Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 5. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr C), 6. Februar 2022

(c) Sylvia Sommer
Datum:
Sa. 5. Feb. 2022
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 5. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr C), 6. Februar 2022, im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

 

Eingangslied: GL 387 Gott ist gegenwärtig (Heidi Schneider; Ingrid Keil)

 

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der uns Menschen ruft und beruft, ist bei uns – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

in dieser Woche haben wir das Fest der Darstellung des Herrn gefeiert: Zwei schon in die Jahre gekommenen Menschen standen da im Mittelpunkt - Simeon und Hanna – zwei, die erkannt haben, dass sie mit dieser ganz besonderen Begegnung im Tempel – im Blick auf dieses Jesuskind – den Sinn ihres Lebens erlangt haben: Sie sind dem Licht der Welt begegnet!

Heute führen uns die Schrifttexte auf vielerlei Weise dorthin, wo und wie Gott ruft! Wir hören, wie Gott ruft – und wie Menschen folgen. Wir werden die Worte des Jesaja hören: „Hier bin ich, sende mich.“

Im Moment mag das schwer fallen: Immer wieder höre ich große Zweifel, ob es denn noch „richtig“ sein kann, zu dieser unserer Kirche zu gehören, wenn doch die Hirten dieser Kirche so versagt haben … Es macht sprachlos, wie viel Leid im Namen unserer Kirche passiert ist … Wie vielen Kindern ihr Leben kaputt gemacht wurde – unter dem Deckmantel unserer Kirche …

Mit Blick auf dieses unsägliche Leid, diese Schuld, zu der wir Menschen fähig sind, mag sich ganz neu die Frage stellen: Wer ist es, der mich ruft – seit meiner Taufe? Ist es Gott? Ist es die Kirche? Sind es einzelne Menschen? Einzelne Priester? Seelsorger*innen? Andere Menschen?

Wem kann ich heute folgen?

Wenn wir hören, wie Simon Petrus heute bekennt: „Ich bin ein sündiger Mensch, Herr“, dann mag uns einer seiner Nachfolger besonders vor Augen stehen … Jesus wusste, dass auch seine Jünger Fehler hatten, Sünden begingen; als Kirche haben wir das oft vergessen, wollten es verleugnen, sahen uns, sahen vor allem das System Kirche als unfehlbar an. Obwohl Jesus doch sehr bewusst fehlbare Menschen in seine Nachfolge berufen hat. Obwohl das doch unsere Kirche auch immer wieder lehrt, dass wir uns zu unserer Schuld bekennen dürfen, dass es schwerer wiegen kann, Schuld zu verschweigen oder zu verharmlosen, als diese begangen haben …
Jesus berief den Simon, er beruft, Päpste, Bischöfe – aber eben vor allem jeden Menschen: Sie und mich – uns alle, die wir getauft sind, ja, er beruft alle.

Und vielleicht noch eines – was sich in dieser Zeit vielleicht hart anhören mag: Jesus sagt es heute dem Simon – aber mit ihm auch uns: „Fürchte dich nicht!“

Bitten wir Jesus auch heute um diese Furchtlosigkeit, darum, ihm zu vertrauen, ihm allein zu folgen. Rufen wir ihn an um sein Erbarmen – mit den Worten des Kyrie:

Kyrie:

Jesus, Du rufst den Simon Petrus und Du rufst uns alle, Dir zu folgen.
Herr, erbarme Dich.

Jesus Christus, Du weißt um unser Versagen.
Christus, erbarme Dich.

Jesus, Du machst uns Mut und rufst uns zu: Fürchte dich nicht.
Herr, erbarme Dich.

Ihn, unseren Herrn, loben und preisen wir im Gesang des Gloria:

Glorialied: GL 400 Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

 

Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, wir hören heute, wie Du den Jesaja rufst und fragst: Wen soll ich senden? – Und wir glauben, dass Du auch uns heute rufst und dasselbe fragst. Steh uns bei und gib uns Mut und Kraft, Dir immer aufs Neue unsere Antwort zu geben. Stärke uns, den Weg mit Dir zu gehen – heute und morgen und immer. Amen.


Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Hier gibt es noch ein tolles Ausmalbild. Und mit wem bist Du wie durch ein Netz verbunden?

Wenn Du uns eine Nachricht oder Idee schicken magst, freuen wir uns über Post an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen der Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 

 

Erste Lesung: Jesaja 6,1-2a.3-8

(Gelesen von Leah Grützner)
 
Antwortgesang: Here I am Lord (Chiara Dyllus)

 

Zweite Lesung: 1 Kor 15,1-11

(Gelesen von Fabian Fitzek)

 

Halleluja (Sandra Lang)

 

Evangelium: Lukas 5,1-11

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)

 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):

Liebe Gemeinde,

es ist wie eine Ironie des Schicksals: Seit nun zwei Wochen ist die Kirche hier in Deutschland immer wieder in den Medien durch das Münchner Missbrauchsgutachten. Menschen sind enttäuscht, entsetzt, zerstört wegen dem, was da ans Licht kam – ganz besonders über das, was hier zum Verhalten auch von Bischöfen und besonders von Papst Benedikt gesagt wird. Durch die Medien ging vor allem seine Stellungnahme zum Gutachten, das Abstreiten seiner Schuld, seine Rechtfertigung, der Versuch, sich selbst und die Kirche in bestem Licht dastehen zu lassen. Bis zu diesem Sonntag werden sich die Mitglieder des Synodalen Weges erneut getroffen haben; all dies wird sicher Thema gewesen sein. Was da passiert, weiß ich zum Zeitpunkt, da ich diese Predigt schreibe, noch nicht. Und doch wirken die heutigen Tagestexte, die uns die Leseordnung vorgibt, wie eine Antwort auf das, was da von München aus in unserer deutschen Kirche und weit darüber hinaus für Bestürzung sorgt:

Wir hören den Petrus, also den, dessen Nachfolger unsere Päpste sein sollen, wie er Jesus zu Füßen fällt und spricht: „Geh weg von mir; denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr.“

Auch die beiden anderen Texte zeigen uns heute sehr realistisch auf, dass es zur Nachfolge gehört, eigene Schuld bzw. Unwürdigkeit zu erkennen und zu bekennen. Und das nicht als reines Lippenbekenntnis.

In der ersten Lesung hören wir die Berufung des Propheten Jesaja und hier sein Bekenntnis: „Weh mir, ich bin verloren, denn ein Mann unreiner Lippen bin ich.“ Hier geht es dem Jesaja zunächst mal um kultische Unreinheit. Doch Gott spricht ihn daraufhin auf eine etwas seltsam anmutende Weise von seiner Schuld frei: Es ist ein Serafim, der mit glühender Kohle den Mund des Jesaja berührt und ihm dann diese Zusage gibt.

Deutlicher wird das Eingestehen der eigenen Schuld in der zweiten Lesung: Paulus bezeichnet sich als Missgeburt, spricht davon, nicht wert zu sein, Apostel genannt zu werden, weil er selbst ja schließlich die Kirche bzw. nach anderen Übersetzungen die Gemeinde Gottes verfolgt habe.

Dennoch ist er selbstbewusst: „Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben“, sagt er. Sein eigenes Tun bringt er mit Gottes Handeln, Gottes Gnade in Verbindung. Auch dem Petrus wird von Jesus her zugesagt: „Fürchte dich nicht.“ – Jesus beruft ihn, obwohl er um seine Schuld weiß. Gott beruft immer wieder – diejenigen, die schuldig werden, diejenigen, die ihre eigene Schuld auch sehen. – Das heißt nicht, dass sie nicht rückfällig würden: Hat Jesus dem Petrus hier bereits an dieser Evangelienstelle nach seinem Bekenntnis den Auftrag gegeben, zum Menschenfischer zu werden, so ist uns allen doch wohl bekannt sein Verhalten in der Nacht vor Jesu Tod: Noch ehe der Hahn krähte, verriet er Jesus dreimal.

Jesus weiß um die Schwächen derjenigen, die er beruft. Ja, das ist irgendwie ein Motiv, das sich durch alle biblischen Berufungsgeschichten zieht: Nicht Können ist es, was die Berufenen auszeichnet, sondern das Verständnis des Unwürdigseins, der Überforderung. Die einen flüchten, wenn sie das Gefühl bekommen, dass sie von Gott einen Auftrag bekommen – weil sie es sich nicht zutrauen, Angst davor haben. Andere beginnen, mit Gott zu diskutieren, dass sie doch nicht würdig sind. Die Nächsten benennen ihre Schuld, ihr Unfähigsein, ihr Kleinsein. Und Gott lässt nicht locker: Er geht dem, der flüchtet – z.B.  dem Jona oder dem Elia – hinterher. Er bleibt im Gespräch. Er sucht nicht den super ausgebildeten, unschuldigen, perfekten Menschen, sondern die Menschen, wie sie existieren. Gott ist da realistisch.

Wir dagegen wünschen uns heute Perfektion. Für uns und für andere. Wir wünschen einen tadellosen Lebenslauf, beste Bildung, bestes Wissen, 150%ige Leistungsbereitschaft. Schuld und Unfähigkeit haben da nichts verloren. Die Frage nach den eigenen Schwächen wird in Bewerbungsratgebern als meist gefürchtete Frage von Bewerbungsgesprächen dargestellt. Der Bewerber sollte sich genau überlegen, welche er angibt, um nicht aussortiert zu werden. Möglichst sollte die Bewerberin direkt aufzeigen, dass sie an dieser Stelle an sich arbeitet, so dass eigentlich keine Schwäche mehr übrig bleibt.

Doch das ist unrealistisch. Es wird zur Überforderung, uns selbst keine Schwächen zugestehen zu wollen.

Nein, Jesus geht es nicht darum, dass wir keine Schwächen hätten, auch nicht, dass wir keine Schuld begingen. So furchtbar das auch im Einzelfall ist. Gerade die Schuld, um die es in all den Missbrauchsgutachten – also nicht nur in München – geht, ist grausam und menschlich gesehen unverzeihlich. Denn Kindern wird oft ihr weiteres Leben zerstört. Doch es verstört, dass diese Taten gedeckt wurden und werden – von anderen. Dass Schuld nicht als Schuld anerkannt wurde und wird. Dass Menschen, die sich als Nachfolger des Petrus und der anderen biblisch Berufenen ansehen, sich nicht trauen, es hier ebenfalls dem Petrus nachzutun und aus freien Stücken zu sagen: „Herr, ich bin ein sündiger Mensch.“ Bzw. diese Schuld auch vor der Gemeinde bzw. vor denen, denen gegenüber sie schuldig geworden sind, zuzugeben.

Doch ich möchte nicht beim Blick auf andere stehen bleiben. Zuallererst ist die heutige Botschaft eine frohe Botschaft – für alle: Solange wir nämlich in der Vorstellung leben, dass Gott nur einige, auserwählte Menschen beruft, wir uns Berufung verdienen müssten – durch Studium, Wissen, Können, einen besonderen Lebenswandel –, solange hätte die Botschaft heute nichts mit uns zu tun. Solange müssten wir zu anderen aufblicken, die mehr Ansehen haben, es weiter hoch in der kirchlichen oder weltlichen Hierarchie geschafft haben. Aber nein: Mit den heutigen Schrifttexten stellen uns diejenigen, die diese Leseordnung einst erstellt haben bzw. stellt Gott uns sehr deutlich vor Augen, wen er ruft: uns alle. Dann, wenn wir selbst unsere Schwächen, unsere Ungeduld, unser Unvermögen, unsere Sorgen, unsere Schuld offen vor ihm aussprechen. Gott hat Geduld mit uns; er schaut uns mit liebenden Augen an, geht uns nach – spricht zu uns wie zu Petrus: „Fürchte dich nicht.“ Was antworten wir, wenn wir dann auch wie Jesaja die Stimme des Herrn hören, der uns fragt: „Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen?“? Vielleicht mögen auch Sie heute laut und deutlich mit Jesaja antworten: „Hier bin ich, sende mich!“

Credo:

„Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben.“ – So lautet das Bekenntnis des Paulus. Ist das auch ein Bekenntnis, das wir sprechen können? Wer sind wir – durch Gottes Gnade? – Vielleicht mögen Sie sich an dieser Stelle Zeit nehmen, Rückschau zu halten – auf Ihr bisheriges Leben, auf das, was war, was Gott Ihnen geschenkt hat, auf das, was Sie selbst vollbringen konnten – so wie Paulus schreibt: „nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir“. Nehmen Sie sich Zeit für dieses besondere Glaubensbekenntnis.

 

Stille

 

Gerne können Sie dieses Bekenntnis vertiefen mit dem "Menschenfischerlied" (polnisch "Barka" -- spanisch „Pescador de hombres“).

Sie finden hier

eine polnische Version - Barka

eine deutsche Version - Menschenfischer

eine spanische Version - Pescador de hombres

und noch eine Saxophon-Variante


Friedenszeichen:

Eigene Schuld zu sehen und zu dieser zu stehen, ist ein wichtiger Schritt hin zu Versöhnung – und schließlich zum Frieden. Oft geht das nicht allein. Als Christen glauben wir, dass Gott uns darin unterstützt, zu unserer Schuld stehen zu können. Auch mit unserer Schuld sieht er uns mit liebenden Augen an, hilft uns, Schuld zu bekennen und einander zu verzeihen und so am Frieden mitzuwirken.

Leben wir immer wieder im Bewusstsein, niemals allein alles zu können, sondern immer wieder auf Jesu Unterstützung angewiesen zu sein. Lassen wir uns deshalb auch heute den Frieden Jesu zusagen und sprechen ihn auch einander zu (auch im Herzen, wenn wir allein feiern):

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

Lied vor der Mahlfeier: GL 796 Wie ein Fest nach langer Trauer (Laudemus)

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Als Jesus es ihnen sagte, warfen die Fischer ihre Netze aus – auch wenn es aus fachlicher Sicht so gar keinen Sinn machte. Doch sie taten, was Jesus ihnen auftrug – und sie fingen eine so große Menge an Fischen, dass die Netze zu zerreißen drohten: Jesus zeigt uns, dass Gott das Unmögliche möglich macht und Leben in Überfülle für uns bereithält! Er lädt uns ein, um mit ihm bereits hier auf Erden diese Überfülle, die er für vorgesehen hat, zu feiern. Ihn, unseren Gott, loben und preisen wir mit den Jüngern, mit den ersten Christen und mit allen Menschen, die an Gott glauben:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns berufst, uns zusagst, immer bei uns zu sein, um uns zu retten. Wir preisen Dich, der Du uns wie den Jesaja fragst, ob Du uns senden darfst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns liebst, Dich an uns erfreust und auch uns einlädst, uns an Dir zu erfreuen! Wir preisen Dich, der Du uns aufs Neue Kraft und Zuversicht schenken willst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns wie den Petrus trotz unserer Schuld und unserer Schwächen immer wieder mit Liebe anschaust und in Deine Nachfolge rufst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns mit Deiner Liebe und Gnade begleitest – unser Leben lang – und uns durch die Gaben Deines Heiligen Geistes hilfst, unser Leben zu gestalten.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Deinen Sohn Jesus Christus in diese Welt gesandt hast, damit wir wie einst der Simeon das Heil sehen, das Du uns allen bereitet hast. Wir preisen Dich für das so unbegreifbare Geheimnis, dass Du Dich in Jesus greifbar, ja, angreifbar machst, Dich aus Liebe ganz und gar uns Menschen auslieferst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Wann immer wir Mahl miteinander halten, ist dies ein winziger Vorgeschmack auf das große Festmahl in Deiner Herrlichkeit, wenn wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Noch kurz vor seinem Tod hat er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, uns schon hier ein Stück vom Himmel geschenkt. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Lebensfreude, nach Dir stillen willst. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht schon im Hier und Jetzt und erst recht am Ende unserer irdischen Zeit. Wir preisen Dich für Deine Nähe, für den Liebesbund, den Du mit uns geschlossen hast und zu dem Du immer stehst. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören, auch wenn wir uns nicht persönlich begegnen können. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade heute. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: GL 446 Lass uns in deinem Namen, Herr (Heidi Schneider; Axel Zeiler-Held; Edith Höll; Kerstin Rehberg-Schroth)
 
 
Fürbitten:

Herr unser Gott, Du berufst den Jesaja, indem Du ihn fragst. Dir ist wichtig, wie es uns geht. So dürfen wir Dir auch unsere Sorgen und Bitten bringen. So beten wir:

  • Für alle Menschen, die Schuld auf sich geladen haben: Für diejenigen, die ihre Schuld bekennen. Und für diejenigen, die die eigene Schuld nicht sehen oder nicht zu ihr stehen wollen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, die durch die Schuld anderer schwer physisch oder psychisch verletzt wurden. Für alle, die Schuld aufgedeckt haben. Für alle, die sich Mühen, Verletzungen zu heilen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die sich als Berufene in der Nachfolge des Jeremia, des Paulus, des Petrus sehen. Für diejenigen, die unsere Kirche offiziell als Nachfolger der Apostel anerkennt. Für alle, die Gott heute beruft.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für die Menschen, die von Donnerstag bis Samstag bei der dritten Vollversammlung des Synodalen Weges um die Zukunft unserer deutschen Kirche ringen. Für alle, die Neuerungen, Veränderungen in unserer Kirche ersehnen. Für alle, die Angst haben vor Veränderungen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen in unseren Gemeinden hier am Limes und in Lich und Hungen. Für alle, die hier vor Ort die Zukunft unserer Gemeinden gestalten. Für alle Menschen, die sich von unseren Gemeinden abgewandt haben.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, an die wir heute ganz besonders denken.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Dich, Gott, der Du unser Rufen hörst, loben und preisen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

Gott beruft uns – als seine Söhne und Töchter. So beten wir:

Vater Unser


Ein Lied zum Dank: Licht dieser Welt (Combo der Erstkommunion 2021)

 

Dankgebet:  

Herr, unser Gott, wir danken Dir, dass Du uns rufst, auch und gerade dann, wenn wir uns unwürdig fühlen, wissen, dass wir Schuld auf uns geladen haben. Du schenkst uns immer wieder die Chance, zu unserer Schuld zu stehen, wieder gut zu machen, wo Wiedergutmachung möglich ist – und neu Dir zu folgen. Gib uns die Kraft, heute zu erkennen, wo Du uns brauchst, wie wir Dir nachfolgen können, und schenke uns den Mut, zu tun, was wichtig und richtig ist – damit Dein Reich der Liebe hier unter uns anbrechen kann, bis wir einmal bei Dir sind in alle Ewigkeit. Amen.

 

Segensgebet:
So segne uns der dreifaltige Gott,
der Vater, der uns von Mutterleib an ruft und beruft,
der Sohn, der Menschen – auch uns – in seine Nachfolge ruft,
und der Heilige Geist, der unsere Ohren öffnet, so dass wir den Ruf des Vaters und des Sohnes hören können.

So segne uns und alle, die uns wichtig sind, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

 

Lied: GL 461,1+2 Mir nach, spricht Christus, unser Held (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

 

In diesem Jahr ist die Sternsingerzeit verlängert bis Mitte Februar. Und so ist auch am heutigen Sonntag noch unser Sternsingervideo zu hören.

DANKE allen, die die Anliegen der Sternsinger - in diesem Jahr ganz besonders Gesundheitsprojekte für Kinder in verschiedenen Ländern Afrikas und weltweit - unterstützen durch Gebet und Spende.

Spenden können Sie noch bis Mitte Februar digital ganz einfach über diesen Link.

Mit den Sternsingern und ihrem diesjährigen Sternsingerlied wünschen wir den Menschen aller Konfessionen von Herzen: "Und der Segen Gottes bleibe allezeit bei dir ...!"

20*C+M+B+22 - Christus segne Sie und alle, die zu Ihnen gehören, in diesem Jahr 2022 - und eben immer!

 
 
 
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