Gottesdienst am 27. Sonntag im Jahreskreis (Erntedank), Lesejahr C, 2. Oktober 2022
– im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim
Wir laden Sie ein, wenn möglich wieder Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.
Eingangslied: Danke für diesen guten Morgen (Matthias Hampel + Kirchenchor Langgöns)
Liturgische Eröffnung:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Jesus, unser Bruder und Herr, der mit uns gemeinsam seinem Vater dankt, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Begrüßung:
Liebe Gemeinde,
wir feiern Erntedank. Ob in unseren katholischen Kirchen, ob in den evangelischen, ob ökumenisch. Wurde das Fest früher noch an unterschiedlichen Tagen gefeiert und prägte kaum die Liturgie, so feiern wir es heute meist zeitgleich: Natürlich können wir immer danken. Doch ich finde es ein schönes Zeichen, einen solchen Tag des Dankes anzusetzen! Gerade in einer Zeit, in der es erst mal wenig zu danken zu geben scheint, in einer Zeit, in der uns ein Krieg viel zu nahe gekommen ist, in der viele Sorgen davor haben, wie sie finanziell über den Winter kommen, in der Sorge besteht, ob wir im Winter unsere Wohnungen – und auch Kirchen – heizen können – in einer Zeit also voller Probleme … Ja, da fällt es schwer zu danken; die Klage mag uns eher auf der Zunge liegen als der Dank.
Und doch lädt uns die Kirche ein, uns einmal zu fragen, wofür wir danken können: Sehen wir uns um: Zuallererst wenn wir gemeinsam feiern: Wer sitzt denn neben uns? Es sind die Menschen, unsere Eltern, unsere Kinder, unsere Partnerinnen und Partner, für die wir danken können. Schauen wir, wo wir sind: in unserer Wohnung, in unseren Häusern. Gefällt uns das, was wir um uns herum sehen? Oder auch, wenn wir aus dem Fenster schauen? – Tja, und vor allem: Der Blick in den Spiegel zeigt uns den Menschen, für den wir Gott danken können.
Ja, in aller Klage, in aller Sorge, in allem Schmerz gibt es diesen Grund zum Danken. Zum Danken für „die Ernte“: Vielleicht fällt uns auch da als erstes ein, dass wir einen Teil der Ernte in diesem Jahr ja gar nicht nutzen können, weil der Weizen in der Ukraine wuchs und Besatzer verhindert haben, dass er seinem Zweck zugeführt werden konnte. Oder es mag uns einfallen, dass in diesem Jahr durch die Hitze vieles vertrocknet, bei Waldbränden vieles verbrannt ist. Und doch dürfen wir staunen, wie Gott diese – vertrocknete – Erde gleich wieder verwandelt und hat grün werden lassen, als der Regen zurück kam.
Bringen wir so heute also ganz besonders allen unseren Dank ein in diesen Gottesdienst. Und auch dankend dürfen wir Gott anrufen – und ihn um seine Nähe in allen Sorgen und Nöten bitten.
Rufen wir zunächst Jesus, unseren Herrn, unseren Kyrios, an mit den Worten des Kyrie:
Kyrie: GL 437 Meine engen Grenzen (Stefan Worlitsch)
Wir loben und preisen Gott
Loblied: GL 169 Gloria, Ehre sei Gott (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)
Gebet:
Lasset uns beten:
Herr, unser Gott, Dir verdanken wir alles. Dir verdanken wir unser Leben und all unser Sein. Manchmal sehen wir eher das Schlechte als das Gute. Manchmal sorgen wir selbst eher für Schlechtes als für Gutes. Und doch bist Du der Urgrund alles Guten und willst, dass auch wir einander und auch uns selbst Gutes tun und Gutes sagen. Mit Deinem guten Wort schenkst Du uns Segen und Leben in Fülle. Lass uns dieses Leben in uns und um uns herum von Tag zu Tag mehr entdecken und so dass Gute in anderen und vor allem in uns selbst immer mehr wecken – denn Du willst das Allerbeste für uns, bereits hier auf Erden und einmal in der Ewigkeit. Amen. Danke! Amen.
Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:
(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)
Hier findest Du noch eine Malidee. Und vielleicht magst Du dann ja gemeinsam mit Deinen Eltern zu Hause ein Körbchen gestalten: Wofür könnt/mögt Ihr heute danken?
Wenn Du Ideen für uns oder Wünsche an uns hast, freuen wir uns über eine Nachricht an KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!
Erste Lesung: Habakuk 1,2-3; 2,2-4
2 Wie lange, HERR, soll ich noch rufen / und du hörst nicht? Ich schreie zu dir: Hilfe, Gewalt! / Aber du hilfst nicht. 3 Warum lässt du mich die Macht des Bösen sehen / und siehst der Unterdrückung zu? Wohin ich blicke, sehe ich Gewalt und Misshandlung, / erhebt sich Zwietracht und Streit. 2 Der HERR gab mir Antwort und sagte: / Schreib nieder, was du siehst, schreib es deutlich auf die Tafeln, / damit man es mühelos lesen kann! 3 Denn erst zu der bestimmten Zeit trifft ein, was du siehst; / aber es drängt zum Ende und ist keine Täuschung; wenn es sich verzögert, so warte darauf; / denn es kommt, es kommt und bleibt nicht aus. 4 Sieh her: Wer nicht rechtschaffen ist, schwindet dahin, / der Gerechte aber bleibt wegen seiner Treue am Leben.
Antwortpsalm: Psalm 95
Zweite Lesung: 2 Timotheus 1,6-8.13-14
Mein Sohn! 6 Ich rufe dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteilgeworden ist! 7 Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. 8 Schäme dich also nicht des Zeugnisses für unseren Herrn und auch nicht meiner, seines Gefangenen, sondern leide mit mir für das Evangelium! Gott gibt dazu die Kraft: 13 Als Vorbild gesunder Worte halte fest, was du von mir gehört hast in Glaube und Liebe in Christus Jesus! 14 Bewahre das dir anvertraute kostbare Gut durch die Kraft des Heiligen Geistes, der in uns wohnt!
Halleluja
Evangelium: Lukas 17,5-10
5 Die Apostel baten den Herrn: Stärke unseren Glauben! 6 Der Herr erwiderte: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Entwurzle dich und verpflanz dich ins Meer! und er würde euch gehorchen. 7 Wenn einer von euch einen Knecht hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Komm gleich her und begib dich zu Tisch? 8 Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich und bediene mich, bis ich gegessen und getrunken habe; danach kannst auch du essen und trinken. 9 Bedankt er sich etwa bei dem Knecht, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? 10 So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Knechte; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.
Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)
Liebe Gemeinde,
die heutigen Schrifttexte zeigen, dass das Erntedankfest in unserer Kirche keine so große Tradition hat wie in den evangelischen Kirchen. Dort stehen die Texte des heutigen Tages auf Dank – auf Erntedank. In unserer katholischen Kirche stehen wir mitten im Jahreskreis bzw. relativ am Ende dieses Jahreskreises – und es ist eine Herausforderung die Texte der Leseordnung mit den wunderschönen Erntedankaltären in Verbindung zu bringen, die es sicherlich auch bei uns wieder überall geben wird: Ja, auch hier liegen Brot, Getreide, Früchte und Kürbisse und welch andere guten Gaben auch immer bildlich, zeichenhaft vor dem Altar, während wir Dank sagen längst nicht nur für die Ernte auf dem Feld, sondern für all die oft noch nicht einmal sichtbare Ernte, die wir im vergangenen Jahr so haben einfahren können: für das, was wir erarbeitet haben, für gute Begegnungen, alles, was uns gelungen ist im vergangenen Jahr. Aber auch alles, was uns misslungen ist, gehört zur Ernte des Jahres. Und da fällt es sicher oft schwer, dennoch „danke“ zu sagen: danke für alle Möglichkeiten, die wir in diesem Jahr hatten; danke dafür, dass Gott uns die Freiheit lässt, unsere Talente einzusetzen – auch auf die Gefahr hin, dass das, was wir tun, eben auch misslingt.
Ja, und an dieser Stelle setzen nun auch die Schrifttexte an, die wir heute gehört haben: Explizit geht es nicht um den Dank. Aber vielleicht ist es genau das, worum die Jünger bitten: Stärke unseren Glauben! – Vielleicht letztlich den Glauben daran, dass alles von Gott gut gedacht und gut gemacht ist. Ja, wie schwer fällt es angesichts von Krieg, angesichts von Krankheit, angesichts von existentiellen Ängsten und Nöten genau das zu glauben! Und dafür dann auch noch „danke“ zu sagen …
Und was macht Jesus? Er bringt eine Erwiderung, die die Jünger vielleicht noch ratloser sein lässt als uns heute: Statt sie im Glauben zu stärken, zeigt er ihnen gewissermaßen auf, wie klein ihr Glaube ist. Wenn ihr nur den kleinsten Glauben hättet, würdet ihr dem Maulbeerbaum sagen, dass er sich selbst ins Meer verpflanzen soll. – Was ein Quatsch! Das geht doch nicht! Das ist doch weltfremd! – Oder glaubte Jesus das vielleicht wirklich, dass unser Glaube die Gesetze der Natur außer Kraft setzen würde?
Und doch: Der Glaube versetzt Berge! Haben Sie selbst schon einmal erlebt, wie ein Kind, dem die Eltern sagen: Ich trau dir zu, dass du das heute schaffst“, selbst Leistungen vollbringt, die es selbst sich niemals zugetraut hätte? Oder haben Sie etwa selbst schon einmal diese Botschaft erhalten: Du kannst das! Ich vertraue dir!? – Und haben Sie dann gespürt, wie Sie über sich hinausgewachsen sind?
Dann haben Sie ganz gewiss auch schon spüren dürfen, dass Gott Ihnen unendlich mehr zutraut, als Sie sich selbst manchmal zutrauen würden – denn er vertraut Ihnen: Er glaubt an uns! Und weil Gott an uns glaubt, uns vertraut, dürfen wir leben und unsere Gaben einsetzen, dürfen wir auch manchmal etwas wagen, was wir uns selbst vorab niemals zugetraut hätten.
Oft gelingt dies; manchmal misslingt das.
Und mehr noch: Ja, wir dürfen dieses Leben als ein Wunder erleben, Wunder erhoffen. Die brauchen nicht gleich die Naturgesetze außer Kraft zu setzen – so wie die Sache mit dem Maulbeerbaum, der sich natürlich nicht selbst entwurzeln und im Meer neue Wurzeln schlagen kann.
Aber manche Dinge scheinen genau so festgefahren zu sein wie ein verwurzelter Baum. Da ist nicht an Änderung zu denken. Und Menschen beten und hoffen. Und plötzlich geschehen Wunder: Am Montag jährt sich der 3. Oktober zum 31. Mal. Für mich war dies ein solches Wunder!
Menschen haben geglaubt, vertraut, gebetet – und plötzlich war möglich, was niemand mehr für möglich gehalten hätte … Deutschland wurde wieder vereint. Nicht alles wurde dadurch rosig – und doch ist dies, wie ich finde, bis heute ein Grund, Gott „danke“ zu sagen. Wie wenig selbstverständlich ein friedliches Öffnen oder Verschieben von Grenzen ist, erleben wir ja immer wieder.
Im Übrigen müssen wir diesen Glauben nicht einfach „haben“: Die Jünger bitten Jesus darum: Stärke unseren Glauben! Auch wir dürfen diese Bitte immer wieder äußern. Und dann müssen wir nicht selbst etwas „machen“, sondern dürfen auf das vertrauen, was Paulus dem Timotheus schreibt: „Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ All das haben wir nicht aus uns heraus, sondern wir dürfen darauf vertrauen, daran glauben, dass Gott uns diese Kraft schenken mag. Und das schon wieder ist ein Grund zum Danken: Wir brauchen nichts allein zu schaffen. Gott gibt uns, was wir brauchen, dazu.
So ist es gut, heute noch einmal den Blick auf die Gaben zu wenden, die vermutlich unsere Erntedankaltäre überall schmücken: an manchen Orten vielleicht klein und bescheiden, an anderen wird es eine Fülle von Gaben sein, die den Altar schmücken. Überall dabei ist sicherlich ein Brot. Die Texte, die die evangelische Leseordnung heute den Menschen vor Augen stellt (und die wir im übrigen an diesem Wochenende im ökumenischen Gottesdienst in Holzheim hören werden), handeln alle vom Brot: Es ist erstaunlich, wie wesentlich das Brot in den Texten der Heiligen Schrift immer wieder ist. Das Brot als ein Grundnahrungsmittel bzw. auch das Manna in der Wüste. Brot auf der einen Seite und Festmahl auf der anderen Seite: In unserer deutschen Übersetzung der Heiligen Schrift taucht allein das Wort Brot 265 Male auf. 66 Mal finden sich die Worte Mahl und Festmahl. Zentral ist also das Brot.
Es geht um mehr als ums Essen allein: Es geht um all das, was mit diesem Essen verbunden ist: Ein Mahl stiftet Gemeinschaft. Wer körperlich satt ist, kann sich um weitere Belange kümmern. Das sehen wir, wenn die Israeliten in der Wüste anfangen – vor Hunger – zu murren. Gott sättigt sie und sie können weitergehen. Auch Jesus lässt die Menge nicht hungern, sondern sorgt dafür, dass alle satt werden. So speist er die 5000. Und doch betont Jesus, dass es eben nicht das materielle Brot an sich ist, das uns wirklich sättigt, sondern das Brot, das vom Himmel kommt, das Brot, das er uns gibt. Seine Nähe zeigt er im Brot. Sein letztes Mahl verbindet er mit seinem Leiden; anders ausgedrückt: Im Essen des Brotes dürfen wir sein ganzes Leiden, seine ganze Hingabe für uns erleben. Brot ist mehr als Brot. Brot ist Nähe, Brot ist Liebe. Ganz egal, ob wir gerne Brot essen oder nicht: Brot wird hier zur zentralen Beispielspeise dafür, dass wir mit Jesus verbunden sind. Und es schmerzt, dass unsere Kirche uns hier noch immer offiziell die Tischgemeinschaft mit unseren evangelischen Schwestern und Brüdern verwehrt. Halt, nein: Natürlich dürfen wir miteinander feiern, miteinander Brot brechen. Natürlich ist Jesus auf vielfältige Weise in unserer Mitte. Nur, wenn wir das Herrenmahl, die Eucharistie, das Abendmahl miteinander feiern, ist uns eine offizielle Tischgemeinschaft verwehrt. Verständlich ist das heute kaum noch – gerade wenn wir diese biblischen Texte lesen mit den vielfältigen Einladungen, bei denen Jesus wirklich alle durchs Mahl miteinander verbindet, bei denen er gerade auch mit Fremden oder von anderen ausgeschlossenen isst. Die Corona-Zeit, unsere Gottesdienste, die wir gedruckt und digital anbieten, laden deshalb ja immer wieder ein, auch liturgisch – in kleinen Hausliturgien – das zu feiern, wozu Jesus einlädt, natürlich, ohne dass dies offizielle Feiern des Herrenmahls wären, aber ganz sicher ein Mahl mit Jesus, unserem Herrn.
Es ist ja das, wofür wir am meisten zu danken haben – neben unserem eigenen Leben: dafür, dass Gott uns einlädt in seine Gemeinschaft und in eine Gemeinschaft miteinander. Das ist ein Grund zum Feiern – und eine Feier ist wiederum Grund, das Brot miteinander zu brechen. Das wollen wir deshalb nun auch in diesem Gottesdienst tun – und dabei Jesus genau wie die Apostel bitten: Stärke unseren Glauben! Amen.
Credo:
Ja, Herr, stärke unseren Glauben, damit wir uns zu Dir bekennen und die Worte des Glaubensbekenntnisses sprechen oder unseren Glauben im Lied ausdrücken können: Apostolisches Glaubensbekenntnis oder Lied: GL 456 Herr, du bist mein Leben (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Friedenszeichen:
Wer glaubt, dem ist alles möglich. Jesus beschreibt selbst Unmögliches, das durch Glauben möglich wird. So unmöglich wirkt auf uns aktuell der Frieden. Doch im Glauben brauchen wir nicht aufzugeben: Vor Gott ist nichts unmöglich. Mit seiner Hilfe dürfen wir uns immer wieder selbst um Frieden mühen und weiter diesen Frieden ersehnen.
In diesem Vertrauen dürfen wir uns den Frieden Jesu gegenseitig zusprechen:
Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!
Lied vor der Mahlfeier: GL 796 Wie ein Fest nach langer Trauer (Laudemus)
Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:
Gott möchte nicht, dass wir an getrennten Tischen sitzen, denn er lädt uns alle ein zu seinem Fest. Gott dürfen wir danken – dafür, dass wir danken können. Dafür, dass wir mit ihm verbunden leben. Dafür, dass er uns Speise und Trank schenkt – um uns ganz persönlich zu stärken, aber auch um uns in eine Gemeinschaft hineinzuführen. Dafür, dass er uns Speise und Trank schenkt, dass wir beides mit anderen teilen können. Denn er möchte, dass wir alle satt sind – hier auf Erden und erst recht in der Ewigkeit. Diesem Gott, der uns einlädt, immer bei ihm zu sein, danken wir und loben und preisen ihn mit Worten und Gesang:
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns aus Liebe geschaffen hast und in dieser Liebe auch heute auf uns und jedes einzelne Deiner Geschöpfe blickst. Du liebst jeden und jede von uns und willst, dass keines Deiner Geschöpfe verloren geht, sondern wir alle einmal für immer bei Dir sind. Dich loben wir.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, an den wir glauben dürfen, der Du menschlich Unmögliches möglich machst, der Du für uns das Gras hast wachsen lassen und die Blumen blühen, der Du uns Freude schenkst am Leben und an dieser Welt. Gepriesen bist Du für die Schönheit der Natur und für die Fülle des Lebens. Wir preisen Dich für jeden Menschen um uns herum, für das Lächeln und für die Tränen, für Freude und ja, auch für so manchen Schmerz, manches Leid. Denn Du schenkst uns Gefühle und damit die Möglichkeit, uns auch umeinander zu sorgen und umeinander zu kümmern, ja, wie Du zu lieben. Wir danken Dir.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Liebe und Barmherzigkeit, die Jesus bis zu seinem Tod gelebt und uns verkündet hat. Er wurde Mensch, weil Du uns Menschen liebst. Wir preisen Dich für seine Taten, für sein Leben und ganz besonders für das Mahl, das er mit seinen Freunden hielt und bei dem sogar sein Verräter teilnehmen durfte – als Zeichen, dass Du Versöhnung willst. Immer. Dich loben und preisen wir – bis in alle Ewigkeit.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Geschenk, das Jesus uns bei diesem Mahl gemacht hat, als er seinen Jüngern und damit auch uns das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er mit diesen Worten uns alle eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag, will uns Kraft geben, dass wir Brot und alles, was wir haben, miteinander teilen, so dass es für alle reicht und keiner ausgeschlossen wird. Wenn wir jetzt Mahl miteinander halten, ist dies ein Vorgeschmack auf das große Fest, das Du mit uns feiern willst, wenn wir einmal alle bei Dir sind. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.
Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Heute feiern wir kleine Feste, die Lebensfülle und ewige Freude werden wir einmal erleben, wenn wir mit Dir vereint im Himmelreich sind. Heute noch wechseln in unserem Leben Kreuz und Leid mit Freude und Glück. So kommen wir immer wieder zum Fest der Freude zusammen und teilen miteinander Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.
Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.
Alle trinken vom Wein bzw. Saft.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst. Du stehst treu zu dem Bund, den Du mit uns und allen, wirklich allen Menschen geschlossen hast. Du willst unser aller Leben in Fülle; Du willst nur das Beste für uns. Wir danken Dir, dass wir nicht allein sind: Du bist mit uns auf dem Weg und Du rufst uns in die Gemeinde. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir immer wieder ein Stück Himmel erleben dürfen, selbst dann, wenn wir uns nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem immer im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Lied nach der Mahlfeier: Gott ist gegenwärtig (Ingrid Keil; Heidi Schneider)
Fürbitten:
Die Apostel baten Jesus: Stärke unseren Glauben. Jesus beantwortete diese Bitte anders, als sie sicher erwartet hatten; doch er ließ ihre Bitte nicht unerhört. Auch wir dürfen bitten – und vertrauen, dass er weiß, was wir brauchen. So beten wir:
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Dich, Gott, loben und preisen wir heute und in alle Ewigkeit. Amen.
Gott ist für uns da. Er ist für uns Vater und Mutter. Zu ihm beten wir:
Vater Unser
Danklied: GL 405 Nun danket alle Gott (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Allmächtiger, guter Gott, wir danken Dir, dass Du uns einlädst, Dir zu vertrauen. Denn Du kannst für uns Wunder des Lebens geschehen lassen. Wir bitten Dich wie die Apostel immer aufs Neue: Stärke unseren Glauben! Hilf uns, auch unsere Zweifel vor Dich zu bringen, so dass Du sie wandelst in einen immer tieferen Glauben daran, dass Du es bist, der uns so liebt, dass Du uns einlädst an Deinen Tisch – schon hier, aber vor allem einmal in der Ewigkeit. Amen.
Segensgebet:
So segne nun uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, der uns geschaffen hat und unendlich liebt,
der Sohn, der auf die Erde gekommen ist, um allen die Liebe seines Vaters zu bringen,
und der Heilige Geist, der in uns wirkt, um uns alle zu stärken und in der Liebe des einen Gottes miteinander zu verbinden.
So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Schlusslied: GL 916 Groß sein lässt meine Seele den Herrn (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Nachspiel - rechtzeitig zum Tag der Deutschen Einheit: Haydn, Kaiserquartett (Stefan Worlitsch)