Bei diesem Namen kommen mir alte Bilder in den Kopf, die das offene Herz Jesu zeigen, von dem Strahlen abgehen. Ich konnte nie viel mit diesen Bildern anfangen. Deshalb war ich sehr überrascht, als wir vor einigen Jahren bei einem Elternabend im Rahmen der Erstkommunionvorbereitung verschiedenste Darstellungen Jesu gezeigt haben und genau die vom Herzen Jesu für viele die wichtigste war.
Die Gründe, die damals genannt wurden, konnte und kann ich wiederum sehr gut nachvollziehen. Sie sind auch zentral für mein Jesusbild: Er liebt, er erhellt, er belebt, er strahlt Liebe und Leben aus.
In Jesus und durch ihn wendet sich Gott uns Menschen auf Augenhöhe zu. In ihm und durch ihn zeigt er uns, dass seine Liebe grenzenlos und bedingungslos ist. Oft wird diese Liebe mit dem Gleichnis vom barmherzigen Vater beispielhaft beschrieben.
Der Lesungstext, der heute in der Liturgie vorkommt, spricht ebenfalls von dieser Liebe: als wahrhaft mütterliche Liebe.
Vielleicht kann uns diese Bibelstelle heute begleiten, vielleicht lässt sie uns die Liebe Gottes spüren:
Lesung aus dem Buch Hoséa (Hos 11,1.3–4.8ac–9)
So spricht der Herr: 1Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb, ich rief meinen Sohn aus Ägypten. 3Ich war es, der Éfraim gehen lehrte, der sie nahm auf seine Arme. Sie aber haben nicht erkannt, dass ich sie heilen wollte. 4Mit menschlichen Fesseln zog ich sie, mit Banden der Liebe. Ich war da für sie wie die, die den Säugling an ihre Wangen heben. Ich neigte mich ihm zu und gab ihm zu essen. 8acWie könnte ich dich preisgeben, Éfraim, wie dich ausliefern, Israel? Gegen mich selbst wendet sich mein Herz, heftig entbrannt ist mein Mitleid. 9Ich will meinen glühenden Zorn nicht vollstrecken
und Éfraim nicht noch einmal vernichten. Denn ich bin Gott, nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte. Darum komme ich nicht in der Hitze des Zorns.
(PR Janina Adler)