Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 8. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr C), 27. Februar 2022

(c) Angela Rehberg
Datum:
Sa. 26. Feb. 2022
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 8. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr C), 27. Februar 2022, im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

 

Eingangslied: GL 144,1+6 Nun jauchzt dem Herren, alle Welt (Stefan Worlitsch)

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der zu uns Menschen gekommen ist, damit wir Leben, Liebe und Freude in Fülle haben, ist bei uns – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

mit diesem Fastnachtssonntag unterbrechen wir einmal wieder den Alltag, den Jahreskreis. Für viele Wochen zum letzten Mal erklingt heute ein frohes Halleluja. Die Fastenzeit wird beginnen. Auch wenn in diesen Corona-Jahren nicht viel von Fastnacht – Fasching – Karneval mitzubekommen sein mag, so finde ich doch, dass uns der Gedanke dieser Tage immer mal wieder vor Augen stehen mag. Unsere christliche Tradition kennt – wie jedes Menschenleben – Tage der Fröhlichkeit, aber auch Tage des Fastens, Tage des Jubelns, aber auch Tage der Trauer. Alles hat seine Zeit – so heißt es in dem Buch Kohelet, das wir im Alten Testament finden. Manchmal sind aber auch verschiedene Stimmungen in uns.

Und auch wenn wir gerade nicht im Fastnachtskostüm verkleidet sein mögen, so ist diese Tradition des Verkleidens doch auch eine, die nicht nur ins Unverbindliche, Ausgelassene geht – sondern uns auch fragen lassen kann: Wer wären wir denn gerne selbst? Wessen „Kostüm“ möchten wir denn gerne mal ausprobieren? In Fragebögen werden Interviewte oftmals gefragt: Mit welcher historischen Person möchten Sie gerne einmal für einen Tag die Rolle tauschen? Also, wer oder was zu sein, würden wir gerne mal ausprobieren?

In die heutige Zeit übertragen: Welche Maske würden wir gerne wirklich mal aufsetzen? Und welche würden wir gerne absetzen?

Wie wären wir, wenn wir sein könnten, wie wir sein wollen?

Bringen wir all das, was uns bewegt - an diesen Tagen ganz bestimmt ganz besonders die Situation und die Menschen in der Ukraine und das so furchtbare Kriegsgeschehen, aber eben auch diejenigen, die wir sind, und diejenigen, die wir gerne wären, hin zu Gott unserem Herrn und beten wir zu ihm im Kyrie:

Kyrie:

Jesus, Du bist auf diese Erde gekommen, damit wir Leben in Fülle haben – und als die Menschen leben dürfen, die zu sein Du uns berufst.

Herr, erbarme Dich.

Jesu Christus, Du schenkst uns Freude ins Herz und lässt uns rufen: Helau – Halleluja.

Christus, erbarme Dich.

Jesus, Du liebst uns: gleichgültig, ob mit, ob ohne Masken.

Herr, erbarme Dich.

 

Auch auf das Gloria werden wir in der Fastenzeit verzichten. Heute dürfen wir noch einmal einstimmen – trotz allem:

Glorialied: GL 169 Gloria, Ehre sei Gott (Thorsten Kenntemich; Sandra Lang)

 

Tagesgebet:

Herr, unser Gott, Du schenkst uns Liebe, Lachen, Fröhlichkeit. An Bildern wie dem Bild des weinenden Clowns sehen wir aber auch gerade an Fastnacht, wie nah Lachen und Weinen oft beieinander liegen. Jahr für Jahr tragen viele Menschen an Fastnacht Masken, um zu zeigen, wer sie gerne wären oder wie sie sein möchten. Du kennst alle unsere Gefühle, alle unsere Sehnsüchte, stehst uns bei in aller Trauer und Sorge. Du kennst uns. Du liebst uns – ganz gleich, wie es in uns aussieht. An diesen Tagen, an denen zumindest viele Menschen gerne ausgelassen Fastnacht feiern würden, bevor das große Fasten beginnt, bitten wir Dich: Lass uns erkennen, dass Du uns liebst – ob wir mit, ob ohne Masken vor Dir stehen. Du liebst uns ungeschminkt – denn so hast Du uns geschaffen. Doch Du erkennst auch unseren Gesichtsausdruck, wenn wir ihn in der Öffentlichkeit nun schon seit geraumer Zeit alle hinter Masken verbergen müssen. Du bist und bleibst uns immer nahe. Dafür danken wir Dir von ganzem Herzen durch Christus, der für uns die göttliche Gestalt verlassen und Menschengestalt angenommen hat, weil Du, Gott, uns unendlich liebst. Amen.

 

Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Passend zum Fasten, das am Mittwoch beginnt, gibt es hier ein ganz tolles "Schneegestöber(Himbeertraum)-Rezept. Lasst ihn Euch schmecken!

Wenn Du uns eine Nachricht oder Idee schicken magst, freuen wir uns über Post an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen der Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 

 

Erste Lesung: Jesus Sirach 27,4-7

(Gelesen von Hannah Grützner)
 
Antwortgesang: Danke (Kirchenchor Langgöns)

Zweite Lesung: 1 Korinther 15,54-58

(Gelesen von Marlen Reis)

 

Halleluja (Stefan Worlitsch)

 

Evangelium: Lukas 6,39-45

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)

 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):

Liebe Gemeinde,

es mag nicht passen, was hier vorbereitet ist: Mit Blick auf die Ereignisse der vergangenen Tage mag keine gereimte Predigt passen. Die offizielle Übertragung der Fernsehfastnacht wurde inzwischen bewusst abgesagt. Stattdessen würde es heute gelten, um Frieden zu beten - zu sehen, wie viel das Geschehen, was dort am äußeren Ende Europas geschieht, mit uns selbst zu tun hat. Doch vielleicht passt da gerade das, was Jesus uns heute sagt: vom Balken im eigenen Auge ... Vielleicht liegt hier in der von ihm auch bereits am vergangenen Sonntag schon verkündeten Feindesliebe das Gebot der Stunde: Dort zu beten, wo wir selbst machtlos sind. Für alle Opfer zu beten - aber auch und gerade für die Täter.

Dieser Gottesdienst hat immer eine längere Vorlaufzeit, da ich Druckexemplare des Gottesdienstes bereits mitten in der Woche vervielfältige und verteile. Nach einigem Überlegen habe ich mich so dafür entschieden, Ihnen auch hier das, was einmal vorbereitet war, nicht vorzuenthalten: Lesen Sie es, hören Sie es - oder entscheiden Sie sich frei, lieber eine Zeit der Stille und des Gebets einzulegen, um Gott all unsere Sorgen hinzuhalten.

Hier folgt nun eine nicht nur zu den Lesungstexten, sondern auch zum Fastnachtstag passende Predigt: Haben wir dabei den weinenden Clown im Blick, der oben abgebildet ist - stellen wir uns vor, wie Gott über seine von ihm geliebte Schöpfung weint und uns trotz allem auch ein Lächeln ins Gesicht zaubern will!

 

Liebe Gemeinde, liebe Gläubgen-Schar,
wisst Ihr noch, wie’s damals war?
Ich mein die Zeit, bevor Corona unsre Kirche lähmte,
als auch niemand sich wegen Missbrauchstätern in der Kirche schämte.

Tja, liebe Leute, liebe Frommen,
einst sind zur Kirche all‘ gekommen,
zum Gottesdienst mit vielen Leuten,
die sich schon auf den Sonntag freuten.

Man feierte Fastnacht, man feierte froh,
bei uns Christen war das nämlich jeden Sonntag so.
Denn der Sonntag ist Tag zum Ruhen und Loben,
da mag man auch manchmal voll Freude toben.

Fastnacht liegt fern in dieser Zeit,
wo bleibt denn heut die Heiterkeit?
Masken tragen alle Leut,
doch niemand mehr mit echter Freud.

Doch trotzdem, weil’s an Fastnacht Pflicht,
kommt heut statt der Predigt ein Gedicht.
Die Frohe Botschaft will ich künden
und dazu die richtigen Worte finden.

Gottes Botschaft ist ein Wort voll Stärke und Kraft,
das immer wieder Hoffnung schafft.
Doch zugegeben, das Evangelium heute,
das klang so gar nicht nach richtiger Freude.

Die Worte klingen wenig froh,
wenn‘s heißt: Macht dies nicht und macht das so.
Wie schwer fällt’s mir da zuzuhörn,
denn Worte der Mahnung mag ich gar nicht gern.

Zu hören, bei mir ist was gar nicht gut,
das macht mir wahrhaft keinen Mut.
Viel leichter fällt’s doch an Fastnachtstagen
selbst in der Bütt die Fehler der andern zu sagen.

Jeder soll’s hören – Mann, Frau und Kind –,
wie gut wir selbst und wie schlecht die andern doch alle sind.
Doch da hinein heut Jesus spricht:
Macht das bitte wirklich nicht!

Seht nicht den Splitter im Auge des andern,
denn ihr müsst nicht in die Ferne wandern.
Seht aufs eigne Leben heut,
da genau steckt – glaub ich – die Botschaft der Freud:

Bei mir, ja das ist leider wahr,
ist auch so mancher Balken da:
Doch gibt’s auch den Balken in meinem Auge,
sagt Gott mir doch, dass ich was tauge!

Ja, dass er mich unendlich mag,
sagt er heute, morgen und jeden Tag.
Und weil Gott mich so grenzenlos liebt,
darf auch ich froh sein, dass es mich gibt.

Mit diesem liebevollen Blick
geht hoffentlich der Balken so langsam mal weg.
Doch noch, ich kann es nicht verhehlen,
tut mich selbst mein Balken oft ziemlich quälen.

So bleibt bei mir wohl lang noch zurück,
vom Splitter und Balken ein gutes Stück.
All meine Fehler, Kanten und Ecken,
möcht ich drum gern manchmal vor andern verstecken.

Denn meinen Balken braucht nicht jeder zu sehn,
und deshalb darf uns ruhig auch mal ne Maske stehn.
Nicht nur die, die wir wegen Corona grad alle tragen.
Nein, wir können ruhig auch mal ne andere wagen:

Hinter ner Maske können wir nämlich verstecken
all unsre Fehler, Kanten und Ecken.
Denn andre geht ja gar nichts an,
was jeder von uns so alles Böses hat getan.

Hinter ner Maske, das sehen wir gerade ein,
braucht eben keine Schminke sein.
Wir müssen uns nicht mehr schöner machen,
können uns auch mal ins Fäustchen lachen.

Gott liebt uns auch mit unsren Macken,
das, liebe Leut, darf in unser Herz tief einsacken.
Drum dürfen wir dann mutig sieben,
wie’s in der ersten Lesung ward geschrieben:

Wie im Sieb der Abfall bleibt liegen,
dürfen wir unsre üblen Taten wiegen.
Denn, nein, niemand von uns ist perfekt,
auch in mir jede Menge Mist drin steckt.

Doch Gott sieht uns mit Liebe an,
lenkt unsern Blick weg vom Bösen dann.
Ja, er sieht, das ist kein Scherz,
einen Schatz – mitten in unserem Herz.

So lässt sich unser eigener Balken betrachten,
ohne, dass wir auf den der anderen achten.
Wir sehn, wo wir schuldig -
Gott ist ja geduldig.

Wir dürfen werden zum guten Baum
und leben Gottes Liebestraum,
das, was er für uns vorgesehn,
denn das macht unser Leben schön.

Dabei nie vergesst, so lasst Euch sagen,
auch die andern wollen mal ne hübsche Maske tragen.
Weist sie dann bloß nicht darauf hin,
dass in ihren Augen ein Splitter ist drin.

Habt stattdessen den liebenden Blick,
und zieht ihnen – auch nach Corona – die Maske nicht einfach weg.
Seht das Gute in der anderen Herzen,
auch dann, wenn nicht immer alles ist zum Scherzen.

Seht das Gute in der Welt,
das ist es, was wirklich zählt.
Lasst euch beschenken von Gott heute reich,
ob groß oder klein, ihr alle gleich.

Gott mag es grad in diesen Fastnachtstagen
mal wieder allen Leuten sagen:
Du bist von Gott geliebt,
und so ist’s gut, dass es dich gibt!

Und ja, Ihr wisst es alle, denkt,
ein guter Mensch, von Gott beschenkt,
das darf hören jedes Ohr,
der bringt gute Früchte hervor.

So sprach’s Jesus Sirach, so spricht’s Jesus Christ:
Ein guter Baum voll von guten Früchten ist.
Denn Jesus will, und das ist toll,
dass unser Herz von Freud ist voll.

So können wir feiern ein fröhliches Fest,
wir alle sind dabei Gottes Gäst.
Schon Jesus zeigte uns das so,
so feierte er mit Menschen oftmals sehr froh.

In Kana und an manchem Orte,
sprach über Brot und Wein die Worte.
Tat dies besonders für die Sünder,
denn auch wir sind Gottes Kinder.

Mit unserm Balken liebt auch uns er heute,
und das ist wahrhaft ne Botschaft der Freude.
So stehen wir hier heute ungeschminkt,
weil uns der Himmel allen winkt.

Auch wenn wir heute Maske tragen,
dürfen wir es allen sagen:
Jede Stimmung – vom Frohsinn zum Toben -
ist bei Jesus aufgehoben.

Mögen wir weinen oder lachen
und auch manchen Blödsinn machen,
ob in uns Freude oder Sorgen,
bei Gott, da bleiben wir geborgen.

Mögen wir darauf vertraun:
Wir werden Heil und Heilung schaun.
Die Freude des Glaubens ist uns geschenkt
von dem, der unser Leben lenkt.

Er gibt fürs Leben Kraft und Mut,
hilft, dass wir machen können gut,
wenn wir mit andren uns gestritten.
Er hört auch, um was wir ihn bitten.

Drum bitt ich um Hoffnung in dieser Zeit
und Stärke, Frohsinn und Heiterkeit.
Die wünsch ich Kind und Mann und Frau,
drum ruf ich heut Amen – und: Helau!

 

Credo:

Gott ist ein Gott der Freude und des Lebens. Selbst in Zeiten wie dieser Pandemie schenkt er uns immer wieder Gründe zur äußeren oder inneren Freude. An diesen Gott dürfen wir glauben. Ihm dürfen wir vertrauen – und diesen Glauben bekennen im Lied:

 

Credolied: GL 836 Wir glauben an den Vater (Stefan Worlitsch + Sänger/innen + Nachspiel: Olivia Klatzka)

Friedenszeichen:

Auch wenn wir Masken tragen – an Fastnacht oder gerade täglich in unserer Welt: Wir sehnen uns danach, geliebt zu sein – so wie wir sind. Ungeschminkt. Unversteckt. Von Gott sind wir so angenommen. In der Welt bleiben (noch) Vorbehalte, die wir Menschen gegeneinander haben. Auch dann, wenn wir keine Masken vorm Gesicht tragen, verstecken wir so manchmal, wie wir wirklich sind.

Denn noch herrschen Missgunst, Neid, Streit und auch Krieg.

Jesus ist gekommen – als Friedensbote, als Heilsbringer.

Er lädt uns ein, uns ebenso anzunehmen, den Nächsten zu nehmen – so wie er ist, so wie sie ist. Uns gegenseitig das Beste zu wünschen – und zu vertrauen, dass andere uns Gutes wünschen, es gut mit uns meinen.

So sind wir auch heute eingeladen, Zeichen zum Guten zu setzen. Ein Zeichen ist im Gottesdienst der Friedensgruß. So mag ich uns alle einmall wieder einladen, uns mit einem Menschen zu verbinden, bei dem es uns schwerfällt, ihm Gutes zu wünschen. Genau ihm sagt Gott Gutes zu. Genau durch ihn will Gott Gutes in die Welt bringen.

Und natürlich durch Sie, durch uns alle. So dürfen wir nun natürlich auch an all die Menschen denken, die uns wichtig sind oder die neben uns sitzen und auch Ihnen Gutes, den Frieden wünschen, ihnen die Worte Jesu (innerlich) zusprechen:

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

Lied vor der Mahlfeier: GL 389 Dass du mich einstimmen lässt (Stefan Worlitsch)

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Gott kennt uns. Er kennt uns mit unseren Balken und Splittern. Er kennt aber auch den Schatz in unserem Herzen. Er liebt uns. Gleichgültig, ob wir Masken tragen oder nicht. Er liebt uns ungeschminkt – ganz und gar. Diesen Gott, der auch für uns alle Masken abgelegt hat, Kind wurde, sich bloßgestellt, ausgeliefert hat – seinen Eltern, den Menschen seiner Zeit, denen, die ihn dann ans Kreuz auslieferten …, diesen Gott loben und preisen wir – mit Helau – Halleluja.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du Deine Schöpfung und uns Menschen liebst und uns alle erwählst und mit uns den Bund der Liebe schließt. Halleluja.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du jeden von uns mit Namen rufst, uns berufst, uns einen Auftrag gibst. Du willst da sein für alle Menschen dieser Welt und berufst uns, uns ebenfalls für Dich und füreinander einzusetzen. Halleluja.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Licht in unser Dunkel und in unsere Not bringen willst. Du schenkst Kraft, wo wir es nicht erwarten. Du bringst Heil und Heilung. Halleluja.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für die Ruhe, die Du uns schenkst: Du schenkst uns den Sonntag als Tag der Erholung und führst uns an Orte der Stärkung, schenkst uns immer wieder auch Freude, schenkst uns neue Kraft. Halleluja.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Alle Masken, alle Kleidung, alles – hat er abgelegt – sich uns Menschen ausgeliefert – ganz und gar – bis zum Tod am Kreuz. Diesen seinen Leib empfangen wir normalerweise in der Feier der Eucharistie. Doch wir vertrauen, dass Du Dich uns auch heute schenkst, wenn wir im Moment keine Eucharistie feiern können. Wir danken Dir deshalb, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – und dabei mit Dir und mit der ganzen Gemeinde verbunden sind.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Wir hoffen, dass wir bald wieder viele Gründe zum Feiern haben und auch feiern dürfen. Noch wissen wir nicht, wann das sein wird. Doch wann immer wir Mahl miteinander halten, ist dies ein winziger Vorgeschmack auf das große Festmahl in Deinem ewigen Reich, wenn wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Noch kurz vor seinem Tod hat er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, uns schon hier ein Stück vom Himmel geschenkt. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Dir stillen willst. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht schon im Hier und Jetzt und erst recht am Ende unserer irdischen Zeit. Du schenkst uns die wahre Freude. Schon heute baust Du mit uns hier auf Erden Dein Reich und schenkst uns Heil und Heilung. Einmal werden wir die Vollendung finden bei Dir in Deinem Himmelreich. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir schon heute ein wenig von der Gemeinschaft erahnen können, in die Du uns alle einmal rufen willst. Wir sind miteinander verbunden auch in diesem Gottesdienst, auch dann, wenn wir uns gerade nicht persönlich begegnen können. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade heute. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens und singen im Herzen: Halleluja – Amen.

 

Lied nach der Mahlfeier: GL 383,1-3 Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (Axel Zeiler-Held; Edith Höll; Heidi Schneider; Kerstin Rehberg-Schroth)

 
 
Fürbitten:

Gott hört uns – gleichgültig, ob wir ihn ungeschminkt rufen oder uns versuchen, hinter Masken verständlich zu machen. Er sieht und hört unsere Not, und so kommen wir auch heute zu ihm und bitten:

  • An diesem Fastnachtstag beten wir für alle, denen gerade alles andere als zum Feiern zumute ist, weil sie in der Ukraine kriegerisch bekämpft werden. Wir beten für alle, die Angst um ihr eigenes Leben oder um das von geliebten Menschen haben. Für alle, die voller Unverständnis und mit großer Angst diese Ereignisse betrachten. Und für alle, die für Krieg oder Frieden in der Region verantwortlich sind, für alle, die Einfluss haben und sich um ein schnelles Ende der Auseinandersetzungen bemühen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • An diesem Fastnachtstag beten wir für alle, die heute eigentlich feiern wollten, für alle, die in digitalen Räumen und auf andere Weise Ersatz für Fastnachtssitzungen und -feiern suchen. Für alle, die trotz Corona irgendwo ausgelassen feiern. Und für alle, die frustriert zu Hause sind, weil sich so nicht richtig feiern lässt.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • In dieser Zeit der Maskerade beten wir für alle, die schon in normalen Zeiten vor der Fastnacht fliehen, weil sie sich nicht verkleiden, keine Masken tragen möchten. Und für alle, denen es inzwischen zu viel wird, ständig an vielen Orten medizinische Masken tragen zu müssen. Für ale, die unter den vielen Einschränkungen leiden.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Wie zu Jesu Zeit für Aussätzige sind bei uns seit zwei Jahren – zeitlich begrenzte – Quarantäneauflagen für uns alle zur ständigen Realität geworden. In dieser Situation beten wir für alle, die das Alleinesein kaum mehr aushalten, und für alle, die sich vor Quarantäne und Erkrankung sorgen – hier bei uns in Deutschland und Europa, aber besonders auch in Ländern, die keine gute medizinische Versorgung haben.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Maske tragen und sich verkleiden heißt eine andere Perspektive einnehmen: Wir beten für alle, die nicht nur an sich selbst denken, sondern versuchen zu verstehen, wie es anderen Menschen geht. Wir beten auch für alle, die nur an sich selbst denken können und nicht bereit oder fähig sind, sich um Sorgen und Nöte anderer zu kümmern. Wir beten für alle, die sich ersehnen, eine andere, neue Rolle in ihrem Leben einzunehmen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, die uns nahestehen, und in unseren ganz persönlichen Anliegen. (Hier ist Zeit, eigene Bitten in Stille oder ausgesprochen vor Gott zu bringen.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Du, Gott, bist ein Gott des Lebens. Du hältst für uns das Leben in Fülle bereit. Dich loben und preisen wir in Ewigkeit. Amen - Halleluja.

Wir sind zur Freude berufen. Miteinander als Brüder und Schwestern dürfen wir feiern und Gott unseren Vater nennen und zu ihm beten:

Vater Unser

Ein Lied zum Dank: GL 483,1+4 Halleluja – Ihr seid das Volk (Combo der Erstkommunion 2021)

 

Dankgebet:  

Herr, unser Gott, Du kennst und liebst uns hinter all unseren Masken. Du willst das Heil aller Menschen. Lass uns in diesem Wissen immer wieder darauf vertrauen, dass Du auch für uns Heil und Heilung bereithältst – auch dann, wenn wir unsere Masken noch nicht so bald ablegen können, auch dann, wenn es in unserer Welt gerade eher nach Krankheit als nach Heilung ausschaut. Stärke uns täglich im Vertrauen auf Dich, der Du uns die Kraft schenkst, die wir brauchen, was auch immer geschieht. Hilf uns, in allen Lebenssituationen auf Dich zu vertrauen. Täglich aufs Neue, immer mehr. Darum bitten wir Dich durch Jesus, der Deine Liebe zu uns Menschen hier auf Erden gelebt hat bis aufs Letzte, bis in den Tod – ein König am Kreuz für uns wurde – und uns so einlädt, uns vor keiner Maskerade zu fürchten, sondern ihm zu vertrauen. Amen.

 

Segensgebet:
So segne uns der uns liebende Gott,

der Vater, der uns als Menschen bunt und vielfältig erschaffen hat und uns zur Freude beruft,

der Sohn, der weiß, wie es sich anfühlt, Mensch zu sein, der selbst zum Narren für seine Umwelt wurde, sich ans Kreuz hat nageln lassen, und der auch uns auffordert, Menschen zu sein, die lieben,

und der Heilige Geist, der in uns ist und uns treibt, uns nach dem Guten zu sehnen, ja, der uns lieben lässt.
So segne uns und alle, die uns wichtig sind, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

 

Lied: GL 392,1+4+5 Lobe den Herren (Stefan Worlitsch)

 

 

 

Von ganzem Herzen laden wir dazu ein, in diesen Tagen um den Frieden zu beten.