Gottesdienst am 25. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 18. September 2022
– im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim
Wir laden Sie ein, wenn möglich wieder Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.
Eingangslied: GL 423 Wer unterm Schutz des Höchsten steht (Stefan Worlitsch)
Liturgische Eröffnung:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Jesus, unser Bruder und Herr, unser einziger vollkommener Mittler zum Vater, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Begrüßung:
Liebe Gemeinde,
morgen wird die Queen beerdigt; seit letzter Woche gibt es einen neuen König. In England. Wieso ist dies auch bei uns relevant? Schon früh habe ich mich gefragt, weshalb die Königshäuser anderer Länder bei uns eine solche Faszination ausüben, dass sie Seiten von Illustrierten füllen: Wieso fasziniert uns das – und doch wünschen wir (oder zumindest die meisten von uns) uns keine Monarchie für unser eigenes Land …
In Watzenborn feiern wir heute den vom März in den September verschobenen Weltgebetstag der Frauen – in diesem Jahr vorbereitet von Frauen aus Großbritannien. Wie passend! Denn ja: Wir sind miteinander verwoben. Als Christen, als Katholiken sind wir schon immer stolz, eine Weltkirche zu sein, nicht „nur deutsch“. Erst recht gilt das, wenn wir wie heute bei der Feier des Weltgebetstags uns in der großen Ökumene unterschiedlicher Kirchen und kirchlicher Gemeinschaften finden: Wir sind eine Weltgemeinschaft – mit Verantwortung für alle: ob Christen, Anders-Gläubige oder Nicht-Gläubige. Das, was an anderen Orten dieser Welt geschieht, sollte uns nicht egal sein. Egal, ob es nun um Queens und Kings, Königinnen und Könige, oder die Ärmsten der Armen geht.
Für sie, für uns selbst, für uns alle dürfen wir Gott um Erbarmen rufen, ihn als unseren wichtigsten Herrn und König anrufen – mit den Worten des Kyrie:
Kyrie: GL 164 Der in seinem Wort uns hält (Barbara Westermann)
Herr Jesus, Du bist König der ganzen Welt.
Herr, erbarme dich.
Jesus Christus, durch Dich sind wir in der Taufe gesalbt zu Königinnen und Königen mit Weltverantwortung.
Christus, erbarme dich.
Herr Jesus, Du Größter aller Könige.
Herr, erbarme Dich.
Ihn, Jesus, unseren König, loben und preisen wir:
Loblied: GL 723 Ehre dir Gott (Stefan Worlitsch)
Gebet:
Lasset uns beten:
Herr, unser Gott, Du selbst bist König. Du berufst uns Menschen, Frauen wie Männer gleichermaßen in Deine Nachfolge, auf dass wir Deine Erde verwalten, die Du uns anvertraut hast. Wir bitten Dich: Lass uns nicht vor falschen Königen niederknien, sondern lenke unser Herz und unseren Verstand darin, Dich zu ehren und in Deiner Nachfolge zu leben und das Gut, dass Du uns Menschen anvertraut hast, zum Wohl aller (mit) zu verwalten – damit Dein Reich hier unter uns anbrechen kann, bis wir einmal bei Dir sind in alle Ewigkeit. Amen.
Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:
(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)
Hier gibt es noch ein paar sehr wichtige Informationen für uns alle. Wenn Du Ideen für uns oder Wünsche an uns hast, freuen wir uns über eine Nachricht an KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!
Erste Lesung: Amos 8,4-7
4 Hört dieses Wort, die ihr die Armen verfolgt / und die Gebeugten im Land unterdrückt! 5 Ihr sagt: Wann ist das Neumondfest vorbei, dass wir Getreide verkaufen, / und der Sabbat, dass wir den Kornspeicher öffnen können? Wir wollen das Hohlmaß kleiner und das Silbergewicht größer machen, / wir fälschen die Waage zum Betrug, 6 um für Geld die Geringen zu kaufen / und den Armen wegen eines Paars Sandalen. / Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld. 7 Beim Stolz Jakobs hat der HERR geschworen: / Keine ihrer Taten werde ich jemals vergessen.
Antwortpsalm: Psalm 113
Zweite Lesung: 1 Timotheus 2,1-8
1 Vor allem fordere ich zu Bitten und Gebeten, zu Fürbitte und Danksagung auf, und zwar für alle Menschen, 2 für die Herrscher und für alle, die Macht ausüben, damit wir in aller Frömmigkeit und Rechtschaffenheit ungestört und ruhig leben können. 3 Das ist recht und wohlgefällig vor Gott, unserem Retter; 4 er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. 5 Denn: Einer ist Gott, / Einer auch Mittler zwischen Gott und Menschen: / der Mensch Christus Jesus, 6 der sich als Lösegeld hingegeben hat für alle, / ein Zeugnis zur vorherbestimmten Zeit, 7 als dessen Verkünder und Apostel ich eingesetzt wurde - ich sage die Wahrheit und lüge nicht -, als Lehrer der Völker im Glauben und in der Wahrheit. 8 Ich will, dass die Männer überall beim Gebet ihre Hände in Reinheit erheben, frei von Zorn und Streit.
Halleluja
Evangelium: Lukas 16,1-13
1 Jesus sprach aber auch zu den Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. 2 Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Denn du kannst nicht länger mein Verwalter sein. 3 Da überlegte der Verwalter: Was soll ich jetzt tun, da mein Herr mir die Verwaltung entzieht? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht und zu betteln schäme ich mich. 4 Ich weiß, was ich tun werde, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. 5 Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem anderen, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? 6 Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich schnell hin und schreib fünfzig! 7 Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib achtzig! 8 Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte, und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes. 9 Ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es zu Ende geht! 10 Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den großen. 11 Wenn ihr nun im Umgang mit dem ungerechten Mammon nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? 12 Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das Eure geben? 13 Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)
Liebe Gemeinde,
morgen ist die Beerdigung der Queen. Eingangs zu diesem Gottesdienst habe ich schon einmal die Frage gestellt: Was ist es, wodurch die Royals auch hierzulande so populär sind? Die Queen war geachtet. Nun, ich konnte mir die Welt ohne die Queen nicht vorstellen, und so geht es ja vielen von uns. Eine solch lange Regierungszeit war schon enorm. Nichtsdestotrotz bleibt für mich die Frage: Woher eigentlich kommt diese Autorität, die diese Frau hatte? Woher nun nimmt der neue König seine Autorität?
Ist es lediglich die Geburt, die einem Menschen Autorität – und vor allem Macht verleiht? Ja, ich weiß: Das sind zwei paar Dinge: Macht ist das eine, Autorität das andere. Bei nur wenigen Menschen kommt beides so richtig zusammen.
Diese Frage, „woher nehmen Menschen die Autorität über andere zu bestimmen?“, habe ich mir auch am vergangenen Wochenende gestellt. Sicher hat der eine oder die andere auch mitverfolgt, wie sich in Frankfurt viele Engagierte, Bischöfe, Professor*innen, Priester, Hauptamtliche, Ehrenamtliche zur vierten Synodalversammlung im Rahmen des Synodalen Weges getroffen haben. Die Versammlung wollte so einige der Papiere, die in den letzten Jahren in kleinen wie großen Runden – immer im Gespräch miteinander – entstanden sind, verabschieden und damit auf den Weg bringen. Das erste Papier war ein Grundsatzdokument über die Lehre der Kirche zur Sexualität. Viele haben an diesem Dokument mitgeschrieben. Immer wieder wurde es überarbeitet, wurden Textpassagen so abgeändert, dass alle, die mitgesprochen haben, sie vertreten konnten.
Eigentlich hätte es selbstverständlich sein müssen, dass dieses Dokument so nun auch verabschiedet wurde. So, wie der Synodale Weg angelegt war, schien es eigentlich nur noch eine Formsache, die Dokumente zu verabschieden. Alle hatten ja vorab die Möglichkeit mitzureden, dafür zu sorgen, dass die Texte so formuliert waren, dass sie ihnen entsprachen. Allen Änderungsvorschlägen war jeweils mit breiter Mehrheit zugestimmt worden. Es gab auch kaum Gegenrede vorab. Und dann geschah es: Einige Bischöfe haben sich vorher nicht zu Wort gemeldet – und dann einfach dagegen gestimmt. Dank eigener Regeln dieser Synodalversammlung mussten nicht nur insgesamt 2/3 der Anwesenden den Papieren zustimmen, sondern jeweils auch 2/3 der Bischöfe. Ersteres wurde locker erreicht. Von den Nichtbischöfen stimmten mehr als 90 Prozent zu, aber bei den Bischöfen nur etwas mehr als 60 Prozent. Hätten drei Bischöfe mehr dem Dokument zugestimmt, wäre es angenommen worden. Doch so hatten diese Bischöfe, die sich großteils vorab nicht zu Wort gemeldet haben und so etwas an dem Dokument hätten ändern können, letztlich die Macht, das zu blockieren, was viele mit viel Engagement und Herzblut vorbereitet hatten.
Ja, so ist unsere Kirche aufgestellt. Für manche mag das selbstverständlich sein, dass es die Bischöfe sind, die entscheiden. Oder noch mehr: Auch einige der Bischöfe selbst beriefen sich in ihren Beiträgen am nächsten Tag nicht etwa auf theologische oder Vernunftargumente, sondern darauf, dass sie einmal im Gehorsam einen Treueeid geleistet haben und dabei versprochen haben, eine bestimmte Haltung einzunehmen. Daran könnten sie nun nichts ändern.
Mehr als 60 Prozent der Bischöfe jedoch sahen das anders. Auch sie haben einen Treueeid geleistet. Denselben. Auch sie sind diesem Eid treu. Nur anders. Nämlich indem sie sehen, dass Treue eben heißt, mit Verstand und Herz dabei zu sein. Oder im Ernst: Würden Sie, wenn Sie ihrem Ehepartner einst bei der Hochzeit versprochen haben, jede Woche mit ihm zu seinem geliebten Tanzabend zu gehen, daran noch festhalten, wenn Ihr Ehepartner feststellt, dass er eigentlich viel lieber etwas anderes macht? Oder noch mehr, wenn er aus gesundheitlichen Gründen – z.B. – gar nicht mehr tanzen kann? Soll heißen: Was heißt es, treu zu sein? Einem Menschen? Und erst recht Gott und seinem Willen?
Ja, wem folgen wir? Oder auch aus der anderen Perspektive: Woher nehmen wir Autorität?
Ich beschreibe dies jetzt nicht ohne Grund so ausführlich. Letztlich geht es Jesus im heutigen Evangelium ja um nichts anderes: Wie gehe ich mit Autorität oder mit Verantwortung, letztlich auch mit Treue um? Ein reicher Mann – ja, vielleicht ein Bild für Gott – gibt die Verwaltung seiner Güter weiter: der reiche Mann an seinen Verwalter, Gott vielleicht zunächst an Bischöfe, letztlich aber auch an uns alle.
Gott vertraut seine Güter Menschen an, nicht damit diese dann alleinherrschaftlich diesen Besitz verschleudern, auch nicht, damit diese die verliehene Macht ausnutzen. Nein, alle Menschen, denen Gott seine Güter anvertraut, sollen verantwortungsvoll mit diesen umgehen. Aber offensichtlich wusste Jesus, wie wir Menschen ticken. Und daher erzählte er dieses Gleichnis.
Es geht um die Treue zum Herrn. Ja, darum mühen wir uns sicher alle. Darum mühen sich selbstverständlich auch alle unsere Bischöfe. Doch offensichtlich geht diese Treue zum Herrn unterschiedlich: Die Bischöfe selbst waren sich ja wie gesagt nicht eins bei der Frage, wie sie abstimmen sollen. Manchmal oder gar oft ist es eben nicht eindeutig, wie wir uns entscheiden sollten, wie Nachfolge funktioniert, was es bedeutet, Gott treu zu sein.
Jesus erzählt nun also von diesem Verwalter. Der sei untreu gewesen. Vielleicht hat er ja auch – aus bestem Wissen und Gewissen heraus – eine falsche Entscheidung getroffen, durch die es zur Anschuldigung kam, dass er das Vermögen seines Herrn verschleudere? Wenn wir das Gleichnis lesen, heißt es hier nämlich nicht: Der Verwalter verschleuderte das Vermögen seines Herrn. Sondern es steht da: Man beschuldigte ihn, das Vermögen seines Herrn zu verschleudern.
Und dieser Verwalter, was tut der nun? Er hätte sich rechtfertigen können, hätte sagen können, dass er dem Herrn doch immer treu war, nichts Falsches getan habe, sich vielleicht nur versehentlich einen Fehler geleistet habe. Er hätte diejenigen anschwärzen können, die ihn angeschwärzt haben. Menschlich kennen wir solche Schlammschlachten ja durchaus!
Nein, all das macht er aber nicht. Stattdessen sucht er sehr berechnend und doch gutherzig Verbündete. Er erlässt den Schuldnern seines Herrn Geld. Er macht das, um wenigstens bei ihnen beliebt zu sein, wenn sein Herr ihn verstoßen würde. Ob er damit seinen Herrn übergeht, weil er damit ja nun letztlich dessen Vermögen nochmals verkleinert, oder ob er diesen Schuldenerlass aus eigener Tasche ausgleicht, ist hier zweitrangig.
Wichtig ist, dass Jesus dieses Tun lobt!
Könnte das nicht z.B. für die Bischöfe heißen, dass sie sich im Zweifelsfall und dann, wenn nicht eindeutig ist, wie der Wille des Herrn aussieht, auf die Seite der Menschen schlagen sollten? Bei manch einem Bischof habe ich in diesen Tagen ein solches Ringen gesehen: So mussten die Bischöfe vor ihrer Weihe eben diesen Treueeid leisten und darin auch versprechen, dass sie sich für immer gegen die sakramentale Weihe von Frauen aussprechen. Und dennoch haben sich bei der Verabschiedung eines Grundlegenden Dokumentes, das sich dafür ausspricht, das in Rom nochmals neu geprüft werden solle, ob nicht doch endlich auch Frauen zu den sakramentalen Weihen zugelassen werden, letztlich mehr als 80% der Bischöfe dafür ausgesprochen! Das fiel einigen nicht leicht: Sie hatten ja vor ihrer Weihe anderes versprochen. Manche rangen mit sich. Ein Bischof beschrieb das sehr deutlich. Es sei ja für ihn klar gewesen mit seiner Weihe. Aber dann habe er kürzlich mit einigen ihm persönlich bekannten Frauen gesprochen, die sich als berufen erleben.
Ja, das Sein bei den Menschen verändert Haltung. Und ja, ganz vielleicht haben sich einige wenige Bischöfe auch nur für dieses Dokument ausgesprochen, weil es dieses Mal beantragt eine namentliche Abstimmung gab – und so deutlich wurde, wer wie abstimmt. Im Bild des Gleichnisses: Die Schuldner konnten erleben, dass dieser Verwalter ihnen die Schulden erließ – und dieser Verwalter machte sich somit bei ihnen beliebt. Ja, vielleicht haben durch die öffentliche Abstimmung ein oder zwei der Bischöfe festgestellt, dass es wichtig ist, dass die Menschen sehen, dass sie an ihrer Seite stehen, weil sie sich ansonsten nicht mehr sicher waren, weil sie – im Bild des Gleichnisses – aufgerüttelt, verunsichert waren. Natürlich ist das Bild gewagt. Und dennoch: Jesus lobt ja sogar das Taktiererische des Verwalters. Auch so kann sich etwas bewegen.
Es ist nicht vorhandene Macht, die Autorität verleiht. Es ist Klugheit, Einsetzen des Verstandes – und vor allem ein Herz für die Menschen. Ja, es ist das Leben mit und für die Menschen. Die Queen hatte gar nicht solch große Macht – in einer parlamentarischen Monarchie, in der andere für die Gesetzgebung verantwortlich waren. Doch sie lebte mit und für die Menschen. So besaß sie wirklich Autorität – und hatte dadurch Ansehen.
Wir brauchen keine Macht – egal, wo wir sind: Uns allen ist das Reich Gottes anvertraut, damit wir in Klugheit Mensch, Tier und Schöpfung schützen. Und wie dieser Verwalter immer das Beste für die Menschen, mit denen wir zu tun haben, im Sinn haben. Und wenn wir mal nicht wissen, wie wir das tun sollen, dann sollten wir am besten andere Menschen fragen: fragen, was ihnen jetzt guttun würde. Gott hat sein Reich schon längst in uns Menschen grundgelegt. Wahre Treue zu ihm hebt diesen Schatz und bleibt nicht einem Buchstaben treu. Wenn wir nach dem Besten dieser Welt schauen und versuchen, danach zu handeln, ja, ich glaube, dann vermehrt sich sozusagen der Besitz unseres Herrn – weil so hier sein Reich nicht im Verborgenen bleibt, sondern sichtbar werden kann. Amen.
Credo:
Es sind nicht viele Herren, an die wir glauben; es ist ein einziger Herr und Gott. Zu ihm bekennen wir uns mit den Worten des Apostolischen Glaubensbekenntnisses.
Friedenszeichen:
Obwohl der Verwalter Angst vor der Strafe seines Herrn hatte – oder gerade deswegen –, suchte er Versöhnung mit den Schuldnern seines Herrn. Frieden hilft! Oftmals ist dieser Friede jedoch gestört. Jesus ruft uns immer wieder aufs Neue diesen Frieden zu suchen. Mit seiner Hilfe ist das möglich.
In diesem Vertrauen dürfen wir uns den Frieden Jesu gegenseitig zusprechen:
Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!
Lied vor der Mahlfeier: GL 458 Selig seid ihr (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:
Gott selbst lädt uns einmal alle an seinen Tisch. Schon hier auf Erden sind wir eingeladen, Festmahl zu feiern – und dabei diejenigen im Blick zu haben, die weniger haben als wir selbst. Dabei all die Menschen im Blick zu haben, die Gott liebt. Gemeinsam oder auch jeder und jede für sich, dürfen wir Gott loben und preisen:
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns aus Liebe geschaffen hast und in dieser Liebe auch heute auf uns und jedes einzelne Deiner Geschöpfe blickst. Du hast einen Sinn in Deine Schöpfung gelegt und hilfst uns dabei, diesen Sinn unseres Lebens zu entdecken, unseren Platz im Hier und Heute zu finden und einmal bei Dir für immer anzukommen. Dich preisen wir.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Liebe und Barmherzigkeit, die Jesus bis zu seinem Tod gelebt und uns verkündet hat. Wir preisen Dich für das Mahl, das er mit seinen Freunden hielt und bei dem sogar sein Verräter teilnehmen durfte – als Zeichen, dass Du Versöhnung willst. Immer. Dich loben und preisen wir – bis in alle Ewigkeit.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Geschenk, das Jesus uns bei diesem Mahl gemacht hat, als er seinen Jüngern und damit auch uns das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er mit diesen Worten uns alle eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag, will uns Kraft geben, dass wir Brot und alles, was wir haben, miteinander teilen, so dass es für alle reicht. Wenn wir jetzt Mahl miteinander halten, ist dies ein Vorgeschmack auf das große Fest, das Du mit uns feiern willst, wenn wir einmal alle bei Dir sind. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.
Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Heute feiern wir kleine Feste, die Lebensfülle und ewige Freude werden wir einmal erleben, wenn wir mit Dir vereint im Himmelreich sind. Heute noch wechseln in unserem Leben Kreuz und Leid mit Freude und Glück. So kommen wir immer wieder zum Fest der Freude zusammen und teilen miteinander Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.
Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.
Alle trinken vom Wein bzw. Saft.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst. Du stehst treu zu dem Bund, den Du mit uns und allen, wirklich allen Menschen geschlossen hast. Du willst unser aller Leben in Fülle; Du willst nur das Beste für uns. Wir danken Dir, dass wir nicht allein sind: Du bist mit uns auf dem Weg und Du rufst uns in die Gemeinde. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir immer wieder ein Stück Himmel erleben dürfen, selbst dann, wenn wir uns nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem immer im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Lied nach der Mahlfeier:Lied nach der Mahlfeier: Das eine Brot wächst auf vielen Halmen (Combo der Erstkommunion 2021)r
Fürbitten:
Paulus schreibt an Timotheus: „Vor allem fordere ich zu Bitten und Gebeten, zu Fürbitte und Danksagung auf, und zwar für alle Menschen, für die Herrscher und für alle, die Macht ausüben, damit wir in aller Frömmigkeit und Rechtschaffenheit ungestört und ruhig leben können.“ So bitten auch wir:
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Dich, Gott, loben und preisen wir heute und in alle Ewigkeit. Amen.
Für Gott sind wir nicht bloß Verwalterinnen und Verwalter, sondern seine Söhne und Töchter. Er ist für uns Vater und Mutter. Zu ihm dürfen wir beten:
Vater Unser
Danklied: GL 392 Lobe den Herren (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)Allmächtiger, guter Gott, wir danken Dir, dass Du uns vertraust – was auch immer passiert. Auch dann, wenn wir es manchmal nicht schaffen, Dir treu zu sein, bist Du uns doch immer treu und stehst an unserer Seite. Stärke uns im Vertrauen in Deine Liebe – solange bis wir vor immer bei Dir geborgen sind – in alle Ewigkeit. Amen.
Segensgebet:
So segne nun uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, der uns sein Reich anvertraut, damit wir es hier auf Erden verwalten,
der Sohn, der als vollkommener Verwalter und Mittler zum Vater hier auf Erden gelebt hat und noch immer für uns da ist,
und der Heilige Geist, der uns die Fähigkeit schenkt, in Treue zum Vater zu stehen.
So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Es ist normalerweise der Schluss des Weltgebetstags ... Da er in diesem Jahr am Vormittag gefeiert wird, haben wir uns in der Vorbereitung für ein anderes Lied entschieden. Hier an dieser Stelle soll es nun dennochstehen: ein Abendlied, was vielleicht die Gefühle vieler Britinnen und Briten in diesen Tagen ganz besonders gut ausdrücken mag. Und im Hören dieses Gottesdienstes steht es Ihnen ja frei, das Schlusslied am Ende des Gottesdienstes zu hören und zu singen oder es am Abend dieses Tages erklingen zu lassen. Die Botschaft gilt - gleichgültig, ob wir es am Morgen oder am Abend singen: Bleib bei uns, Herr! Auch wenn so manche Sonne dieser Tage unterzugehen scheint, wenn es trüb um uns herum wirkt. Singen wir mit dem Schluss des Liedes: "Für uns durchs Dunkel, bis der Tag anbricht."
Schlusslied: GL 94 Bleib bei uns, Herr (Barbara Westermann)