Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am Fest der Heiligen Familie, Sonntag, 27. Dezember 2020

Heilige Familie (c) Kerstin Rehberg-Schroth
Heilige Familie
Datum:
Sa. 26. Dez. 2020
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Fest der Heiligen Familie, Sonntag, 27. Dezember 2020 im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

 

Lied: GL 240 Hört, es singt und klingt mit Schalle (Sebastian Seibert)


 

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, Christus, der Mensch wurde und in einer Familie lebte, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

es geht weiter mit den Feiertagen. Ein richtiger Feiertagsstress – in üblichen Jahren. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Wenn wir an diesem Sonntag das Fest der Heiligen Familie feiern, haben manche ihre Familien an den letzten Tagen vielleicht überhaupt nicht gesehen – zumindest nicht persönlich. Eine ganz neue Dimension liegt da über uns – neue Sehnsüchte, neuer Verzicht.

Waren in jedem Jahr am Weihnachtsfest einige einsam, so waren es in diesem Jahr viele, die in Seniorenheimen z.B. keinen Besuch empfangen durften, weil das ganze Haus unter Quarantäne steht. Großfamilien konnten ihre eigene, heile oder unheile Familie nicht so erleben, wie es doch ansonsten dazu gehört.

Wir stehen mit ganz anderen Sorgen als in anderen Jahren vor der Krippe – vor dem Kind, vor der „Heiligen Familie“.

Nehmen Sie sich Zeit, jetzt in diesen Gottesdienst all die Menschen mit hineinzunehmen, mit denen Sie gerne hätten feiern wollen, all die Menschen, die zu Ihrer Familie gehören, all die Menschen, die Ihnen wichtig sind.

Stille

Gott hat versprochen, bei uns zu sein. Dafür wurde er Mensch. Jesus ist da. Hier bei uns. Ein für alle Mal. So dürfen wir ihn anrufen mit dem alten Ruf des Kyrie:

Kyrie:

Jesus, Du Kind einer Frau, Mensch unter Menschen.

Herr, erbarme Dich.

Jesus Christus, geboren in die Dunkelheit der Welt.

Christus, erbarme Dich.

Jesus, aufgewachsen mit Mutter und Vater als Mensch Deiner Zeit.

Herr, erbarme Dich.

Wir dürfen Gott loben und preisen im großen weihnachtlichen Gloria:

 

Glorialied: GL 245 Menschen, die ihr wart verloren


Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, Du bist nicht im Himmel geblieben, sondern hast Dich klein gemacht, bist Mensch geworden, hast wie wir als Mensch gelebt – bist aufgewachsen in einer Familie. Du kennst unsere Sorgen und Nöte. Wir bitten Dich: Segne an diesem Tag uns selbst in unseren Familien und alle, die zu unseren Familien gehören, ob sie uns nahestehen oder fern, ob sie in unserer Nähe wohnen oder weit weg. Die je besondere Beziehung innerhalb von Familien ist Dir vertraut. Schenke uns gerade in diesen Tagen, in denen wir auf manche persönliche Begegnung verzichten, trotz allem eine spürbare Nähe zueinander, und lass uns in der Liebe zueinander wachsen. Darum bitten wir Dich, Jesus, der Du freiwillig die große Distanz vom Himmel zur Erde auf Dich genommen hast, von Deinem Vater zu uns Menschen gekommen bist und dabei Deinem Vater doch unendlich nah bliebst – und so jegliche Distanz überwunden hast und auch uns Nähe schenkst – heute bis in Ewigkeit. Amen.

 

Kindergottesdienst:

Heute gibt es wieder einen Kindergottesdienst - passend zum Fest der Heiligen Familie.

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)
 
Weil wir alle eine Familie haben, gibt es hier noch eine Anregung, mal über Eure eigene Familie nachzudenken und etwas zu malen (oder auch zu schreiben).
 
Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen der Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.

 

 

Erste Lesung: Jesus Sirach 3,2-6.12-14


(Gelesen von Birgit Glotzbach)

 

Antwortgesang (Sebastian Seibert):

 

 

Zweite Lesung: Hebr 11,8.11-12,17-19

(Gelesen von Erwin Köhler)

 

Halleluja (Sebastian Seibert):

 

Evangelium: Lukas 2,22-40

(Gelesen von Reingard Forkert)

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):

Liebe Gemeinde,

Weihnachten haben wir gefeiert. Heute feiern wir das Fest der Heiligen Familie. WIE heilig uns Deutschen die Familie ist, konnten wir spüren an all den Diskussionen der letzten Wochen: Wie viele Familienmitglieder dürfen sich wann und wie besuchen?

Die heile Familie ist ein Ideal. Und doch erleben wir selten eine solch heile Familie. Im Gegenteil, der Blick auf das Ideal frustriert oft diejenigen, bei denen es nicht so ideal aussieht, wie sie es erträumen.

Offensichtlich gab es diese Erfahrung, wie brüchig eigene Familien sein können und wie groß der Traum, eine heile Familie zu erleben, schon immer. Kaum anders lässt sich erklären, dass die Kirche etwa im 17. Jahrhundert dieses Fest der Heiligen Familie einführte. Das ist der Grund für zahlreiche Darstellungen dieser Familie.

Die heile Familie als Bild unserer Sehnsucht …

Und doch glaube ich nicht, dass es in der Familie Jesu spannungsfrei zugegangen ist. Weder als Jesus klein war noch als er dann erwachsen war. Ich denke, die Schriftstelle, in der die Jünger zu Jesus kommen, ihm sagen, dass seine Mutter und seine Brüder draußen auf ihn warten, ist bekannt. Jesu Antwort ist nur: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? – Für ihn sind alle Brüder, Schwestern und Mutter. Seine Kernfamilie nimmt für ihn keine besondere Stellung ein. Entsprechend barsch geht er mit seiner Mutter oft um. Und nun ja, den Sohn mit Anfang 30 am Kreuz hängen zu sehen, ist ja nun auch nicht gerade der Höhepunkt eines heilen Familienlebens.

Schon die Kindheitstexte deuten an, dass es mit diesem besonderen Sohn nicht gerade einfach werden würde. Nein, diese Familie ist nicht „heilig“ in einem Sinne menschlicher Wunschträume. Maria und Josef haben sich in dieser Familie gewiss nicht heiliger gefühlt, als wir dies tun. Sie hatten mit Jesus einen einerseits normalen und gleichzeitig doch so besonderen, aber eben in dieser Besonderheit sicherlich auch anstrengenden Jungen. Über die Kindheit dieses Jesus ist uns eigentlich wenig bekannt. Die wenigen Kindheitserzählungen, die die Heilige Schrift uns überliefert, sind keine Faktenberichte, sondern im Sinne altorientalischer Kindheitserzählungen aus den Erfahrungen mit dem erwachsenen Menschen geschrieben. Doch sie zeigen uns sehr gut, wie wenig „heilig“ im Sinne einer menschlichen Vollkommenheit diese Familie sich selbst wohl gefühlt haben mag. In den drei Lesejahren hören wir an diesem Fest der Heiligen Familie drei unterschiedliche Evangelien: Da hören wir in manchen Jahren, wie Jesus als Zwölfjähriger am Ende der Wallfahrt im Tempel zurückbleibt. Welcher Schock für die Eltern! Im letzten Jahr war die Flucht nach Ägypten zu hören. Nun, einige Menschen in unseren Gemeinden kennen Flucht- und Vertreibungserfahrungen. Nach einem Ideal und nach Idylle klingt das nicht.

Und heute also haben wir dieses Evangelium gehört, das wir in gut 5 Wochen, am 2. Februar, am Fest Darstellung des Herrn, noch einmal hören werden: Jesus wird in den Tempel gebracht. So weit, so gut; irgendwie noch ein damals normales Geschehen. Gar nicht normal sind allerdings die Begegnungen, die, wie wir hören, Maria im Anschluss in ihrem Herzen bewahrte.

Da ist besonders Simeon, dieser alte Mann … Stellen Sie sich vor, Sie bekämen ein Kind bzw. erinnern Sie sich an die Geburt Ihres ersten Kindes – und dann kommt da ein Ihnen wildfremder Mensch entgegen und sagt das: „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.“ Er spricht von Heil, das er gesehen hat – weil er dieses – IHR – Kind gesehen hat! Das klingt ja erst mal schon sehr besonders für eine Mutter, solche Worte über das eigene Kind zu hören: Das eigene Kind als Lebensziel dieses Menschen … Zwar irgendwie ein bisschen verrückt, aber irgendwie auch wunderbar. Doch gleichzeitig spricht dieser Mann dann ja auch noch davon, dass der Mutter des Kindes, also Maria, ein Schwert durch die Seele dringen wird. – Puh, nun ja, dass Maria diese Worte nachgingen, kann ich sehr gut verstehen!

Also, ganz ehrlich, da kündigt sich schon deutlich an, dass das kein einfaches Familienleben werden wird.

Andererseits: Ist es nicht einfach Realität, wo Familie zusammenlebt, wo Menschen überhaupt zusammenleben? Um so näher sich Menschen kommen, um so mehr Heil dürfen wir einerseits erleben: Liebe, Familie, Beziehung ist was Wunderbares! Da ist die riesengroße Freude, Menschen in der Nähe zu haben, die man liebt, Menschen, die einen lieben. Wenn da ein Neugeborenes ist, wirkt die Welt doch oft so vollkommen, so verklärt. Und doch zeichnet sich dieses Schwert ja irgendwie in jedem Leben ab. Wie viele von Ihnen könnten Lebensgeschichten erzählen oder aufschreiben, wie Sie sich umeinander gesorgt haben, wie Sie miteinander gelitten haben, was Sie alles miteinander geschafft haben! Ein großes Geschenk, im Nachhinein darauf zu blicken! Doch oft eine große Herausforderung, wenn man mittendrin steckt. 

Zur Liebe gehört nämlich irgendwie neben allem Geschenkhaften und Guten an einer Beziehung unausweichlich auch manches Leid. Ein französischer Philosoph, Gabriel Marcel, prägte den Satz: „Jemanden lieben heißt, ihm zu sagen: Du wirst nicht sterben.“ In unserer Liebe bleibt der andere lebendig. Und doch sind da manches Leid, manche Krankheit, manche Sorge. Jemanden lieben, heißt, all das gemeinsam tragen.

Lieben heißt auch manche Male Scheitern, an eigenen Idealen zerbrechen, hilflos danebenstehen, wie der eigene Partner bzw. die Partnerin etwas anderes will als man selbst, akzeptieren, dass die Kinder andere Wege gehen als die, die man erhofft hat.

Das musste auch Maria schmerzlich erfahren. DIESEN Weg hätte sie sich für ihren Sohn bestimmt nicht ausgesucht! Wir wissen nicht, wie oft Maria und auch Josef mit diesem Weg ihres Sohnes gerungen haben. Das alles ist uns nicht bekannt.

Aber ganz ehrlich: Geht uns das nicht in unserem Umfeld auch oft so? Wer auch nur ein einziges Mal miterlebt hat, wie eine doch so heile Ehe oder Familie im näheren Umfeld plötzlich zerbrochen ist, der hat spätestens verstanden, dass wir eben bei anderen sehr vieles nicht mitbekommen, so manches nach außen heil erscheint, was genau so wenig perfekt ist wie jegliches irdisches Leben.

Familie, Beziehung, Liebe – all das ist ein riesengroßes Geschenk. Ein Geschenk, das davon lebt, dass einerseits die beteiligten Menschen daran arbeiten, miteinander Kompromisse zu finden, sich auch dann zu lieben, wenn es nicht so leichtfällt. Andererseits spüren Menschen in Beziehungen eben immer auch irgendwie, dass es noch eine Kraft von außen braucht, die immer wieder erleben lässt, wie gut es tut, wenn man vom anderen auch dann geliebt wird, wenn man sich selbst kaum leiden kann. Immer wieder spüren lässt, wie gut es tut, wenn jemand anderes die eigenen Sorgen mitträgt. Wie gut es tut, gemeinsam zu lachen und fröhlich zu sein. Gott ist es, der uns diese Kraft schenkt, der mit seinem Segen in jeder Beziehung dabei sein will, der Kraft schenkt, leidensfähig zu werden.

Nicht in der Perfektion, sondern in all dieser Realität liegt das Heil, das Heilende, das Heilige – dieser gefeierten Heiligen Familie, aber eben auch jeder Familie, ja, jeder Beziehung überhaupt: Gott geht diesen Weg der Beziehung, der Liebe mit. Er ist da, wo Menschen zusammen sind, er segnet, heiligt diese Beziehung, geht mit, überall, wo’s gut geht, wo Menschen sich gegenseitig lieben und stärken, aber auch da, wo Menschen aneinander und miteinander ringen, wo sie unter Problemen zu zerbrechen drohen. Dort gibt er Kraft – Kraft zum Aushalten und Neu-Wachsen aneinander. Und er geht auch dann mit, wenn Beziehungen scheitern. Denn seine Segenszusage, die jedem einzelnen persönlich gilt, bleibt. Er selbst ist die heilige Beziehung, nach der wir uns sehnen und die wir manchmal in gelungenen Beziehungen erahnen können und erfahren dürfen. Amen.


Credo:

Gott selbst ist Beziehung – so glauben wir: Er ist dreifaltig, Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, ist die Liebe selbst. Zu ihm dürfen wir uns bekennen mit den Worten des Apostolischen Glaubensbekenntnisses.

 

Friedenszeichen:

Wo Menschen Beziehungen, Freundschaften und in Familien friedlich und in Liebe miteinander leben, wo sie im Streit neu aufeinander zu gehen und überall dort, wo Menschen immer wieder Wege der Versöhnung gehen, tragen diese Menschen ein wenig zum Frieden bei, lernen Kinder friedfertig miteinander umzugehen. Menschlich ist der Friede brüchig. Gott selbst ist unser Friede. Diesen Frieden auf die Erde zu bringen, dafür ist Jesus geboren. In eine Familie hinein. In unsere Welt hinein.

Diesen Frieden dürfen wir uns auch in diesem Gottesdienst – ausgesprochen oder im Herzen – zusprechen:

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

 

Lied vor der Mahlfeier: GL 248,1+3 Ihr Kinderlein kommet (Klavier und Gesang: Salome Rehberg)

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Gott wird Mensch – das ist ein riesengroßes Wunder. Er lebt als Mensch unter Menschen, zuallererst in einer Familie, lebt als Kind seiner Eltern, lacht bestimmt mit ihnen und leidet mit ihnen, wenn es ihnen schlecht geht, teilt Freuden, teilt Sorgen – so wie jedes Kind, wie jeder Mensch. Als Erwachsener lädt er ein zum Mahl – auch uns – zur Freude, aber auch zur Stärkung. So dürfen wir auch heute in unseren Wohnungen das Brot miteinander brechen und essen und Wein oder Saft trinken. Loben und preisen wir ihn, unseren Gott, der uns einlädt:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du Deinen Sohn in diese Welt gesandt hast – als einen von uns.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns eine solche Würde geschenkt hast, dass Du selbst als Mensch lebtest und immer bei uns und in uns sein willst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du ein Gott der Beziehungen bist und auch uns zu Familien und in andere Lebensgemeinschaften zusammenführst, der Du uns beziehungsfähig gemacht hast.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns den Bund Deiner Liebe schenkst und uns damit Beziehung anbietest, selbst wenn alle unsere menschlichen Beziehungen scheitern. Du bringst Licht in unsere Dunkelheit und Not, ja, hast diese schon längst ein- für allemal besiegt, auch wenn wir hier auf Erden dies nur erahnen können. Du bist schon längst da, wenn wir durch Dunkelheiten gehen müssen, gehst all unsere Wege mit. Wir preisen Dich, Du Licht unserer Nacht.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du so fern bist und uns doch so nahekommst, unfassbar und doch fassbar geworden in Deinem Sohn Jesus Christus – ausgeliefert als kleines Kind. Wir preisen Dich für dieses so unbegreifbare Geheimnis, dass Du Dich in diesem Neugeborenen greifbar, ja, angreifbar machst, Dich ganz und gar uns Menschen auslieferst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

 

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Wir erleben hier Familie, Beziehungen, Freundschaften – oft als Vorgeschmack auf die Liebe, die uns bei Dir erwartet. So halten wir Festmahl in Vorfreude auf das große Fest, wenn wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. So teilen wir heute Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Noch kurz vor seinem Tod hat er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, uns schon hier ein Stück vom Himmel geschenkt. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

 

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Dir stillen willst. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht. Mit Deiner Geburt machst Du Dich greifbar für die Menschen Deiner Zeit. Einmal werden wir Dich alle begreifen. Wir preisen Dich für Deine Nähe, für den Liebesbund, den Du mit uns geschlossen hast und zu dem Du immer stehst. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und mit der verbunden wir heute Gottesdienst feiern, auch wenn wir uns nicht persönlich begegnen können. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade heute. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

Lied nach der Mahlfeier: GL 251 Jauchzet, ihr Himmel (Sebastian Seibert)

 

Fürbitten:

Herr, Du hast als Mensch unter Menschen gelebt, hattest damals ein offenes Ohr für die Nöte der Menschen und hast es jetzt erst recht. So kommen wir zu Dir mit unseren Bitten:

  • Für alle Familien. Für alle Paare, die frisch verliebt eine Familie bilden wollen. Für alle jungen Familien mit kleinen Kindern und für alle, die schon viele Jahre zusammenleben – alle, deren Liebe ihnen Kraft gibt, und auch für alle, die sich im Moment schwertun miteinander. Für alle, die um ihre Beziehung ringen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, die uns nahestehen, die uns wichtig sind, besonders für die, die wir an diesem Weihnachtsfest nicht sehen konnten.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, die sich auf Beziehungen und Freundschaften einlassen, und für alle Menschen, die sich damit schwertun, Freundschaften zu knüpfen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, die in Beziehungen leben, die andere Menschen – auch und oft gerade Christen – ablehnen. Für alle Menschen, die lieben – jenseits aller Konventionen. Für alle, die Deinen Segen ganz besonders benötigen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, deren Beziehungen, deren Ehen gescheitert sind. Für alle, die nach jahrelanger Ehe oder Partnerschaft nun allein Für alle, die nach einer Trennung nach einer neuen Partnerschaft suchen oder sich auf eine neue Partnerschaft einlassen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die Menschen in Fragen von Beziehungen begleiten – als Ehebegleiter oder auch als Freunde.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die aus unseren Familien bereits verstorben sind und die uns doch weiterhin so nah bleiben. Für alle, die um verstorbene Angehörige trauern.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für uns selbst und für alle, an die wir jetzt besonders denken. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.Jesus, Du bist unser Bruder, Gott selbst ist unser Vater. In Dir, Gott, sind wir alle Familie. Dafür danken wir und loben und preisen Dich heute und in Ewigkeit. Amen.

 

Zu Gott, unserem Vater, beten wir: Vater Unser


Ein Lied zum Dank: GL 253 In dulci jubilo (Sebastian Seibert)

 

Dankgebet:

Herr, unser Gott, mit Jesus, Maria und Josef stellst Du uns eine Familie vor Augen, die ihren Alltag vor zwei Jahrtausenden gelebt hat – in allen Sorgen und Nöten. Diese Familie heiligt auch unseren Alltag. Du bist bei uns in unseren Sorgen, Nöten und Dunkelheiten. Wir danken Dir für diese Feier und wir danken Dir für alle Beziehungen, in die Du uns stellst, und bitten Dich: Lass uns wachsen in der Fähigkeit uns selbst und einander zu lieben – so, wie Du Gott jeden und jede von uns liebst – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

Segensgebet:
So segne uns der dreifaltige Gott,
der Vater – unser aller Vater und Mutter,
der Sohn – unser aller Bruder,
und der Heilige Geist, der als Liebe in uns uns Menschen miteinander verbindet und Kraft schenkt, Beziehungen miteinander einzugehen.

So segne uns und alle, die uns wichtig sind, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.


Lied: GL 238 O du fröhliche (Sebastian Seibert)

 

Nachspiel: Norbert Kissel, Wir reichen einander das Hoffnungslicht (Christian Kunz, Alt-Saxophon; Michael Rehberg, Tenor-Saxophon)