Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 30. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, (Erntedank), 23. Oktober 2022

Reste des Erntedankaltars in Langgöns, St. Josef (c) Ursprüngliche Gestaltung: Sabine Broermann; Foto: Kerstin Rehberg-Schroth
Reste des Erntedankaltars in Langgöns, St. Josef
Datum:
Sa. 22. Okt. 2022
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 30. Sonntag im Jahreskreis (Erntedank), Lesejahr C, 23. Oktober 2022
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Wir laden Sie ein, wenn möglich wieder Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Eingangslied: GL 714 Eingeladen zum Fest des Glaubens (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

 

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der sich selbst erniedrigt hat, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung:

Liebe Gemeinde,

von der ersten Lesung bis zum Evangelium hören wir heute in allen Texten, wie Gott zu uns steht, wie er gerade dann zu uns steht, wenn wir ihm vertrauen, alles auf ihn setzen. Das mag manche Male schwer fallen, wenn wir doch selbst lieber alles erreichen wollen. Wenn es sich auch anfühlt, als würde gar nichts geschehen. Wir dürfen ihm jedoch immer wieder vertrauen – und zu ihm rufen:

Kyrie:

Herr Jesus, Du selbst dankst Deinem Vater.
Herr, erbarme Dich.

Jesus Christus, Du verweist uns immer aufs Neue an Deinen Vater, den wir loben, dem wir danken, den wir um alles bitten dürfen.
Christus, erbarme Dich.

Herr Jesus, auch Dir danken wir und rufen Dich an als unseren Herrn, unseren Kyrios.
Herr, erbarme Dich.

Diesen Gott, der größer ist als alles, was wir uns nur vorstellen können, loben und preisen wir:

Loblied: GL 172 Gott in der Höh (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

 

Gebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, zu Dir dürfen wir beten; Dir dürfen wir danken. Hilf uns dabei, immer aufs Neue die rechten Worte zu finden, die unseren Blick und unser Herz weiten für die Menschen neben uns, für ihre Freuden und Nöte. Lass uns immer mehr, uns nicht als Konkurrenten, sondern als Brüder und Schwestern in Deiner Liebe erkennen – der Du uns einmal einen willst an Deinem Tisch in der ewigen Herrlichkeit. Amen.


Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Hier kannst Du heute noch etwas zu unseren Gottesdiensten in der Kirche lernen und etwas ausmalen.

Wenn Du Ideen für uns oder Wünsche an uns hast, freuen wir uns über eine Nachricht an KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen einer Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 

Erste Lesung: Jesus Sirach 35,15b-17.20-22a

15b Denn der Herr ist Richter / und es gibt vor ihm kein Ansehen der Person. 16 Er bevorzugt niemanden gegenüber einem Armen, / die Bitte eines ungerecht Behandelten wird er erhören. 17 Er missachtet nicht den Hilferuf der Waise / und die Witwe, wenn sie ihren Jammer ausschüttet. 20 Wer Gott wohlgefällig dient, wird angenommen / und seine Bitte dringt bis in die Wolken. 21 Das Gebet eines Demütigen durchdringt die Wolken, / und bevor es nicht angekommen ist, wird er nicht getröstet / und er lässt nicht nach, bis der Höchste daraufschaut. 22 Und er wird für die Gerechten entscheiden und ein Urteil fällen.


Antwortpsalm: Psalm 34 (Thomas Linn)

Zweite Lesung: 2 Timotheus 4,6-8.16-18

Mein Sohn! 6 Denn ich werde schon geopfert und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. 7 Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue bewahrt. 8 Schon jetzt liegt für mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit, den mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, aber nicht nur mir, sondern allen, die sein Erscheinen ersehnen. 16 Bei meiner ersten Verteidigung ist niemand für mich eingetreten; alle haben mich im Stich gelassen. Möge es ihnen nicht angerechnet werden. 17 Aber der Herr stand mir zur Seite und gab mir Kraft, damit durch mich die Verkündigung vollendet wird und alle Völker sie hören; und so wurde ich dem Rachen des Löwen entrissen. 18 Der Herr wird mich allem bösen Treiben entreißen und retten in sein himmlisches Reich. Ihm sei die Ehre in alle Ewigkeit. Amen.

Halleluja (Thomas Linn)

Evangelium: Lukas 18,9-14

9 Einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, erzählte Jesus dieses Gleichnis: 10 Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. 11 Der Pharisäer stellte sich hin und sprach bei sich dieses Gebet: Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. 12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den zehnten Teil meines ganzen Einkommens. 13 Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: Gott, sei mir Sünder gnädig! 14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt nach Hause hinab, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden.


Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)

Liebe Gemeinde,

vom Beten und vom Danken war in den letzten Wochen viel die Rede. Immerhin habe ich im Titel unseres Online-Gottesdienstes versehentlich jetzt drei Wochen lang das Erntedankfest drin stehen lassen. Ja, es gibt reichlichen Grund zum Danken! Sogar in einer Zeit wie dieser, die eben doch durch Pandemie, Krieg, Energiekrise eher zum Klagen einladen mag. Dennoch leben wir – dank sei Gott. Dennoch konnten wir auch im letzten Jahr ernten – dank sei Gott. Dennoch konnten wir auch vieles an Gemeinschaft erleben – dank sei Gott. Ja, wir dürfen und wir sollen danken.

Und doch führt Jesus uns heute vor Augen, wie das Danken auch aussehen kann und wie es sich selbst ad absurdum führt: Der Pharisäer dankt. Das ist wunderbar. Doch er bedankt sich dafür, dass er nicht wie die anderen Menschen ist – und stellt sogleich seine guten Taten ins Zentrum. Ja, die sind ganz sicher sehr gut und werden sicherlich von Gott gesehen. Und ja, es ist sicher gut, dass er Gott dankte – dafür, dass Gott ihm diese Möglichkeit verliehen hat, zu fasten und Geld zu spenden. Er war ja auch der Fromme; der andere war tatsächlich vermutlich ein Sünder, war also nicht einfach der „Gute“. Doch hatte dieser wahrhaft fromme Mann es nötig gehabt, sich durch sein Gebet über die anderen – die Räuber, die Betrüger, die Ehebrecher – und vor allem „diesen Zöllner dort“ zu stellen?

Das wäre nicht nötig gewesen – und das zeigt auch, dass er eigentlich gar nicht wirklich seinen Dank und sein Angewiesensein auf Gott in den Vordergrund stellen wollte, sondern eigentlich sich selbst und seine Taten. Dankte er Gott für dessen Hilfe und dessen Tun? Oder dankte er eigentlich sich selbst? Oder aber, anders gefragt, hatte er all das Gute, was er getan hat, gar nicht unbedingt von Herzen getan, nicht getan, weil er einfach Gutes tun wollte – sondern, weil er vor Gott und vor den Menschen groß dastehen wollte?

Es ist eine Frage, die auch wir uns sicher immer einmal wieder stellen sollten:

Tun wir Gutes, weil andere es von uns erwarten, weil wir glauben, dass andere oder Gott es von uns erwartet? Oder weil wir einfach Gutes tun wollen? Tun wir Gutes, weil wir Gutes tun wollen? Oder weil wir von anderen auf die Schulter geklopft bekommen wollen, wie gut das doch wieder war? Oder – wenn uns niemand sonst auf die Schulter klopft – weil wir uns selbst auf die Schulter klopfen wollen? – Ja, das ist sogar manche Male sicher gut: uns darin zu bestätigen, dass wir etwas geleistet haben. Aber das sollte nun einfach erst mal nicht unser Motiv sein.

Jesus möchte hier keinen Unterschied zwischen Pharisäern und Zöllnern aufbauen und sagen, dass die einen gut, die anderen schlecht sind. Er spricht auch nicht etwa zu Zöllnern und anderen Sündern, um denen zu sagen, dass sie Besseres tun als die Pharisäer. Nein, er spricht zu seinen Jüngern. Ganz offensichtlich gab es in diesem Kreis einige, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren. – Kein Wunder! Immerhin waren sie doch die von Jesus Auserwählten! Waren sie nicht die Elite?

Sind wir, die wir zur Kirche kommen, die wir Gottesdienste feiern, die wir getauft sind, … nicht auch eine solche Elite? Wie oft schon habe ich das in unseren Gemeinden erlebt: Bin ich „besser“, weil ich an jedem Sonntag in den Gottesdienst gehe? Oder auch, weil ich an jedem Sonntag oder gar noch unter der Woche eine Eucharistiefeier feiere? Oder bin ich „besser“, weil ich auch einmal eine Wortgottesfeier akzeptiere? – Ja, die Versuchung ist doch immer wieder da, uns aneinander zu messen, uns über die anderen zu stellen. Es scheint keine neue Erscheinung zu sein. Jesus erlebt das offensichtlich bei seinen Jüngern und stellt ihnen deshalb dieses Bild von Pharisäer und Zöllner vor Augen.

Hier ist ja zunächst einmal klar: Der Pharisäer führte ein Gott wohl gefälliges Leben. Alles, was er aufzählt, ist gut! Der Zöllner dagegen war immer wieder in Versuchung, Geld für sich einzustecken. Es war sozusagen „schick“, die Menschen zu betrügen, selbstverständlich, diese Schuld auf sich zu laden. Vielleicht ein „Kavaliersdelikt“, das aber viele Menschen um viel Geld brachte. Müsste man hier bewerten, ist klar: Der Pharisäer war der „gute“ Mann, der Zöllner der „schlechte“ oder zumindest der „schlechtere“. Es ging also Jesus ganz sicher nicht darum, hier die Zöllner zu verklären und die Pharisäer als schlecht daneben zu stellen. Auch wenn er die Pharisäer immer wieder scharf kritisiert, so eben doch, weil sie manche Male ihrem eigenen Anspruch nicht gerecht werden.

Indem er stattdessen nun also den Zöllner und dessen reumütiges Gebet im Tempel hervorhebt, stellt Jesus uns hier vor Augen: So groß unsere Schuld auch ist, es gibt immer wieder den Punkt, an dem wir umkehren können. Ja, der Moment kann kommen, dass der größte Sünder über den Gerechten erhoben wird.
Wie es weiterging, wissen wir nicht: Wir wissen nicht, ob dieser Zöllner dann wirklich – wie der Zöllner, dem Jesus einst begegnete – nach Hause ging und wieder gut machte, was er getan hatte. Oder ob er doch wieder an seine Zollstation ging und am nächsten Tag die nächsten Menschen betrog.

Ja, das zählt in diesem Moment nicht! Hier im Tempel hatte dieser Mensch seine Schuld gesehen. Er hat sie bekannt, in aller Stille gebetet. Er hat kein Aufhebens darum gemacht, etwa allen gezeigt: Hier bin ich und bete, bin jetzt fromm und gut. Nein, er wusste um seine Schuld, um sein Nicht-gut-Sein; er ist deshalb schlicht hingegangen und hat sich vor Gott als Sünder geoutet. Und darum gebetet, dass Gott ihm gnädig sein möge. Nichts weiters als das.

Und ja, Gott ist diesem Sünder gnädig. Es brauchte nicht mehr als dieses eine Wort, dieses eine vielleicht sprachlose Gebet, dieses eine Zulassen, dass Gott ihn mit seiner Schuld anschaute. Und er konnte als Gerechter nach Hause gehen. Wie gesagt, was er daraus machte, wissen wir nicht. In diesem Moment war er gerecht, frei von all seiner Schuld.

Nun geht es dabei nicht um das krasse Gegenüber – von Pharisäern und Zöllnern, heute vielleicht von Bischöfen oder Priestern und Laien. Oder irgendwelche anderen Lagerbildungen, bei denen die eine Seite als „gut“ angesehen werden könnte, die andere kritisiert werden muss. Eine solche Lagerbildung ist natürlich Quatsch! Denn wie gesagt: Die Pharisäer sind zunächst einmal gut! Sie tun Gutes, vermutlich meist in bester Absicht. Das dürfte heute bei den meisten von uns zutreffen: Wir tun Gutes – meist in bester Absicht. Egal, ob wir Bischöfe, Priester oder Laien sind. Aber auch die Zöllner – damals vielleicht für viele der Inbegriff des Bösen – sind nicht einfach schlecht. Auch die, die wir heute vielleicht als böse vor Augen haben mögen, sind sicherlich nicht einfach nur böse. Auch ihnen gilt zumindest diese Zusage Jesu: Ein kleines Wort, die echte Erkenntnis der eigenen Schuld, ein reumütiger Blick zu Gott – und sie sind in Gottes Gerechtigkeit aufgehoben, kehren sozusagen mit dem Zöllner als Gerechte nach Hause zurück.

Und dies gilt eben auch für die Zöllner in uns. Denn darum wird es ja gewöhnlich gehen: Keiner von uns Menschen ist nur gerecht und gut oder nur schuldig. In uns allen schlummert gewissermaßen etwas von dem Pharisäer und etwas von dem Zöllner. Und Jesu Erzählung kann uns lehren, dass wir es nicht nötig haben, uns über irgendeinen anderen Menschen zu erheben. Und gleichzeitig gilt uns eben das Versprechen, dass wir immer dann, wenn wir uns dabei ertappen, dass wir selbst wie der Zöllner nur auf unseren eigenen Vorteil bedacht waren, zu Gott kommen dürfen, ihn um seine Gnade, sein Verzeihen, seine Liebe bitten dürfen. Mit seinem liebenden Blick erwartet er uns schon längst. Amen.

Credo:

Gläubig kamen Pharisäer und Zöllner in den Tempel. Beide durften sich zu Gott bekennen. Beiden galt Gottes Gnade. Auch uns gilt Gottes Gnade – nicht nur, wenn auch wir beten: Gott, sei mir Sünder gnädig. Wir dürfen uns zu diesem Gott, der uns liebt, bekennen – mit dem Lied:

Glaubenslied: GL 178 Amen, Amen, Amen, wir glauben (Stefan Worlitsch)

Friedenszeichen:

Wie schön wäre es gewesen, hätte der Pharisäer statt sich über den Zöllner zu erheben, den Weg nach hinten zu diesem Pharisäer gefunden, ihm die Hand gereicht und gesagt: Wie schön, dass du da bist!

Manchmal sind es die kleinen Zeichen, die zum Frieden beitragen. Manchmal benötigt es die großen Schritte. Gott geht unsere Friedenswege mit uns; versuchen wir immer wieder selbst die kleinen Zeichen des Friedens zu setzen.

Jesus Christus ist gekommen, um uns Menschen Frieden zu bringen. In diesem Vertrauen dürfen wir uns den Frieden Jesu gegenseitig zusprechen:
Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!

Lied vor der Mahlfeier: Du Lamm Gottes, vergib die Sünde (Thomas Linn)

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Jesus zeigt uns nicht nur durch seine Worte, sondern durch sein Tun, dass Gott Pharisäer wie Zöllner einlädt. Er hält Mahl mit seinen Jüngern, er hält Mahl aber auch mit Zöllnern und anderen, die in den Augen der Welt verachtet waren. Uns alle führt er zur Gemeinschaft. Wenn wir Mahl halten, dürfen wir uns mit ihm verbunden wissen und mit ihm gemeinsam Gott loben und preisen:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns aus Liebe geschaffen hast und in dieser Liebe auch heute auf uns und jedes einzelne Deiner Geschöpfe blickst. Du liebst jeden und jede von uns, machst Sünder durch Deinen Blick gerecht. Dir dürfen wir vertrauen, Du willst in Liebe mit uns verbunden bleiben.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, den wir allezeit preisen dürfen. Wir brauchen uns als Menschen nicht zu vergleichen, denn Du schaust jeden und jede von uns mit gleicher Liebe an. Wir preisen Dich, der Du den ungerecht Behandelten Gerechtigkeit versprichst, aber auch denen Recht und Liebe entgegenbringst, die andere selbst ungerecht behandeln. Wir preisen Dich, auf dessen Liebe wir allezeit vertrauen dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Liebe und Barmherzigkeit, die Jesus bis zu seinem Tod gelebt und uns verkündet hat. Er wurde Mensch, weil Du uns Menschen liebst. Wir preisen Dich für seine Taten, für sein Leben und ganz besonders für das Mahl, das er mit seinen Freunden hielt und bei dem sogar sein Verräter teilnehmen durfte – als Zeichen, dass Du Versöhnung willst. Immer. Dich loben und preisen wir – bis in alle Ewigkeit.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Geschenk, das Jesus uns bei diesem Mahl gemacht hat, als er seinen Jüngern und damit auch uns das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er mit diesen Worten uns alle eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag, will uns Kraft geben, dass wir Brot und alles, was wir haben, miteinander teilen, so dass es für alle reicht und keiner ausgeschlossen wird. Wenn wir jetzt Mahl miteinander halten, ist dies ein Vorgeschmack auf das große Fest, das Du mit uns feiern willst, wenn wir einmal alle bei Dir sind. Dann wird niemand vorne oder hinten sein, sondern alle bei Dir. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Heute feiern wir kleine Feste, die Lebensfülle und ewige Freude werden wir einmal erleben, wenn wir mit Dir vereint im Himmelreich sind. Heute noch wechseln in unserem Leben Kreuz und Leid mit Freude und Glück. So kommen wir immer wieder zum Fest der Freude zusammen und teilen miteinander Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen. Wir danken Dir, dass Du uns Leben schenkst.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst. Du stehst treu zu dem Bund, den Du mit uns und allen, wirklich allen Menschen geschlossen hast. Du willst unser aller Leben in Fülle; Du willst nur das Beste für uns. Wir danken Dir, dass wir nicht allein sind: Du bist mit uns auf dem Weg und Du rufst uns in die Gemeinde. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir immer wieder ein Stück Himmel erleben dürfen, selbst dann, wenn wir uns nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem immer im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: GL 386 Gott ist gegenwärtig (Heidi Schneider; Ingrid Keil)

Fürbitten:

Sei mir Sünder gnädig – so betete der Zöllner. Gott erhört das Gebet des Zöllners. Er hört auch unser Bitten und Flehen. So beten wir auch heute:

  1. Für alle, die ungerecht behandelt werden. Aber auch für alle, die andere ungerecht behandeln. Für alle, die sich erniedrigen oder erniedrigt werden. Und für alle, die sich selbst erhöhen oder von anderen auf einen Thron erhoben werden.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  1. Für alle, denen gegenüber wir schuldig geworden sind. Und für alle, die selbst schuldig geworden sind.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  1. Für alle, die den Frieden suchen. Aber auch für alle, die ihr Glück weiterhin in Zwietracht und Krieg zu finden glauben. Für alle, die in den Kriegsgebieten dieser Erde wohnen. Und auch für alle, die zum Kämpfen gezwungen werden. Für alle, die Strafen fürchten müssen, wenn sie sich für Recht und Gerechtigkeit einsetzen.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

  1. Für alle, die in diesen Tagen nach Wärme und nach Lösungen suchen, damit Menschen die Energie nicht ausgeht. Aber auch für alle, die bei dieser Suche zwar ihren eigenen Vorteil, aber nicht die Bedeutung für andere Menschen, Tiere und kommende Generationen im Blick haben.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns. 

  1. Für alle, Menschen in unseren Pfarreien und Ortschaften. Für alle Verantwortlichen in Kirche und Welt. Für alle, die das Wohl ihrer Gemeinden und Gemeinschaften suchen.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

  1. Für alle Menschen, die uns nahestehen, und auch für die, die uns fern sind. Und in allen unseren persönlichen Anliegen. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Du hörst unser Gebet – wann immer wir zu Dir kommen. Dich preisen wir, Dir danken wir – heute und in alle Ewigkeit. Amen.

Gott hört unser Gebet, denn er ist uns Vater und Mutter. So beten wir:

Vater Unser

Danklied: GL 400 Ich lobe meinen Gott (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

Dankgebet:

Allmächtiger, guter Gott, wir danken Dir, dass Du uns einlädst, immer zu Dir zu kommen – ganz so, wie wir sind. Keine Schuld kann uns von Dir trennen, wenn wir nur immer aufs Neue Deine Nähe suchen – und uns mühen umzukehren. Du versprichst, uns gnädig zu sein, wenn wir zu Dir kommen, denn Deine Liebe hört niemals auf. Lass uns darauf vertrauen und so voll Freude uns mühen, immer wieder das Gute zu tun, um so mitzubauen an Deinem Reich der Liebe, das Du bereits hier für uns Menschen willst – und einmal bei Dir in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet:

So segne nun uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, der uns liebt und Gnade verheißt,
der Sohn, der diese Liebe Gottes vollkommen gelebt, sich selbst erniedrigt hat,
und der Heilige Geist, der in uns betet und uns mit dem Vater verbindet.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Schlusslied: GL 457 Suchen und fragen (Matthias Hampel)