Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 3. Sonntag der Osterzeit, Lesejahr C, 1. Mai 2022

(c) Silvia Sommer
Datum:
Sa. 30. Apr. 2022
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 3. Sonntag der Osterzeit, Lesejahr C, 1. Mai 2022
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen - und sich so heute auch ganz besonders mit unseren Erstkommunionkindern zu verbinden.

 

Eingangslied: GL 329,1+3+5 Das ist der Tag, den Gott gemacht (Matthias Hampel)

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Jesus, unser auferstandener Bruder und Herr, der sich seinen Jüngern im Brechen des Brotes gezeigt hat, er ist bei uns – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

Begrüßung:

Liebe Gemeinde,

sehr herzlich begrüßen wir Sie an diesem ersten Mai zum 3. Sonntag in der Osterzeit! An diesem Tag der Arbeit wird uns ein gutes Bild der Arbeit in der Bibel vor Augen geführt: Die Jünger rackern sich vergeblich ab … Sie hatten ihre Netze ausgeworfen – gefrustet nach der Erfahrung des Karfreitags. Sie waren zum Alltag zurückgekehrt. Nichts wollte so recht gelingen …

Ist uns das bekannt? Nach Euphorie und Enttäuschung – vielleicht nach einem kurzen Osterurlaub: jetzt wieder Alltag. Vielleicht gelingt manches nun um so besser … Vielleicht aber auch will so recht nichts gelingen. Da ist die Zerstreuung nach diesem großen Schicksalsschlag; sie waren raus aus der Routine.

Und da kommt Jesus, ruft sie, und gibt ihnen ganz ungefragt einen Tipp. Und plötzlich – mit Jesus im Boot – wird es wieder was. Völlig gegen alle Regeln: Jetzt klappt’s. Und es klappt im Überfluss.

Und das macht Mut, dass er auch für uns will, dass wir unseren „Fang machen“. Vielleicht nicht dann, wenn wir das wollen. Vielleicht nicht so, wie wir das denken. Dafür aber in um so größerer Überfülle. Gerade an diesem Tag der Arbeit mag es gut tun zu hören: Ja, unsere Leistung ist wichtig. Aber sie ist nicht alles! Auch dann, wenn wir zu scheitern glauben, weiß Gott, wie er uns herausreißen kann, wie er dafür sorgen kann, dass aus Misserfolg unser allergrößter Erfolg werden kann.

Rufen wir ihn im Kyrie, dass er auch uns unseren Alltag gestalten und bestehen lässt.

Kyriegebet:

Herr Jesus, du kommst mitten hinein in unseren Alltag, bist bei uns, wenn wir arbeiten und wenn wir ruhen.

Herr, erbarme Dich.

Jesus Christus, du gibst uns neuen Mut, wenn wir scheitern.

Christus, erbarme Dich.

Herr Jesus, du fragst uns, ob wir dich lieben.

Herr, erbarme Dich.

 

Mit den Kindern und ihren Familien, die hoffentlich trotz aller Einschränkungen fröhlich feiern, dürfen wir einstimmen in den großen Lobgesang des Gloria:

Loblied: GL 328 Gelobt sei Gott im höchsten Thron (Stefan Worlitsch)

 

Tagesgebet:

Herr, unser Gott, wie die Jünger nach dem Karfreitag, geraten auch wir immer wieder in Zeiten des Dunkels, in Zeiten der Hoffnungslosigkeit. Wir verlieren den Glauben, lassen uns lähmen und vergessen dabei das Leben, schaffen die einfachsten Dinge unseres Alltags nicht mehr. Schenke du uns neuen Mut, die Kraft auch neue und ungewöhnliche Wege zu suchen und zu gehen, und lass uns in unserem Leben das Licht der Auferstehung, das Licht von Ostern erfahren. Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

 

Kindergottesdienst:

Für alle Kinder gibt es hier wieder einen Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Heute gibt es hier noch einige Liedtexte zum Thema Wunder. Fragt mal Eure Eltern, welche dieser Texte sie kennen. Vielleicht mögt Ihr ja miteinander heute diese Lieder suchen und hören? Oder Ihr findet ein ganz anderes Wunder-Lied? Oder einfach ein "wunder"bares Lied, das Ihr miteinander hören oder singen wollt?
 
Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen der Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.

 

Erste Lesung: Apostelgeschichte 5,27-31

(Gelesen von Angelika Richter-Seibert)
 
 
Antwortpsalm: Psalm 30 (Thomas Linn)

 

Zweite Lesung: Offenbarung 5,11-14

(Gelesen von Erwin Köhler)

 

Halleluja (Thomas Linn)

 

Evangelium: Johannes 21,1-19

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)

 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):

Liebe Gemeinde,

zwei Wochen ist Ostern schon wieder her; auch die, die Ostern Urlaub hatten, sind vermutlich inzwischen wieder zum Alltag übergegangen. Das stellt uns heute das Evangelium vor Augen. Der Evangelist Johannes ist derjenige, der sein Evangelium als Letztes geschrieben hat, mindestens 60 Jahre nach Jesu Auferstehung. Natürlich waren da die Menschen schon längst wieder zum Alltag übergegangen, die erste Generation lebte schon nicht mehr.

Aus diesem Rückblick heraus konnte der Evangelist hier in diesem zwar sehr langen, aber letztlich doch ja auch wieder kurzen Text zusammenfassen, wie die Normalität nach Jesu Auferstehung wieder startete. Das Kapitel, aus dem wir gerade gehört haben, ist dem ursprünglichen Evangeliumstext sogar noch nachgeschoben worden: Bereits der Abschnitt vorher endete, wie wir am vergangenen Sonntag gehört haben, mit dem Hinweis, dass Jesus sich noch viele Male gezeigt habe, was aber nicht aufgeschrieben worden sei.

Und nun also kommt hier doch noch so eine – wesentliche, intensive – Begegnung:

Die Jünger sind wieder ihrem Alltagsgeschäft nachgegangen. Sie waren beim Fischen. Vielleicht ein bisschen fahrig, mit dem Geist noch in der Zeit vorher. Sie fingen nichts. Schon einmal hatten sie das ja erlebt. Schon einmal war Jesus dazu gekommen und hatte ihnen, obwohl er selbst ja gar kein Fischer war, gesagt, was sie tun sollten. Und es hat funktioniert. Genau so war er auf einmal wieder unter ihnen präsent. Genau so sagte er ihnen auch jetzt, was zu tun war. Ganz selbstverständlich. Sie versuchten ihm gar nicht mehr zu erklären, dass das ja Quatsch war, sie als Fischer doch besser wussten, was zu tun war. Und wenn sie eine Nacht nichts gefangen hatten, würden sie es auch jetzt nicht tun. Nein, sie vertrauten, wussten, dass der Herr es schon wissen würde.

Dennoch: Wenn wir heute an die Jünger nach Jesu Tod und Auferstehung denken, denken wir vielleicht viel eher an die Apostelgeschichte: Bewegt durch Jesu Leben, Tod und Auferstehung sind sie zu Gemeindegründern geworden, haben die Botschaft in die Welt gebracht. Nein, zunächst mal überwog da weiterhin das Entsetzen, dass diese schöne Zeit mit Jesus vorbei war. Vielleicht wollten sie das alles auch einfach abstreifen, sobald wie möglich wieder Normalität entstehen lassen.

Vielleicht ein verständliches, uns bekanntes Gefühl – nach dem Tod eines geliebten Menschen: Neben dem Wunsch, diesen Menschen doch einfach festhalten zu wollen, wieder in unserer Mitte haben zu wollen, ist da doch auch der Wunsch, die Trauer hinter uns zu lassen, ja, irgendwie zu vergessen, eine (neue) Normalität zu starten. Doch das wird nichts! Es gelingt den Jüngern nicht mehr, die Fische zu fangen, die ihnen sonst so sicher waren. Dabei entdecken sie Jesus, entdecken, dass er doch mitten unter ihnen ist, sie weiterhin ruft. Auch unsere Verstorbenen sind nicht einfach weg! Jede tiefe Begegnung verändert ein Leben – auch über dessen Tod hinaus. Jesus lebt mitten unter ihnen.

Dennoch ist ihnen das nicht einfach klar. Er steht am Ufer – und sie wussten nicht, dass es Jesus war. Nein, er war eben nun nicht so da wie zuvor. Sie erkannten ihn nicht, konnten ihn nicht erkennen.

Der Jünger, den Jesus liebte, spürte es plötzlich: Es ist der Herr!

Man bedenke, dieser Text wurde Jahre nach Jesu Tod und Auferstehung aufgeschrieben. Der Verfasser wollte uns hier eine Botschaft mitgeben. Im Johannesevangelium wird schon häufig Petrus als Voranschreiter dargestellt, als der Fels, auf den Jesus seine Kirche baut. Und doch war er nicht der, der Jesus erkannt hat. Ich glaube, hier wollte uns der Verfasser des Johannesevangeliums eine deutliche Botschaft mit auf den Weg geben. Es gibt einfach unterschiedliche Gaben und Begabungen. Niemals sollte einer denken, er könne alles schaffen. So war Petrus: Er zog immer wieder voran, sagt vorschnell, er würde immer zu Jesus stehen. Doch im Evangelium hören wir deutlich, dass dem nicht so war. Er verleugnete Jesus, er ist es nicht, der als erster ans Grab geht. Auch hier erkennt er Jesus nicht. Er braucht die anderen, braucht die Frauen, die ihm von der Auferstehung berichten, braucht hier den Jünger, den Jesus liebte, der ihm sagte, dass Jesus schon längst bei ihm war. Und ja, er brauchte Jesu Versöhnung und Liebe. Denn dieser beruft ihn – trotz allem.

Und hier kommt dann ja auch der zweite große Schwerpunkt dieser Erzählung: Nachdem Jesus das Brot mit den Jüngern geteilt hat. Es ist die Frage, die Jesus ihm stellt – dreimal diese Frage: Liebst du mich? So wie er Jesus dreimal verleugnet hat, so beantwortet er nun dreimal diese Frage. Und dennoch ist es gar nicht dreimal die gleiche Frage. In der deutschen Übersetzung schon. Im griechischen Text nicht. In der griechischen Sprache gibt es unterschiedliche Worte für dieses eine deutsche Wort „lieben“: Da gibt es zum einen ein Wort für die erotische Liebe. Das taucht hier nicht auf, wohl aber die beiden anderen Worte für Liebe: philein und agapein:

Zweimal verwendet Jesus das Wort agapein: Dieses Wort verwendet der Evangelist des Johannesevangeliums gewöhnlich, wenn es um die Liebe Gottes zu uns Menschen geht. Gott ist die Liebe. So wie Jesus die Menschen liebt, so sollen auch sie einander lieben. Es ist die göttliche Agapé, ein besonderes Geschenk, eine ganz besonders innige Form von Zuneigung und Fürsorge für einen anderen Menschen – ohne jedoch, dass diese Zuneigung und Fürsorge einen Bezug zum Eros, zur erotischen Liebe hätte.

Petrus‘ Antwort ist eine andere: Er benutzt nicht dieses Wort, sondern er benutzt das Wort filein. Vielleicht, weil er weiß, dass er gar nicht in der Lage ist, so selbstlos zu lieben, wie Jesus das tut. Dieser Anspruch, den Jesus mit der Frage an ihn richtet, ist einfach zu hoch für uns Menschen. Wie Gott lieben, das schafft ein Mensch nicht. Das hatte Petrus wohl erkannt. Er hatte ja erlebt, wie schwach er war, als es drauf ankam.

Aber filein – lieben, das wollte er: Dieses Wort steht für eine ganz freundschaftliche Liebe. Ja, er wollte Jesu Freund sein. Von sich aus alles versuchen, was er nur konnte. Eine Freundschaft kann zwar auch göttliche Qualität bekommen, ist aber erst einmal etwas unter Menschen. Die hat Petrus Jesus nun also zweimal versprochen. Bei seiner dritten Frage nun greift Jesus dieses Wort auf: Er fragt ihn nicht mehr, ob Petrus ihn mit göttlicher, übermenschlicher Qualität liebt, sondern er fragt ihn, ob er ihn wie ein Freund lieben will. – Ja, das will er. Und er weiß auch, dass Jesus das weiß. Daraufhin bekommt er den Auftrag: Weide meine Schafe.

Diese Führungsrolle hat er bereits in diesem Evangelienabschnitt, als er derjenige ist, der voranschreitet, sagt, dass es jetzt losgeht, er fischen geht. Doch diese Führungsrolle beinhaltet eben nicht, dass er ohne Fehler wäre, erst recht nicht, dass er alles macht. Schon gar nicht, dass sie göttlicher Qualität wäre. Die Jünger hatten unterschiedliche Gaben, und die haben sich ergänzt. Petrus wusste, dass er ohne die anderen nicht weiterkommen würde. Er brauchte den anderen, der ihm sagte, dass da Jesus war. Und er brauchte vor allem Gottes Barmherzigkeit. – Wann immer heute Leitung in der Kirche auf Petrus bezogen wird, sollte das im Blick bleiben: Es braucht immer auch die anderen, die ebenso wesentliche Rollen im Rahmen der Verkündigung übernehmen. Für jeden von uns gilt: Wenn wir uns wie Petrus überheben, denken, wir könnten immer zu Jesus stehen, immer alles gut machen, dann werden wir mit Petrus auch scheitern. – Wir sind aufeinander angewiesen, darauf, dass wir uns gegenseitig ergänzen! Doch auch dort, wo wir Fehler begehen, wo wir mit Petrus scheitern, schaut Jesus auch uns an mit seinem Blick der Liebe. Und ja, ich glaube, er fragt auch uns immer wieder – sooft wir es brauchen: Liebst du mich? – Denn er liebt uns schon längst mit göttlicher, unendlicher Liebe. Amen.

Credo:

Göttlich, selbstlos werden wir hier auf Erden wohl niemals lieben können. Doch wir dürfen es immer wieder neu versuchen, Jesu Liebe anzunehmen, ihm zu vertrauen, ihn in unserem Alltag zu finden, zu begreifen. Jesus ist auferstanden – auch unter uns.  Wir glauben an einen Gott, der nicht nur seinen Sohn vom Tod auferweckt, sondern auch uns einmal alle zum Leben führen möchte.

Zu ihm dürfen wir uns bekennen mit dem Glaubenslied:


Glaubenslied: GL 836 Ich glaube an den Vater (Stefan Worlitsch + Sänger/innen + Nachspiel durch Olivia Klatzka)

 

Friedensgruß:

Immer wieder kommt Jesus nach seiner Auferstehung zu seinen Jüngern, ist plötzlich mitten in ihren Häusern – und begrüßt seine Freunde mit den Worten: Der Friede sei mit euch. Immer wieder spricht er diese Worte, teilweise mehrfach. So wichtig ist ihm dieser Friede für alle, denen er begegnet.

Dies ist nicht nur ein normaler Gruß, auch nicht nur ein Wunsch – sondern ein Zuspruch.

Auch in unsere Häuser und Wohnungen kommt er. Ich glaube, auch uns spricht er diesen Frieden zu. Uns allen, wo auch immer wir gerade feiern.

Wir dürfen uns den Frieden schon lange nicht in unseren Kirchen in der Weise zusprechen, in der wir es gewohnt waren. Wir dürfen nicht einfach einander die Hände reichen.

Doch wir dürfen davon überzeugt sein, dass Jesus auch bei uns immer wieder sehr plötzlich mittendrin sein möchte – im Alltag unserer Wohnungen. In unseren alltäglichen Arbeiten, allem alltäglichen Tun. Wir dürfen davon überzeugt sein, dass er auch uns diesen Frieden zuspricht.

Und selbstverständlich dürfen wir uns auch gegenseitig diesen Frieden wünschen und zusprechen. Nicht mit Handschlag oder Umarmung, jedoch im Geiste. So laden wir auch heute wieder ein, dass Sie sich Zeit nehmen mögen, sich diesen Frieden von Jesus zusagen zu lassen, den er Ihnen zuspricht – und auch den Menschen in Ihrer Umgebung. Unser auferstandener Herr Jesus Christus spricht auch heute zu uns:

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

Friedenslied: GL 322 Ihr Christen, singet hocherfreut (Stefan Worlitsch)

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Immer wieder haben die Jünger Jesus nach seiner Auferstehung daran erkannt, dass er mit ihnen gegessen und getrunken hat. Im gemeinsamen Essen konnte er zeigen, dass er ganz real unter ihnen war, wirklich lebte. Ob es das Brot war oder der Fisch, alltägliches Essen, Jesus zeigte den Jüngern und zeigt auch uns, dass er in unserem Alltag mitten unter uns sein will. Auch wir dürfen mit ihm Brot und Wein teilen – in unserem Alltag, in unseren Wohnungen.

In Emmaus spricht Jesus selbst den Lobpreis. Auch die Jünger loben und preisen Gott. Und auch wir dürfen in diesen Lobpreis einstimmen und beten:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du hast uns geschaffen, der Du uns liebst. Du schenkst uns Leben in Fülle – auch wenn wir manchmal ratlos sind, unsere Wege nicht erkennen und wie die Jünger von Emmaus untröstlich und perspektivlos sind. Auch dann, wenn uns in unserem Alltag manches missglückt, wir keine Fische mehr fangen. Selbst dann, wenn wir daran zweifeln, ob das mit Deiner Auferstehung alles stimmt, oder wir verzweifelt, mutlos, traurig sind: Du bist bei uns, schenkst uns neue Kraft. Dich loben und preisen wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Wege mit uns gehst, auch dann, wenn wir Dich nicht sehen, nicht erkennen können. Du stehst schon längst am Ufer und willst bei uns sein. Dich loben und preisen wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du den Petrus und uns alle immer wieder mit liebendem Blick anschaust. Wir preisen Dich, der Du uns immer wieder aufs Neue die Chance gibst, Dich zu lieben.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns in der Auferstehung Deines Sohnes gezeigt hast, dass selbst der Tod nicht die Macht hat, Dich zu besiegen. Ja, Du bist das Leben, das stärker ist als der Tod. Und Du schenkst uns dieses Leben. Das zeigte Jesus den Jüngern, als er ihnen nach seiner Auferstehung immer wieder begegnete. Du, unfassbar, wunderbarer, großer Gott!

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst auch uns das Leben. Tag für Tag – alltäglich. Dafür schenkst Du uns das Brot als Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit, damit wir Nahrung haben für unser Leben.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Jesus, dein Sohn hat seinen Jüngern und uns am Abend vor seinem Tod das Brot gereicht mit den Worten: „Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wann immer ihr davon esst, denkt an mich.“ Wir danken Dir für dieses große Geschenk unseres Glaubens. Er hat seinen Jüngern das Brot auch nach seiner Auferstehung gereicht – damit sie nie vergessen, dass er bei ihnen ist, wenn sie miteinander das Brot teilen. Im Brechen des Brotes und im gemeinsamen Essen haben die Jünger Jesus erkannt. Auch wir dürfen immer daran denken, dass Jesus bei uns ist, wenn wir das Brot miteinander teilen und davon essen. Wir danken Dir für dieses große Geschenk unseres Glaubens.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, der Du die Welt ernährst in deiner übergroßen Liebe. Du gibst Brot allen Lebendigen, denn ewig währt dein Erbarmen. Du bist Gott, der uns alle ernährt und versorgt. Du tust Gutes für alle und gibst Nahrung allen, die Du geschaffen hast.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du die Menschen froh machst und uns allen Leben schenkst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass Jesus selbst in Todesangst die Freude seiner Jünger, ja, unsere Freude nicht vergessen hat. Er hat gelebt, er ist gestorben, er ist auferstanden, damit wir das Leben in Fülle haben. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, der Du uns Brot und Wein und alle Gaben schenkst, der Du einen Bund mit den Menschen geschlossen hast, der auch heute gilt. Einen Bund der Liebe. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: GL 811 Sucht den Lebendigen nicht bei den Toten (Stefan Worlitsch)

 
Fürbitten:

Herr Jesus Christus, auch nach Deiner Auferstehung hast Du die Sorgen und Nöte Deiner Jünger gehört. Du hast ihnen zugehört, und Du hörst auch, wenn wir mit Dir reden. So kommen wir mit unseren Bitten zu Dir:

  • Für alle, die sich nach Osterfreude, nach fröhlichem Leben sehnen.

Für alle, die den Tod statt das Leben vor Augen haben. Für alle, die keine Lebensperspektiven sehen. Und für alle, die sich mühen, anderen neues Leben zu ermöglichen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die nicht lieben können. Für alle, die sich danach sehnen, selbst geliebt zu werden. Und für alle, die sich liebevoll fürsorglich für andere einsetzen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für die Menschen in der Ukraine und in anderen Kriegs- und Krisengebieten unserer Erde. Für alle, die keine Wege zum Frieden mehr sehen. Und für alle, die sich unermüdlich dafür einsetzen, dass Menschen doch endlich wieder Frieden finden.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die in ihrem alltäglichen Tun verzweifelt sind, weil sie keine Erfolge haben, keine „Fische fangen“. Für alle, denen ihr eigenes Mühen vergeblich erscheint. Für alle, die anderen neuen Mut zum Leben und Tun zusprechen und ihnen helfen, Sinn in ihrem Leben zu entdecken.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für die Kinder, die am vergangenen Sonntag zur Erstkommunion gegangen sind. Für alle Jugendlichen, die sich in diesem Jahr auf ihre Firmung oder Konfirmation vorbereiten. Und für alle Eltern, für Lehrerinnen und Lehrer, Katechetinnen und Katecheten, die diese Kinder und Jugendlichen begleiten.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen in unseren Pfarreien, für alle Christinnen und Christen in unseren Ortschaften und für alle Menschen, die hier in Langgöns, Lich, Linden und Pohlheim leben.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • In unseren ganz persönlichen Anliegen (Hier ist Zeit, eigene Bitten ausgesprochen oder unausgesprochen vor den Herrn zu bringen.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Herr, unser Gott, Du fragst den Petrus, Du fragst uns, ob wir Dich lieben. Denn Du liebst uns von ganzem Herzen – und kennst unsere Sehnsüchte, weißt, was wir brauchen. Dich loben und preisen wir alle Tage unseres Lebens. Amen.

Mit Jesus dürfen wir Gott, unseren Vater nennen und beten:

Vater Unser


Danklied: GL 815 O tönt, ihr Jubellieder, tönt (Stefan Worlitsch)

Dankgebet:

Herr, unser Gott, wir danken Dir, dass Du auch heute mitten in unserem Alltag bist, uns Momente der Auferstehung bereitest. Wir danken Dir, dass Du uns immer wieder stärkst – im Alltagsessen, besonders dann, wenn wir im Gedenken an Dich Brot und Wein miteinander teilen. Wir bitten Dich: Lass uns Dich in unserem Leben immer mehr erkennen, bis wir Dich einmal schauen dürfen von Angesicht zu Angesicht – in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet:

So segne uns heute an diesem österlichen Tag der uns liebende Gott, der unser Leben will,
der Vater, der Jesus als ersten aus dem Tod zum ewigen Leben gerufen hat,
der Sohn, der für uns gelebt hat, gestorben ist und auferstand,
und der Heilige Geist, der in uns schon heute das Leben ist.

So segne uns im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

 

Lied: GL 821 Freu dich, du Himmelskönigin (Stefan Worlitsch)

 

Nachspiel: L. Boellmann, Postludium (Stefan Worlitsch)