Sommerferienimpuls am 18. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B), 1. August 2021, im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim
Noch ist Urlaubszeit. Noch gibt es deshalb nur einen kurzen Ferienimpuls. Doch wie schon in der vergangenen Woche geschrieben, zeigen uns auch heute die Texte so deutlich, dass wir neben der geistlichen Speise auch heute nicht auf ein ganz leibliches Mahl verzichten sollte. Gott beschenkt uns durch sein Wort – aber immer wieder auch im Essen und Trinken.
Daher laden wir also auch in diesen Impuls-Wochen ein, sich Brot und Wein oder Saft, so wie Sie das möchten, bereit zu halten.
Ansonsten finden Sie hier aber eine verkürzte Liturgie mit kurzen Impulsen.
Lied: GL 714 Aus den Dörfern und aus Städten (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Liturgische Eröffnung:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Jesus, unser Bruder und Herr, der uns Brot schenkt, das wirklich satt macht, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Gebet:
Lasset uns beten:
Allmächtiger, uns liebender Gott, einst schenktest Du den Menschen Manna in der Wüste; durch Jesus hast Du Menschen viele Male gesättigt und uns allen versprochen, uns wahres Brot vom Himmel zu schenken, das uns allen wirkliches Leben schenkt. Ja, in Jesus selbst hast Du uns dieses Brot des Lebens gegeben. Wir bitten Dich: Stärke uns auch heute durch Dein Wort und durch dieses Brot des Lebens, durch Jesus selbst – der auch heute bei uns sein will und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Erste Lesung: Exodus 16,2-4.12-15
2 Die ganze Gemeinde der Israeliten murrte in der Wüste gegen Mose und Aaron. 3 Die Israeliten sagten zu ihnen: Wären wir doch im Land Ägypten durch die Hand des HERRN gestorben, als wir an den Fleischtöpfen saßen und Brot genug zu essen hatten. Ihr habt uns nur deshalb in diese Wüste geführt, um alle, die hier versammelt sind, an Hunger sterben zu lassen. 4 Da sprach der HERR zu Mose: Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll hinausgehen, um seinen täglichen Bedarf zu sammeln. Ich will es prüfen, ob es nach meiner Weisung lebt oder nicht. 12 Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sag ihnen: In der Abenddämmerung werdet ihr Fleisch zu essen haben, am Morgen werdet ihr satt werden von Brot und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR, euer Gott, bin. 13 Am Abend kamen die Wachteln und bedeckten das Lager. Am Morgen lag eine Schicht von Tau rings um das Lager. 14 Als sich die Tauschicht gehoben hatte, lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif, auf der Erde. 15 Als das die Israeliten sahen, sagten sie zueinander: Was ist das? Denn sie wussten nicht, was es war. Da sagte Mose zu ihnen: Das ist das Brot, das der HERR euch zu essen gibt.
Gott hörte das Murren der Israeliten; er hörte ihre Klage, ihre Sorgen. Wir dürfen vertrauen: Er hört auch uns – wenn wir heute zu ihm flehen. Was also fehlt uns? Welche Speise benötigen wir in dieser Zeit? Bringen auch wir unsere Klagen zu ihm – und vertrauen wir: Er will auch uns sättigen – auch, wenn das Brot, das der Herr uns gibt, vielleicht wie das Manna anders aussehen mag als das „Brot“, das wir gewohnt sind.
Antwortpsalm: Psalm 78
Zweite Lesung: Epheser 4,17.20-24
Schwester und Brüder! 17 Das also sage ich und beschwöre euch im Herrn: Lebt nicht mehr wie die Heiden in ihrem nichtigen Denken! 20 Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt. 21 Ihr habt doch von ihm gehört und seid unterrichtet worden, wie es Wahrheit ist in Jesus. 22 Legt den alten Menschen des früheren Lebenswandels ab, der sich in den Begierden des Trugs zugrunde richtet, 23 und lasst euch erneuern durch den Geist in eurem Denken! 24 Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit!
Auf geht’s! Neu wird’s! Anders geht’s weiter: Nach Corona – mit einer neuen Pfarreienkonstellation – vielleicht ja auch bei manchem persönlich.
Für die, die Christen geworden waren, ging es damals ganz anders weiter: „Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist – in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit!“ – So sagt es damals Paulus zu den Menschen in Ephesus. Ein Auftrag heute auch für uns?
Halleluja
Evangelium: Johannes 6,24-35
24 Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. 25 Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierhergekommen? 26 Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. 27 Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird! Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. 28 Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? 29 Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. 30 Sie sagten zu ihm: Welches Zeichen tust du denn, damit wir es sehen und dir glauben? Was für ein Werk tust du? 31 Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. 32 Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. 33 Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. 34 Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! 35 Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.
Impuls – und Mahl
Brot des Leben ist Jesus für uns. Eine echt „harte Kost“, die Johannes uns da mit auf den Weg gibt! Wie soll dieser Mensch Jesus Brot sein? Speise? Noch dazu Speise, die dauerhaft sättigt? Das ist eigentlich nicht verständlich … Die Juden, denen Jesus das sagte, murrten – so heißt es im Anschluss. Sie konnten, sie wollten das nicht begreifen ...
Die Israeliten zur Zeit des Mose haben gemurrt und das Brot erhalten. Die Juden zur Zeit Jesu hatten „das Brot des Lebens“ unmittelbar vor Augen, konnten es nicht erkennen und haben also daraufhin gemurrt.
Wo stehen wir? Murren dürfen wir offensichtlich!
Doch lassen wir uns auf unser Murren hin beschenken?
Sind wir offen für die Gaben, die Gott uns schenkt?
Können wir darauf vertrauen, dass das, was Gott uns als „Brot des Lebens“ zur Stärkung anbietet, so ganz anders aussieht, als wir es erwarten?
Können wir glauben, dass Jesus selbst uns Speise sein will – sogar dann, wenn es nicht möglich ist, so wie wir das bislang kannten, Eucharistie zu feiern? Weil wir entweder durch eine Pandemie daran gehindert sind oder weil uns die Priester zur Eucharistiefeier fehlen? Können wir vertrauen, dass wir – egal wo wir sind, egal, wie es um uns steht, zu Jesus kommen dürfen – und dann, wie er es uns verspricht, „nie mehr hungern“ müssen –, dass wir an ihn glauben dürfen und „nie mehr Durst haben“ müssen?
Das klingt unglaublich! Und doch glauben wir Christen seit zwei Jahrtausenden an diese Botschaft – weil Jesus immer wieder gezeigt hat: Im Brechen des Brotes ist er da. Im Brechen des Brotes schenkt er Kraft. Ja, er ist unsere Kraft. Er ist unsere Freude. Er ist unsere Stärke. Er ist unser Leben.
So dürfen wir auf die unterschiedlichste Weise ebenfalls Brot miteinander brechen. Auch wenn diese Speise eine Speise ist, die nicht dauerhaft sättigt, so mag sie uns hinführen zu dem, der für uns „Brot des Lebens“ ist, zu Jesus.
Mit ihm preisen wir Gott, seinen Vater:
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Du schenkst Manna den Murrern in der Wüste. Du schenkst Brot und allerlei andere Gaben, lässt wachsen auf unseren Feldern, schenkst uns Gaben und Fähigkeiten, aus Korn Brot werden zu lassen, gibst uns die Möglichkeit, füreinander zu sorgen, wenn die einen haben und andere nicht – wenn wir nur aufeinander achten und Augen und Ohren füreinander öffnen.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Deinen Sohn in die Welt geschickt hast, der den Menschen immer wieder Brot gab – als Vorgeschmack der einzigartigen Speise, die er selbst ist, der Speise, die Leben heißt.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Deinen Sohn zu uns geschickt hast, damit er uns Menschen immer wieder beispielhaft zeigen konnte, wie Du aus quasi nichts Speise im Überfluss schenken konntest – und bis heute kannst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns auch heute im Zeichen nahe bist. Wir preisen Dich für Deine Liebe und Deine unfassbare Nähe, die Jesus uns auf wunderbare Weise gezeigt hat – nicht nur, als er am See von Tiberias die Menschen gespeist hat, sondern ganz besonders, als er noch am Abend vor seinem Tod seinen Jüngern das Brot gereicht hat mit den Worten: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen. Wir preisen Dich für diese unendlich große Liebe.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Wir danken Dir für das Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns den Geist der Einheit und der Liebe. Lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.
Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Wir Menschen müssen nicht nur essen, sondern auch trinken. Du schenkst uns das Wasser als Quelle des Lebens. Das dürfen wir trinken, wenn uns dürstet. Der Wein dagegen ist Zeichen der Lebensfülle und des Überflusses. Du schenkst uns viel mehr als nötig. Wir preisen Dich, weil Du uns Menschen Leben schenkst, gar Leben in Fülle, Leben in Freude. Egal, wie es uns geht, bist Du uns näher, als jeder Mensch uns jemals kommen kann. Dich preisen wir.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. In schwerster Stunde waren wir ihm so wichtig, dass er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.
Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.
Alle trinken vom Wein bzw. Saft.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, der Du uns Leben schenkst und in uns und um uns herum sein willst und uns trägst – auch und gerade durch schwierige Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Gott nahm die Anliegen der „Murrer“ ernst. Er nimmt auch heute ernst, wenn wir „murren“, wenn wir klagen, aber auch wenn wir ihn in unseren Anliegen anflehen. Alles, was uns bewegt, ist vor ihm wichtig. Er will uns Speise geben – nicht nur leibliche Speise, sondern vor allem seelische, geistige Speise, neue Kraft.
Bitten wir Gott so auch heute um alles, was uns ganz persönlich auf dem Herzen liegt. Nehmen Sie sich hierfür gerne eine Zeit der Stille.
Stilles (fürbittendes) Gebet
Gott hat die Israeliten durch die Wüste geführt und mit Manna gestärkt; er führt auch uns all unsere Wege und stärkt uns mit dem Brot, das wir heute brauchen. Denn er ist unser Vater. Zu ihm beten wir:
Vater Unser
Danklied: GL 378 Brot, das die Hoffnung nährt
Segensgebet:So segne uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, der bereits die Israeliten mit Manna stärkte und auch uns das Brot vom Himmel geben will,
der Sohn, der selbst dieses Brot des Lebens für uns war,
und der Heilige Geist, der in uns alles zum Brot des Lebens verwandeln kann, wenn wir nur an Jesus glauben und ihm vertrauen.
So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.