeigt, du wirst mich erfüllen mit Freude vor deinem Angesicht. 29 Brüder, ich darf freimütig zu euch über den Patriarchen David reden: Er starb und wurde begraben und sein Grabmal ist bei uns erhalten bis auf den heutigen Tag. 30 Da er ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm einen Eid geschworen hatte, einer von seinen Nachkommen werde auf seinem Thron sitzen, 31 sagte er vorausschauend über die Auferstehung des Christus: Er gab ihn nicht der Unterwelt preis und sein Leib schaute die Verwesung nicht. 32 Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen. 33 Zur Rechten Gottes erhöht, hat er vom Vater den verheißenen Heiligen Geist empfangen und ihn ausgegossen, wie ihr seht und hört.

Antwortpsalm vom Tag: Psalm 16 (Stefan Worlitsch)

 

Zweite Lesung:  1 Petrus 1,17-21

Schwestern und Brüder!

17 Wenn ihr den als Vater anruft, der jeden ohne Ansehen der Person nach seinem Tun beurteilt, dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht! 18 Ihr wisst, dass ihr aus eurer nichtigen, von den Vätern ererbten Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber oder Gold, 19 sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel. 20 Er war schon vor Grundlegung der Welt dazu ausersehen und euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschienen. 21 Durch ihn seid ihr zum Glauben an Gott gekommen, der ihn von den Toten auferweckt und ihm die Herrlichkeit gegeben hat, sodass ihr an Gott glauben und auf ihn hoffen könnt. 

Halleluja (Stefan Worlitsch)

Evangelium: Lk 24,13-35

13 Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. 14 Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. 15 Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. 16 Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. 17 Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen 18 und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? 19 Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. 20 Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. 21 Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. 22 Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, 23 fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. 24 Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. 25 Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. 26 Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? 27 Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. 28 So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, 29 aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. 30 Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. 31 Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. 32 Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? 33 Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren. 34 Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. 35 Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)

Liebe Gemeinde,

die Emmaus-Geschichte begegnet uns immer wieder. Mir geht sie sehr nah. Hier wird so sehr deutlich, wie wenig offensichtlich es ist, den Auferstandenen als Auferstandenen zu erfahren. Außerdem lässt sich an ihr ganz wunderbar der Aufbau unserer Liturgie verstehen.

Zunächst einmal: Ja, immer wieder stellt sich doch die Frage, ob es nicht viel einfacher gewesen wäre, damals zu Jesu Zeit gelebt zu haben. Sie müssen ihn doch erkannt haben! Es müsste doch so einfach gewesen sein, damals zu leben – und zu glauben.

Nein, war es nicht! Sie erkannten ihn nicht. Sie redeten mit ihm. Sie mussten doch seine Stimme hören. So dunkel kann es doch gar nicht gewesen sein, dass sie ihn nicht erkennen konnten. Er hat sich doch wohl nicht verkleidet … Und wenn sie ihn wirklich kannten, mussten sie doch Stimme, Aussehen irgendwie erkennen. Er war doch noch nicht lange weg – erst drei Tage tot …

Aber sie erkannten ihn nicht. Er war nicht erkennbar.

Nichtsdestotrotz: Er war ein geduldiger Zuhörer. Er hat sich ihren Frust angehört. Er konnte ihnen die Schrift auslegen. Offensichtlich so, dass sie ihm wiederum zuhörten.

Er war ein guter Wegbegleiter. Vermutlich ging der Weg schnell vorbei. Trotz aller Trauer konnten sie so vorwärts gehen.

So sollte sich ein Gottesdienst anfühlen: Vor vielen Jahren habe ich mehrfach auf diese Weise Gottesdienst gefeiert: auf dem Weg. Wir waren unterwegs, haben den Gottesdienst begonnen, uns gegenseitig die Heilige Schrift ausgelegt. Zwischendrin sind wir stehen geblieben, meist gelaufen. Im Laufen und Stehen haben wir die Worte der Heiligen Schrift gehört und darüber gesprochen, haben wir auch gebetet, in Stille und im gesprochenen Wort unsere Bitten vor Gott gebracht.

Irgendwann kamen die Jünger in Emmaus an. Sie luden den Fremden ein – denn es will Abend werden. – Der Weg wäre zu gefährlich geworden. Welche Gastfreundschaft! Ganz ehrlich: Wer von uns würde einen Fremden mit zu sich ganz spontan in die Wohnung einladen?

Sie machten das. Und sie aßen. Ganz selbstverständlich. Alle saßen beim Mahl. Im Brechen des Brotes – ganz plötzlich, da erkannten sie ihn. Und in dem Moment entzog er sich ihnen.

Er ist nicht zum Festhalten. Dann, wenn sie die Gemeinschaft mit Jesus genießen könnten, ist er fort.

Aber sie können nicht sitzen bleiben. Sie müssen aufbrechen: Diese frohe Botschaft müssen sie zurück nach Jerusalem tragen.

Ja, so geht der Gottesdienst weiter: Nach dem Wortgottesdienst folgt das Mahl. Bei diesen Weggottesdiensten war das dann tatsächlich der Zeitpunkt, an dem wir irgendwo angekommen waren, an dem wir in einer Kirche Gabenbereitung und Eucharistie feierten.

Im Brechen des Brotes können wir ihn erkennen! Das sagt uns die Liturgie, das will die Eucharistie. Und doch ist es immer wieder die Frage: Kennen wir ganz persönlich diesen Moment in unseren Gottesdiensten, von dem wir sagen könnten: Brannte uns nicht das Herz, als er mit uns redete? Der Moment, in dem wir diesen Geistesblitz haben, spüren, dass er unter uns ist?

Oder wo sonst kennen Sie solche Momente – Momente, in denen wir ganz plötzlich uns ganz intensiv mit Gott verbunden wissen? Momente, in denen es auch gar nicht mehr wirklich schlimm ist, dass sich uns dieser Moment auch bereits wieder entzogen hat, bis wir ihn begriffen haben? Das ist nicht schlimm, weil der Moment so wertvoll ist, dass die Jünger nun einfach sicher sind: Jesus lebt; er ist unter ihnen. Ob er nun wenige Zentimeter entfernt ist oder schon wieder wo ganz anders, spielt keine Rolle mehr. Von seinem Leben wollen sie erzählen. – Von seinem Leben, von seiner Liebe sollten auch wir erzählen wollen.

Solche Momente der Begegnung will Gott auch uns schenken.

Ich kenne solche Momente, von denen ich lange, lange zehre. Ich denke da an Momente zurück, die inzwischen über dreißig Jahre her sind, aber doch so prägend, dass ich darauf zurückkommen kann in Zweifeln.

Diese Zweifel sind natürlich da. Ich bin sicher, auch die Jünger hatten sie. Nicht nur vor der Begegnung mit Jesus auf dem Weg.

Doch sie werden sich ganz gewiss ihr Leben lang an dieses Brotbrechen in Emmaus erinnert haben.

Das sind Momente, die wir gerne festhalten würden, nicht festhalten können – und die sich gleichzeitig doch ganz tief in unser Herz einprägen.

Gerne habe ich diesen Text in den letzten Jahren beim sogenannten Trauererinnerungsgottesdienst in Watzenborn gelesen: Denn das ist auch eine Erfahrung, die wir eben nicht nur mit Jesus machen können, sondern auch mit den Menschen, die wir einmal geliebt haben und die nun nicht mehr hier auf Erden leben. Auch sie können wir erfahren. Niemals zum Festhalten. Aber hier bin ich mir ganz sicher, dass Menschen, die einen Menschen wirklich geliebt haben und nun vermissen, auch diese Erfahrung kennen, dass er oder sie plötzlich da ist. Nein, leider nicht zum Festhalten. Aber doch so intensiv, dass es ganz wirklich ist. Da ist plötzlich dieser Geruch. Da ist plötzlich innerlich dieses Lachen. Dieser Klang – der doch nur zu einem einzigen Menschen gehörte.

Festhalten lässt sich das nicht. Begreifen auch nicht. Aber doch ist es real. Diese Menschen sind bei uns. Auferstanden – ganz wirklich. Und so über den Tod hinaus auch mit uns verbunden.

Ja, und manche Male braucht es für diese Erkenntnis eben solch einen Emmausweg: einen Weg der Traurigkeit, einfach vielleicht auch Langeweile oder auch ein „Abhauen“ aus dem ganzen Elend … Mittendrin nähert sich uns doch wieder der Mensch, der uns fehlt – nähert sich uns Gott. Und dann kommt das Zeichen: Ob das das Brechen des Brotes ist. – Ja, vielleicht ist es sogar ein gemeinsames Lieblingsessen. Aber vielleicht ist es auch die gemeinsame Gartenarbeit, die zum Ort wird, an dem unser Herz zu brennen beginnt und wo wir spüren, dass er oder sie nie ganz von uns gehen wird, sondern lebt – und hier mit uns verbunden ist, solange, bis wir einmal selbst ebenfalls diesen Schritt gehen werden: vom irdischen Leben hier hin zum ewigen Leben bei Gott – wo uns sowohl Jesus als auch all die lieben Menschen und Tiere, die einmal hier mit uns gelebt haben, erwarten werden. Amen.

Glaubenslied: GL 836 Ich glaube an den Vater (Stefan Worlitsch + Sänger/innen + Nachspiel: Olivia Klatzka)

Friedenszeichen:

Besonders nach seiner Auferstehung begrüßt Jesus seine Jünger immer wieder mit den Worten: Der Friede sei mit euch. Diesen Frieden spricht er auch uns zu – ganz besonders in Zeiten von Unfrieden:

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

Lied: GL 325: Bleibe bei uns (Stefan Worlitsch)

Lobpreisendes Gebet und Mahlfeier:

Mit Jesus, den Jüngern in Emmaus und der ersten christlichen Gemeinde sind wir in unseren Häusern und Wohnungen versammelt, um das Brot zu brechen und zu teilen. Wie sie loben wir Gott und beten:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns Deinen ewigen Bund: Wir sind mit Dir und miteinander verbunden, wo auch immer wir gerade sind. Du selbst begleitest uns auf allen unseren Wegen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns auf unseren Wegen wie den Jüngern von Emmaus aufzeigst, dass nach allem Leid Deine Herrlichkeit aufscheinen wird, weil Du ein Gott des Lebens bist.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Deinen Sohn in diese Welt geschickt hast, der uns im Zeichen von Brot und Wein ein Zeichen geschenkt hat, dass Dein Bund mit uns Menschen niemals endet und uns auch heute gilt. Jesus, dein Sohn, hat seinen Jüngern und damit auch uns am Abend vor seinem Tod das Brot gereicht mit den Worten: Nehmt und esst. Das ist mein Leib.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für dieses große Geschenk unseres Glaubens. Wir danken, dass Deine Liebe uns immer und auch heute gilt.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns auch heute das Brot als Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Dich den Jüngern im Emmaus im Brechen des Brotes gezeigt hast. Auch wir bitten Dich heute: Herr, bleibe bei uns – ob es Tag ist oder Abend. Wir ersehnen Dich.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du die Menschen froh machst und uns allen Leben schenkst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, der Du den Jüngern im Brechen des Brotes die Augen geöffnet hast. Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du auch uns die Augen öffnen willst, Dich und Deine übergroße Liebe aufs Neue zu erkennen. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: Von Jesus berührt und gesegnet (Sandra Lang; Thorsten Kenntemich)

Fürbitten:

Im Brechen des Brotes gingen den Jüngern in Emmaus die Augen auf und sie erkannten Jesus in ihrer Mitte. Auch unter uns will Jesus sich zeigen. Er geht unsere Wege mit – und hört all unser Gebet, auch unsere Bitten:

  • Für alle Menschen, die im Moment ihren Blick nur auf alles Leid richten können und so hoffnungslos ihre Wege gehen. Zeige ihnen, zeige uns allen auf, dass Du für uns Menschen Auferstehung und Leben bereit hältst.

Jesus, Du Gottes Sohn in unserer Mitte: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, die an schweren Krankheiten erkrankt sind. Lass sie erkennen, dass Du mit ihnen unterwegs bist, und erweise Du Dich als ihr Heiland.

Jesus, Du Heiland aller Welt. Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Kinder dieser Welt, die statt spielen arbeiten oder aus Kriegsgebieten fliehen müssen und Angst um ihre Familie haben. Schenke Du ihnen kleine, winzige Gründe, auch einmal lachen zu können oder sich freuen zu dürfen. Lass auch sie ihre Kindheit erleben. Schenke ihnen einmal Grund für wirkliche Freude und Menschen, die sie darin unterstützen, dass auch sie Kinder sein und lernen dürfen.

Jesus, Du Freude der Menschen und Lehrer der Welt. Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die sich in dieser Zeit um ihre Existenz sorgen. Gib Du allen das nötige „Brot“ – alles, was sie zum Leben benötigen - und auch „Wein“, der für die Lebensfreude steht. Schenke allen Kraft, Mut und neue Hoffnung.

Jesus, Du Brot und Nahrung für uns alle. Wir bitten dich, erhöre uns.

  • Für alle Politiker und alle, die immer wieder viele schwierige Entscheidungen zu treffen haben: Schicke ihnen Deinen Geist der Weisheit und der Erkenntnis, damit sie das Rechte beschließen mögen, um unser Land und unsere Welt durch diese schwere Krise zu bringen.

Jesus, Du unsere Weisheit. Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die in diesen Tagen sterben: Führe sie zu Dir, zum Leben in Deiner Herrlichkeit.

Jesus, der Du selbst die Auferstehung und das Leben bist. Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  • In allen unseren eigenen Anliegen bitten wir Dich. (Hier ist Zeit, entweder in Stille die eigenen Bitten vor Gott zu bringen oder diese in der Hausgemeinschaft auch auszusprechen und so miteinander zu beten.)

Jesus, der Du auch heute mitten unter uns bist. Wir bitten Dich, erhöre uns.

Alles, was wir auf dem Herzen haben, fassen wir auch heute zusammen in dem Gebet, das Jesus uns zu beten gelehrt hat:

Vater Unser

Lied: GL 322 Ihr Christen singet hocherfreut (Stefan Worlitsch)

Dankgebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, wir danken Dir für diese Feier. Wir danken Dir, dass Du unter uns bist – wenn wir Dein Wort hören, wenn wir das Brot miteinander teilen und miteinander Wein (Saft) trinken. Wir danken Dir, dass Du uns als Christen hier in Langgöns, Linden und Pohlheim und auch in Lich und Hungen miteinander verbindest. Wir danken Dir, dass Du größer bist als alle Mauern, die uns Menschen manchmal trennen können, weiter bist als jede noch so weite Distanz, die zwischen unseren Gemeinden – und manchmal auch zwischen menschlichen Herzen liegen kann. Wir danken Dir, dass Du jede geschlossene Tür und jedes verschlossene Herz überwindest und bei uns allen bist. Darum bitten wir durch Jesus Christus, Deinen Sohn, der als Auferstandener durch verschlossene Türen in jede Wohnung kommt und sich immer wieder im Brechen des Brotes zeigt und so bei uns ist bis in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet:

Es segne uns der uns liebende Gott,

der Vater, der uns erschaffen hat und Leben schenkt,

der Sohn, der uns auf allen unseren Wegen wie die Emmausjünger begleitet und das Brot mit uns bricht,

der Heilige Geist, der in uns lebt und uns lieben lässt.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Schlusslied: GL 525: Freu dich, du Himmelskönigin  (Stefan Worlitsch)

Und zum Schluss: Eine kleine Nachtmusik (Violinschülerinnen Pohlheim)