Gottesdienst an Fronleichnam, Lesejahr C, 16. Juni 2022
– im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim
Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.
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Orgelvorspiel: D. Buxtehunde, Praeludium (Matthias Hampel)
Eingangslied: GL 897,1+5 Kommt her, ihr Kreaturen all (Matthias Hampel)
Liturgische Eröffnung:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Jesus, unser Bruder und Herr, der sich uns in seinem Leib schenkt und so immer bei uns sein will, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Begrüßung
Liebe Gemeinde,
wir feiern Fronleichnam – in diesem Jahr sogar wieder mit Prozession und Pfarrfest. Ein Stück Normalität ist wieder eingekehrt; ein Stück Freude kehrt zurück in unser Leben. Obwohl eben doch auch Infektionszahlen mal wieder steigen, wir keinen „corona-freien“ Sommer haben. Obwohl wir weiterhin auf den Krieg in der Ukraine blicken. – Doch vielleicht ist genau das ja Fronleichnam: das Leben feiern – trotz allem. Auch wenn die Monstranz uns vielleicht Prunk vorgaukeln mag, es ist zuallererst mal der Leib eines Gekreuzigten, den wir betrachten: Durch sein Leiden hat er uns zur Herrlichkeit geführt. Im Angesicht seines eigenen Leids hat Jesus mit seinen Jüngern ein Fest gefeiert und uns dieses Fest hinterlassen – nicht damit wir unser Leid und das der Welt aus den Augen verlieren, sondern damit wir genau wissen, dass er in allem Leiden mittendrin ist. So eben auch heute. Und das ist wiederum Grund zum Feiern! Egal ob wir das heute in Linden oder Hungen bei den Pfarrfesten tun oder einfach in unserem Zuhause.
Auch zu Hause sind Sie wie in den vergangenen beiden Jahren zu einer geistigen Prozession eingeladen. Während wir am Ende des Gottesdienstes in Linden und Hungen das Allerheiligste, den Allerheiligsten durch die Straßen der Stadt tragen und so unsere Freude daran zeigen, dass Jesus sich uns ganz und gar geschenkt und am Abend vor seinem Tod seinen Jüngern Brot und Wein gereicht und als sein Leib und sein Blut bezeichnet hat, dürfen wir dies zu Hause auf ganz andere Art und Weise tun:
Hier dürfen wir voll Stolz und Glück ebenfalls den Blick wenden auf unseren Herrn – und auf die Symbole, die uns (zu Hause) zeigen, wie sehr Gott uns liebt. Vielleicht sind Sie auch heute oder an diesem Wochenende irgendwann unterwegs, gehen spazieren, fahren mit dem Rad oder sind nur im eigenen Garten … - und werfen den Blick in die Natur, sehen die Schönheiten, durch die Gott uns seine Liebe zeigt. Gott, der Herr, hat uns viele heilige Schätze unter freiem Himmel bereitet. Und auch unter dem „Himmel“ unserer eigenen Häuser und Wohnungen. Lenken wir also heute am Ende des Gottesdienstes unseren Blick auf diese wunderbaren Schätze, die Gott uns zeigen will.
Schon an dieser Stelle lade ich Sie ein, trotz Kriegsmeldungen und anderer furchtbarer Ereignisse in unserer Welt und vielleicht auch in manchem persönlichen Leben, heute besonders diese wunderbaren Schätze wahrzunehmen. Schauen wir uns um, wo Jesus uns heute Brot – unser Lebenselixier im Alltag – reichen will, wo er uns Wein einschenkt – wo er uns also besondere Freuden bereiten mag. Schauen wir, wo er sich uns auch heute selbst aufs Neue schenken will. Suchen wir ihn in unserem Alltag. Rufen wir ihn dazu in unsere Mitte mit den Worten des Kyrie – auf dass wir ihn aufs Neue finden und erkennen mögen:
Kyrie:
Jesus, du bist das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist.
Herr, erbarme dich.
Jesus Christus, Du schenkst uns Nahrung für unser Leben.
Christus, erbarme dich.
Jesus, Du schenkst uns Deinen Leib – so dass wir selbst als Christen zu Deinem Leib werden.
Herr, erbarme dich.
Wir loben und preisen Gott mit dem Loblied „Deinem Heiland, deinem Lehrer“:
Loblied: GL 898,1 Deinem Heiland, deinem Lehrer (Matthias Hampel)Gebet:
Lasset uns beten:
Allmächtiger, allliebender Gott, Du schenkst Dich uns auf unfassbare, einmalige Weise. Du, unser großartiger Gott, machst Dich klein, nimmst unser Menschsein an, wirst leiblich, schenkst Dich uns in Brot und Wein. Das ist ein riesengroßes Geheimnis unseres Glaubens. Mit Staunen sehen wir im Herzen das Brot, in dem Du Dich uns in übergroßer Liebe schenkst. Wir denken an das Mahl, zu dem Du uns immer wieder einlädst, und bitten Dich: Lass uns heute in der Feier dieses Gottesdienstes das Geheimnis dieses Festes ganz neu und tief erahnen. Darum bitten wir Dich, unseren großen Gott, der Du auch heute in unserer Mitte bist, durch Deinen Sohn Jesus Christus im Heiligen Geist – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.
Erste Lesung: Genesis 14,18-20
Zweite Lesung: 1 Korinther 11,23-26
Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):
Liebe Gemeinde,
alle unsere heutigen Tageslesungen sprechen vom Brot. Ist es Ihnen aufgefallen?: Da spricht schon die alttestamentliche Lesung vom Hohenpriester Melchisedek, der für Abraham Brot und Wein herausbringt. Alttestamentliche Priester, das waren eigentlich Opferpriester, die Tiere geschlachtet und Gott dargebracht haben. Dieser Melchisedek jedoch bringt hier Brot und Wein und wird später von christlicher Seite als der Vorläufer Jesu als Hoherpriester angesehen. Mit Jesus ist jedes Opfer endgültig überflüssig, weil nur noch seine Lebenshingabe zählt. Mit Jesus vollzieht sich ein Wandel vom Opfern hin zum gemeinsamen Mahl. Und so spricht die christliche Tradition, dass es nur noch „das Opfer des Melchisedek“ gebe. Leben wird nicht mehr hingegeben, geopfert, sondern Leben wird gestärkt durch das Brot. Das also deutet sich hier mit Melchisedek bereits an. Ansonsten ist uns nicht viel über diesen Melchisedek überliefert. Für uns wird er besonders, weil er Brot und Wein bringt und das das Zeichen sein wird, das Jesus uns anbietet.
Nicht erst kurz vor seinem Tod. Das heutige Evangelium stellt uns die Brotvermehrung vor Augen: Jesus möchte, dass alle satt sind, dass auch wir alle satt sind. Mit Brot und Fischen sättigt er die Menschen. Brot gibt es im Überfluss.
Dies war das Zeichen, das weitergeführt wurde in der jungen Gemeinde: Die Christen kamen in ihren Häusern zusammen, feierten, brachen das Brot, aßen ein Sättigungsmahl – nicht nur ein Stückchen Brot, sondern so viel, dass wirklich alle satt wurden – und tranken den Wein. Soviel zur Theorie. In der Praxis jedoch kritisiert Paulus hier im Korintherbrief unmittelbar vor der eben gehörten Textstelle, dass dies gerade nicht geschah, sondern dass die Reichen ihre eigene Mahlzeit wohl schnell und auch vor den Augen der Armen einnehmen. Dazu sagt Paulus ganz klar, dass das kein Essen des Herrenmahls ist, und er fragt weiter: „Wollt ihr jene demütigen, die nichts haben?“ Sein Vorschlag an die Reichen lautet, zu Hause zu essen und zu trinken, das nicht vor den Augen der Armen zu tun. Beim Mahl in der Gemeinschaft jedoch sollen alle – also Reiche wie Arme – aufeinander warten und miteinander essen und trinken, alles teilen. Niemals sollte hier jemand vor allen blamiert und schon gar nicht ausgeschlossen werden. – Jedoch zeigen gerade die Worte des Paulus uns eben, dass es bereits zu Zeiten dieser jungen Kirche diese Versuchung gab. Wir sind nun einmal Menschen und müssen uns daher immer wieder neu nach dem ausrichten, was Jesus von uns wollte. Wenn wir ihn also heute im gebrochenen Brot ansehen, dann tun wir es nicht um eigener Selbstherrlichkeit willen und um der Welt Macht und Herrlichkeit der Kirche zu demonstrieren, sondern vielmehr sollten wir im Zeichen des Brotes eine Mahnung sehen, wie Jesus unser Brot mit den Armen und Verachteten, eben mit allen Menschen zu brechen, uns niemals über andere zu stellen, sondern uns an die Seite der Ausgegrenzten zu begeben. Der Blick aufs Brot sollte uns Zeichen sein, dass Jesus niemals nach Macht und Einfluss strebte, sondern danach, sein Leben einzusetzen, damit wir Menschen leben können. Ein Zeichen dafür, dass er nie jemandem die Lebensgrundlage genommen hätte, sondern ihnen Leben wieder geschenkt hat, was ihn letztlich sein eigenes Leben gekostet hat. Dieses Brot ist daher nichts, was uns von anderen Menschen abgrenzt, uns gar über andere erhebt, sondern etwas, was uns mit anderen, ja, mit allen Menschen verbinden sollte.
So sollten wir nicht beim Blick bleiben: Brot ist zum Essen da, nicht (nur) zum Betrachten. Jesus hat gelebt und uns gezeigt, wie wir für andere da sein können, nicht damit wir ihn nur anbeten und verehren, sondern vor allem, damit wir handeln wie er. Unser Blick auf ihn möge uns also immer aufs Neue dahin führen, uns zu fragen, wie wir als Christen (miteinander) leben können, so dass wir wie Jesus selbst anderen Menschen gut tun, uns für andere Menschen einsetzen können. So wie er vor seinem letzten Abendmahl den Jüngern die Füße gewaschen hat, so sollten auch wir schauen, wie wir uns heute vor anderen Menschen beugen und Gutes tun können.
In einer Zeit, in der Kirche gerade negativ mit vielen Schlagzeilen durch die Medien geht, mögen wir so an diesem Fronleichnamsfest in der Prozession, aber vor allem immer wieder durch unser Leben demonstrieren, wie menschenliebend unser Gott ist. Amen.
Lied nach der Predigt:
Die Einladung zum Abendmahl war und ist ein besonderes Liebesgeschenk Jesu an uns, seine Jünger. Die Bedeutung dieses Geschenkes können wir noch mal nachfühlen im Lied:
Lied: 281,1-4 Also sprach beim Abendmahle (Matthias Hampel)
Friedensgruß:
Wenn wir durch die Straßen unserer Stadt ziehen, so soll dies immer auch ein Zeichen sein, dass wir den Friedensfürsten in die Stadt tragen möchten. Denn Kommunion heißt Gemeinschaft und Gemeinschaft sollte friedfertig sein; als Gemeinschaft sollten wir für diesen Frieden eintreten. Wenn wir Christen sozusagen demonstrieren, kann dies nur eine Demonstration für den Frieden sein. Jesus kam mit Fleisch und Blut in diese Welt, um den Frieden zu bringen. Dieser Friede ist immer wieder gefährdet. Darum laden wir ein, im Geiste durch die Straßen unserer Nachbarschaft zu gehen und den Menschen dort den Frieden zu wünschen.
Sprechen wir im Herzen den Menschen dort und laut den Menschen, mit denen wir feiern, die Worte zu, die Jesus seinen Jüngern und auch uns zuspricht:
Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!
Lied vor der Mahlfeier: GL 282,1-3 Beim letzten Abendmahle (Matthias Hampel)
Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:
Auch dann, wenn wir an diesem Fronleichnamsfest keine Eucharistie feiern, sind wir versammelt – als Leib Christi. In kleineren oder größeren Gruppen oder auch allein, aber alle verbunden miteinander – in dem einen und einzigen Leib Christi. Wir sind verbunden mit allen, die mit Jesus verbunden sind. Wir sind verbunden, wenn wir jetzt miteinander Mahl halten. Jesus schenkt sein Liebesmahl – vielleicht manche Male auf neue, ungewohnte, andere Weise. Doch immer ist er bei uns.
Verbinden wir uns also so auch und gerade heute wieder in dieser Mahlfeier in unseren Wohnungen miteinander und mit denen, die in unseren Kirchen feiern, aber besonders auch mit den Aposteln und den ersten Christen, die wie wir nicht in Kirchen, sondern in kleinen Häusern und Wohnungen gebetet und das Brot miteinander gebrochen haben. So loben und preisen wir heute unseren Gott, der uns lebendige Speise schenkt und uns zusammenführt zum einen Leib Jesu Christi, der sich in seiner Fülle zeigt, wenn wir unsere unterschiedlichen Gaben zusammenfügen:
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du hast uns geschaffen als Dein Ebenbild. Wir loben und preisen Dich und danken Dir für die Würde, die Du uns dadurch verliehen hast. Du schenktest Manna, als Du Dein Volk durch die Wüste geführt hast. Du schenkst auch uns Kraft in unseren Wüsten- und Krisenzeiten. Wir loben Dich und danken Dir für den Bund Deiner Liebe, den Du mit Noah, Abraham und Mose, ja, mit der ganzen Menschheit geschlossen hast und der ewig gilt.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns lebendige Speise schenkst, eine Speise, die Kraft und Leben schenkst. Wir loben Dich und danken Dir, dass Du uns auch heute durch Dein Wort und im gemeinsamen Mahl und durch Deine Nähe und Liebe mit dieser lebendigen Speise, mit Dir, erfüllst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Allmächtiger und Allliebender, der Du uns immer liebst und deshalb Deinen Sohn in diese Welt gesandt hast, der unser Fleisch und unser Blut angenommen hat – ganz LEIBlich wurde. Mit ihm kennst Du und erlebst Du unser Menschsein mit allen Höhen und Tiefen. Alle Freuden, alles Leiden hat er selbst am eigenen Leib erfahren. Er hat sich ganz uns Menschen ausgeliefert. Mit ihm schenkst Du uns das Brot des Lebens auf unfassbare, wunderbare Weise.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns teilhaben lässt an dem einen und einzigen und doch so vielfältigen Leib Christi. Du schenkst uns nicht nur den Leib Deines Sohnes, sondern Du willst, dass wir selbst zum Leib Christi werden. Das ist ein riesengroßes, all unser Denken übersteigendes Geschenk unseres Glaubens. Wir loben und preisen Dich für alle Menschen um uns herum, für all die Menschen, die diesen Leib Christi bilden.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Dreifaltiger. Deine riesengroße Liebe lässt Du ausströmen in die Welt, damit auch wir diese Liebe erfahren und weitergeben können. Wir preisen Dich für Deine unfassbare Nähe, die Jesus uns auf wunderbare Weise gezeigt hat, als er noch am Abend vor seinem Tod seinen Jüngern das Brot gereicht hat mit den Worten: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.
Lied zur Brotbrechung: Beim letzten Abendmahl (Alexander Nuber; Salome Rehberg)
Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen der Lebensfülle, die Du jedem von uns bereitet hast. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst, uns lieben und leben lässt und uns in aller Freude und in allem Leid näher bist, als jeder Mensch uns jemals kommen kann.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. In schwerster Stunde waren wir ihm so wichtig, dass er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.
Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.
Alle trinken vom Wein bzw. Saft.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst – indem Du selbst als Mensch in unsere Welt kommst – leibhaftig. Wir preisen Dich dafür, dass Du uns Gemeinschaft schenkst und uns Leib Christi sein lässt. Wir danken Dir, dass wir dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens auch heute im Gebet und im Mahl feiern dürfen. Wir danken Dir für alle Menschen, die mit uns gemeinsam den Leib Christi bilden. Wir preisen Dich, Herr, unser Gott, der Du uns den Glauben und unser ganzes Leben schenkst und in uns und um uns herum sein willst und uns trägst – auch und gerade durch schwierige Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Lied nach der Mahlfeier: GL 209 Du teilst es aus
Wir sind Leib Christi. Jesus schenkt uns lebendiges Brot. Er will, dass wir Leben haben und es in Fülle haben. So beten wir füreinander, richten unsere Bitten an Gott, unseren Vater:
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott, Du schenkst uns lebendiges Brot, damit wir leben und lieben. Du führst uns zusammen zu Deinem Leib – als Brüder und Schwestern. So vereint dürfen wir alle unsere Bitten zusammenfassen in dem Gebet, das uns miteinander und mit Dir verbindet und in dem wir Gott unseren Vater nennen:
Vater UnserDanklied: GL 484,1+4+5 Dank sei dir Vater (Matthias Hampel)
Dankgebet:
Guter Gott, wir danken Dir, dass Du uns auch in diesem Gottesdienst gestärkt hast – durch Dein Wort und im Teilen von Brot und Wein. Wir danken Dir, dass Du uns rufst als Dein Leib. Wir bitten Dich, mach uns offen füreinander, für die Gaben der anderen und für unsere eigenen Gaben – und lass uns erkennen, wie wir so dazu beitragen können, dass Du in dieser Welt für uns und für andere sichtbar wirst. Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, Deinen Sohn, der uns das Brot des Lebens schenkt, im Heiligen Geist, der uns all unsere Gaben schenkt und uns einander lieben lässt – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Meditation statt Prozession:
Manche von uns brechen heute auf zur Prozession – in Linden und Hungen – den Leib Christi in der Monstranz vor Augen. Alles, was uns heilig ist, vor Augen.
Auch wir schauen auf Christus – und wir schauen zu den Menschen, die mit uns gehen und die uns auf dem Weg begegnen. Auch hier sehen wir: Leib Christi.
Wenn wir den Leib Christi anschauen und verehren, dann ist es gut, einander zu betrachten: Gott hat uns eine unwahrscheinliche Würde verliehen, indem er uns zu seinem Leib zusammengefügt hat. Dieses Geheimnis ist staunenswert und riesengroß.
Wir laden deshalb ein, den Blick zu lenken zu den Menschen, die mit uns feiern, in den Spiegel, um uns selbst zu betrachten, aber auch im Geiste auf die Menschen zu schauen, mit denen wir uns früher gerne auf den Weg gemacht haben durch die Straßen unserer Städte, und auch auf die, die in den Straßen unserer Gemeinden wohnen.
Jesus Christus wurde leiblich, leibhaftig, wurde Mensch in einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Ort. Zu unserer Leiblichkeit gehört es, dass wir irgendwo wohnen, leben, beten.
Zu unserer Leiblichkeit gehört es, dass sich das, was uns heilig ist, in Bildern ausdrückt: Schauen Sie sich um, suchen Sie Symbole Ihres Glaubens, Bilder, Dinge, die zeigen, wer und was Ihnen wertvoll und wichtig ist. Blicken Sie in Fotoalben oder in eine FotoApp: Sehen Sie Menschen, sehen Sie Orte, die Ihnen wichtig und wertvoll, die Ihnen heilig sind?
Finden Sie das Symbol, das Sie heute gerne durch die Straßen der Stadt tragen würden?
Stille
Jesus ist unsere wahre Speise – erkennbar in vielen kleinen Spuren unseres Alltags. Er ist unsere Kraftquelle.
Betrachten Sie die Bilder, Dinge, Orte, Menschen: Wo erfahren Sie diese Kraftquelle, wo erfahren Sie Lebensspeise?
Vielleicht mögen Sie Bilder solcher Dinge, solcher Symbole, solcher Orte Ihres Glaubens ja gerne mit uns anderen teilen – über die „Limes-Liste“ oder indem Sie sie an ein Mitglied unseres Pfarrteams schicken? Wir würden uns sehr freuen!
Stille
Wir sind als Glieder am einen Leib Christi über alle Grenzen, über Konfessionsgrenzen, über Distanzen hinweg verbunden – und dürfen so diese Symbole unseres Glaubens heute in unsere eigenen Häuser tragen – oder uns weiterschicken.
Segensgebet:
Es segne uns der uns liebende Gott,
der Vater, der uns aus Liebe erschaffen hat, uns Manna schenkt in jeder Wüstenzeit,
der Sohn, der uns seinen Leib und sein Blut geschenkt hat als lebendige Speise,
und der Heilige Geist, der in uns lebt und in dem wir selbst Leib Christi werden dürfen.
So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Schlusslied: GL 380,1+5+10 Großer Gott, wir loben Dich (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Orgelnachspiel: D. Buxtehude, Präl. D-Dur (Matthias Hampel)