Gottesdienst am 4. Adventssonntag (Lesejahr C), 19. Dezember 2021,
im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim
Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.
Vorspiel: Wachet auf (Christian Kunz; Michael Rehberg)
Lied: GL 224 Maria durch ein Dornwald ging (Barbara Westermann)
Liturgische Eröffnung:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Jesus, unser Bruder und Herr, Christus, den Maria in sich trägt, ist bei uns – schon im Hier und Jetzt und allezeit. Amen.
Begrüßung
Liebe Gemeinde!
Nur noch wenige Tage bis Weihnachten! Vermutlich sind viele von uns schon am Planen, wie diese Tage ablaufen werden. Eine wichtige Frage ist da ja immer: Wem werden wir begegnen an diesen Tagen? Wer besucht uns? Wen besuchen wir? Begegnungen sind uns selten so wichtig wie genau am Weihnachtsfest. Um so mehr schmerzt es, wenn Begegnungen gerade an diesen Tagen nicht so möglich sind, wie wir uns das vorstellen. Von einer ganz besonderen Begegnung ist heute im Evangelium die Rede. Vielleicht ist gerade diese Zeit die Einladung, ganz besonders hinzuschauen, welche Begegnungen uns wirklich wichtig sind – auch dann, wenn manche dieser Begegnungen vielleicht gerade nicht möglich sind. Vielleicht sind Herzensbegegnungen möglich? Gott tut das Unerwartete: Der Prophet Micha verheißt uns, dass der Herrscher über Israel genau im kleinen Bethlehem geboren werden wird – und nicht im Herrscherpalast in Jerusalem. Gott ist da, wo wir es nicht erwarten. Gott macht auch bei uns Unmögliches möglich. Vielleicht jedoch ganz anders, als wir uns das erhoffen.
Geben wir ihm so die Chance, auch bei uns in diesem Jahr anzukommen – in Begegnungen und in ganz unscheinbaren Momenten.
Auch wenn wir uns noch so gar nicht vorstellen können, wie dieses Geburts- und Weihnachtsfest in diesem Jahr aussieht, so dürfen wir den, den Maria mit sich trägt und der in uns, bei uns allen sein will, sehnsuchtsvoll in unsere Mitte rufen! Auch an diesem letzten Adventssonntag tun wir dies noch einmal mit dem adventlichen Ruf: Maranatha!
Maranatha – statt Kyrie:
Herr Jesus, komm ins Dunkel unsrer Welt.
Maranatha – Herr, komm doch wieder.
Herr Jesus Christus, gib uns die Kraft für unseren Weg, wenn wir kraftlos sind.
Maranatha – Herr, komm doch wieder.
Herr Jesus, wir erhoffen, ja, wir ersehnen Dich, Du unser HEILand!
Maranatha – Herr, komm doch wieder.
Heute leuchtet schon die vierte Kerze des Adventskranzes. Bald wird Gott als das große Licht in unser Leben leuchten. Ja, wir dürfen in Zuversicht auch in diesem Jahr dem Weihnachtsfest entgegengehen und glauben und hoffen: Er wird uns auch in diesem Jahr Leben schenken und all unser Dunkel erhellen!
Lied: GL 223,1-3 Wir sagen euch an (Christian Kunz; Michael Rehberg)
Tagesgebet:
Lasset uns beten:
Herr, unser Gott, wenige Tage vor Weihnachten sind wir wie Maria auf einem beschwerlichen Weg. Sie hat sich aufgemacht zu ihrer Verwandten Elisabeth, hatte den Mut, Ja zu ihrer überraschenden Schwangerschaft zu sagen, hatte den Mut zuzulassen, dass Gott in ihr Mensch wurde. So bitten wir Dich: Sei heute bei uns und schenke uns Mut, Dir zu vertrauen, dass Du auch bei uns auf überraschende und immer wieder neue Weise Mensch werden willst, dass Du auch heute bei uns und in uns sein willst – selbst und gerade dann, wenn es sich so ganz anders anfühlt.
Denn wir wissen: Das Kind wird geboren werden – auch dann, wenn die Geburt beschwerlich werden sollte. Wir vertrauen darauf, dass Du, Gott, so auch in unser Leben dringen willst, auch und gerade, wenn es um uns herum gerade noch dunkel ist. So rufen wir Dich auch heute: Komm, Herr Jesus, komm – Komm in unserer Zeit und lass uns Dich schauen – heute und in Ewigkeit. Amen.
Kindergottesdienst:
Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:
(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)
Hier gibt es noch ein passendes Ausmalbild.
Wir wünschen Dir und Deinen Eltern eine schöne vierte Adventswoche und gaaaanz arg viel Vorfreude auf Weihnachten! Wenn Du uns eine Nachricht oder Idee schicken magst, freuen wir uns über Post an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!
Erste Lesung: Micha 5,1-4a
Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):
Liebe Gemeinde,
Begegnungen sind selten so wichtig wie an Weihnachten. So habe ich schon zu Beginn des Gottesdienstes gesagt.
Ich erinnere mich noch, als im letzten Jahr Politiker lange vor Weihnachten sicherstellen wollten, dass wir Weihnachten feiern können. So ganz haben die Vorkehrungen dann nicht funktioniert. Doch bei diesem „Weihnachten feiern“ ging es den wenigsten darum, dass wir in unseren Kirchen würden Weihnachten feiern können, nicht darum, dass wir in unseren Familien die Geburt Jesu feiern können – sondern es ging vor allem darum, ob Kontakte, Begegnungen an Weihnachten möglich sein würden. Wenn diese nicht möglich sind, scheint der Kern des Weihnachtsfestes zu fehlen. Auch für Politiker, die mit Kirche und Religion nichts oder nur wenig anfangen können.
Weihnachten ist Begegnung. Das werden wir an Heiligabend hören, wenn erst die Hirten und dann – gemäß unserer Leseordnung erst wenige Tage später – die Sterndeuter den Weg an die Krippe finden. Nicht die Geburt an sich war ausschlaggebend, sondern die Tatsache, dass Menschen davon gehört haben, dass sie erlebt haben, dass hier etwas sehr Besonderes geschehen ist – und dass sie das dann weitergegeben haben.
Besondere Momente sind wunderbar. Richtig besonders werden sie erst, wenn wir sie mit anderen teilen dürfen.
Heute haben wir von einer solchen Begegnung gehört. Eine sehr besondere Begegnung, von der wir sicherlich schon viele Male gehört haben. Hier treffen zwei Frauen aufeinander – die beide Unfassbares erlebt haben.
Da ist zum einen Elisabeth. Auf Hebräisch heißt sie Elischeba – und das heißt: Gott ist Fülle. – Genau diese Fülle hatte sie all die Jahre zuvor nicht erlebt. Sie war alt. In damaliger Zeit viel zu alt zum Kinderkriegen. Sie war lange mit ihrem Mann Zacharias verheiratet. Zur Fülle hätte für eine jüdische Familie unbedingt mindestens ein Kind, besser viele dazugehört. Doch sie blieb kinderlos. Und nun das! Da hört ihr Mann, dass seine Frau ein Kind bekommt. Unmöglich schien das in ihrem Alter – nach so vielen Jahren von erfolglosen Versuchen! Zacharias konnte das nicht glauben. Er blieb seither stumm, wird erst wieder reden können, nachdem sein Sohn geboren ist. Was diese späte Schwangerschaft für Elisabeth bedeutete, können wir nur ahnen: Ganz sicher waren da Dankbarkeit und Freude – aber ganz sicher auch Sorge, ob sie in ihrem Alter dieser Situation gerecht werden würde. Sie war nun einmal keine 20 mehr … Wen sie so alles zum Reden hatte, wissen wir nicht. Mit ihrem Mann konnte sie nicht darüber reden – konnte nicht reden über all ihre Sorgen und Ängste, aber auch nicht über ihre Freude. Zumindest blieb ein solches Gespräch zwangsweise sehr einseitig. Zacharias konnte ja nicht antworten.
Auf der anderen Seite ist da Maria – auf hebräisch Miriam. Sie war noch jung. Sehr jung. In der damaligen Zeit müssen wir uns ein etwa 14-jähriges Mädchen vorstellen. Heute wäre sie eine Jugendliche – mitten in der Pubertät, mit schulischen Dingen beschäftigt. In der damaligen Zeit war sie gerade verlobt. Aber noch nicht verheiratet. Und dann wird sie nun also schwanger. Wir erfahren nicht, ob sie sich irgendjemandem anvertraut hat. Zumindest im Lukasevangelium – im einzigen Evangelium, das von der Ankündigung der Geburt berichtet – macht sie sich direkt nach dieser Ankündigung des Engels auf den Weg. Für sie war es wohl eine Katastrophe: Wie wird Josef reagieren – wenn das Kind nicht von ihm ist? Wird er sie verstoßen? Wie reagieren die Eltern? Wie reagiert die Umwelt? Vor allem die Älteren unter uns wissen, wie schrecklich es ja noch vor nicht allzu langer Zeit selbst in unserer Gesellschaft für manche war, ein uneheliches Kind zu erwarten! In unserer Kirche wurden viele ausgestoßen. Frauen wurden benachteiligt; Kinder wurden ihnen abgenommen. Mütter mit Kindern kamen in Mutter-Kind-Heime, damit die Frauen umerzogen wurden, sich nicht mehr auf Männer einließen. Viele Frauen können hier bis heute Furchtbares berichten!
Auch Maria hatte in ihrer Zeit in ihrer Heimat Schlimmes zu befürchten.
Nur zu verständlich, dass sie flieht. Vermutlich war ihr noch nicht anzusehen, dass sie schwanger ist. Möglicherweise hatte sie jedoch selbst schon gespürt, was sich in ihrem Körper veränderte. Sicher nicht einfach war so die Reise zu ihrer Verwandten. Möglicherweise jedoch die einzige Hoffnung für sie, aus der Situation herauszukommen.
Wir wissen es nicht. Aber vielleicht hatte sie ja die Hoffnung, das Kind bei dieser kinderlosen Frau lassen zu können? Um so dann selbst in ihrer Heimat ihr Ansehen nicht zu verlieren? – Wie gesagt, das sind natürlich Spekulationen.
Wir können uns aber sicher sein, dass da vieles an Gefühlen in diesen beiden Frauen vor sich ging. Wie gut, sich da zu begegnen! Wie gut, sich mit einem Menschen auszutauschen! Auch wenn es, wie wir heute sagen würden, sicher nicht die typische Peergroup war: Wohin würde heute ein 14-jähriges Mädchen gehen, das plötzlich schwanger ist? Als Mutter würde ich sagen: Hoffentlich zu den eigenen Eltern. Hoffentlich zum Vater des erwarteten Kindes. Aber vielleicht nun eben auch zu Freundinnen, zu Vertrauten. Vielleicht wären es aber auch gerade die älteren Verwandten, die diese Jugendlichen ins Vertrauen zögen: Großeltern, Großtanten.
So also macht es Maria. Vielleicht rechnet sie mit einer Ermahnung, mit Unverständnis. Wer sollte ihr schon glauben, dass es ein Engel war, der ihr das Kind angekündigt hat?
Mit dem, was dann passierte, hat sie bestimmt nicht gerechnet: „Gesegnet bist du unter den Frauen – und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“ – Anzusehen war ihr die Schwangerschaft bestimmt noch nicht. Aber so ist es, wenn Menschen wirklich in Kontakt miteinander kommen: Da spürt die eine im tiefsten Herzen, was der anderen auf der Seele liegt. Sie verstehen sich quasi wortlos! Das Kind in ihrem eigenen Leib hüpfte – so sagt es uns der Evangelist. Ein ganz besonderes Gefühl für jede werdende Mutter – wenn sich das Kind im Bauch bewegt. Hier bekommt diese einerseits so normale, aber doch besondere Sache noch einmal eine ganz neue Bedeutung: Diese Kindesbewegung zeigt Johannes bereits vor seiner Geburt als den Propheten, der er einmal sein wird: Er verweist auf Jesus. Erst Jahre später wird er das real tun. Hier wird es angedeutet. Hier begegnen sich zwei toughe Frauen – und mit ihnen die beiden Männer, um die sich später die Geschichte drehen wird.
Ja, ich glaube – in dem Moment ändert sich für diese beiden Frauen alles: Elisabeth spürt, dass diese noch so junge, unerfahrene Frau – die für sie ganz sicher nicht die erste Wahl als Gesprächspartnerin war … - für sie eine Bedeutung haben wird. Hätte sie sich sonst in ihren eigenen Sorgen vermutlich nicht einem jungen Mädchen anvertraut, sondern doch eher eine selbst erfahrene Mutter gefragt, spürte sie nun, dass sie beide so vieles verband. Maria fühlt sich verstanden. Oder mehr als das: Was vorher noch wie ein Berg von Problemen aussah, ist plötzlich nicht nur aufgelöst, sondern erhält Bedeutung. Was der Engel gesagt hat, wird bestätigt – nun von einer ganz realen Person, ihrer Verwandten Elisabeth.
Es sind zwei besondere Frauen. Und doch sind es auch alltägliche Frauen. Alltägliche Menschen. Mit Sorgen – ja, sogar großen Sorgen. Und doch konnten diese beiden im Alltäglichen Gott entdecken. Nur, weil sie das in ihrem Leben zugelassen haben, konnte ein Prophet wie Johannes zum Zug kommen. Nur weil Elisabeth diese alltägliche Kindsbewegung zum richtigen Zeitpunkt so richtig interpretiert hat, konnte sie selbst spüren, dass ihr gerade „ihr Herr“ begegnet. Nur weil Elisabeth in diesem Alltäglichen das Besondere erkannt hat, konnte auch Maria aufatmen, spüren, dass es gut war, was da mit ihr geschah. Nur weil die beiden sich auf diese außergewöhnliche Begegnung eingelassen haben, konnten beide aufatmen. Und letztlich: Nur weil Maria das zugelassen hat, was ihr gesellschaftlicher Ruin hätte werden können – dieses uneheliche Kind – nur deshalb konnte Gott geboren werden. Lassen auch wir uns heute einladen, unsere eigenen Sorgen und Probleme zuversichtlich anzuschauen – und mitten darin Gott zu erkennen. Lassen auch wir uns einladen, einander zu begegnen, uns gegenseitig zu vertrauen. Gott will auch bei uns lebendig werden. Ganz gewiss. Amen.
Credo:
Maria und Elisabeth haben jeweils ihr ganz eigenes Ja zu Gott gesprochen. Maria und Elisabeth haben so ganz dichte Gemeinschaft, ein großes wortloses Verstehen erfahren. Auch wir dürfen Ja sagen – zu dem, was Gott mit uns vorhat. Ein Ja zu Gott – das ist der Ausdruck des größten Glaubens und Vertrauens. Ein Ja zu unserem Leben – wie es gerade aussieht, das ist das Ja zu unserem Schöpfer, der uns so, wie wir sind, geschaffen hat und liebt. Bekennen wir uns zu ihm, unserem Gott – im Vertrauen, dass er Mensch werden will wie wir und so in unserer Lebenswirklichkeit dabei sein will. Sprechen wir unser Ja, unser Amen, wir glauben, mit den Worten des Apostolischen Glaubensbekenntnisses.
Friedenszeichen:
Wer so Ja sagt – zu sich selbst, zu Gott und zu anderen Menschen – , der wünscht sich den Frieden, diesen Frieden, den Jesus an Weihnachten als kleines Kind in unsere Welt bringen will. Beten wir immer wieder um diesen Frieden: mit uns selbst und mit anderen; und setzen wir selbst Zeichen dieses Friedens.
Ein kleines Zeichen setzen wir in jedem Gottesdienst im Friedensgruß. Ein kleines Zeichen setzen wir vor allem in unseren Herzen, indem wir an die Menschen denken, die wir am wenigsten mögen, und genau diesen den Frieden Gottes zusprechen. Und natürlich auch all denen, die uns wichtig sind, und allen, die diesen Frieden ganz besonders brauchen. So sagen wir es einander:
Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!
Lied vor der Mahlfeier: GL 758 Du bist vor allen Zeiten (Stefan Worlitsch)
Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:
Als Maria und Elisabeth sich begegnet sind, haben sie auf besondere Weise gespürt, dass Gott bei ihnen war. Auch heute gilt: Wo Menschen sich begegnen, ist Gott da. Gott will sich uns zeigen. Auch dann, wenn wir allein sind. Dann will er uns begegnen. Immer. Ganz besonders begegnet er uns im Mahl. Und so dürfen wir auch in diesem Gottesdienst Brot brechen und essen, Wein oder Saft trinken und ihn in unsere Mitte rufen.
Wir dürfen vertrauen: Gott ist bei uns – schon jetzt in dieser Zeit, in der wir uns auf seine Menschwerdung an Weihnachten vorbereiten.
Ihn, unseren Gott, der so dicht bei uns und in uns ist, loben und preisen wir:
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du Dich in der Geschichte gezeigt hast, uns Menschen immer wieder verheißen hast, dass Du für uns da bist, dass Du Dein Haus unter uns baust.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns eine solche Würde geschenkt hast, dass Du selbst einer von uns werden und immer bei uns und in uns sein willst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns den Bund Deiner Liebe schenkst. Du wirst kommen in unsere Dunkelheit und Not und diese einmal für immer besiegen. Du bist es, der schon längst bei uns ist, wenn wir durch Dunkelheiten gehen müssen. Wir preisen Dich, Du Licht unserer Nacht.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du so fern bist und uns doch so nahekommst, unfassbar und doch fassbar geworden in Deinem Sohn Jesus Christus. Wir preisen Dich für dieses so unbegreifbare Geheimnis, dass Du Dich in ihm greifbar, ja, angreifbar gemacht, Dich uns Menschen ausgeliefert hast.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deinen Sohn Jesus Christus, der sich als Mensch von Menschen hat einladen lassen und sie zum Mahl besucht hat. So will er auch bei uns sein, wenn wir ihn einladen.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns so auch heute immer wieder Festmahl halten lässt. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und auch mit allen, die uns vorausgegangen sind und bereits den ewigen Advent, Deine ewige Ankunft erleben.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.
Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Auf Dein Kommen in Herrlichkeit warten wir – in diesem Advent und im Advent unseres Lebens. Einmal dürfen wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, bereits ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.
Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.
Alle trinken vom Wein bzw. Saft.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du im ewigen Advent unseren Durst stillen wirst – nicht nur den nach Wasser und Wein, sondern auch unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Dir. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht. Wir preisen Dich für Deine Nähe, für den Liebesbund, den Du mit uns geschlossen hast und zu dem Du immer stehst. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir uns immer wieder gemeinsam auf Deine Ankunft vorbereiten und freuen dürfen, auch wenn wir uns in der aktuellen Zeit oft nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem auch in dieser Zeit im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Lied nach der Mahlfeier: Kündet allen in der Not (Christian Kunz; Michael Rehberg)
„Für Gott ist nichts unmöglich“, mit diesen Worten kündigt der Engel Maria die Geburt ihres Sohnes an. In diesem Vertrauen, dass für Gott nichts unmöglich ist, er alles bewegen kann, dürfen wir mit all unseren Bitten und Sehnsüchten zu Gott kommen und so auch heute zu ihm rufen: Maranatha: Herr, komm in unsere Welt!
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.
Du, Herr, wirst kommen. Wie Maria ihr Ja zu Dir gesagt hat, so hast Du Dein Ja zu uns schon längst gesprochen. So freuen wir uns auf Deine Geburt und loben und preisen Dich bis in alle Ewigkeit. Amen.
Gott schickt seinen Sohn als Kind in unsere Welt. Er wird unser Bruder – Gott selbst unser Vater. Zu ihm beten wir:
Vater Unser
Ein Lied zum Dank: Hoffnungslicht (Christian Kunz; Michael Rehberg)
Dankgebet:
Herr, unser Gott, Du sprichst Dein Ja zu uns – weil Du uns alle unendlich liebst, weil Du unseren Weg mit uns gehen willst, auch und gerade, wenn es um uns herum dunkel ist. Lass uns darauf in diesen Tagen vor Weihnachten vertrauen und lass in uns wachsen die Sehnsucht nach Dir, dem Retter und Heiland, und die Zuversicht, dass Du auch in diesem Jahr unter uns Mensch werden willst. Darum bitten wir Dich, der Du mit dem Vater lebst und uns liebst in alle Ewigkeit. Amen.
Segensgebet:
Es segne uns Gott,
der Vater, der uns geschaffen hat und von ganzem Herzen liebt,
der Sohn, der als Kind in diese Welt kam, um uns Freude und Heil zu bringen,
und der Heilige Geist, die Freude in unserem Herzen.
Es segne uns Gott – Ziel unserer Sehnsucht –,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Schlusslied: GL 233 O Herr, wenn du kommst (Barbara Westermann)
Nachspiel: Mache dich auf, werde Licht (Chiara Dyllus, Klavier; Olivia Klatzka, Querflöte + Bariton-Saxophon)