Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 7. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr C), 20. Februar 2022

(c) Silvia Sommer
Datum:
Sa. 19. Feb. 2022
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 7. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr C), 20. Februar 2022, im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

 

Eingangslied: GL 427,1+2 Herr, deine Güt ist unbegrenzt (Matthias Hampel)

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der uns einlädt, einander zu lieben, ist bei uns – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

heute konfrontieren uns die Lesungen der Heiligen Schrift mit „extremer Liebe“: mit der krassesten Form der Feindesliebe. David verschont den, der ihn töten will. Jesus fordert uns auf, unsere Feinde zu lieben.

Wie gehen wir miteinander um? Mit denen, die uns wohlgesonnen sind? Aber auch und gerade mit denen, die gegen uns sind? Mit denen, denen wir Gutes verdanken? Aber auch und gerade mit denen, denen Schwierigkeiten, Leid, Unterdrückung, Ärger, … verdanken?

Es fällt schwer oder geht vielleicht gar nicht, diese Menschen zu „lieben“. Doch Gott kann es. Er liebt. Vorbehaltlos. Uns – und auch unsre Feinde.

Rufen wir ihn an – um sein Erbarmen, darum, seine Liebe annehmen zu können:

Kyrie:

Jesus, Du rufst uns, unsere Feinde zu lieben.
Herr, erbarme Dich.

Jesus Christus, Du lädst uns ein, uns so zu verhalten, wie wir uns selbst wünschen, dass andere uns behandeln.
Christus, erbarme Dich.

Jesus, Du nennst uns Kinder des Höchsten und rufst uns, barmherzig zu sein, wie unser Vater barmherzig ist.
Herr, erbarme Dich.

Ihn, unseren Herrn, loben und preisen wir im Gesang des Gloria:

Glorialied: GL 169 Gloria, Ehre sei Gott (Thorsten Kenntemich; Sandra Lang)

 

Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, von David hören wir heute, dass er seinen Feind verschont und am Leben lässt. Nicht erst in den Schriften im Neuen Testament hören wir, dass nicht Auge um Auge unser Weg sein soll, sondern Du, Gott, rufst uns, auch die am Leben zu lassen, die uns feindlich gestimmt sind. Ja, mit Jesus rufst Du uns, unsere Feinde nicht nur nicht zu hassen, sondern sie gar zu lieben. Wir bitten Dich, gib uns Tag für Tag aufs Neue die Kraft, diese Worte zu hören – und zu verstehen, was das heute für uns bedeuten kann. Lass uns wachsen in der Liebe – zu Dir, zu unseren Mitmenschen – auch und gerade zu denen, bei denen es uns schwerfällt. Schenke uns das Vertrauen, dass gerade auch diejenigen unsere Brüder und Schwestern sind, die Menschen, die Du liebst – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

 

Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Hier gibt es noch ein Worträtsel, passend zum Thema des heutigen Gottesdienstes.

Wenn Du uns eine Nachricht oder Idee schicken magst, freuen wir uns über Post an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen der Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 

 

Erste Lesung: 1 Samuel 26,2.7-9.12-13.22-23

(Gelesen von Matthias Grützner)
 
Antwortgesang: Norbert Kissel, Lobe den Herrn meine Seele

 

Zweite Lesung: 1 Korinther 15,45-49

(Gelesen von Michael Rehberg)

 

Halleluja (Stefan Worlitsch)

 

Evangelium: Lukas 6,27-38

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)

 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):

Liebe Gemeinde,

hätte Hitler umgebracht werden sollen? Ich begebe mich hier wohl auf Glatteis. Unsere Geschichte sagt uns im Nachhinein, dass viel Unheil hätte vermieden werden können, wäre einer der Anschläge auf ihn erfolgreich gewesen. Diejenigen, die diese Anschläge auszuüben versucht haben, gelten als Helden, die diese Taten mit dem Leben bezahlt haben.

Sie waren Helden. Sie setzten dabei bewusst ihr eigenes Leben aufs Spiel – um ein Leben zu töten und so unendlich viele Leben zu retten.

Kaum jemand, der heute rückblickend nicht sagen würde, dass es ein Segen gewesen wäre, hätte einer von denen damals doch nur Erfolg gehabt! Wie viel Unheil hätte dadurch verhindert werden können.

Besser ist es also, wenn einer stirbt als so viele, die so im dritten Reich auf den Schlachtfeldern und vor allem in den Konzentrationslagern auf furchtbarste Weise misshandelt, abgeschlachtet wurden.

Diese Helden, die den Tyrannenmord versuchten, mussten ihr Leben lassen.

Die Schrifttexte heute stellen diese unsere Wahrnehmung auf den Kopf: David lässt seinen Feind am Leben. Na klar: Hier geht es ja auch nicht darum, einen Tyrannen zu töten, der selbst eine Volksgruppe komplett auslöschen würde. Es geht um seinen persönlichen Feind - der ihm nun also ausgeliefert war. Er entscheidet sich fürs Leben seines Feindes.

Jesu Worte sind noch deutlicher. Was er sagt, lässt sicher so manchen schlucken. Kann ich wirklich meine Feinde lieben?

Wir werden am Karfreitag wieder die Worte hören, die der Hohepriester Kajaphas zum Volk spricht, nämlich, „dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht.“ - Ja, bei Hitler hätte das gegolten. Aber doch nicht ausgerechnet bei Jesus – um den es da bei Kajaphas geht!!

Diese Denkspiele mögen aktuell sehr nahe liegen, da wir bangen vor einem drohenden Krieg - hier in Europa. Auch wenn die Ukraine weit entfernt liegt, schien die Kriegsgefahr doch Anfang dieser Woche so nahe wie lange nicht mehr.

In einer solchen Situation oder auch mit Blick auf andere Bedrohungen durch Tyrannen und Autokraten wünschten sich vielleicht so manche ganz menschlich gesehen doch, dass ein einzelner für das Volk stirbt, als dass von einem einzelnen eine solche Bedrohung ausgeht.

David lässt seinen Feind am Leben. Wir wissen, wie die Geschichte weiterging: David wurde der Nachfolger Sauls und König.

Wir wissen, wie bei Jesus die Geschichte weiterging: Er liebte seine Feinde. Weltlich gesehen endete er am Kreuz. Um dann himmlisch herrlich auferweckt und ein noch größerer König zu werden.

Das Reich des Friedens entsteht nicht durch Tyrannei - auch nicht durch Tyrannenmord ... Es entsteht nach den Aussagen des Neuen Testaments sogar letztlich durch den Tod des einzigen vollkommen Gerechten.

Menschlich gesehen ist das, was Jesus hier fordert und lebt, eine Überforderung.

Einfacher, menschlicher, „normaler“ ist da vielleicht das, was uns der heutige alttestamentliche Text vor Augen stellt.

Insofern sei hier nochmals ein Blick auf die Geschichte rund um Saul und David gelenkt. Interessant sind hier gerade die Verse, die von unserer Leseordnung in der ersten Lesung ausgelassen wurden: So ist David hier nicht der reine Heilige, der seinen Feind einfach nur liebt und am Leben lässt. Von David ist uns vieles an Brutalität überliefert. Und auch hier will er seinen Feind Saul nicht nur beschützen. Denn, so heißt es: „Er [also David] fügte hinzu: So wahr der HERR lebt: Der HERR möge ihn [also den Saul] schlagen, ob nun der Tag kommt, an dem er sterben muss, oder ob er in den Krieg zieht und dort umkommt. Mich aber bewahre der HERR davor, dass ich meine Hand gegen den Gesalbten des HERRN erhebe.“ – Wünschen darf man sich das schon ... Es ist einfach nur menschlich, hier zunächst in eigener Verzweiflung selbst keinen anderen Weg zu sehen als den Tod des Todesfeindes. David bat dabei aber gleichzeitig Gott um Kraft, einen anderen Weg zu finden, als selbst zum Mörder des Königs zu werden. – Das mag sich mit Blick auf die gerade genannten Helden des zweiten Weltkrieges feige anhören: Sollte also lieber ein anderer handeln, will er sich bloß selbst die Finger nicht schmutzig machen?

Ein solches Gebet kann jedoch helfen, den richtigen Weg zu finden. Für diese Menschen, die den Mord Adolf Hitlers als einzigen Weg ansahen, die Welt vor viel Unheil zu bewahren, das sie haben kommen sehen, war das wohl der einzig mögliche Weg, ihrem Gewissen nachzugehen, lieber selbst entweder die Schuld des Mordes – oder eben den eigenen Tod – in kauf zu nehmen, als mit dafür verantwortlich zu sein, dass viele, viele Menschen sterben würden.

Für David war es richtig, Saul am Leben zu lassen. Das wird in ebenfalls von der Leseordnung ausgelassenen Versen sehr deutlich: Zwischen unseren Versen erwacht nämlich Saul selbst, realisiert, dass er David ausgeliefert war. Es kommt zum Gespräch zwischen den beiden. Es kommt zu Verhandlungen. So wie wir das auch in dieser Woche wieder erlebt haben, als Politiker*innen bei Vladimir Putin waren – und es nach dem langen Gespräch zwischen ihm und unserem Bundeskanzler zumindest zunächst einmal zu einem teilweisen Truppenabzug kam.

Ähnlich bzw. noch überzeugender klingt die Einsicht bei Saul. Er sagt zu David: „Ich habe gesündigt. Komm zurück, mein Sohn David! Ja, ich werde dir nichts zuleide tun, weil dir heute mein Leben so kostbar war. Ich sehe ein, ich habe töricht gehandelt und schwere Fehler gemacht.“

Nein, es wäre naiv zu glauben, dass diplomatische Verhandlungen immer zum Erfolg führen. Leider ist dem nicht so. Aber sie sind besser dazu geeignet, Friedensmöglichkeiten anzustoßen als eigene Gewalttätigkeit.

Ja, die Aufforderung Jesu bleibt menschlich gesehen überfordernd: „Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen.“ – Leichter fällt es mir da dann doch, das Nächste zu tun, zu dem Jesus auffordert: „Betet für die, die euch beschimpfen.“ – Im Gebet, im Vertrauen, dass Gott eben tatsächlich auch diejenigen liebt, die mir nicht wohlgesonnen sind, kann ein neuer Blick auf den anderen entstehen. Und ganz vielleicht wandelt sich dann auch unsere Haltung – und wir geben tatsächlich dem, der uns etwas wegnimmt, noch mehr, halten also auch die andere Wange hin, wenn wir auf die eine geschlagen werden, geben, ohne dafür Dank oder etwas anderes zu erwarten. Dadurch werden vielleicht in unserem Alltag noch keine Kriege verhindert. Es sind ja Gott sei Dank im Alltag auch normalerweise keine Kriege, die wir führen; die meisten von uns werden – hoffentlich – keine wirklich gewalttätigen Feinde haben. Doch auch im Kleinen kann Wandlung geschehen. Wenn wir nicht aggressiv zurück“schlagen“ – mit Händen oder Worten, wenn andere uns „angreifen“, sondern wenn wir Ruhe bewahren, versuchen, im anderen das Gute zu sehen. Papst Franziskus hat einmal in Mailand vor einer Gruppe von Jugendlichen, die sich auf die Firmung vorbereiteten, und deren Eltern hier ein Beispiel gegeben, wie man miteinander umgehen und welche Folgen das haben kann. Er erzählte wörtlich (also natürlich auf italienisch. Hier schreibe ich die deutsche Übersetzung der vatikanischen Homepage), „dass in einer Schule einmal ein Schüler war, der phänomenal gut Fußball spielte und ein katastrophales Verhalten in der Klasse hatte. Eine Regel, die man ihm gegeben hatte, war: Wenn er sich nicht gut verhalten würde, müsse er das Fußballspiel aufgeben, das ihm sehr gefiel! Da sein Verhalten weiterhin schlecht war, durfte er zwei Monate lang nicht spielen, und das verschlimmerte die Dinge. Achtgeben, wenn man bestraft: Dieser Junge verschlechterte sich. Das stimmt, ich habe diesen Jungen kennengelernt. Eines Tages sprach der Trainer mit der Direktorin und erklärte: »Das geht nicht! Lass es mich versuchen«, sagte er zur Direktorin und bat sie, den Jungen wieder spielen zu lassen. »Versuchen wir es«, sagte die Dame. Und der Trainer machte ihn zum Mannschaftskapitän. Da fühlte sich dieses Kind, dieser Junge, geachtet, spürte, dass er sein Bestes  geben konnte und begann nicht nur, sich besser zu verhalten, sondern seine gesamten Leistungen zu verbessern.“ (https://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2017/march/documents/papa-francesco_20170325_milano-ragazzi-cresima.html)

Natürlich „funktioniert“ das nicht immer. Im Kleinen nicht, erst recht nicht im großen Weltgeschehen. Ein Adolf Hitler hat sich leider durch keine Argumente, durch keine Diskussionen, hat sich durch nichts überzeugen lassen, erst recht nicht durch irgendeinen liebevollen, wertschätzenden Blick. So etwas auch nur zu vermuten, dass es einen Weg gegeben hätte, nähme alle diejenigen nicht ernst, die unter diesem Tyrannen leiden mussten, zu Tode kamen! So etwas zu behaupten wäre furchtbarer Hohn auf die Wunden all derjenigen, die unter schlimmsten Gewalttaten bis heute leiden. Echte Schuld lässt sich – menschlich – nicht einfach weglächeln oder weg-lieben. Was daraus werden kann, erleben wir gerade im Aufdecken von weggelächelter, vertuschter Schuld von Menschen, die innerhalb unserer Kirche sich an Kindern und Jugendlichen vergingen.

Nein, menschliche Liebe macht auf dieser Erde nicht alles wett …!!

Der menschliche Blick der Liebe, das Gebet – muss hier auch dazu führen, dass Menschen ihr Tun verantworten! Dass diejenigen, die Schuld begangen haben, dafür geradestehen. Hier muss denen geholfen werden, die die Opfer solcher Schuld werden! Menschlich gesehen fällt es schwer, allen alles zu verzeihen …

Und dennoch bleibt Jesu Aufforderung zur Feindesliebe. Zum Vertrauen, dass Gott für jeden Menschen diesen Blick der Liebe hat. Jesus selbst wählte diesen Weg. Und wie ja ebenfalls bereits geschrieben: Jesu eigener Weg der Feindesliebe endete menschlich gesehen am Kreuz. Und dennoch war es wohl himmlisch gesehen der Weg schlechthin, um uns allen Frieden zu bringen. Bruchstückhaft überall dort, wo möglich, schon hier auf Erden. Und einmal im Himmel vollkommen. Amen.

 

Credo:

Ich glaube an einen Gott, der liebt. Immer. Selbst die, die ihm gegenüber feindlich auftreten, die seine Liebe mit Füßen treten. Ich glaube. Wir dürfen glauben – und so dürfen wir unseren Glauben bekennen im Lied:

Credolied: GL 836 Wir glauben an den Vater (Stefan Worlitsch + Sänger/innen + Nachspiel: Olivia Klatzka)

Friedenszeichen:

Feindesliebe – Diese Einstellung des Davids, erst recht die Haltung Jesu könnte das Ende aller Kriege bedeuten. Doch davon sind wir im realen Leben leider noch weit entfernt. Die Änderung unserer eigenen Haltung ist immer wieder neu gefragt. Allein geht das oft nicht. Doch Jesus ist mit seinen Worten immer in unserer Mitte.

Lassen wir uns deshalb auch heute den Frieden Jesu zusagen und sprechen ihn auch einander zu (auch im Herzen, wenn wir allein feiern):

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

Lied vor der Mahlfeier: GL 796 Wie ein Fest nach langer Trauer (Laudemus)

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Jesus hält Mahl – mit seinen Freunden, dabei auch der, der ihn verrät. Er hält Mahl mit denen, die andere als „Feinde“, als Sünder ansehen. Im Mahl sucht er die Gemeinschaft mit allen Menschen. Gott lädt uns alle zum Mahl – einmal im Himmel und zeichenhaft auch hier auf Erden. Ihn, der uns alle liebt, dürfen wir loben und preisen:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns erschaffen hast und als Deine Kinder alle gleichermaßen liebst. Wir preisen Dich, der Du auch Feinde wieder als Freunde zusammenführen willst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns liebst und Dich an uns erfreust und auch uns einlädst, uns an Dir und auch aneinander zu erfreuen! Wir preisen Dich, der Du uns aufs Neue Kraft und Zuversicht schenken willst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns mit Deiner Liebe, Deiner Gnade, Güte und Barmherzigkeit begleitest – unser Leben lang – und uns durch die Gaben Deines Heiligen Geistes hilfst, unser Leben zu gestalten.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Menschen wie David, die nicht böse Taten mit bösen Taten vergelten, sondern sogar den Feind am Leben lassen. Besonders preisen wir Dich für Deinen Sohn Jesus Christus, der uns Freundes- und Feindesliebe vorgelebt hat bis zu seinem eigenen Tod und seiner Auferstehung.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus seinen Jüngern und damit auch uns beim letzten Mahl vor seinem Tod gemacht hat, als er ihnen allen, auch dem Judas – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Wann immer wir Mahl miteinander halten, ist dies ein winziger Vorgeschmack auf das große Friedensfest in Deiner Herrlichkeit, wenn wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewigen Frieden erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Noch kurz vor seinem Tod hat er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, uns schon hier ein Stück vom Himmel geschenkt. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Lebensfreude, nach Dir stillen willst, der Du uns alle selig nennst. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht schon im Hier und Jetzt und erst recht am Ende unserer irdischen Zeit. Wir preisen Dich für Deine Nähe, für den Liebesbund, den Du mit uns geschlossen hast und zu dem Du immer stehst. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören, auch wenn wir uns nicht persönlich begegnen können. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade heute. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

  

Lied nach der Mahlfeier: GL 543 Wohl denen, die da wandeln (Matthias Hampel)

 
 
Fürbitten:

Herr unser Gott, Du schenkst Deine Liebe – immer. Auch dort, wo Menschen einander Feind sind. Wir bitten Dich – um Frieden, um Liebe. Wir bitten Dich für uns und füreinander:

  • Für alle Menschen in den Krisengebieten unserer Erde – besonders in der Ukraine. Wir bitten Dich für alle, die poltisch Verantwortung tragen. Für alle, die den Konflikt suchen. Und für alle, die sich um Versöhnung bemühen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die durch Gewalttaten schwere Wunden tragen. Für alle, die zu Täter*innen wurden – durch eigene Taten oder auch durch Wegsehen und/oder Vertuschen. Für alle, die sich mühen, dass Taten aufgedeckt und Wunden, wenn möglich, geheilt werden können.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die im Namen der Kirche Unrecht erlitten haben. Für alle, die bis heute unter (vergangenem) Missbrauch leiden. Für alle, die Unrecht gerne vertuschen möchten. Für alle, die zu ihrer Schuld stehen. Für alle, die sich für eine Wiedergutmachung – soweit diese möglich sein kann – einsetzen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die im Streit mit anderen leben. Für alle, die keinen Weg zur Versöhnung sehen. Und für alle, die nach Versöhnung suchen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, die weinen. Für alle, die trauern. Für alle, die keinen Grund zur Freude sehen. Und für alle, die Menschen in ihrer Trauer und in ihren Sorgen beistehen, mit ihnen weinen, für sie da sind. Für alle, die dem Leid – eigenem wie auch dem anderer – nicht ausweichen, sondern im Leid nach neuem Leben suchen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Menschen in unseren Gemeinden hier am Limes und in Lich und Hungen. Für alle, die hier vor Ort die Zukunft unserer Gemeinden gestalten. Für alle Menschen, die sich von unseren Gemeinden abgewandt haben.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, an die wir heute ganz besonders denken.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Du, Gott, willst unseren Frieden, unsere Versöhnung. Du selbst bist unser Frieden. Dir vertrauen wir. Dich loben und preisen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Wie Vater und Mutter sich Frieden unter ihren Kindern wünschen, so wünscht Gott sich diesen Frieden unter uns. Denn er ist unser Vater. Zu ihm beten wir:

Vater Unser

Ein Lied zum Dank: GL 452 Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen (Combo der Erstkommunion 2021)

 

Dankgebet:  

Herr, unser Gott, wir danken Dir, dass Du selbst uns den Frieden bringst. Auch wenn wir einander oft nicht lieben können; auch wenn wir aneinander schuldig werden, so liebst Du uns doch – und verheißt uns Frieden – dort, wo es möglich ist, schon hier auf Erden, vor allem aber einmal bei Dir im Himmelreich. Lass uns nach diesem Frieden streben und alles dafür tun, ihn hier ein kleines bisschen sichtbar zu machen – heute, morgen und jeden Tag unseres Lebens, bis wir einmal bei Dir Frieden erfahren in Ewigkeit. Amen.

 

Segensgebet:
So segne uns der dreifaltige Gott,
der Vater, der uns als Söhne und Töchter zum Frieden ruft,
der Sohn, der selbst als Friedensfürst in unserer Welt gelebt hat,
und der Heilige Geist, der uns die Gabe schenkt, am Frieden mitzuwirken.

So segne uns und alle, die uns wichtig sind, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

 

Lied: GL 446 Lass uns in deinem Namen, Herr (Axel Zeiler-Held; Edith Höll; Heidi Schneider; Kerstin Rehberg-Schroth)

 

 

 

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