Tröstlich klingen heute vor allem die letzten Worte Jesu, die aus seiner vierten großen Rede aus dem Matthäusevangelium entnommen sind, der sogenannten Gemeinderede. Thema dort ist das Zusammenleben innerhalb der Gemeinde. Dabei geht es um Anweisungen für den Umgang mit schuldig gewordenen Menschen in der frühen christlichen Gemeinde, wobei die Frage nach einer Lebenspraxis gemäß der Botschaft Jesu wohl heute in der Kirche des 21. Jahrhunderts genauso aktuell ist wie damals. Schon in den Anfängen der christlichen Glaubensgemeinschaft gab es Erfahrungen mit sündigem Verhalten und gegenseitigen Verletzungen. Von Anfang an bedeutet Kirchesein nicht, in einer Gemeinschaft ohne Konflikte oder Verfehlungen zu leben. Kirchesein zeichnet sich vielmehr durch den Umgang mit der menschlichen Begrenztheit und Fehlbarkeit aus. In einer solch versöhnenden und friedensstiftenden Gemeinschaft in der zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen, sagt Jesus uns zu.
Brückenbauer sein
verbind-lich
beide Ufer kennen
Seitenwechsel – immer wieder
konstruktive Wege bauen
eine tragfähige Basis finden
Friedensstifterin sein
zuhören statt befehlen
konfliktfähig
abwägen und einschätzen
kreative Lösungs-ver-suche
ehrliche Kompromisse
Versöhnung
kennt am Ende keine Verlierer
sondern
geöffnete Hände
eine gemeinsame Augenhöhe
und wohlwollendes Verstehen (Ingrid Penner)
Die Kirche ist am mächtigsten, wenn sie segnet und verzeiht – und im Segen und Verzeihen kommt sie Gott am nächsten. (Gertrud von Le Fort)
(Pfr. Johannes Stauder)